Anfänger und ihre Brakes...

das problem der "richtigen fills" (blöder ausdruck, weil richtig und falsch gibts nicht blablabla) kenn ich.
am anfang war ich (und wirds wahrscheinlich jeder gewesen sein) eher unbeholfen. grad was die verteilung auf die toms angeht. oder auch das einbauen von bassdrum etc.
je sicherer ich aber auf dem set wurde (durch einfaches üben, üben, üben) desto leichter fiel es mir rudiments auf dem set zu verteilen.
was mir jedoch definitiv am meisten geholfen hat war mit anderen musik zu machen. und zwar nichts nachzuspielen, sondern eigene ideen zu entwickeln. dabei hab ich das beste gefühl für mein schlagzeug bekommen, was lautstärke, klang usw. angeht...
 
Beim vielen Youtube-schauen kann ich nur sagen: Mit viel Bein-Hand-Koordination auf BD und Toms is hier so gut wie alles möglich :great:
 
Ich belebe mal eben die Toten..

Ich hatte über die Winterzeit nun nicht gerade Zeit um richtig Schlagzeug zu spielen, viele Feiertage, ständig Wochenende, usw.
Nun habe ich jez 2 Wochen nicht richtig gespielt (habe die ganze Zeit an meiner Übungstrommel verbracht (Meshhead sei dank)), setz ich mich gestern ans Schlagzeug und....es kam einfach nichts, nicht nur das es ein enormer Schock war, mit wie wenig Rebound ich aufeinmal spielen musste, ich konnte auch nicht richtig warm werden, hab kein bisschen Kreativität aufgebaut, ich hatte überhaupt keinen Plan was ich denn so spielen kann oder könnte und zum Schluss kam nur Anspruchsloser Müll raus, nun setz ich mich heute wieder ans Schlagzeug mit der Hoffnung ich wäre gestern einfach nich in Form gewesen...war es wieder die exakt selbe Pleite (nur noch schlimmer).
Meine Frage nun: was macht ihr wenn ihr sone Null-Phasen habt, wo ihr gar nichts so richtig zu Stande kriegt, was sich gut anhört oder womit ihr zufrieden seit? (Habt ihr sowas überhaupt?)
Und ich mein jez außer Musik hören ^^
Gibts da vllt irgendwelche Übungen, die das Musikverständnis wieder zurückhohlen oder sogar fördern?
 
Ich üwürde vorschlagen, setzt dich zu Hause hin. Schmeiß eine CD mit der Musik, die du gerne spielen willst rein und spielt einfach dazu. Da durch, dass auf normalen CDs schon Schlagzeug aufgnommen ist, kannst du dich gut an denen orientieren. Wenn der Schlagzeuger 8tel spielt, dann spielst du auch 8tel. Allerdings spiele es nicht nach, sondern denk dir und improvisier was das Zeug hält. So bist du nicht auf dich alleingestellt. Sondern bist halb am Original halb hast du deine eigenen Sachen.

Ich bin zur Zeit damit zu frieden was ich kann. Ich bin nicht gut, aber für die Mucke die ich gerne machen möchte reicht das. Ich will einfach nur rocken und das kann ich ganz gut.
Ich nicht so ergeizig, was das Lernen angeht, deswegen habe ich mich damit abgefunden, dass ich niemals ein 2ter Dave Weckl o.ä. werden kann. Das will ich auch gar nicht.

Du solltest auch nicht den Druck der besseren Drummern auf dich nehmen. Orientier dich nach unten. Es wird nicht nur immer bessere als du, sondern auch schlechtere als dich geben. Das ist einfach so. Und das ist auch nicht schlimm.

Zum Thema Fill-Ins. Lern einfach ein paar auswendig. Dann kannst du sie ganz nach belieben verändern und an das was du spielen willst und vorallem zu was du spielenst anpassen.

Vielleicht bau auch einfach mal dein Set um. Du hast 4 Toms versuch es mal mit 2. Dann kommst du auf ganz andere Ideen. Bissl Abwechslung kann nicht schaden, wenn man sich mal festgefahren hat.

