Attack-Compressor im Livemix

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Falls die Frage woanders hingehört bitte umleiten.

Im Mix in der DAW kann man die leisen und füllenden Instrumente sehr gut hörbar machen, wenn man via Automation, zu Beginn des Tracks, die Lautstärke kurz anhebt und dann wieder auf "Normalniveau" absenkt. Hintergrund ist, dass damit kurz die Aufmerksamkeit des Höres auf diesen Part gelenkt wird und psychoakustisch erhalten bleibt.

Hier ist erläutert, was ich meine:



Genau das würde ich gern Live umsetzen. Meine Idee ist es das mit dem Compressor zu realisieren. Da mir dabei etwas die Erfahrung fehlt, weil ich die Automation nutze, hätte ich gern ein paar Hinweise ob und wie sich das umsetzen lässt.

Viele Grüße, Ray
 
Eigenschaft
 
Dafür bräuchtest du ein ADSR für die Hüllkurve (Attack Decay Sustain Release)
Die Kanal Kompressoren (im XR18) haben Attack Hold Release , wobei Hold in etwa Sustain gleichzusetzen ist. Du willst ein einstellbares Decay (also ein Absinken auf einen kleineren Haltewert).

Eventuell könntest du das mit einer langsamen Attack Zeit hinbekommen.
 
Spontan fällt mir beim Kompressor die Verwendung von langen Attackzeiten ein. Die sorgen ja dafür dass der Kompressor erst später einsetzt. Damit könnte man den Effekt nachstellen.

Ob es aber live auch den gewünschten Effekt hat ohne sich Nebenwirkung wie pumpende Kompressoren einzuhandeln ist fraglich. Zudem ist Live im Gegensatz zu reinem Musikhören zu Hause eine ganz andere Sinneserfahrung. Neben dem akustischen Eindruck kommt auch ein visueller. Da sieht man eben auch wenn ein Instrument einsetzt. Und mit dem fokussieren auf einen Musiker hört man ihn subjektiv auch lauter. Dinge die beim reinen hören einfach abgehen. Des weiteren sollte man live auch um einiges plakativer arbeiten als in einer Studioproduktion. Live ist ein einmaliges Erlebnis mit vielen kurz hintereinander auftretenden Ereignissen. Daheim will man selbst nach mehrmaligen Anhören eines Musikstücks noch immer etwas neues entdecken können. Das ist live nicht möglich. Daher bin ich etwas skeptisch obs was bringt. Andererseits geht probieren über studieren;-)
 
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Danke für die beiden Tips! Ich gehe jetzt mal in mich und beschäftige mich wirklich intensiv mit den Compressorfunktionen. Die Idee finde ich eigentlich deswegen charmant, weil soetwas sicherlich auch im Monitormix funktionieren kann. Wenn man da eine zweite Gitarre hat, die etwas leiser im Mix ist, kann man damit vielleicht dem: "Ich höre mich nicht!" entgegenwirken, wenn man nicht für jeden Instrumentalisten einen eigenen Monitor zur Verfügung hat. In der PA wäre eine Automation auch sehr schön, leider ist das schwierig umzusetzen, wenn man keine voll durchge-stiled-e Show mixt...

Das mit dem Attack und Decay probiere ich aus!

Danke, Ray
 
... Wenn man da eine zweite Gitarre hat, die etwas leiser im Mix ist, kann man damit vielleicht dem: "Ich höre mich nicht!" entgegenwirken ...

Nein, den Zahn kann ich Dir gleich ziehen ... Die Musiker werden Dich ziemlich flugs anmaulen, warum Du ständig am Monitor drehst ... ;-)
 
Kompressoren für den Monitorweg machen für mich in den seltensten Fällen Sinn. De facto fällt mir spontan kein solcher Fall ein. Der Monitor hat genau eine Aufgabe. Dem Musiker die Kontrolle seines Instruments im Zusammenspiel mit den anderen zu erleichtern. Wird da komprimiert verliert er einen Teil der Kontrolle, versucht der Kompression entgegen zu regeln und das endet schnell in einem Desaster.
 
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