Nach 15 -20 Songs sind die Höhen weg (spätestens!!)

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Hallo zusammen!

Ich brauche mal ein paar Tipps von euch. Ich habe ein (wohl typisches Anfänger-) Problem.
Ich sing in ´ner Coverband. Wir haben Stücke z. B. von Gary Moore, ACDC oder Offspring im Set.
Im Original sind die für mich schon ziemlich schwer aber relativ sauber machbar, wenn ich nicht gerade einen superschlechten Tag habe.
Ich/Wir haben den Anspruch die Sachen wenn es irgendwie geht in original Tonlage zu spielen und ich merke, dass
ich durch das ständige Üben nach und nach ein klein wenig besser werde, was meine "upper range" betrifft.

Ich gebe beim Singen natürlich ziemlich Gas (sind ja nunmal Rocksongs!) passe aber schon auf, dass ich einigermaßen
"ökonomisch" Singe (versuche ich zumindest!) um auch mal drei Stunden (mit Pausen) durchzustehen. Ich weiß, dass ich leider immer noch
oft zu sehr presse um mehr Power in die Stimme zu geben. Die Folge ist, dass wir in den letzten beiden Sets
keinen Song der o. g. Bands mehr spielen brauchen, weil die hohen Passagen bei mir buchstäblich weg sind. Keine Chance!

Ich habe zwar keine Schmerzen, spüre dann aber so eine Art Druck im Hals unterhalb des Kehlkopfes und merke, dass wohl irgendein Muskel entweder
einfach kaputt bzw. erschöpft ist oder vielleicht auch einfach nur verkrampft. Ich bin mir nicht so sicher.
Manchmal hilft ein wenig Massieren im Hals aber nicht immer.

Frage: Wie bekomme ich ohne zu viel zu pressen trotzdem ordentlich (ausreichend) Power in die Stimme, bzw. wie kann man sich das
zu starke Pressen am besten abgewöhnen? Welche Technik (Stichworte?) benötige ich dazu?
Oder ist Lösung einfach nur üben üben üben und nochmal üben bis man auch "It´s a long way to the top"
sauber als Zugabe bringen kann... Und wie übe ich das am besten???

Vielen vielen Dank schon mal im Voraus!!!!
 
Eigenschaft
 
Entweder deine Stütze oder deine Upper-Range (oder beides) laufen nicht ganz rund. Wahrscheinlich versuchst du zu sehr die Stimmfarbe der Originalsänger zu immitieren und schlankst nicht genug ab.

Wenn man konsequent oberhalb der eigenen bequemen Range singt, was ich bei eurer Songauswahl mal vermute, dann muss man sehr, sehr gut sein.


Ansonsten: Eine Hörprobe schafft Klarheit.
 
Ich weiß, dass ich leider immer noch
oft zu sehr presse um mehr Power in die Stimme zu geben.

Und genau da dürfte das Problem liegen. Du übst viel zuviel Druck auf den Kehlkopf aus. Dazu kommt, daß du vermutlich versuchst, den Klang der Originalsänger nachzuahmen, also mit sehr viel Wucht und Druck in die Höhe zu gehen. Das halten aber nur sehr wenige Stimmen aus. Ist leider so.
 
Eine gute Übung, um nicht zu viel Druck aufzuwenden ist, einen Song zunächst mal komplett auf dem Vokal "i" zu singen (manchmal besser noch auf "hi"). Konsonanten einfach weglassen und nur "i" für die Vokale.

Wenn dir bei dieser Übung an den Stellen, wo es lauter wird, die Stimme wegbricht, weißt du, dass was am Stimmsitz nicht stimmt (wahrscheinlich zu hoher Kehlkopf/zu wenig Deckung). Wenn du es gar nicht erst schaffst auf "i" richtig laut zu werden, ist es eher die Stütze.

Das ist zudem eine sehr gute "strength-building"-Übung, weil ein lautes "i" auf einem sehr hohen Ton zu singen, verlangt deiner Kehlkopfmuskulatur viel ab. Ungeübt wirst du es auf den ganz hohen Tönen vielleicht noch nicht schaffen, da gilt wirklich, Übung macht den Meister, das ist wie beim Gewichte heben.

Ein guter Test wie laut du bei deinem derzeitigen Trainingsstand auf einem bestimmten Ton werden kannst, ist den Ton erstmal ganz leise (pianissimo) auf "hi" zu singen und dann während des Haltens anzuschwellen auf einen sehr lauten Ton. Auf hohen Tönen wirst du vielleicht noch nicht bis zum forte kommen, aber gerade bei Gesang mit Mikro-Verstärkung ist es sowieso empfehlenswert nicht lauter als mezzoforte zu singen. Gemessen an den klassischen Begriffen singen viele Rock-Sänger so gut wie nie lauter als mezzoforte (halb-laut). Dann hast du auch viel weniger Probleme mit der Dynamik (übersteuern und so), brauchst weniger Kompression auf dem Mikro usw.

In dem Bereich wo deine Stimme zwangsweise in die Randstimme geht (bei Männern i.d.R. so irgendwo zwischen a' und d''), wird es nicht mehr möglich sein auf forte anzuschwellen (Modalstimme). Aber durch die in diesem Stimmbereich starke Präsenz von Twang und hohen Obertönen, ist der Schalldruck dennoch ordentlich laut.
 
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Da ich zwar in keiner Coverband singe aber in einer Rockband, bei der ich mich meistens in hoher Lage befinde, kenne ich das Problem. Neben mittlerweile guter Technik und viel Übung hilft mir folgendes Mantra "Ich werde nicht pressen! Ich werde nicht pressen! Ich werde nicht pressen!". Das ist natürlich leichter gesagt, als getan. Auch mir gehen teilweise die Gäule durch und ich lasse einfach mal die Sau raus. Aber ich hab da dann diese mentale Bremse entwickelt.

Wenn dir einige Songs zu hoch sind, transponiert sie runter. Manchmal helfen schon 1 bis 2 Halbtöne und das merkt eh kein Zuschauer. Ich hoffe du wärmst dich ordentlich auf, bevor du 3 Stunden Gigs in Angriff nimmst!
 
Dieser Anspruch alles in Originaltonart zu spielen ist mMn nicht sinnvoll. Spielt lieber in ner Tonart, in der DU am besten klingst und macht eure eigenen Versionen (d.h. für dich auch mal Melodien Stellenweise abwandeln, insb. wenn du dich mit einzelnen Tönen schwertust, eigene Interpretation entwickeln!). Ihr werdet so oder so nie originaler klingen als das Original und du wirst niemals wie jemand anderes klingen.
Die technische Ursache für deine Probleme hast du bereits genannt: Du presst. Was tun? Nicht pressen, na wer hätt das gedacht. Aber dann brechen dir die Töne wahrscheinlich weg. Dann stellt sich die Frage, was du mit Pressen zu kompensieren versuchst. Die heißesten Kandidaten wären Stütze und Stimmbandschluss. Jedenfalls gibt es keinen Instanttipp für dich, der all deine Probleme heute für immer löst, denn die Technik umzustellen braucht Zeit und Fleiß. Nimm doch mal ne Probestunde um deine Technik abzuchecken. Wenn du nach jedem Gig und jede Probe heiser bist, ist auf kurz oder lang Schicht im Schacht. Und wenn du dich quälst ist keinem geholfen, dir nicht, deiner Band nicht und gepresster Gesang klingt auch nicht gut und gefällt vielen Zuhörern nicht.
Gerne kannst du auch hier ne Hörprobe posten.
 
Vielen Dank schonmal! Also Immitieren versuche ich wirklich nicht. Jedenfalls nicht bewusst.

Ich versuche mal die "i", bzw. "hi" Geschichte.

Ich kann doch sicher meine Hals-/Stimm-/Kehlkopf-Muskulatur gezielt trainieren (durch immer wieder üben / wiederholen) ?
Beispiel: Der Refrain von Boys of Summer in der Version der Ataris war mir Anfangs fast unmöglich, mittlerweile aber mit warmer Stimme und sehr häufigem Proben (und regelrechtes ausprobieren und erarbeiten des Songs) kein Problem mehr.

@ Kenshi: Diesen Refrain kann man nicht "verschlankt" zu singen. Der muss kommen, "wie Sau" :) Oder verstehe ich dich falsch? (ich probiere mal ´ne Hörprobe aufzunehmen)

Ergo hilft üben. Das heißt doch, dass ich mit viel Arbeit diese Stücke auch irgendwann im letzten Drittel des Gigs singen kann, oder???

Ich habe mir bereits eineinhalb Jahre GU gegönnt (nehm ich zur Zeit leider nicht) und konnte in der Zeit vor allem "meine Stütze" verbessern und kenne die üblichen Entspannungsübungen.
Am "Pressen" haben wir gerade gearbeitet, als ich erstmal aufhören musste Unterricht zu nehmen. Aber gibt es auch außer die Ansätze von broeschies, noch besondere Übungen / Techniken zu diesem "Problem"? Oder sollte ich nochmal zu meinem "Vocal-Coach" (so heißt das ja heute! :D ) gehen? Danke!!

- - - Aktualisiert - - -

Mit der Presserei will ich wohl Lautstärke erzielen. Ich weiß, brauch ich eigtl. nicht, weil ich ja "verstärkt" werde. Muss ich aber trotzdem auch machen, weil ich sonst viel zu clean singe und meine Stimme dann etwas zu "poppig" klingt... Das Fach will ich aber auch nicht wechseln... ! :) Meine Stimme ähnelt (wohlgemerkt ähnelt!) der von Bono, Anthony Kiedis, Kenny Logins und vielleicht ein wenig Jon Bon Jovi.

Klar, kann man immer runter transponieren und viel Coverbands machen das auch. Wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen. Bloß dann jammern immer die Gitarrengötter rum... ;)

Übrigens: Heiser bin ich nach ´ner Probe, bzw. Gig nie! Also damit hab ich kein Problem.
 
@ Kenshi: Diesen Refrain kann man nicht "verschlankt" zu singen. Der muss kommen, "wie Sau" :) Oder verstehe ich dich falsch? (ich probiere mal ´ne Hörprobe aufzunehmen)
Na klar kann man den verschlankt singen, das macht der Sänger von Ataris auch. Die Aggressivität kommt dabei fast ausschließlich aus der Verzerrung. Die Tendenz einen aggressiven Sound durch Druck zu erzeugen ist eines der größten Probleme beim Rock-Gesang.

Hier ist nochmal ein schönes Beispiel. Der Gesang ist stark verschlankt, Aggressivität kommt auch hier aus der Verzerrung. Aber achte mal drauf wie "frei" und ungepresst sich die Stimme trotzdem anhört. Der Song ist auch ziemlich schön, um das mit den "i"'s zu illustrieren. Geh mal zu Zeitpunkt 0:35, so etwa muss sich ein "lautes i" anhören. Wenn du zu viel Masse benutzt oder zu sehr presst, kriegst du so ein "i" nicht hin.

http://www.youtube.com/watch?v=0ODn9q-qoqw&noredirect=1

Zum Vergleich hier dasselbe (ab 2:35) mit mehr "Pressen" und mehr Masse
http://www.youtube.com/watch?v=VY8iTPnmRuc
 
Besten Dank! Werd ich mir nachher zu Hause anschauen. Ist hier leider gesperret.
 
Dieser Anspruch alles in Originaltonart zu spielen ist mMn nicht sinnvoll.

Wie überhaupt der Anspruch, den Klang des Originalsängers möglichst 100% zu imitieren. Das ist ja auch die Krux beim Covern: man glaubt, die Erwartungen des Publikums erfüllen zu müssen, und das möchte die Augen schließen und den leibhaftigen Bon Scott vor Augen haben.... ich lehne das mittlerweile ziemlich ab. Ich weiß schon, Rockgesang muß einen ordentlichen Rumms haben, aber wenn man damit seine Stimmgesundheit aufs Spiel setzt, sollte man sich zumindest mal mit der Frage auseinandersetzen, ob man nicht anders ans Covern rangeht.
 
Wie überhaupt der Anspruch, den Klang des Originalsängers möglichst 100% zu imitieren. ... Ich weiß schon, Rockgesang muß einen ordentlichen Rumms haben, aber wenn man damit seine Stimmgesundheit aufs Spiel setzt, sollte man sich zumindest mal mit der Frage auseinandersetzen, ob man nicht anders ans Covern rangeht.

Stimme dir 100 % zu! Man kann alles varieren, runtertransponieren etc. . Und den Original-Sänger zu kopieren klappt in 97,5 % aller Fälle sowieso nicht. Allerdings ist "der Zuschauer/Zuhörer" meistens voller Bewunderung, wenn sich der Sänger, die Band bzw. der Sound doch mal annähernd so anhört, wie das Original. Aber das ist auch nicht mein Anspruch. Und bevor ich meine Stimme ruiniere schalte ich auch lieber einen Gang runter. Bei Rock ist das allerdings nicht soo einfach...

Meine prinzipielle Frage ist ganz einfach: Wie bekomme ich meine Stimme dazu auch nach 2 - 3 Stunden noch alle höheren Töne sauber zu treffen. Eine kpl. Oktave tiefer geht sowieso immer. Ich habe mir mal euren Workshop "Stütze und Atmung" angeschaut. Da ist ja auch einiges Hilfreiches dabei! Ich verstehe nur pdf "gesangsuebungen" nicht so ganz... Wovon mache ich "4 X 100", "2 X 250" oder "560 am Stück (gemischt)" ?
 
Der Name des PDF ist irreführend.

Die Tabelle bzieht auf diesen Teil des POstings:

Beispiel aus der Praxis (Rocksängerin, singt in verschiedenen Bands, auch lange Gigs):

Im Anhang findet Ihr den Übungsplan einer Schülerin von Shana. Sie ist Rocksängerin, Mitte 20, mit eigener Band und Mitwirkung in verschiedenen semiprofessionellen Bandprojekten.
Die Schülerin hat eine dunkle, schwere und eher tiefe Stimmveranlagung, Stimmumfang inzwischen in Übungen c - c''', Belting bis e''

Der Übungsplan umfasst einen Zeitraum von ca. 6 Monaten mit regelmäßigem Atemtraining.

Atemübungen:
Sch sch sch schnell und langsam, jedoch immer mit sehr viel Power
Nasal = Flexibilitätsübung durch die Nase
"Mönch" = mit Blasebalgbewegung der Arme wie im Film "Vaya con Dios"
Sss/sch = "Zugfahrübung" langsam beginnen und immer schneller werdend
wwww = Ausdauerübung wie beschrieben

Allerdings erkenne auch ich nicht, was sie da für Übungen wann gemacht.
 
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Allerdings erkenne auch ich nicht, was sie da für Übungen wann gemacht.



Auf der linken Seite steht immer das Datum, dann welche Übung gemacht wurde und wie viele Wiederholungen. Unter "Tabelle 1" stehen die Wiederholungen zusammengefasst, aber auch die Notizen der Schülerin über ihre persönlichen Erfolge wie z.B. "Call me when you're sober hat geklappt"... oder sowas.

Was man daran sehen kann ist wie diese Schülerin ihre Kondition steigern konnte (sie schafft mehr Wiederholungen bei den Blasübungen und schafft tendentiell ihr sängerisches Pensum zunehmend besser (ihre subjektive Empfindung).

Die Tabelle ist allerdings keine Anleitung, sondern ein subjektives Beispiel einer Schülerin, wei sie IHREN Übungsplan aufgebaut und dokumentiert hat. Vielleicht ist das irreführend?
 
ALso, welche Übungen sie gemacht hat, kann auch ich nicht erkennen. Da steht nur sowas wie 400 x langsam + 20 x schnell - aber nicht immer, was genau. Sch oder ssss ...?
 
Meine prinzipielle Frage ist ganz einfach: Wie bekomme ich meine Stimme dazu auch nach 2 - 3 Stunden noch alle höheren Töne sauber zu treffen. Eine kpl. Oktave tiefer geht sowieso immer. Ich habe mir mal euren Workshop "Stütze und Atmung" angeschaut. Da ist ja auch einiges Hilfreiches dabei! Ich verstehe nur pdf "gesangsuebungen" nicht so ganz... Wovon mache ich "4 X 100", "2 X 250" oder "560 am Stück (gemischt)" ?


4x100 sind 4 Einheiten von jeweils 100x sch sch sch sch.... in relativ schnellem Tempo
4x100 langsam das selbe nur gedehnter schhhhhhhhhhhh schhhhhhhh schhhhhhh
560 am Stück gemischt heisst, daß sie die langsame und die schnelle Variante abgewechselt hat

Ob ssss oder sch oder ffff oder s sch s sch ist dabei egal ;-)
 
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