Ich kenne diese Demotivation etc. sehr gut. Hätte auch fast mal aufgehört zu spielen. Aber durch mehr fleiß in der Band und beim Üben kommt immer noch mehr bei rum und es schafft mehr Motivation, als wenn du gar nichts machen würdest. Wenn es nicht mit deiner Band vorangeht, dann such dir eine neue. Es bringt nichts, wenn du rumdümpelst und dadurch dir noch Vorwürfe machst, dass du angeblich ein Looser bist. Das stimmt nicht. Das ist alles Kopfsache. Je mehr du dich da reinsteigerst, desto schlimmer wird es. Irgendwann denkst du, wenn du 100% richtig spielst, es war scheiße. Was aber nicht stimmt. Also seh es einfach locker. Du hast kein Erfolgsdruck. Du musst das nicht für eine Studium oder für den Welterfolg machen. Das machst du alles allein für dich und dein Hobby. Also be cool, am Besten Tré Cool :D

Und dass du dich hingesetzt hast und Elementarübungen gemacht hast, finde ich gut. :)
Mache ich in letzter Zeit viel zu wenig.
 
Ich kenne diese Situation in dieser Deutlichkeit nicht! Was vermutlich daran liegt, daß ich in der Vergangenheit eigentlich niemals alleine gespielt habe, immer nur mit Band. Da ist man auch mal besser, mal schlechter drauf, keine Frage. Dennoch wird man da eigentlich von der wall of sound immer mitgezogen.
Seit kurzem habe ich wieder (oder eigentlich fast erstmalig, von einigen kurzen Intermezzi abgesehen) einen Lehrer, so daß ich sicher künftig weitaus häufiger alleine üben werde. Vielleicht lerne ich dann deine Situation auch kennen, Astray, bin ich aber eigentlich gar nicht so scharf drauf.

Ich bin nicht gut, aber für die Mucke die ich gerne machen möchte reicht das. Ich will einfach nur rocken und das kann ich ganz gut.
Ich nicht so ergeizig, was das Lernen angeht, deswegen habe ich mich damit abgefunden, dass ich niemals ein 2ter Dave Weckl o.ä. werden kann. Das will ich auch gar nicht.

Das halte ich für eine sehr gesunde Einstellung, wenngleich sie natürlich auch die Gefahr in sich birgt, zu schnell satt und zufrieden zu sein. Ich versuche auch, einen gesunden Kompromiß zu finden (daher auch der neue Lehrer), im Zweifel will ich aber Spaß haben. Wenn dann das eine oder andere Ziel unerfüllt bleibt... schade... aber rocken geht auch ohne triolische DB-Parts oberhalb der 200 bpm Marke!

BumTac
 
Das halte ich für eine sehr gesunde Einstellung, wenngleich sie natürlich auch die Gefahr in sich birgt, zu schnell satt und zufrieden zu sein. Ich versuche auch, einen gesunden Kompromiß zu finden (daher auch der neue Lehrer), im Zweifel will ich aber Spaß haben.
BumTac

Das stimmt schon, ich will ja auch noch besser werden und ich übe ja auch! Das steht gar nicht in Frage, aber man muss erstmal von diesem Standpunkt "ich bin so schlecht und kann nichts" runter. Da ist eine gesunde relaxte Einstellung das Beste. Außerdem muss man sich damit abfinden, dass man wahrscheinlich nie ein Steve Gadd wird. Wenn man trotzdem hart dran arbeitet und es wirklich werden will! Dann bitte, ich unterstütze das! Ich bin im Grund ja ein Ergeiziger Mensch, aber man muss sich nichts vormachen und im Rahmen seiner Möglichkeiten bleiben. Es ist halt für die Psyche nicht gesund, sich immer Vorwürfe zu machen, dass man diese Ziel nicht erreicht. Oder auch kleiner Ziele. Man muss halt dran arbeiten und wenn es nicht so klappt, KOPF HOCH! Immer weiter! Sehr vielen Menschen, die eigenltich etwas anderes machen wollen oder besser machen wollen steht nunmal ihre eigene Person im Weg und nicht die anderen (wobei das natürlich auch vorkommt ;) )

Wenn dann das eine oder andere Ziel unerfüllt bleibt... schade... aber rocken geht auch ohne triolische DB-Parts oberhalb der 200 bpm Marke!

