Anschlag viel zu hart (aber nur im Bandkontext)

dodl
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Morgen,

Kennt vielleicht jemand das Problem?
Ich uebe in Ruhe daheim, alles läuft, Tempo passt, wunderbar.
Bei der Probe hoer ich plötzlich meinen Anschlag nicht mehr so deutlich heraus (eh klar, neben der Speakerachse, Becken, Snare) und fange an, verkrampft und viel zu fest auf die Saiten "einzuschlagen".
Ergebnis des ganzen - mitunter krieg ich mitten im Song schon massive Probleme, das Tempo zu halten. Nach 3 flotten Songs tun bereits Schulter und Nacken weh. Das kanns nicht sein.
"Üben, üben, üben" bringt hier nichts, weil es ist nunmal nur 1x pro Woche Probe.

Das klingt vielleicht blöd, wird aber zunehmend zum Problem. Interessanterweise erst seit ein paar Monaten.
Eventuell hat ja schon mal jemand sowas erlebt und weiss wie man da wieder rauskommt?

danke
martin
 
Eigenschaft
 
Box in Richtung Ohr drehen und anschrägen, evtl erhöht aufstellen. Alternativ auch dich selbst anders positionieren.

Gezielt ganz besonders sanften Anschlag praktizieren, über einen längeren Zeitraum und auch zuhause.

Dran gewöhnen. :)


Was hat sich denn geändert, dass du dich "plötzlich" nicht mehr so gut hörst wie vorher?
 
Ich schlage im Bandkontext bei saftigem Rhythmus-spiel auch etwas härter als zuhause an. Ich denke das ist normal und OK, solange man nicht wie Du in den Bereich kommt, dass es Probleme macht.

Wie Du selbst schon erkannt hast, hat das viel mit der wahrgenommenen Lautstärke dessen zu tun, was man spielt. Ist man ekelhaft laut, dann traut man sich kaum, die Saiten zu berühren. Hört man sich schlecht, dann haut man instinktiv fester rein.

Gibt zwei Lösungen, am besten kombiniert:
1. heftige Passagen bei der Probe gezielt üben und wiederholen und sich eine kontrollierte Anschlag-Disziplin antrainieren.
2. Hörsituation verbessern. Stell Dich näher an Deinen Amp, platzier ihn mehr auf Kopfhöhe oder schräg ihn entsprechend an.

Wenn Dir Schulter und Nacken weh tun, solltest Du vielleicht auch generell mehr aus dem Handgelenk anschlagen. Es gibt eigentlich keine Situation, wo man beim Anschlagen wirklich Kraft aufwenden muss, dass die Schulter mitarbeiten müsste.

Was hat sich denn geändert? Spielt ihr heftigere Songs? Anderer Drummer/Proberaum/neuer Gitarrist/anderer Amp?
 
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Ist richtig. Im Vergleich zum Üben mit Kopfhörer zum Beispiel.
Natürlich lässt sich das bei der Probe zur Not hinkriegen, wenn ich zumindest ein Ohr auf die Speakerachse bekomme.
Das lässt sich halt nicht immer realisieren, je nach Bühne oder Aufstellung im Proberaum.

Es dürfte auch eher ein "psychologisches" Problem sein. Denn hören tu ich mich sehr wohl, mir fehlt nur der Attack beim Anschlag. Clean mit viel Dynamik passt es wieder. Verzerrt und etwas komprimiert - und schon geht es los.
Ich geh dann mit dem Pick viel zu tief in die Saiten und wackle als Ganzes, weil ich echt vom Handgelenk Richtung Ellenbogen verlagere.
Das schaut auf Videos richtig lustig aus...

Eigentlich genau was Rake beschreibt.

Hab schon an in ear gedacht. Zumindest voruebergehend, bis sich ein vernuenftiger Anschlag wieder verinnerlicht hat?

cu
martin
 
Live mit einem unglücklichen Setup auf der Bühne, wo man sich selber effektiv NULL hört, wird es dann richtig krass.... da hilft nur konzentriertes Spielen 'nach Gefühl' und hoffen dass wenigstens beim Publikum noch soviel Sound ankommt dass es die Mühe trotzdem sauber zu spielen auch wert ist.
 
