Ashdown ABM 500 EVOIII - DI-Problem

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Hi,

Habe seit kurzem einen Ashdown ABM Amp. Nun wollte ich mit dem DI-Ausgang recorden, leider rauscht es ziemlich stark. Habe auch den Effect-Send zum recorden getestet (ist doch legitim, oder?), auch hier rauscht es stark (aber ein anderer Sound des rauschens).

Ist das eine Brummschleife oder so?
Was kann ich dagegen tun? Habe den Laptop extra schon vom Stromnetz genommen.

Kann ich, um zu testen ob der DI prinzipiell seinen Dienst gut macht, ihn an meine BassBox anschließen oder mache ich damit was kaputt? Weiß nicht woran ich den DI sonst testen könnte...?

Mein Recording-Weg sieht wie folgt aus:

Aktiver Bass -> Ashdown ABM -> Apogee Duet -> MacBook -> Logic 9.


In einem anderen Forum habe ich zu diesem Problem folgenden Text gefunden:

"
This has a floating ground that is referenced
to the mixing console it is plugged into and
should not need ground lifting. It is also
unaffected by Phantom Powering on the
Microphone input.

Make sure your XLR plug does not have the
shell of the plug internally connected to
signal ground or this will connect the system
to chassis ground of the ABM and may cause
problems with hum."

Kann mir jemand erklären was der 2. Absatz aussagt? Trotz Übersetzung check ich es nicht
:confused:

Wäre super wenn mir jemand weiter helfen könnte!!!

 
Eigenschaft
 
Hallo,

den DI-Ausgang an eine Box anzuschließen wird nichts bringen, da der Ausgang viel zu geringen Pegel bietet, um die Lautsprecher richtig in Bewegung zu setzen - oder anders gesagt: Das Signal benötigt zum Anschluss an eine Box eine Endstufe.

Theoretisch kannst Du den DI-Ausgang oder den Effect send an jeden Lineeingang eines anderen Geräts, z. B. einer Stereoanlage, eines Fernsehers etc. anschließen.
Benötigt wird eben ein passender Adapter, wobei beim DI-Ausgang das Problem besteht, dass dort ein symmetrisches Signal ausgegeben wird, Stereoanlagen, Fernseher etc. aber unsymmetrische Eingänge haben. Dadurch wäre dieser Test nur bedingt aussagekräftig.
Und Achtung: Basssignale können aufgrund starker Signalspitzen leicht zu Beschädigungen der Lautsprecher solcher nicht für unbearbeitete Instrumentensignale ausgelegter Geräte führen. Also achte unbedingt auf geringe Lautstärkepegel beim Abhören!!

Mischpulte oder Rackeffektgeräte haben üblicherweise symmetrische Eingänge und wären daher für einen Test des DI-Ausgangs prinzipiell geeignet.

Im zweiten von Dir zitierten Absatz wird darauf hingewiesen, dass bei symmetrischen Steckverbindungen (XLR oder 6,35mm-"Stereo"-Klinken) der Masseanschluss/Kabelschirm möglichst nicht mit dem Gehäuse der Geräte Verbindung haben sollte. Bei XLR-Steckverbindungen könnte das dadurch der Fall sein, dass Pin1 (Masse) mit dem äußeren Steckergehäuse Verbindung haben könnte. Bei symmetrischen Klinkenverbindungen kommt dieser Kontakt zum Gehäuse zustande, wenn nicht-isolierte Klinkenbuchsen im Gerät verwendet werden.

Du könntest also bei XLR-Kabeln mit einem Multimeter oder Durchgangsprüfer überprüfen, ob Pin1 und das äußere Steckergehäuse eine leitende Verbindung haben. Und ansonsten überprüfen, ob die eingebauten Buchsen isoliert sind bzw. Pin1 keinen Kontakt zum Gehäuse hat.

Bei Signalstörungen auf dem Weg Amp/Mischpult/etc. zum PC/Notebook sorgen häufig Übertragertrafos ("Lineübertrager") für Abhilfe.


Gruß
Ulrich
 
Hi Ulrich,


vielen Dank für deine Ausführliche Erklärung!

Was "passiert", wenn ich den symmetrischen DI mit einem unsymmetrischen Kabel bzw. an einen unsymmetrischen Eingang benutze? Qualitätsverlust?


Ich habe nun Tests mit verschiedenen Kabeln und Geräten gemacht, weiß aber nicht so wirklich was die Resultate nun aussagen:

DI -> XLR-unsymmetrischeKlinke -> Duet: lautes Brummen/Surren
DI -> XLR-unsymmetrischeKlinke -> GitarrenAmp: ganz leises Surren
DI -> XLR-unsymmetrischeKlinke -> Yamaha_aktivBox (HS80M): Brummen/Surren
DI -> XLR-XLR -> Duet: ganz leises Surren
DI -> XLR-XLR -> Yamaha_aktivBox (HS80M): Stille :)

Eigentlich möchte ich nicht den XLR-Eingang der Duet nehmen, da ich beim Bassaufnehmen eigentlich keinen Mic-Preamp nutzen möchte (zudem habe ich auch hier noch minimale Störgeräusche). Der Klinke-Eingang der Duet ist unsymmetrisch - bedeutet das, dass ein XLR-symmetrischeKlinke-Kabel keinen Unterschied zu XLR-unsymmetrischeKlinke-Kabel machen würde? Wieso erhalte ich beim letzten Test über die Yamaha Boxen keine Störgeräusche?
Einen Multimeter oder Durchgangsprüfer habe ich leider nicht.
Falls solch ein Übertragertrafo in meinem Fall Abhilfe schaffen könnte - wo bekomme ich sowas und wie teuer ist das?

Würde mich über Antwort freuen!

Grüße, Hannes.
 
Hallo Hannes,

ja "weshalb?" - das ist eine gute Frage.
Eine Antwort ist aber ziemlich schwierig; da kann ich nur mutmaßen:
Der DI-Ausgang des Amps ist wie bei den meisten Amps nicht mit einem Übertragertrafo symmetriert, sondern elektronisch über ICs.
Ein ground lift zur Unterbrechung der Masseverbindung ist gar nicht vorgesehen, was auch bei elektronisch symmetrierten DI-Ausgängen der Standard ist.

Bei einer klassischen Brummschleife, die die Stromnetzverbindungen mit einbezieht (was hier bei Dir in Verbindung mit dem Computer + Interface nicht der Fall ist, wenn Du beides mit Akku betreibst) fließen möglicherweise Ausgleichsströme, die ein Störsignal bewirken können: http://de.wikipedia.org/wiki/Brummschleife#Ursachen

Verwendet man einen Übertragertrafo und trennt evtl. zusätzlich noch die Masseverbindung per ground lift auf, ist die direkte Verbindung Amp - Computer nicht mehr elektrisch leitend und es können keine Ausgleichsströme mehr fließen, die zu Brummen führen können.

Ob das aber hier tatsächlich eine treffende Erklärung ist, müsste man nachmessen. - Aber das wäre doch etwas aufwändig.

Einfacher ist es, einen Übertragertrafo auszuprobieren.
Z. B. eine externe DI-Box mit eingebautem Übertragertrafo könnte schon helfen.

In diesem Thread wirst Du auch noch einige Hinweise bekommen, z. B. auch dazu, dass es gerade auch mal dann brummen kann, wenn die Geräte keinen Schukostecker als Stromanschluss haben:
https://www.musiker-board.de/elektr...iminator-bewirkt-gegenteil-dem-er-sollte.html

Dort wird dann z. B. diese DI-Box/Lineübetrager empfohlen, falls doch eine Brummschleife vorliegt: http://www.musik-service.de/art-dti-prx395760596de.aspx

Und noch ein interessantes Thema zu ähnlichen Problemen:
https://www.musiker-board.de/elektr...ynth-inne-kiste-mit-xlr-raus.html#post3021410
Dort wird ein sehr günstiger "NF-Entstörfilter/Masseentkoppler 1:1" empfohlen, in dem auch Übertrager drin sein könnten, für dessen Verwendung Du aber Adapter benötigst.

Bei einer unsymmetrischen Verbindung an einem symmetrischen Ausgang geht übrigens die eine symmetrierte Phase verloren (wird auf Masse gelegt), so dass man gegenüber einer symmetrischen Verbindung etwas Signalpegel verliert; und natürlich erfüllt sie nicht mehr ihren eigentlichen Zweck:
http://de.wikipedia.org/wiki/Symmetrische_Signalübertragung



Gruß
Ulrich
 
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