Jawoll! Das nenne ich mal eine Aussage!!! Ich fühle mich so verstanden. :D
 
Das stimmt schon, ich will ja auch noch besser werden und ich übe ja auch! Das steht gar nicht in Frage, aber man muss erstmal von diesem Standpunkt "ich bin so schlecht und kann nichts" runter. Da ist eine gesunde relaxte Einstellung das Beste. Außerdem muss man sich damit abfinden, dass man wahrscheinlich nie ein Steve Gadd wird. Wenn man trotzdem hart dran arbeitet und es wirklich werden will! Dann bitte, ich unterstütze das! Ich bin im Grund ja ein Ergeiziger Mensch, aber man muss sich nichts vormachen und im Rahmen seiner Möglichkeiten bleiben. Es ist halt für die Psyche nicht gesund, sich immer Vorwürfe zu machen, dass man diese Ziel nicht erreicht. Oder auch kleiner Ziele. Man muss halt dran arbeiten und wenn es nicht so klappt, KOPF HOCH! Immer weiter! Sehr vielen Menschen, die eigenltich etwas anderes machen wollen oder besser machen wollen steht nunmal ihre eigene Person im Weg und nicht die anderen (wobei das natürlich auch vorkommt ;) )



Jawoll! Das nenne ich mal eine Aussage!!! Ich fühle mich so verstanden. :D

Genau das ist es. Man muss sich immer vor Augen halten was man will. Ein gesunder Ehrgeiz schadet nie, er bringt einen vorwärts. Natürlich macht es keinen Sinn sich utopische Ziele zu stecken, die man nie erfüllen kann. Ich z. B. weiss genau, dass ich in meinem Leben nie mehr ein Profimusiker werde. Ich mache Musik als Hobby, möchte da aber so gut sein wie ich kann, auch wenn ich manchmal übungsfaul bin.
Den Profis zuzuschauen macht sicher Spass und kann auch inspirieren, manchmal aber auch frustrieren. So war ich vor Jahren auf einer Drum -Clinic mit Chester Thompson. Der hat schon tolle Dinge gezeigt. Aber ich war dann zuhause so frustriert, weil ich sah wie wenig ich kann und wollte schon mein Equipment verkaufen. Dann hab ich jedoch gesagt: Der ist Profi und verdient sein Geld damit, also hat er auch einen anderen Anspruch an sein Können.
Man sollte trotz allem immer versuchen besser zu werden.Wenn man einen bestimmten Groove ewig probiert und ihn dann irgendwann dann doch schafft ist das schon Balsam für das Selbswertgefühl. Am besten immer kleine Schritte - dann kommt man auch weiter.
 
War bei mir ähnlich. Ich war auf ein Konzert uns als mich da ein 14 Jähriger in Grund und Boden gespielt hat. Hatte ich kein Bock mehr. Hab länger keine Sticks in die Hand genommen. Allerdings habe ich dann gut die kurze gekriegt und es als Motivation umgewandelt. Danach habe ich versucht Rosenna zu spielen. Ich kann es bis heute nicht, aber ich habe es probiert und probiert und probiert. Nun kann ich ganz gut Shuffel spielen. Zwar den Groove nicht, aber ich kann Shuffle! Es kommt immer auf die Sicht drauf an! Man muss, wenn einer besser ist nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern es als Motivation sehen und immer weiter machen! Wenn man es dann nicht schafft, so gut zu werden wie XY, dann schafft man es halt nicht. Dann hat man halt andere Qualitäten und Vorzüge! Ich habe keine besonders saubere und gute Technik, dafür kann ich sehr gut improvisieren und spiele sehr locker. In meinen Augen um mal bissl vom Thema abzuschweifen, ist es echt wichtiger mit Feeling und Groove zu spielen, als ne perfekte Technik oder nen mega Speed drauf hat! Darum habe ich mir darauf konzentriert. Also wenn man halt keine guten Fillins spielen kann. Dann übt man es und wenn es partu nicht will so wie man selber, dann konzentriert man sich auf den Groove. Es gibt so viele Drummer die nur 2, 1 oder sogar keine Toms haben und die sind mindest genau so geil, wie ein Mike Portney!

