Angst vor dem Singen (und diverse weitere Plaudereien)

T
Tarimy
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.04.21
Registriert
07.04.21
BeitrÀge
1
Kekse
25
Hi,
Ich weiß das lest ihr gefĂŒhlt 1000 mal am Tag. Aber es belastet mich. Und zwar geht es um folgendes. Ich singe eigentlich schon mein Leben lang gerne. Damals als Kind stand ich oft nachts im Fenster und habe gesungen. Meine Mutter fuhr mir stĂ€ndig an ich solle das doch lassen. Ich könnte ja eh nicht singen.
Paar Jahre spĂ€ter bin ich dann ich einen Jugend und Kinderchor gegangen. Mir hat das sogar riesen Spaß gemacht und ich habe mich dabei sehr wohl gefĂŒhlt. Allerdings gab es nach wenigen Jahren unter uns MĂ€dels einen herben bruch. Vonwegen Man könne mich ja sowieso nicht leiden und so Dinge. Das hat mich damals so ĂŒbelst getroffen das ich den Spaß am Singen verlor. Am Ende musste ich zwar wegen meiner Ausbildung aufhören weil ich in ein internat umziehen musste aber trotzdem war dies mit ein Grund.
Im internat selber hatten wir eine Chorag kann man sagen. Das hielt aber nicht lange weil die meisten einfach keine Lust darauf hatten. Was ich sehr schade fand.

Nun ist es aktuell aber so das ich mich immer öfter bei dem Gedanken ertappe wie schön es doch wĂ€re endlich wieder aktiv in einem Chor zu sein. Ein guter Freund der selber in mehreren Chören ist wĂŒrde mich sehr gerne mal singen hören. Allerdings mache ich dann automatisch zu und bringe kein Wort heraus. Also habe ich mal versucht fĂŒr mich selbst zu singen wenn ich mal alleine bin. Aber auch da bekomme ich keinen Ton heraus und breche sofort weg. Ich habe Angst zu singen obwohl es dafĂŒr absolut keinen Grund gibt und ich weiß beim besten Willen nicht wie ich diesen Knoten in mir lösen kann.
Hat einer von euch irgend einen Tipp fĂŒr mich? Ich möchte so gerne wieder richtig singen und in einem Chor sein.
 
Eigenschaft
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Alleine einem Freund vorzusingen ist viel schwerer als in einem Chor mitzusingen. Da singt man sich gemeinsam ein, und (wenn es nicht ein sehr kleiner Chor ist) man hört die einzelnen Leute nicht. Insofern wĂŒrde ich eher einfach mitgehen zu dem Chor als Deinem Freund alleine vorzusingen (wenn die Chöre denn wieder loslegen).
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi Tarimy,

es gibt viele Chöre, die ohne jegliches Vorsingen Leute aufnehmen, geh da einfach hin. FĂŒr den Start wĂ€re das genau das richtige, zumal du sowieso schreibst, dass du Lust auf Chorsingen hast. Informiere dich, welche Chöre die Musik singen was dir gefĂ€llt. Wie SingSangSung absolut richtig schreibt, im Chor ist es am Leichtesten reinzukommen, man hört einzelne Stimmen wenig, und die Gemeinsamkeit zĂ€hlt... solange es nicht um einen Profi-Chor handelt, ist kein großer Druck da. Und, dann wenn du dich wohl fĂŒhlst und mehr Erfahrung hast, könnte sich evtl. mehr ergeben.

Als Kind nicht singen zu dĂŒrfen nach dem Motto "Du kannst eh nicht singen" ist grundsĂ€tzlich falsch, sehr sehr schade und hinterlĂ€sst leider tiefe Narben, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Oft kostet es dan Jahre, wieder Mut zu bekommen. Es geht aber und glaub mir, sehr vieles ist möglich. Wenn du dich nicht traust, weiss auch keiner was an Talent in dir steckt. Es kommt eben nur raus, wenn du ihm Möglichkeit gibst, sich zu entfalten, d.h. einfach singst. Und selbst falls du mal negative RĂŒckmeldungen bekommen solltest, denk dran, das heißt nicht du bist unfĂ€hig, sondern nur du kannst etwas NOCH nicht perfekt.

