Anodenspannung erhöhen

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pBoy
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Servus!
Im Sinne eines Schulprojektes möchte ich mir eine Art "Marshall Plexi" 20 Watt Topteil bauen.
Ich möchte absichtlich die Anodenspannung von 230 auf 255 erhöhen.
Erziele ich damit mehr Leistung und/oder Verzerrung aus den Röhren ?

Grüße!
 
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Hallo,
Die Marshall Plexi dieser Leistungsklasse arbeiten im Regelfall mit EL84 bei ~300V Anodenspannung.
Mit 230V ist das nie und nimmer auf 20 Watt zu bringen; sicherlich wird die EL84 bei 255V mehr Leistung bringen - ob sie verzerrt hängt in erster Linie von der Ansteuerung ab.
Verzerrung sollte in den Vorstufen entstehen, die Endstufenröhren sollten eher linear arbeiten.
Ob das als Schulprojekt geeignet ist möchte ich mal dahin stellen - nur der Hinweis dass man sich an ~255V Gleichspannung sehr lange erinnert - wenn man dranfasst.
 
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Wie kommst du denn auf 230V an der Anode? :weird:
und jetzt sag bitte nicht "Netzspannung" :redface:
 
Peinlicher Fehler von mir!
Nach der Gleichrichterröhre werden aus den 230 Volt AC, ca 325 Volt DC!
Habe leider nicht mitgedacht.

Rein theoretisch müsste aber, wenn ich 250 Volt verwende, die Leistung steigen ?!
 
Hej zusammen,
ich will auch einen Röhrenverstärker im Unterricht einsetzen und damit die im Physikunterricht die Röhre erklären. Ich frage mich dabei jetzt gerade, was genau eine Änderung der Anodenspannung bewirkt. Mehr Strom durch die Röhre = Höhere Ausgangsleistung?
Könnt ihr mir helfen?
Greetz
Imke
 
Hallo,

fang' doch mal mit der Eingangssicherung an, wenn das mit der Röhre noch nicht so hinhaut. Sie ist die Grundlage für die komplette Schaltung dahinter, u. es gibt sie in x- Varianten. Ein kleines Teil, dass es in sich hat. Und wenn es um die Röhre an sich geht, die Vorstufenröhre 12AX7 gibt es schon seit*(ungefähr nachm Krieg!)

bubili
 
... Ich frage mich dabei jetzt gerade, was genau eine Änderung der Anodenspannung bewirkt. Mehr Strom durch die Röhre = Höhere Ausgangsleistung?
Imke

Leider nein, das reicht nicht, wenn du unter Ausgangsleistung das verstehst, was letztlich aus dem Lautsprecher kommt.
Was zählt, ist der von der Röhre am Ausgangstrafo erzeugte Wechselspannungsanteil. Je größer dessen Amplitude, umso größer zwangsläufig auch der zugehörige Anodenstrom und zusammen die Leistung. Steuere ich die Röhre also unverändert an, und ging sie vor der Spannungserhöhung nicht in Sättigung, so bleibt die Aussteuerung in etwa gleich, damit auch der Output. Allerdings erhöht sich der Gleichstromanteil und somit letztlich die Anodenverlustleistung, die das Anodenblech verheizt (bis zum Glühen..). Ich kann aber die Röhre weiter aussteuern, bis sie endlich in Sättigung geht, und dadurch doch mehr Ausgangsleistung bekommen. Wenn aber die Vorstufen vorher ausgereizt sind und das nicht bringen, nutzt es nichts.

Wenn du richtig ins Detail gehen möchtest, mußt du dir die Röhrenkennlinien anschauen. Sie unterscheiden sich in ihrer Steilheit abhängig von der Anodenspannung. Nimmt dann den Arbeitspunkt (Gittervorspannung) und variiere die Gitterspannung um ein delta-U (also der Musik ;) ), dann kann an einem gegebenen Ausgangswiderstand (= transformierter Lautsprecherwiderstand) die Anodenspannung sich entsprechend ändern. Ist die Steilheit etwas höher (höhere Anodenspannung), kann die Leistung deswegen ein klein wenig höher sein, aber das wird wohl nur marginal sein im Vergleich zur möglichen höheren Ansteuerung..
 
Auch wenn Du das hoffentlich schon oft gehört hast: Pass echt auf. Ich hatte als Facharbeit ein Röhrenradio gebastelt und mich dabei einmal wirklich wirklich übel abgeschossen. Das ist dann auch nicht mehr lustig, sondern echt gefährlich. Also: Be carefull when doing something stupid.
be-careful-when-doing-something-stupid.jpeg
 

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