Wie gesagt, ich bin kein besonder guter Drummer, aber warum spiele ich? Weil es mir sooo dermaßen viel Spaß macht und ich es gegen nichts eintauschen will!
 
Danke ihr, sowas zu lesen hilft dann doch schonmal...
Ich glaub das mit den Druck is son ewiges Problemchen von mir, ich bin generell Perfektionist und steck eigentlich in 80% der Fälle zu hohe Ziele und setz mich eigentlich immer unter Druck beim Spielen, weil ich zu Hause nen Übungsraum habe und halt immer dran denke, dass alle mich hören können die hier so unmittelbar draußen oder im Haus sind, also versuch ich dann immer was besonderes zu spielen oder zumindest etwas was sehr gut klingt, meist störts mich dann halt auch extrem, wenn ich da unten Versage, weil ich immer denke das die meisten Leute die es hören könnten, es gehört haben und sich jez denken: "Wie schlecht war das denn...?"
Bei so Rudiment- und Techniksachen bin ich immer sehr ehrgeizig und da kümmerts mich irgendwie gar nicht, dass ich die Ziele meist nicht so erreiche, wie ich es gern hätte, denn oft war dann halt doch ne Verbesserung zu spüren. Nur wenn man 2 Wochen lang nur am Rudiments / Technik trommeln ist, dann erhofft man sich doch schon das am Set auch anwenden zu können oder durch die Technik neue, verrücktere Sachen machen zu können, nun sitzt man da und...spielt wie der letzte Idiot, das haut dem Ego dann doch schon mal ne mächtige Furche rein.
Aber ich werd demnächst mal mehr versuchen eine: dann wars halt schlecht, beim nächsten mal wirds besser- Einstellung zu bekommen...

Gruß, Astray
 
Das ist schön! :)

Lass dich nicht unter Druck setzen! Von niemanden! Es kostet dich nicht das Leben, wenn du dich verspielst! Erst recht nicht, wenn dich andere hören. Beim Schlagzeug ist es nunmal unausweichlich, dass andere einen hören. Mit der Zeit siehst du einfach drüber weg. Vorallem, wenn du erstmal paar Auftritte hattest, dann geht das vorüber. Ich verspiele mich auch auf der Bühne recht häufig, aber mit ein bisschen Charm und wenn man dann selber grinst, wenn man einen Fehler macht, dann kommt man schnell drüber hinweg.

Wenn es dir beruhigt. Ich habe vor ca. 3 Jahren einen ähnlichen Thread aufgemacht:
https://www.musiker-board.de/vb/fel.../78532-motivations-konzentrationsproblem.html

Du siehst. Es geht nicht nur dir so! Diese "DU MUSST..." ist genau wie es bei mir war sehr im Kopf verankert. Du musst nicht... krampfhaft üben/lernen... du musst einfach nur wollen. Und wenn dann alles nicht so will, wie du es dir vorstellst, dann arbeite einfach daran. Setz dich ans Set und spiel einfach drauf los. Und der Tipp mit der CD hat mir auch geholfen. Man lernt dadurch sogar sau gut Timing zu halten. Genau wie zu einen Metronom. Mir macht mit CD alles aber mehr Spaß. :) Denn der steht ja an erster Stelle! Gleich nach Rum und Reichtum :D

P.S.: Nimmst du Unterricht? Denn ein guter Lehrer kann die bei dem Problem mit den Fill-Ins auf jeden Fall weiterhelfen.
 
derMArk schrieb:
Mir macht mit CD alles aber mehr Spaß. Denn der steht ja an erster Stelle! Gleich nach Rum und Reichtum

Anonymer Alkoholiker? :D

Das mit der CD mach ich eigentlich auch immer (nun gut MP3 Player..), dass könnte auch das Problem gewesen sein, ich hab eigentlich son Standartsortiment an anspruchvolleren Songs, die ich auswendig kann, die ich immer spiele, wenn ich so nichts hinkriege ^^
Bloß, warn die alle aufm MP3 Player nicht drauf, diesmal...und das is auch mal das erste was ich jez ändern werde.
 
