[Aprilscherz 2021!] Tastendesinfektion im Musikunterricht

[Be-3]

entschuldige, aber da ist viel 'unsinn' drinnen

Da gibt es nichts zu entschuldigen, deshalb hatte ich ja nachgefragt.

Leider ist es bei allem Bemühen nicht immer einfach, "Unsinn" als solchen zu erkennen.

Meines Wissens findet eine Übertragung des Erregers nicht über die Haut statt, sondern per Tröpfcheninfektion (Einatmen) oder Kontakt mit Schleimhäuten (Mund, Augen, ...).
Der Impuls, sich ins Gesicht zu fassen, muss kontrolliert werden, da helfen Handschuhe überhaupt nicht.

Das korrekte An- und Ausziehen ist auch gerade bei Kindern schwierig, ums Händewaschen kommt man nicht herum (auch mit Handschuhen nicht) und das feuchte Milieu in den Handschuhen ist auch nicht hilfreich.

- 'gesunde haut', was ist gesunde haut? kontrollierst du deine haut auf mikroverletzungen bevor du etwas anfäßt was vielleicht nicht ganz sauber ist? die siehst du nicht! nein, haut per se ist nicht dicht gegenüber erregern.

Wenn es so ist, dass Mikroverletzungen das Covid-Virus passieren lassen, ziehe ich meine Behauptung zurück.
Ich hatte das vor kurzem in einem Ärzte-Interview so gelesen, dass die Haut keine Corona-Erreger passieren lässt und die Gefahr darin besteht, sich unwillkürlich ins Gesicht zu fassen.

Es ist nur so, dass ich bei selbstverständlichem gründlichen Händewaschen vor und nach dem Unterricht keine wesentlichen Vorteile von Handschuhen sehen konnte. Es sei denn, die Übertragung kann doch durch die Haut erfolgen (wovon ich nicht ausging, zugegeben!) und dann wären durchlässige Handschuhe in Verbindung mit feuchter Haut eher schlecht als gut.


Danke für die Berichterstattung über das Spiel mit Handschuhen.
Das könnte direkt zu einer neuen Konditions- und Technikübung avancieren.

Viele Grüße
Torsten

 

[siebass]

hi torsten, wir bewegen uns jetzt gerade immer weiter weg vom eigentlichen thema:
beim tragen von handschuhen im sinne des infektionsschutzes geht es zum großen teil um die vermeidung von übertragung eines erregers von A nach B. (vom verband eines patienten auf die nächste türklinke) einen handschuh kannst du sauber anziehen, damit arbeiten und anschließend, bevor du etwas anderes anpackst, wegwerfen. das kannst du mit der haut nicht. aber, das ganze funktioniert nur bei disziplinierter handhabung.
darüber hinaus halte ich die aussage ein virus könne die haut nich passieren, für fragwürdig.
wenn du dir fünf mal am tag die hände desinfiziert hast dann ist sie nicht mehr intakt.
alles dinge, die zur zeit sicher nicht geklärt sind. so ist ja wohl immer noch nicht klar, wie lange covid 19 auf welchen oberflächen und unter welchen bedingungen überlebt.
wie dem auch sei, alles gerade nicht erhellend.
zurück zur frage: mit handschuhen klavierspielen halte ich für einen aprilscherz, da ist die frage nach einer oberflächenreinigung sicherlich sinnvoller (türklinke!).
dieser von McCoy genannte roboter kommt mir aber schon sehr komisch vor ohne details zu kennen. schade, daß die plasmadesinfektion sich noch nicht durchsetzen konnte.

 

[stuckl]

Die Thereminfrage ist noch ungeklärt.

Es gibt doch sicher viele Thereminerfahrene hier, da das ja Pflichtfach als Zweitinstrument im Musikstudium ist.

 

[Anfängerfehler!]

Wenn es so ist, dass Mikroverletzungen das Covid-Virus passieren lassen, ziehe ich meine Behauptung zurück.
Ich hatte das vor kurzem in einem Ärzte-Interview so gelesen, dass die Haut keine Corona-Erreger passieren lässt und die Gefahr darin besteht, sich unwillkürlich ins Gesicht zu fassen.

Durch Mikroverletzungen kann Covid zwar die Haut passieren, da aber nach überwiegendem Kenntnisstand nichts mit anfangen. Viren sind in der Regel auf bestimmte Zugangswege (Tröpfen- oder Schmierinfektion, Blutübertragungen) spezialisiert. So wie ein Hepatitis-C-Virus z.B. auf der Schleimhaut eine ausgesprochene geringe Infektionsquote aufweist, sich dafür aber bei Mikroverletzungen oder Nadelstichverletzungen enorm erfolgreich überträgt.
Nach allem was ich als im Krankenhaus arbeitender Arzt bislang an Studien und Hygienekonzepten (RKI usw.) dazu gelesen habe und umsetzen musste, sind Schmierinfektionen extrem selten und machen weniger als 1% der Infektionen aus. Und wenn, dann ist es so, dass wir den Erreger manuell auf Schleimhäute (Nasebohren, Augen reiben, die Lippen berühren) auftragen.

Kurzum: Wer sich nach dem Klavierspielen die Hände desinfiziert und vorher nicht mit den Händen auf Schleimhäute (inkl. der nicht genannten ) packt, steckt sich sehr sicher nicht an.

 

[Be-3]

aber, das ganze funktioniert nur bei disziplinierter handhabung.

Da sehe ich bei Kindern und Jugendlichen Probleme (nicht bei allen, aber bei einigen).

darüber hinaus halte ich die aussage ein virus könne die haut nich passieren, für fragwürdig.

"Ein Virus" sicher, aber der Corona-Erreger scheint da unproblematisch zu sein (siehe auch Anfängerfehler!s Erläuterung):

Durch Mikroverletzungen kann Covid zwar die Haut passieren, da aber nach überwiegendem Kenntnisstand nichts mit anfangen.

Danke für die Präzisierung. Bei mir war einfach nur hängen geblieben, dass eine Übertragung durch die Haut nicht stattfindet.

Kurzum: Wer sich nach dem Klavierspielen die Hände desinfiziert und vorher nicht mit den Händen auf Schleimhäute (inkl. der nicht genannten ) packt, steckt sich sehr sicher nicht an.

Das bedeutet, auf Handschuhe kann man beim Klavierunterricht durchaus verzichten, oder?

Die Thereminfrage ist noch ungeklärt.

Die Infektionsgefahr durch Berührung kontaminierter Instrumente lässt sich beim Theremin leicht durch eine korrekte Spieltechnik vermeiden.
Viel gefährlicher beim Theremin sind die Luft-/Aerosol-Verwirbelungen, die sich besonders in schnellen Passagen zu einem echten Sicherheitsrisiko auswachsen können.
Vielleicht hülfe hier auch UV-Licht, um die Viren in der Luft abzutöten. Vorher Sonnencreme auftragen oder den Raum verlassen!

Viele Grüße
Torsten

 

[McCoy]

mit handschuhen klavierspielen halte ich für einen aprilscherz,

Nein, das ist kein Aprilscherz:
https://www.musiker-board.de/threads/handschuhe-zum-klavierspielen.711126/

Die Thereminfrage ist noch ungeklärt.

Bei Theremin ist die Gefahr einer Infektion durch Aerosole ja besonders groß. Da würde ich eher einen Ionisator mit UV-Technik neben dem Instrument aufstellen.

was einen dazu bewegt sowas um 4 Uhr morgens zu schreiben

Auch das ist kein Aprilscherz! Delta-T: http://www.netstore.de/~delta-t/ (Die Original-Website ist irgendwie down: http://www.delta-t.org/) Ich habe den Luxus, als freiberuflicher Musiker meinen Arbeitstag so zu gestalten, wie er zu meinem Biorhythmus passt.

vorher nicht mit den Händen auf Schleimhäute

Erkläre das mal kleinen Kindern, die im Klavierunterricht sitzen ...

Also, ich habe den KeySani jetzt mal für mich bestellt, aber gleich die Rückmeldung bekommen, daß er aufgrund von Lieferschwierigkeiten durch die Schiffsblockade im Suezkanal erst genau heute in einem Jahr kommen wird. Ich hoffe, daß ich das Ding dann nicht mehr brauchen werde und dann auch genau heute in einem Jahr an dieser Stelle nicht mehr darüber berichten muß.

Nochmal ausdrücklich, was alle längst bemerkt haben: Den KeySani® gibt es immer nur am ersten April.
Eigentlich wollte ich den KeySani® noch auf eine Klaviertastatur photoshoppen bzw. gimpen, aber das war mit meinen bescheidenen Gimp-Kenntnissen nicht von Erfolg gekrönt:

Danke an alle Beteiligten für's mitspielen!

Viele Grüße,
McCoy

 

[Anfängerfehler!]

Das bedeutet, auf Handschuhe kann man beim Klavierunterricht durchaus verzichten, oder?

Ja und Nein. Also rein infektiologisch macht es eigentlich keinen Sinn. Wenn ich die Hände korrekt desinfiziere (vor und nach dem Spiel) macht es eigentlich keinen Unterschied. Aber verhaltenstherapeutisch macht es insofern Sinn, als dass man sich mit Handschuhen viel weniger unbewusst ins Gesicht fasst. Die nicht ganz ernst gemeinte Steigerung wäre dann Chiliöl, da ist der Lerneffekt höher.

 

[Be-3]

Wenn ich die Hände korrekt desinfiziere (vor und nach dem Spiel) macht es eigentlich keinen Unterschied.

Das wäre sowieso Voraussetzung - ob mit oder ohne Handschuhe.

Die nicht ganz ernst gemeinte Steigerung wäre dann Chiliöl, da ist der Lerneffekt höher.

passend zu

Erkläre das mal kleinen Kindern, die im Klavierunterricht sitzen ...

Vielleicht gäbe es da eine einfache mechanische Lösung, die man sich bei unseren vierbeinigen Freunden abschauen kann:

Oder Motorradhelme - die haben wahrscheinlich einen höheren Coolness-Faktor. Am besten passend zu diesem Thread von

Viele Grüße
Torsten

 

[stefan64]

Mit Verlaub-das kann nur mit eignerbezogenen Harnsäureanteilen sukzessiv effizient durchgeführt werden. Siehe DIN720056a. Das solltet Ihr doch wissen?! Manmanman....
Ciao, S!

 

[DerBoTo]

Das bedeutet, auf Handschuhe kann man beim Klavierunterricht durchaus verzichten, oder?

Die Erklärung "warum Handschuhe benutzt werden" wurde ja schon gegeben, da kann man sich eigentlich sehr gut herleiten, dass in diesem speziellen Anwendungsgebiet die Hauptwirkung (als Barriere zur eigenen Haut und als Vermeidung von Keimverschleppung) eher sekundär ist. Wenn man zuvor die Hände gewaschen / desinfiziert hat, ist die Keimbesiedlung der Haut (zumindest eine Zeit lang) sehr gering und der Effekt dessen ist vermutlich größer als der der Handschuhe. Inwiefern das psychologisch eine Wirkung hat, da lässt sich darüber streiten - ich habe in den vergangenen Monaten genug Erwachsene gesehen (zB beim Einkaufen), die sich mit Handschuhen, mit welchen sie den Einkaufswagen schieben, anschließend unter der Maske an der Nase kratzen.
Der Umgang mit Schutzmaßnahmen wie Handschuhen muss erlernt werden. Bei Berufen die damit tagtäglich umgehen geht es (mit einigen Ausnahmen, wie immer) irgedwann ins Unterbewusste über, aber für Laien ist es eher eine gefährliche Scheinsicherheit.
Daher meiner Meinung nach: ja, ich würde auf die Handschuhe verzichten und dafür lieber zweimal Händewaschen (lassen).
Mit einer Maske im Gesicht ist es unwahrscheinlich, dass man sich an den Mund / Nase greift, also dorthin wo (zumindest bei Covid) die meiste Viruslast herkommt, aber gänzlich auszuschließen ist es nicht (Beweise wurden genug geliefert...). Zum Glück setzt Klavierspielen (bzw. die Teilnahme am Unterricht) ein gewisses Mindestmaß an Verstand voraus, sodass in diesem Bereich eher seltener mit den zuvor genannten Erwachsenen zu tun sein wird. Erstaunlicherweise sind Kinder dabei noch viel disziplinierter als Erwachsene.

Fakt ist, hundertprozentige Sicherheit gibt es nur durch Vermeidung von Kontakt - oder eine regelrechte thermische Sterilisation. Letzteres wollen wir aber weder Mensch noch Instrument zumuten.

 

[stuckl]

Motorradhelme, sehr gut. Dann etwas von Daft Punk spielen. Stilecht.