Liebe GrĂŒĂŸe,
Kristina

p.s. ich durfte in meinem ersten Kinderchor nicht mitsingen, sondern nur zuhören, weil ich wohl ordentlich daneben lag. Ob es so richtig war seitens der Chorleiterin, sei dahin gestellt. Auf jeden Fall tiefe Narbe fĂŒrs Leben, unfĂ€hig und so... und jetzt bekomme ich so viele positive RĂŒckmeldungen, was mein Singen betrifft, bin sogar gewisserweise Solo tauglich. Ich hĂ€tte eine schöne Stimme usw... zuerst musste ich innerlich nur lachen, inzwischen fange ich an daran zu glauben. Das Schicksal kann sie auch positiv drehen, aber nur wenn man seiner Leidenschaft auch folgt, trotz allem Gegenwind.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Meine Mutter fuhr mir stÀndig an ich solle das doch lassen. Ich könnte ja eh nicht singen. (......)
Vonwegen Man könne mich ja sowieso nicht leiden und so Dinge. Das hat mich damals so ĂŒbelst getroffen das ich den Spaß am Singen verlor.
Ich wĂŒrde zunĂ€chst mal da ansetzen. Du schleppst anscheinend unbewĂ€ltigte Erfahrungen mit dir herum, die dich verstummen lassen, wenn du dich wieder stimmlich "zeigen" sollst.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich halte nichts von Hobbypsychologie und schon gar nichts von Ferndiagnosen und möchte dir nicht zu nahe treten. Aber ein SÀnger ist nun einmal eine exponierte Gestalt, auch wenn er sich in einem Chor besser verstecken zu können glaubt. Ein SÀnger, der Angst vor dem Singen hat, kann kein SÀnger sein. Das ist schon rein gesangstechnisch gesehen ziemlich problematisch.
Ich wĂŒrde an deiner Stelle zunĂ€chst einmal mit einem Stimmbildner/Gesangslehrer arbeiten, zu dem du Vertrauen haben kannst, der deine Stimme aus ihrer Erstarrung holt und dir zu mehr Selbstbewusstsein verhilft. Und erst dann wĂŒrde ich einen Chor suchen. Die Zeit solltest du dir nehmen. Zumal ja Chöre momentan sowieso noch nicht gehen.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich wĂŒrde zunĂ€chst mal da ansetzen. Du schleppst anscheinend unbewĂ€ltigte Erfahrungen mit dir herum, die dich verstummen lassen, wenn du dich wieder stimmlich "zeigen" sollst.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich halte nichts von Hobbypsychologie und schon gar nichts von Ferndiagnosen und möchte dir nicht zu nahe treten. Aber ein SÀnger ist nun einmal eine exponierte Gestalt, auch wenn er sich in einem Chor besser verstecken zu können glaubt. Ein SÀnger, der Angst vor dem Singen hat, kann kein SÀnger sein. Das ist schon rein gesangstechnisch gesehen ziemlich problematisch.
Ich wĂŒrde an deiner Stelle zunĂ€chst einmal mit einem Stimmbildner/Gesangslehrer arbeiten, zu dem du Vertrauen haben kannst, der deine Stimme aus ihrer Erstarrung holt und dir zu mehr Selbstbewusstsein verhilft. Und erst dann wĂŒrde ich einen Chor suchen. Die Zeit solltest du dir nehmen. Zumal ja Chöre momentan sowieso noch nicht gehen.
Genau so wie du redest,fĂŒhlt sie sich jetzt bestimmt besser. Super Tipp !!
 
Genau so wie du redest,fĂŒhlt sie sich jetzt bestimmt besser. Super Tipp !!
Das ist aber eben genau NICHT, was hier im Mittelpunkt stehen sollte! Hier geht es nicht um GefĂŒhls-Wellness, hier wird versucht, Probleme zu lösen. Vor lauter vollen Hosen nicht einmal allein fĂŒr sich singen zu können ist ein ernstes Problem, wenn der Wunsch, SĂ€nger/in zu sein, denn wirklich so stark ist.