Lol, du hast mich enttarnt. :D

Sollte natürlich Ruhm heißen. ;)

Das ist doch was! Und warum anspruchsvolle Songs, wenns auch mit Songs geht, die man einfach nur gerne Spielt auch wenn man die ganze Zeit 4/4 spielt. :)

Also Sachen zu denen ich gerne spielen sind

Red Hot Chili Peppers
Rage Against the Machine
Maroon5

Bei den Red Hot Chili Peppers ist es oftmals der Fall, dass ich nicht genau das spiel was Chad Smith, aber ich halte wenigstens das Tempo und es passt auch was ich spiele. Also mach dich ran und such dir paar schöne MP3s und dann gehts los! Und ich muss sagen, seit dem ich die Vic Firth Kopfhörer habe und ich die Mucke noch besser hörer macht es doppelt so viel Spaß! :)
 
nochmal zur verdeutlichung mir geht es nicht um schnelle Beats, sondern nur darum dass ich Fills am richtigen Ort platziere und sie dann noch so spiele, dass sie interessant und nicht immer 0815 sind - allerdings auch nicht zu kompliziert - und ich hab jetzt selbstverständlich trotz der vielen tipps nichts gegen weitere... :cool:
Der richtige Ort richtet sich nach der Struktur von einem song.
Das drum funzt hier - von Ausnahmen abgesehen - als Unterstützer der Struktur.

Was heißt das?
Die Überleitung zu einem anderen Teil (Bridge/Chrous/Refrain etc.) wird gestaltet - entweder fließend oder eben als break - je nachdem, was gewünscht wird bzw. songdienlich ist.

Solche Überleitungen oder Unterstützungen gibt es auch in kleineren Parts - etwa beim Gesang oder bei Gitarren- oder sonstigen Soli.

Tempo- oder Rhythmuswechsel können ebenfalls mit Fill-Ins oder Breaks unterstützt werden, das gleiche gilt für eine Veränderung der Dynamik (Wechseln von leisen und lauten bzw. "sanften" und "harten" Passagen).

In Kürze: Du musst Dich mit dem song selbst auseinandersetzen, wenn Du wissen willst, wann ein Fill-In oder ein Break Sinn macht bzw. welche Funktion er dort ausfüllt.
Das gibt auch im Wesentlichen die Richtung an, in die dann der Break oder das Fill-In geht.

Der Rest ist Feinarbeit, viel Üben, viel Hören, viel Lernen.

Und: Den Verweis nach in einer Band spielen und auch eigene Songs machen finde ich vollkommen berechtigt. Daran lernt man einfach eine ganze Menge.

Wenn Du es so siehst, wirst Du - denke ich - bei vielen songs nach einer Weile sagen können, an welchen Stellen er nach einem Break oder Fill-In geradezu schreit - wo was kommen muss, weil es so nicht einfach weiter geht etc.
Dabei werden bei dem gleichen song vier unterschiedliche drummer vier unterschiedliche Lösungen entwickeln - aber ungefähr an den gleichen Stellen - ganz einfach, weil eben dort einer hingehört, weil es nämlich um einen Übergang oder eben einen Break geht.

Die Stärke guter BAND-DRUMMER liegt darin, dass sie diese ordnende Funktion sehr gut ausfüllen können - und damit sind sie das, was ein drum in einem song vorwiegend ist: der Motor des songs, der die Geschwindigkeit, die Taktart und die Dynamik eines songs vorgibt bzw. unterstützt.

x-Riff
 
Waoh! Sehr gut! Schöne Beitrag!

Genau wie Chad Smith schonmal sagte!