Auch wenn meine Antwort langweilt: spiel cleaner
Overdrive und noch eher Distorsion verwaschen den Ton und den Attack.
Weniger ist da immer mehr, zumal die Lautstärke sowohl real als auch
psychoakustisch für noch mehr Kompression sorgt.
 
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Ich denke, es war klar, dass sich "plötzlich" auf den Kontextwechsel zuhause vs. Bandprobe bezog.
wird aber zunehmend zum Problem. Interessanterweise erst seit ein paar Monaten.
-> meine Frage "was hat sich geändert" bezog sich auf "erst seit ein paar Monaten" (ich schätze Bongos Frage ebenso).
-> Was hat sich denn in den letzten Monaten verändert?

spiel cleaner, Overdrive und Distorsion verwaschen den den Attack.
-> gar kein schlechter Tipp, zumal dodl ja selbst sagt clean läuft es besser.

Hab schon an in ear gedacht. Zumindest voruebergehend, bis sich ein vernuenftiger Anschlag wieder verinnerlicht hat?
-> Denke nicht, dass ein vorübergehend besseres Monitoring Dir viel hilft. Das Problem kommt dann bei schlechtem Monitoring bestimmt wieder zurück. Ich würde eher gezielt mit zu leisem Sound genau bei den Problemstellen in den Songs üben, kontrolliert anzuschlagen.

Der nächste Gig mit schlechtem Monitoring kommt garantiert, da bist Du mit antrainierter Disziplin auf der sicheren Seite.
Du könntest natürlich komplett auf In-Ear umsteigen, aber das muss man mögen, das Hörerlebnis ist schon anders. Und man ist darauf angewiesen, einen brauchbaren Mix aufs Ohr zu bekommen, man ist von der Außenwelt praktisch isoliert. So ganz unproblematisch ist das also leider auch nicht :)
 
Vielleicht produziert ja auch dein Amp oder Pedale dieses Verwaschene. Was spielst du denn?
 
Kenne das Problem nur zu gut ;-)

Bevor du ggf. einige kostspielige Veränderungen vornimmst würde ich gern mal wissen, ob du im Proberaum Gehörschutz verwendest und wenn ja welchen. Bei mir hat z.B. der Umstieg von Ohropax-Stopfen, die "Soft"-Teile aus Schaum, auf den Gehörschutz von Alpine eine deutliche Verbesserung der Gesamtakustik mit sich gebracht wodurch ich mich auch direkt besser hören konnte. Der anschließende Umstieg auf angepassten Schutz vom Fachmann war dann nochmal eine deutliche Verbesserung die mir dann auch geholfen hat entspannter zu spielen, da ich mich in fast jeder Position gut hören konnte.
 
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Hmm, das klingt irgendwie nach mangelnder Dynamik innerhalb der Band (das übliche: "isch kann misch gar ned hörn und muss lauter drehen") und falscher Soundeinstellung.
Kann es sein, dass Du in der Band die gleiche Soundeinstellung benutzt wie zuhause?
Das wäre fatal, denn in der Probe musst Du Dir die Frequenzen mit anderen Instrumenten teilen, der Breitwandsound der zuhause nach Wembley-Stadion klingt, ist dann leicht zu matschig, indifferent und breiig.
Ich würde weniger mit der Lautstärkeregelung spielen, sondern vielmehr wirklich dynamisches Spielen trainieren: während der Gesangsparts steht halt der Gesang im Zentrum, Gas geben die Gitarren in Instrumentalteilen....außerdem mal beherzt an den EQs schrauben: einfach mal ein wenig Bässe raus, die Mitten etwas betonen, das kann schon Wunder wirken, wenn man sich gegen Bass und eventuell zweite Gitarre durchsetzen muss....
 
Auch wenn meine Antwort langweilt: spiel cleaner
Overdrive und noch eher Distorsion verwaschen den Ton und den Attack.
Weniger ist da immer mehr, zumal die Lautstärke sowohl real als auch
psychoakustisch für noch mehr Kompression sorgt.

Ein wichtiger Punkt! Nimm beim Proben Gain raus. Zuhause kann man zum Wohlfühlen mehr draufpacken. Auch benutz ich persönlich z.B. Zuhause auch bei Ampsims mehr Gain als im Proberaum/Gig, da da nix trägt. Und das darf man nämlich auch nicht vergessen: je lauter, desto mehr wird der Sound eh "getragen", da kann Gain raus.
 

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