Ich bin eher noch extremer, als Bell: Mach die TĂŒr zu, sing, nimm dich auf! Keine Ausreden! Es gibt Ängste, die sind einfach BS. Ich habe die auch, ich bin nicht besser als du! Aber da hilft nur: Durch mit Gewalt! Oder willst du dich fĂŒr den Rest deines Lebens zum Sklaven irrationaler Ängste machen? Los geht's. Sofort!
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich wĂŒrde an deiner Stelle zunĂ€chst einmal mit einem Stimmbildner/Gesangslehrer arbeiten, zu dem du Vertrauen haben kannst, der deine Stimme aus ihrer Erstarrung holt und dir zu mehr Selbstbewusstsein verhilft. Und erst dann wĂŒrde ich einen Chor suchen. Die Zeit solltest du dir nehmen. Zumal ja Chöre momentan sowieso noch nicht gehen.
Sehe ich auch so. Zwar gibt es Chöre ohne spezielle Ambitionen, wo toleriert wird, dass einzelne "SĂ€nger" praktisch nur stumm die Lippen bewegen und das ĂŒber Jahre oder Jahrzehnte! Das könnte jemand der zwar singen möchte aber Angst davor hat dann natĂŒrlich auch tun, aber bringen wĂŒrde es ihm/ihr ja absolut nichts!
Und wenn sich anders herum diese Person in der Masse dann trauen wĂŒrde wirklich zu singen: es ist eine Illusion, dass das nicht gehört wird! Klar aus dem Chor heraus hört man es vermutlich nicht, wohl aber die Nachbarn die vor oder neben dieser Person stehen. Und wie man weiss, können dann leider durchaus auch mal etwas flapsige Kommentare kommen, was dann wohl ein "sudden death" fĂŒr die beginnende Chorkarriere dieser Person wĂ€re.

Viel besser finde ich da auch den Singeinstieg ĂŒber einen empathischen und sensiblen GL. Gleich zu Beginn das Problem schildern, das nimmt grad schon etwas Druck raus. Und ein verstĂ€ndiger Lehrer wird es schaffen einen solchen SchĂŒler zum singen zu bringen, ohne dass dieser es so richtig merkt ;): Einstieg via Atem- und KörperĂŒbungen ohne Ton, dann zuerst mal mehr GerĂ€usche als gesungenen Töne und erst wenn das Vetrauen da ist, ein sanfter Übergang zu ersten ganz einfachen Gesangstönen. V.a. bei jemandem der sich als Kind singenderweise ausdrĂŒcken wollte, wĂŒrde es mich wundern, wenn man da nicht wieder was aufbauen kann. Und da es hier nicht um die grosse Solo-Karriere geht, sondern "nur" darum mit Lust und Spass in einem Laien-Chor mitzutun: sollte doch möglich sein!
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Einstieg via Atem- und KörperĂŒbungen ohne Ton, dann zuerst mal mehr GerĂ€usche als gesungenen Töne
Das gibt mir eine Idee: vielleicht ist ein Einstieg ĂŒber die "Esoterik" hier sinnvoller. Gemeint sind hier aber nicht die Blingi-Kristall-ĂŒberall-Esoteriker, sondern naturverbundene Menschen, die eben auch tönen. Da sind irgendwelche Intonations-Pupsereien oder Stil-Vorstellungen vollkommen egal. WildnispĂ€dagogen mĂŒssten hier weiterhelfen können, z.B.
 
Hallo,

...ich wĂŒrde vielleicht in Sachen "Chor" noch die sogenannten "offenen Chöre" in den Raum werfen wollen. Die sind ĂŒblicherweise tatsĂ€chlich meist erstmal ohne Anwesenheitspflicht, ohne Übe-Druck, man trifft sich einfach, um gemeinsam zu singen, da steht zunĂ€chst das "gemeinsam" im Vordergrund. HĂ€ufig auch zu finden unter "after-work-singing" :D
Das wĂ€re, denke ich, der richtige "Chor-Spielplatz", um erstmal wieder etwas Sicherheit zu tanken, nachdem das "Du kannst ja eh nicht singen" immer noch nachhallt. Da wĂ€re ein derartig gestalteter offener Chor ein guter Wiedereinstieg. Wir haben ĂŒber einen solchen offenen Chor auch schon Leute in den unseren Kammerchor gekriegt, die richtig gut sind... und die haben auch zuerst "einfach so" gesungen.