"Man muss für einen Song spielen! Und wenn es das beste für den Song ist, dann spielt man auch mal gar nichts."
 
Ich kann ja auch mal - quasi als Gegenstück (und aus meiner Anfangszeit und dem Hören unendlich vieler Jamsessions genährt) - eine Liste erstellen, was nie und nimmer ein Grund (oft genug jedoch ein Anlass ist) einen break oder ein Fill-In hinzulegen:

- Mir ist langweilig, ich hab jetzt den beat schon so lange gespielt da will ich mir mal Abwechslung verschaffen ...

- Mir fallen zu wenig kleine Sachen ein, den beat interessant zu gestalten, dass ich halt zu den äußersten Mitteln greifen muss (rumms, kattabong, kazischel ...)

- Zu mir bzw. zum drum hat schon länger keiner mehr hingeschaut ...

- ICH BIN WICHTIG und DAS SOLL JEDER MERKEN

- Zu wenig Vertrauen darin, dass der song funktioniert - also muss er aufgepeppt werden (karumm tatawamm tatadong tatasplatsch ...)

- IHR GLAUBT WOHL ICH KANN NICHT MEHR ALS DAS ODER ?

- Wenn ich jetzt nich bald wat mache, kann ich das Tempo aber nich halten ...

Übrigens: Diese Liste bezieht sich beileibe nicht nur auf das drum und die drummer !

Ich bin nach etlichen Jahren drums in die härtere Liga der Musik-Egomanen aufgestiegen - den Gitarristen. Und glaubt mir: dort ist es noch viel verschärfter! Soli, Licks, gain, Zerre, power, Ohm und Watt und Bratz und Overdrive und schnell und hoch und weit und besser - aber wenig Gespür für den song, die atmosphäre und wann was tatsächlich songdienlich ist.

Andersrum: Mit viel Konzentration auf das Wesentliche und dann eine ordentliche Präsenz an ein paar wichtigen Stellen ist soooo viel mehr gewonnen als mit 90 % aller Rumhubelei, Rumgeschredderre, Rumzappelei und Rumbgereake.

x-Riff
 
Ich bin nach etlichen Jahren drums in die härtere Liga der Musik-Egomanen aufgestiegen - den Gitarristen. Und glaubt mir: dort ist es noch viel verschärfter! Soli, Licks, gain, Zerre, power, Ohm und Watt und Bratz und Overdrive und schnell und hoch und weit und besser - aber wenig Gespür für den song, die atmosphäre und wann was tatsächlich songdienlich ist.


Mir ging es in musikalischer Hinsicht ähnlich. Von den Drums zur Gitarre gewechselt, steht in meinem Können immer der songorientiere Aspekt im Fordergrund. Mannohmann, was hab ich schon um die Ohren gehauen bekommen, von Leuten die sich neben einer Frau als Übergitarrist oder Hyperschlagzeuger präsentieren wollten und damit das ganze Stück zerdengelten.

Andersrum: Mit viel Konzentration auf das Wesentliche und dann eine ordentliche Präsenz an ein paar wichtigen Stellen ist soooo viel mehr gewonnen als mit 90 % aller Rumhubelei, Rumgeschredderre, Rumzappelei und Rumbgereake.
Ja, weniger ist oft viel mehr und im richtigen Überraschungsmoment muss der optimale Sound mit dem optimalsten Gefühl gespielt werden, dann machen wir MUSIK und das Puplikum wird es danken!

funny
 
Die Musik besteht halt nicht nur aus Tönen, sondern auch aus den Pause dazwischen. Schnell und tolle Solis lernen kann man eher, als richtig Feeling zu lernen. Man muss Musik nunmal fühlen. Darum heißt es ja Feeling. Darum sind Schlagzeuger, wie zum Beispiel Chat Smith, Tre Cool oder Brad Wilk auch so bekannt. Die haben einen Stil der prägt. Die spielen Musik, wie sie sie hören und wie es für die Musik am Besten ist. Die Leben die Musik.

