Archtop-Decke – geschnitzt oder gepresst?

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Hi, ich hoffe, dass ich hier im richtigen Forum bin. Ansonsten bitte verschieben. :)

Mich würde mal interessieren, wie man bei einer Archtop herausfinden kann, ob die Decke gepresst oder aus der dicken Bohle geschnitzt wurde. Gibt es optische Merkmale oder andere Hinweise? Bei neuen Gitarren lässt sich das über den Preis feststellen, aber bei alten?
 
Mit gepresst meinst Du Furnier?? Und geschnitzt aus einer dicken Decke gefräst? Bei Massenherstellungen wird nichts mehr "geschnitst.
Tonabnehmer lösen und die Fräsung anschauen. Ist es eine dicke Auflage, ist das deutlich zu sehen. Bei einem Furnier schon schwieriger.
Ein Furnier bringt keine Tonanteile, sondern nur eine hübschere Optik. Bei massiven Decken spielt das schon eine Rolle (Sandwichbauweise) Bei den Paulas ist fast immer eine Ahorndecke auf einem Mahagonikorpus... Aus gutem Grund.
 
Ich habe selber drei Archtop- und -back-Gitarren (Hollowbodys, 2x mit Soundblock, 1x mit Trestleverbalkung), deren Decken und Böden aus dem Vollen geschnitzt wurden.
So, wie Murle es andeutete, können funierte Decken (Böden) deutlich dünner sein, weil sie auch nicht großartig der Statik dienen müssen. Das muss dann die Zarge, bzw. das Bracing erledigen (oder ein Centreblock - nicht nur, um Rückkopplungen zu vermeiden).
 
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Wenn kein Binding an den F Löchern ist sieht man die Masserung der massiven Decke recht gut.
 
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Nicht ganz. Alle nicht ganz. ;)

Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Archtop mit einer massiven Decke (und Boden) herzustellen. Bei der einen wird ein dickes Stück Holz genommen und die Decke herausgeschnitzt, genau wie bei Streichinstrumenten.
Beim anderen Verfahren wird eine dünne Decke unter heißem Dampf in eine gewölbte Form gepresst. Das ist billiger und geht schneller.

Mit Furnier (oder richtiger Laminat) hat das alles nichts zu tun, beide Decken sind aus massivem Holz. Ich gehe auch von gar nichts aus. Ich will lediglich wissen, wie ich an der Decke die beiden Verfahren unterscheiden kann.

Version 1 kann man heute natürlich auch von einer CNC-Fräse machen lassen.
 
Beim anderen Verfahren wird eine dünne Decke unter heißem Dampf in eine gewölbte Form gepresst. Das ist billiger und geht schneller.

Mit Furnier (oder richtiger Laminat) hat das alles nichts zu tun, beide Decken sind aus massivem Holz. Ich gehe auch von gar nichts aus. Ich will lediglich wissen, wie ich an der Decke die beiden Verfahren unterscheiden kann.
Da kann ich Dir nicht recht geben, es gibt ja auch noch die dritte Möglichkeit, eben die Archtop mit laminierter Decke. Und die wird natürlich immer in Form gepresst und nicht geschnitzt (obwohl das an den Wölbungen bei klarer Lackierung auch lustig aussehen könnte...).

Zahlenmäßig ist diese Bauweise auch keineswegs unbedeutend - Gibson baut seine ES-Serie so, allen voran die ES-175. Da man bei Archtops oft Bindings in den F-Löchern hat, bleibt noch die Möglichkeit, einen PU rauszunehmen und den Ausschnitt in der Decke zu untersuchen, ob hier eine Schichtung zu erkennen ist.

Bei gepressten bzw. geschnitzten massiven Decken wird die Unterscheidung schwieriger, vor allem wenn es um Gitarren geht, bei denen keine Specs aus Katalogen bekannt sind.
Die besten Chancen sehe ich da bei transparent lackierten Gitarren. Hier kann man mit der Lupe evtl. sehen, ob die Maserung über die ganze Decke hinweg nur in einer Ebene angeschnitten ist oder speziell an den Stellen angeschnittene Enden von Holzfasern offen liegen, an denen die Wölbung stark ausgeprägt ist.

Ein weiterer Punkt sind auch hier die F-Löcher. Liegen sie in einem Bereich, der stark gewölbt ist, kann man am Rand der F-Löcher mitunter eine Veränderung der Deckenstärke erkennen. Das ist bei einer gepressten Decke nicht zu erwarten, die ist ja überall gleich dick.

Gruß, bagotrix
 
Das mit der Lupe werde ich mal probieren, wenngleich die Decke nicht sooo stark gewölbt ist.

Da kann ich Dir nicht recht geben, es gibt ja auch noch die dritte Möglichkeit, eben die Archtop mit laminierter Decke.
Ich sprach aber ausschließlich von der massiven Decke. ;)
 

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