Viele GrĂŒĂŸe
Klaus
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Achtung: das richt verdammt nach Troll!
@Tarimy stellt ein ... naja, ein Thema ein - mit ihrem ersten Beitrag.
@Frau Launig greift @Bell an - ebenfalls mit ihrem ersten Beitrag.

Lg Thomas
 
Achtung: das richt verdammt nach Troll!
Hab ich mir auch ein bisschen gedacht, v.a. weil @Tarimy nach dem ersten Beitrag scheinbar vollkommen das Interesse an ihrem Problem verloren hat...
Geantwortet habe ich trotzdem, denn könnte mir vorstellen, dass es tatsĂ€chlich Leute mit diesem oder ganz Ă€hnllichem Problem gibt, und fĂŒr die kann eine solche Diskussion dann immerhin hilfreich sein. Eine PN an @Tarimy hĂ€tte ich aber sicher nicht geschickt, da wĂ€re mir die Zeit dann definitiv zu schade ;)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mal so nebenbei... Wenn das Problem echt ist und sie nicht mal fĂŒr sich alleine singen kann, dann halte ich eher einen Psychologen als einen GL fĂŒr den richtigen Ansprechpartner. Das hat dann fĂŒr mich nichts mehr mit der Scheu zu tun, mit der viele SĂ€nger*innen zu kĂ€mpfen haben/hatten...
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Na ja, so unecht klang fĂŒr mich das Problem nicht. Ich kann mir sowas schon gut vorstellen, und ich bin mir absolut sicher, dass man mit genug Motivation und Geduld da auch raus kann - es wĂ€re ĂŒber einen guten Gesangslehrer möglich, aber auch ĂŒber eine nette Chorgemeinschaft mit menschenotientierter Chorleitung, das geht auch! Vielleicht auch ĂŒben einen Psychologen - mit denen hatte ich noch keine Erfahrungen. Ein guter GL ist auch ein guter Psychologe, zumindest gerade was aus eigener Schale rauszugehen betrifft, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Man muss aber auf jeden Fall sehr viel Lust am Singen haben um deses Projekt ernsthaft anzugehen... und dann noch die Mut, sich selbst und eigener Stimme zu begegnen und innere Kritiker aus dem Raum rauszuwerfen. Und ein bisschen GlĂŒck, dass man richtige Leute findet, die die ersten Schritte begleiten. Das ist aber nichts was unmöglich wĂ€re, also @Tarimy wenn dir wirklich am Singen was liegt, los, tue es, SINGE.

Also habe ich mal versucht fĂŒr mich selbst zu singen wenn ich mal alleine bin. Aber auch da bekomme ich keinen Ton heraus und breche sofort weg.
...vermutlich weil du dabei dir vorstellst, wie du alleine klingst, wenn du das deinem Freund oder wem auch immer vorsingst. Du kannst aus dir Töne rausbringen, du warst ja schon im Chor.
Ich hĂ€tte gesagt, singe erstmal nicht fĂŒr jemanden, nicht fĂŒr die Bewertung deiner FĂ€higkeiten, sondern einfach so unter der Dusche, wenn wirklich KEINER hört. Oder im Auto zur Musik aus dem Radio. Einfach mal tönen und mitsingen, qualitĂ€t egal, wurst. Dass dein Körper es wieder lernt, beim Tönen Spaß zu haben, sich dadurch auszudrĂŒcken. Und dann wird es immer besser, weil er es kappiert das du es ernst meinst, er darf!

Ich habe gesehen, dass @Tarimy hier nicht mehr war, seitdem sie den Thread erstellt hat. Was schon mal suspekt ist, weil wenn es ein ehrliches Problem ist, sollte man in den RĂŒckmeldungen interessiert sein. Ich möchte aber FÜR den Fall, dass es ein echtes Problem ist, sie nicht ohne UnterstĂŒtzung lassen.

Mal schauen ob sie sich irgendwann mal meldet... oder doch nur ein Troll (verstehe solche Leute nicht :nix: )

Der Beitrag von @Frau Launig war sinnbefreit und destruktiv - da stimme ich nur zu.
 
Ich verstehe deine Angst vor anderen zu singen und das du sehr gerne diese Angst ĂŒberwinden möchtest. Mir ging es frĂŒher genau so. Mir wurde immer als Kind und Jugendlicher gesagt, dass ich ja nicht zu laut singen soll sonst könnten mich die Nachbarn hören und diese lachen dann. Das hat mich damals immer sehr geĂ€rgert, da ich irgendwie der Überzeugung war mein Gesang ist nicht soooo schlecht. Aber natĂŒrlich hinterlĂ€sst das Wunden, die oftmals unbewusst ĂŒber viele Jahre einen Einfluss auf uns haben.

Irgendwann mit 16 wollte ich unbedingt Gesangsunterricht nehmen, durfte es aber nicht. Auch hatte ich das Geld in dem Alter dazu gar nicht. Erst mit 24, hab ich mich dazu entschlossen mit Gesangsunterricht zu beginnen. Meine erster Stunde war sehr aufregend und ich habe lange gebraucht meine Stimme rauszulassen. Das ging auch bestimmt ein ganzes Jahr so weiter, dass wir zu Beginn des Unterrichts erst meine Stimme wieder finden mussten. Mittlerweile habe ich das Problem ĂŒberwunden und kann sofort zu Beginn meine Stimme ertönen lassen.

Nun habe ich schon 5 Jahre GU hinter mir und einen Lehrerwechsel. Das Singen vor meinem GL funktioniert einwandfrei. Aktuell kann ich meine Stimme auch vor anderen schon relativ gut rauslassen, brauche hier aber noch etwas Zeit und mehr Technik. Ich bin Stolz darauf, so viel Arbeit in meine Stimme gesteckt zu haben, gerade da ich klassischen Gesang erlerne mit Schwerpunkt auf die Oper. Ich sehe den klassischen Gesang als eine besondere FĂ€higkeit die nicht jeder besitzt und möchte dies auch anderen gegenĂŒber prĂ€sentieren. Hoffe das klingt nicht eingebildet oder so. Aber jeder SĂ€nger der Arbeit in seine Stimme steckt möchte ja auch das diese gehört wird.

Mein Tipp fĂŒr dich, nachdem ich so viel von mir selbst geredet habe ist, dich vielleicht erst einmal deiner Angst mit einem Gesangslehrer zu stellen. Ein Chor bietet dir natĂŒrlich auch Sicherheit, da du mit vielen Menschen gemeinsam singst und deine Stimme mit den ganzen anderen Stimme ein Gesamtes wird. Stelle dich deiner Angst und du wirst sehen wie sehr die Zeit dir dabei helfen wird diese zu ĂŒberwinden.

Wer die Leidenschaft und Liebe zum Gesang besitzt, sollte sich seinen Weg machen, unabhĂ€ngig davon was andere sagen oder denken. Gesang ist etwas ganz menschliches und wunderbares das und so glĂŒcklich macht.
 
Ich sehe den klassischen Gesang als eine besondere FĂ€higkeit die nicht jeder besitzt und möchte dies auch anderen gegenĂŒber prĂ€sentieren. Hoffe das klingt nicht eingebildet oder so.
Doch, ich fĂŒrchte genau das tut es und wenn schon ich als 100%ige Klassikerin es so empfinde, wie kommt das erst bei Leuten aus anderen Genres an... :gruebel:

Ich finde solche Aussagen immer schade, denn genau so entsteht das Vorurteil, klassischer Gesang oder gar klassische Musik im allgemeinen sei elitÀr, abgehoben und nur einer Minderheit zugÀnglich :mad:

Sicher gibt es Leute, die nicht klassisch singen lernen können, die z.B. so schief hören, dass sie keine 2 Töne treffen und auch mit jahrelangem GU ev nicht mal ein Kinderlied richtig hin bekommen. Aber solche Leute werden auch in jedem anderen Genre versagen und man kann fĂŒr sie nur hoffen, dass sie gar nie das BedĂŒrfnis verspĂŒren, singen zu wollen.

Abgesehen davon aber kann im Prinzip jeder die klassische Gesangstechnik (bis zu einem gewissen Punkt) erlernen. Es sind bestimmte Einstellungen und AblÀufe im Körper, die zwar nicht ganz einfach sind (u.a. auch deshalb weil sie sich erstmal ziemlich stark unterscheiden, von der Art wie die meisten Menschen im unausgebildeten Zustand singen) aber es ist absolut zu packen!

Es kann zwar nur eine kleine Minderheit klassischer ProfisĂ€nger werden, denn dazu braucht es mehr: hohe MusikalitĂ€t, eine "passende emotionale Disposition"und gewisse körperliche Voraussetzungen, damit das ganze nicht nur auf ein ansprechendes sondern auf ein gutes bis sehr gutes Niveau kommt. Und was es in der klassischen Ausbildung immer braucht: ganz viel Fleiss und Durchhaltevermögen! Und hier gibt es dann ev tatsĂ€chlich einen Unterschied zu gewissen anderen Genres wo mehr Freiheit besteht, was man beim Singen machen darf und was nicht. Dort kann es ein entsprechend talentierter Mensch deshalb wohl mit viel kĂŒrzerer Ausbildungszeit auf ein gutes Niveau bringen. In der Klassik hingegen haben auch die Weltbesten jahre- bis jahrzehnte lange z.T. steinige Ausbildungswege hinter sich. Wie viel schwerer dann fĂŒr einen durchschnittlich begabten Hobby-SĂ€nger, der zudem noch ganz anderen Verpflichtungen als die Singerei hat, hier nicht irgendwann aufzugeben. Und das ist dann etwas, wo auch ich tatsĂ€chlich stolz drauf bin, dass ich so viele Jahre, auch wenn es mal eine Krise gab, immer weiter gegangen bin. NatĂŒrlich ist es hier ein grosses GlĂŒck, wenn man, wie ich, einen passenden Wegbegleiter (=GL) hat, das macht die Sache so unendlich viel einfacher oder ev auch ĂŒberhaupt erst möglich! Aber wenn man so jemanden findet, ist das erlernen des klassischen Gesangs nichts mystisches, das nur wenig AuserwĂ€hlten vorbehalten ist, sondern v.a. gutes altes Handwerk!

Alles jetzt ziemlich OT, aber wir sind hier ja im Plaudereckchen :)

Wer die Leidenschaft und Liebe zum Gesang besitzt, sollte sich seinen Weg machen, unabhĂ€ngig davon was andere sagen oder denken. Gesang ist etwas ganz menschliches und wunderbares das und so glĂŒcklich macht.
Hier hingegen bin ich ganz deiner Meinung!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Doch, ich fĂŒrchte genau das tut es und wenn schon ich als 100%ige Klassikerin es so empfinde, wie kommt das erst bei Leuten aus anderen Genres an... :gruebel:

Ich finde solche Aussagen immer schade, denn genau so entsteht das Vorurteil, klassischer Gesang oder gar klassische Musik im allgemeinen sei elitÀr, abgehoben und nur einer Minderheit zugÀnglich :mad:

Sicher gibt es Leute, die nicht klassisch singen lernen können, die z.B. so schief hören, dass sie keine 2 Töne treffen und auch mit jahrelangem GU ev nicht mal ein Kinderlied richtig hin bekommen. Aber solche Leute werden auch in jedem anderen Genre versagen und man kann fĂŒr sie nur hoffen, dass sie gar nie das BedĂŒrfnis verspĂŒren, singen zu wollen.
Wenn es bei dir negativ angekommen ist, tut es mir Leid. Aber die Absicht meiner Aussage war nicht, den klassischen Gesang als etwas elitĂ€res und abgehobenes darzustellen das nur einer gewissen Minderheit zugĂ€nglich ist. Denn dies finde ich falsch. Klassische Musik muss meiner Meinung nach gefördert werden und allen Menschen wieder viel zugĂ€nglicher gemacht werden, da diese leider mit vielen Vorurteilen verbunden ist (u.a. z.B. altmodisch, störend, nur fĂŒr Senioren etc.). Alles quatsch!

Ich sehe klassischen Gesang deshalb als etwas Besonderes da er in unserer Gesellschaft nur noch wenig vertreten ist und auch kaum weitergegeben wird. So viele Leute belĂ€cheln mich wenn sie hören ich lerne klassischen Gesang, aber das ist mir egal. Ich durfte auch schon bei Betriebsfeiern nicht mitsingen, da meine Stimme angeblich so nach Oper klingt obwohl ich mich wirklich zurĂŒckgehalten habe. Auf der einen Seite ein Kompliment fĂŒr mich (nach Oper zu klingen) und auf der anderen Seite aber auch Schade. Wie viele Schulklassen besuchen noch eine Opernvorstellung? Wie hĂ€ufig wird im Musikunterricht ĂŒberhaupt gesungen? Das ist sehr Schade und sollte sich Ă€ndern. Singen macht Spaß, auch wenn es vielleicht beim ein oder anderen schief ist. Das Singen ist so verschwunden aus unserer Kultur und immer wieder höre ich Worte wie "Singen kann man nur wenn man Noten lesen kann" oder Ă€hnliches. Hierbei zeigt sich einfach unserer Leistungsgesellschaft.

Meine Meinung ist, dass jeder aber wirklich jeder der sich dazu entscheidet Gesangsunterricht zu nehmen, auf gemachte Fortschritte sehr stolz sein darf und diese auch zeigen sollte, sofern er das wĂŒnscht. Völlig unabhĂ€ngig vom Genre!

Und liebe Tonja, du hast vollkommen recht wenn du sagst das es im klassischen Gesang ganz viel Fleiß und vor allem Durchhaltevermögen braucht. Der Weg ist lange und teilweise frustrierend, weil man immer wieder an Stationen dabei kommt, wo man gerne alles hinschmeißen wĂŒrde. Aber da du bestimmt genau so viel Liebe fĂŒr diese Gesang hast wie ich, machen wir weiter und lernen und lernen. Das grĂ¶ĂŸte GlĂŒck dabei ist dann, einen GL gefunden zu haben der Erfahrung in diesem Genre hat und einem gut ausbildet.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Doch, ich fĂŒrchte genau das tut es
FĂŒr mich eigentlich nicht. @Crazy4Opera hat ja nicht geschrieben, dass das Talent zum Singen exklusiv sei, sondern ich verstehe es eher so, dass klassische SĂ€ngerInnen viel, viel Arbeit in ihren Gesang gesteckt haben und insofern stimmt es; das Ergebnis besitzt dann auch nicht jede/r. Und er hat es denke ich so schon bestĂ€tigt :)