Billy Joe von Green Day hat mal in einem Interview gesagt, was er damit klar kommt, wenn Leute sagen, dass sie in nur mögen, weil er bei Green Day spielt. Darauf antwortet er sinngemäß:" Ich bin Green Day! Musik ist das Blut was durch meine Adern fließt. Musik ist die Luft die ich Atme!" Und das macht richtige Musiker aus! Nicht was für eine Technik sie beherrschen oder wie schnell sie sind.

Deswegen sind die Bands, die ein gutes Songwriting haben auch so berühmt und erfolgreicher. Weil sie einfach Songs schreiben die im Ohr bleiben. Leute die Jazz, Funk oder Metal hören sind meist selber Musiker. Der nicht Musiker verlassen sich nur auf ihr Gefühl und auf die Ausstrahlung eines Songs. Das zu erreichen ist weit aus schwere als Triolen in einen 7/8 so zu verschachteln, dass ein 12/10 Takt rauskommt. Das kann man lernen, das Gefühl dafür nicht.
 
Das zu erreichen ist weit aus schwerer als Triolen in einen 7/8 so zu verschachteln, dass ein 12/10 Takt rauskommt. Das kann man lernen, das Gefühl dafür nicht.

Das Feeling ist ein Gespür für die Momente, in denen etwas passieren darf/sollte/kann/muss, wann laid back gut kommt oder ein Stück vorangeht, was mit den Jahren reift. Jede musikalische Aktivität bringt einen diesem Erfahrungsreichtum weiter. So auch das Lernen um Technik und Abläufe. Es gehört meines Erachtens genauso dazu und bildet Musikalität aus.

Gleichwohl ist es wichtig mit *guten Leuten* zu spielen, die einem von ihrem Erfahrungsreichtum und Feeling etwas geben. Leute mit denen man an den Eckpunkten arbeiten kann, damit sich später ein Gefühl über die Technik stellt. Das sind Lehrer, Mitmusiker/Freunde, Lehrmaterial...

Ich behaupte, erst kommt die Technik und das Gerüst eines Songs, dann kann das Feeling sich ausleben.

funny
 
Waoh! Sehr gut! Schöne Beitrag!

Genau wie Chad Smith schonmal sagte!

"Man muss für einen Song spielen! Und wenn es das beste für den Song ist, dann spielt man auch mal gar nichts."

Eine klasse Aussage! Aber es stimmt. Viele denken, sie müssten Wunder was spielen - Hauptsache vertrackt und akrobatisch und schnell. Das ist es jedoch nicht. Musik machen ist die Devise. Wir hatten vor Jahren mal einen Ersatzdrummer gesucht. Da war einer dabei, der die tollsten Fill-ins und abgedrehtesten Soli spielen konnte, dass man echt neidisch wurde. Er schaffte es aber nicht einen stinknormalen Blues zu spielen- er hatte einfach kein Feeling dafür, das hörte sich alles hölzern an und der Rhythmus schwankte ständig. Es ist halt nicht nur das rein handwerkliche. Ich spiele lieber einfach aber auf dem Punkt. Darum finde ich Drummer wie Phil Rudd, Max Weinberg, Bernard Purdie so toll. Die spielen wenig aber mit viel Feeling. :great:
 
Mal ehrlich... alles dort wo es hingehört. In einer Freejazz-Combo hatte man mit gerade spielen keinen Bestand.
Simon Philips ist einer der genialsten Drumer, wie ich finde, der so geschmackvoll die Katze aus dem Sack lässt und gerade bei Toto auch die Gelegenheit dazu bekommt, dass einem nur noch die Kinnlade herunterklappt.

Nur gerade und einfach spielen ist auch nicht alles, das Fundament zu besitzen und in 2-3 Momenten des Abends (ich denke da an Konzerte) mal was wirklich erstaunliches zeigen, kommt doch bei Puplikum und Mitmusikern super an ;).

Was halt eine der wichtigsten Fähigkeiten ist, - das timing zu halten. Wenn Philips trommelt kann man die Uhr danach stellen...
Und sympathisch wirkt er auch noch, dieser Simon :rolleyes:...schwärm...

funny
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben