anschlagdynamik ?

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meatlove
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Hallo zusammen,

ich melde mich einmal mit einer Anfängerfrage.

Also seit ca. 2 Monaten nehme ich regelmäßig Klavierunterricht und spiele hierbei auf einem schönen alten Klavier. Daheim nutze ich ein StagePiano PX320 von Casio.

Bei einigen Stücken fällt mir auf, dass die einzelnen Töne auf dem Klavier länger ausgehalten werden. So ist z.Bsp. eine Note auf dem Klavier über 2 Takte hörbar, während Sie auf meinem Stage-Piano bereits kurz nach dem ersten Takt nicht mehr zu hören ist.

Kann man das augleichen ? Evtl. über die Anschlagsdynamik ?

Vielen Dank für die Antworten !
 
Eigenschaft
 
Das liest sich für mich, als wäre da am Klavier die Mechanik nicht mehr ganz in Ordnung.
Dessen Hammermechanik sorgt beim Anschlagen einer Taste dafür, das ein Dämpfungsfilz der dazugehörigen 3 Saiten angehoben wird und der eigentliche Hammer die Saiten anschlägt und zum Klingen bringt.
Normalerweise wird der Dämpfungsfilz nach Loslassen der Taste wieder auf die Saiten abgesenkt und diese verstummen dann recht schnell.
Verhindert wird das bei Bedarf durch Treten des rechten Pedals, der aber die Filze gleich aller Saiten anhebt. So klingen die Saiten länger aus und es entstehen auch Resonanzen mit bestimmten nicht angeschlagenen Saiten.
Offenbar funktioniert das am betreffenden Klavier nicht mehr einwandfrei.
Du hattest nicht erwähnt, ob Du das Pedal benutzt hast.

Bei DigiPianos kannst Du elektronische Pedale anschließen, beim PX320 wird z.B. das 3er Pedal SP-30 vorgeschlagen.
Für die von Dir gewünschte Funktion genügt aber im einfachsten Fall eine Art Klingelknopf-Kontakt, auf den Du im Bedarfsfall drauftritts, mit zweipoligem Kabel zu einem 2-poliger 6,3mm-KLinkenstecker, der dann in die entsprechende DigiPiano-Buchse gesteckt wird. Mehr ist es im Grunde nicht.
Natürlich gibt es dafür auch eine Unzahl fertiger Lösungen, die auch nicht die Welt kosten.

Anschlagdynamik bildet dagegen elektronisch das für das Klavier (=Piano) ursprünglich namensgebende Pianoforte-Verhalten (leise-laut) nach, bei dem einfach die Geschwindigkeit des Tastendrückens in einen leisen oder lauten Ton umgesetzt wird.
Dazu werden beim Tastendrücken nacheinander 2 Kontakte betätigt und die Zeit dazwischen ausgewertet.
Bei frühere Instrumenten konne man die Lautstärke nicht durch verschieden starken Anschlag variieren.
Ganz wie bei billigen Spielzeug-Keyboards ohne Anschlagdynamik.
 
Ein paar Fragen zuerst:

1. Sollen die Noten, von denen Du schreibst, denn so lange ausgehalten werden?
2. Kommt der Ton bei deinem Stagepiano aus den eingebauten Lautsprechern?

Diese Fragen stelle ich deshalb, weil ein Stagepiano für gewöhnlich ein deutlich anderes Resonanzverhalten hat als ein echtes Klavier. Es kann zu Beispiel sein, dass die Töne beim Stagepiano allgemein nicht lange die Lautstärke halten können, weil der eingebaute Verstärker und die Lautsprecher es einfach nicht hergeben, den leisen Rest des Tons deutlich genug darzustellen. Interessant wäre es, wenn Du die Möglichkeit dazu hast, das Ausgangssignal des Stagepianos mal über eine externe PA zu schicken, und zu hören, wie lange der Ton dann noch zu hören ist.

Beim echten Klavier (ich weiß nicht, wie dass bei den hochwertigeren Digitalpianos aussieht, kenn mich da nicht aus) kommt außerdem hinzu, dass die tieferen Saiten aufgrund ihrer Länge und Masse auch deutlich länger schwingen als die hohen Saiten. Bei vielen (oder allen?) Flügeln fehlen deshalb auch die Dämpfer für die höchsten Saiten, weil sie da einfach kene Sinn ergeben würden. Auf der anderen Seite kann man dadurch eine Art "Halb-Pedal"-Effekt beim echte Klavier erzielen: Man spielt einen tiefen Basston, und spielt darüber auf den hohen Tasten eine Melodie, bei der man bei jedem neuen Anschlag ganz kurz die Dämpfern runterkommen lässt: Die Melodie wird dadurch sehr klar, aber auf den tiefen Basston haben die Dämpfer bei richtiger Ausführung nur eine geringe Auswirkung. Ich weiß nur nicht, ob Stagepianos diesen Effekt darstellen können.
 
@COLORIDO: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es was mit den internen Lautsprechern oder dem Verstärker zu tun haben soll, weiß auch nicht was Deine Erklärung zum half-pedal mit dem Problem zu tun hat, aber ich hab mal in die Specs vom casio reingeschaut und folgendes gefunden:
"With the optimal SP-30, the PX-320 has up to three pedals with half-damper effect. This "half-damper" effect simulates a "half-pedalled" damper pedal."

Wenn ich dort nicht lesen würde, dass es über 128 Stimmen verfügt, hätte ich darauf getippt, dass die Stimmenanzahl überschritten wird, und der Ton daher abgeschnitten wird. Oder tritt das etwa auf, wenn Du die Begleitautomatik, oder den Sequenzer im Gang hast? Dann wäre der von Dir beschriebene Effekt damit höchstwahrscheinlich erklärt.
Bricht der Ton abrupt ab, oder klingt er normal aus? Tritt es auch auf, wenn Du einen einzelnen Ton anschlägst?
 
Hallo,

wow, schon einmal vielen Dank für die Antworten. Ich versuche es noch einmal ein bisschen deutlicher darzustellen :

Konkret spiele ich mit der rechten Hand eine Melodie ( jeweils nur eine Note wird angeschlagen ). Mit der linken Hand ebenfalls einen Ton, nur dass dieser über zwei Takte ausgehalten werden soll.

Der Unterschied ist jetzt folgender :
Beim Klavier meines Lehrers bleibt der Ton über beide Takte mit gleicher Lautstärke erhalten. Bei meinem Stagepiano klingt dieser bereits nach Takt eins langsam aus. Ich spiele über den interenen Verstärker, nur bei Anschluss an eine Anlage liegt der gleiche Effekt vor.

Gleicher Effekt tritt übrigens auf, wenn ich mit der linken Hand Akkorde anschlage. Klingt alles also nicht so toll. Das ganze tritt übrigens bei allen gewählten Klavierarten ( Klassik, Modern , Rock Piano etc. auf )

Hat vielleicht noch einer eine Idee ??
 
Ja, der Sampleloop ist zu kurz, bzw die Einstellungen der Hüllkurve, die die Lautstärke über die Zeit steuert, sind nicht optimal. Da man die Kurve aber nicht anpassen kann, klingen die Töne früher aus, als es bei einem realen Klavier der Fall ist. Das ist übrigens bei den meisten elektronischen Pianos so, deren Sounds nicht, oder nur marginal, editierbar sind. Damit wirst Du wohl leben müssen, da ein Pedal auch hier nur bedingt Abhilfe verschafft: es werden ja nicht nur die Töne der linken Hand gehalten, sondern dann auch die der rechten und es fängt an zu 'schwimmen'.

Grüsse vom HammondToby
 
Dass Digitalpianos, vor allem Homepianos, die Töne nicht ausreichend lange klingen lassen, ist wirklich ein Problem. Wenn ich an meinem akustischen Klavier spiele, erreiche ich automatisch eine viel größere Fülle. Bei Software-Pianos kann ich da natürlich durch Editierung nachhelfen. Es lassen sich dann auch ganz gute Ergebnisse erzielen. Was aber ein noch deutlicheres Problem für die Fülle sein kann, ist, dass es wahrscheinlich beim Casio keine "sympathetic resonance" (weiß leider nicht, wie das auf Deutsch heißt! sorry!) gibt. D.h. die Tasten, die in der linken Hand gedrückt sind, klingen nicht mehr mit, wenn zur gleichen Zeit in der rechten Hand Tasten gedrückt werden. Bei einem akustischen Klavier wäre das ja der Fall, weil die Dämpfer von den Saiten gehoben sind. Da macht vielleicht bei manchen Stücken nicht allzu viel, aber es nimmt schon Realismus und Fülle weg.
 
hi ich hab auch noch mal ne frage zum sustain pedal ... also ich spiele seid 2 jahren keyboard, habs mir selber beigebracht .. nun ich werde im somemr ein auftritt haben mit der schülerband und ich werd auch bald zu bekannten hinfahren die ein klavier besitzen und drauf spielen.. nun ich habe ein paar mal auf dem schulklavier gespielt und hab da das sustainpedal mitgenutzt.. nun ist meine frage ..

kann ich das sustainpedal das ganze lied lang durchdrücken ohne das es das klavier schadet ?

ich komm damit nicht richtig zurecht immer neu zu drücken uund so .. das hört sich bei mir ziemlich doof an ..

lg denni99
 
Also das Klavier wird nicht deshalb kaputt gehen. Aber es klingt halt alles dann sehr schwammig. Versuch doch einfach bei jedem Akkordwechsel bzw. (als Anfang) nach jedem Takt das Pedal loszulassen und neu zu drücken.
 
kann ich das sustainpedal das ganze lied lang durchdrücken ohne das es das klavier schadet ?

ich komm damit nicht richtig zurecht immer neu zu drücken uund so .. das hört sich bei mir ziemlich doof an ..

Hi Denni!

Da geht bestimmt nix kaputt.;)


Versuch doch einfach bei jedem Akkordwechsel bzw. (als Anfang) nach jedem Takt das Pedal loszulassen und neu zu drücken.

Die Akkordwechsel sind schon mal ein guter Anhaltspunkt. Der Fuß sollte im Moment des Anschlages angehoben werden, um die Saiten abzudämpfen und kurz danach wieder abwärst gehen - so werden die Noten am besten gebunden. Das ganze will natürlich geübt sein - wenn man fast nie mit Pedal spielt sollte man nicht unbedingt erwarten, daß es auf Anhieb funktioniert.
Hast Du an Deinem Keyboard einen Anschluß für ein Sustain-Pedal?
Dann könntest Du Dir ein Pedal besorgen und zu Hause üben.
 
Also ich persönlich würde sogar kurz vor dem Anschlag das Pedal loslassen und dann wieder drücken, damit man nicht Gefahr läuft, den ersten Akkord zu "verlieren". Aber da gibts bestimmt verschiedene Techniken. Auf jeden Fall sollte es geübt werden, dann bekommt man es auch auf jeden Fall hin.
 
ich hab nur son komisches keyboard. da kann ich sustain effekt anmachen mitn knopf .. aber ein anschkuss für ein pedal hab ich nicht ... xD

ok vielen dankt für die antworten .. dann weiss ich jetzt bescheid :)
 

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