Beim anderen Verfahren wird eine dünne Decke unter heißem Dampf in eine gewölbte Form gepresst. Das ist billiger und geht schneller.
Mit Furnier (oder richtiger Laminat) hat das alles nichts zu tun, beide Decken sind aus massivem Holz. Ich gehe auch von gar nichts aus. Ich will lediglich wissen, wie ich an der Decke die beiden Verfahren unterscheiden kann.
Da kann ich Dir nicht recht geben, es gibt ja auch noch die dritte Möglichkeit, eben die Archtop mit laminierter Decke. Und die wird natürlich immer in Form gepresst und nicht geschnitzt (obwohl das an den Wölbungen bei klarer Lackierung auch lustig aussehen könnte...).
Zahlenmäßig ist diese Bauweise auch keineswegs unbedeutend - Gibson baut seine ES-Serie so, allen voran die ES-175. Da man bei Archtops oft Bindings in den F-Löchern hat, bleibt noch die Möglichkeit, einen PU rauszunehmen und den Ausschnitt in der Decke zu untersuchen, ob hier eine Schichtung zu erkennen ist.
Bei gepressten bzw. geschnitzten massiven Decken wird die Unterscheidung schwieriger, vor allem wenn es um Gitarren geht, bei denen keine Specs aus Katalogen bekannt sind.
Die besten Chancen sehe ich da bei transparent lackierten Gitarren. Hier kann man mit der Lupe evtl. sehen, ob die Maserung über die ganze Decke hinweg nur in einer Ebene angeschnitten ist oder speziell an den Stellen angeschnittene Enden von Holzfasern offen liegen, an denen die Wölbung stark ausgeprägt ist.
Ein weiterer Punkt sind auch hier die F-Löcher. Liegen sie in einem Bereich, der stark gewölbt ist, kann man am Rand der F-Löcher mitunter eine Veränderung der Deckenstärke erkennen. Das ist bei einer gepressten Decke nicht zu erwarten, die ist ja überall gleich dick.
Gruß, bagotrix