Klar, manche sind Naturtalente, aber von denen gibt es nicht so arg viele.
Es kann zwar nur eine kleine Minderheit klassischer ProfisÀnger werden, denn dazu braucht es mehr: hohe MusikalitÀt, eine "passende emotionale Disposition"und gewisse körperliche Voraussetzungen, damit das ganze nicht nur auf ein ansprechendes sondern auf ein gutes bis sehr gutes Niveau kommt.
Ich spendiere noch das dazu, was meiner Meinung nach das absolut Wichtigste daran ist: das GlĂŒck zu haben, irgend jemandem, der in den Genre etwas zu sagen hat, zu gefallen. Alles andere ist imho dem untergeordnet. Wenn das nicht passiert, kann jemand noch so toll und super singen, er oder sie wird nie an die Spitze kommen, selbst wenn es tausendmal verdient wĂ€re.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Doch, ich fĂŒrchte genau das tut es und wenn schon ich als 100%ige Klassikerin es so empfinde, wie kommt das erst bei Leuten aus anderen Genres an... :gruebel:
Ja, kam auch bei mir so rĂŒber.
ist das erlernen des klassischen Gesangs nichts mystisches, das nur wenig AuserwÀhlten vorbehalten ist, sondern v.a. gutes altes Handwerk!
Das trift es wirklich perfekt!
Zu meiner Anfangszeit als GesangsschĂŒler lag mein Fokus definitiv auf Popularmusik, mit der ich als Jugendlicher auch sozialisiert wurde. Mit E-Musik hatte ich absolut nichts am Hut.
Dann bekam ich im Unterricht ein StĂŒck von Schubert vorgelegt ("Der Neugierige" aus "Die schöne MĂŒllerin"). Weder Musik, noch Text haben mich angesprochen. Da ich mit dem Inhalt absolut nichts anfangen konnte (Da quatscht ein Typ mit einem Bach, faselt was davon, dass er nicht mit Blumen spricht, da er ja kein GĂ€rtner ist ...) habe ich mich erstmal mit dem ganzen Zyklus auseinander gesetzt. Den ganzen Text gelesen. Abhandlungen darĂŒber usw.
Auf einmal hört und spĂŒrt man bei Aufnahmen von dem StĂŒck die Emotionen. Hört die verschiedenen Interpretationen der einzelnen SĂ€nger.
Und plötzlich hat es "Klick" gemacht :)
Seit ein paar Jahren studiere ich jetzt schon klassischen Gesang, und umsomehr ich von diesem "Handwerk" lerne, umso mehr kann ich meine Vorstellung der StĂŒcke umsetzen. Alle paar Jahre kreuzt dabei "Der Neugierige" wieder meine Wege und jedesmal, wenn ich mich wieder intensiv mit dem StĂŒck beschĂ€ftige bin ich begeistert, was ich schon umsetzen kann. Bei meinem nĂ€chsten Treffen mit dem StĂŒck wird es dann hoffentlich wieder ein bischen mehr sein ...
Ich sehe klassischen Gesang deshalb als etwas Besonderes da er in unserer Gesellschaft nur noch wenig vertreten ist und auch kaum weitergegeben wird.
Ich denke, dass siehst du ein bischen aus deiner "Blase".
In meinem jetzigen Freundes- und Bekanntenkreis spielt E-Musik zum Beispiel eine sehr große Rolle.

E-Musik war und ist nicht so massentauglich wie U-Musik.
Das liegt eben daran, dass nicht nur zum Machen, sondern auch zum Konsumieren gewisse Kenntnisse vorhanden sein mĂŒssen. Und wenn man diese nicht gelehrt bekommt (Elternhaus, Schule, Freundeskreis), dann ist der Zugang leider nicht so niederschwellig.

Was sÀmtliche Genres verbindet ist, dass Musik Emotionen teilt und unser Leben bereichert.

Ich spendiere noch das dazu, was meiner Meinung nach das absolut Wichtigste daran ist: das GlĂŒck zu haben, irgend jemandem, der in den Genre etwas zu sagen hat, zu gefallen. Alles andere ist imho dem untergeordnet. Wenn das nicht passiert, kann jemand noch so toll und super singen, er oder sie wird nie an die Spitze kommen, selbst wenn es tausendmal verdient wĂ€re.
Eindeutig JEIN.
An "der Spitze" ist wenig Platz. Da hast du vollkommen recht - es gehört sicher auch viel GlĂŒck dazu, dort zu landen.
Aber unterhalb dieser weithin sichtbaren "Spitze" gibt es viele fantastische SĂ€nger und SĂ€ngerinnen, die es mit Talent und Schweiß dorthin gebracht haben und auch die Anerkennung bekommen, die sie verdienen.
Um so lÀnger ich dabei bin, umso "weiter rauf" höre ich die Unterschiede. Und da stehen schon meist die richtigen auf den verschiedenen TreppenabsÀtzen der Kariereleiter.

lg Thomas
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
E-Musik war und ist nicht so massentauglich wie U-Musik
Hilfe, was ist jetzt E- und U-Musik? Das habe ich noch nie gehört. Ich dachte zuerst E wÀre Elektro :-D ...aber ich glaube das war nicht direkt das, was du meintest ;-)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben