Aufnehmen mit Klick?

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Ich bin immer ratlos wie man eine Aufnahme angehen soll.
Ohne Klick bin ich frei und kann durch Tempowechsel viel bewirken, dafür eier ich timingmäßig ganz erbärmlich.
Mit Klick wird aber alles ganz starr und unflexibel.

Ne direkte Frage hab ich eigentlich gar nicht, außer vielleicht wie Profis sowas handhaben.
Spielt z.B. Reinhard May seine Akustiknummern zu nem Klick ein?
 
Eigenschaft
 
Ich habe mit 2-, 4-, oder 8-taktigen Loops gute Erfahrungen gemacht.
Die müssen dann zu Feeling und Mikrotiming des Stückes passen und sollen eben einen gewissen Fluss rüberbringen. (Bastelt man sich z.B. was aus Midispuren und Klangerzeugern zusammen)
Viele fühlen sich dann während der Aufnahme besser getragen und spielen lockerer.
Ich fühle mich dabei auch mehr im Fluss und spiele freier/intuitiver.
Bei Metronomklicks hangel ich mich hingegen oft von Zählzeit zu Zählzeit und das ganze wirkt etwas starrer.
Mit den Loops ist das Ergebnis oft lebendiger und schöner.
 
Das hängt vor allem davon ab wie sicher man ist mit dem Klick. Ist man es gewohnt mit Klick zu spielen, dann nutzt man ihn als Orientierung und er rückt gefühlsmäßig mehr in den Hintergrund. Man spielt drauf und mit Feeling, weil man sich eben nicht mehr an jede Zählzeit klammert. Es ist im Grunde genommen nichts anderes als zu einem ultragenauen Schlagzeuger zu spielen. Wen das ständige Gepiepe auf dem Ohr nervt, kann man es ja auch einfach mal mit anderen Sounds versuchen. Oder man nimmt nen 8tel Klick mit unterschiedlichen Betonungen auf den Beats, Offbeats und den Zwischenachteln. Dadurch entsteht auch etwas mehr Fluss. Manchmal hilft es zum Beispiel auch die Betonung ganz auszuschalten und einfach nur einen statischen Beep zu nehmen. Der ist dann so penetrant eintönig, dass er schon wieder in den Hintergrund rückt. Vielleicht stimmt auch das Verhältnis zwischen dem eigenen Instrument und dem Klick nicht was die Abhörsituation angeht.
Ob Reinhard May zum Klick spielt lässt sich schwer sagen, ich hab, wenn ich mir richtig erinnere, auch schon gesehen, dass er gleichzeitig Vocals und Gitarre aufnimmt, ob er sich dazu noch nen Klick drauf geben lässt weiß ich nicht. Der ist allerdings mit der Klampfe so timingsicher, dass Schwankung ehrlich gesagt kein großer Problem darstellen und allemal als Feeling durchgehen.
Eigentlich hilft gegen diese Problematik nur ständiges üben. Wenns ohne Klick deutlich eiert muss man sich mit Klick anstrengen um drauf zu sein, was dem Feeling schadet. Hat man ein gutes Timing braucht man den Klick wirklich nur noch zur Orientierung und baut sein Feeling drum herum.
 
Hmm aufnehmen mit Klick... Ich würde sagen: kommt drauf an.
Eine Akustiknummer nur mit Gitarre und Gesang würde ich definitiv ohne Klick aufnehmen, eben zwecks "Feeling". Sobald mehrere Instrumente mit verschiedenen Musikern aufgenommen werden ist ein Klick meiner Meinung nach unverzichtbar.
 
warum denn nicht gleichzeitig mit schlagzeuger aufnehmen lassen.
seitdem ich endlich mal 16 kanäle aufnehmen kann lass ich zb. bass und schlagzeug immer simultan einspielen und doppel evtl noch den bass im nachhinhein. der feelingewinn war enorm (also bei den bands die es draufhaben :)
 
Also ich machs gern so, dass ich das Feeling in den Klick übertrage.
Dazu lass ich die Band/den Künstler Proberaumaufnahmen machen, bei dem der Groove so funktioniert wie Gewünscht.
Dann von jedem Teil das Tempo in den Klicktrack.
Im Idealfall sollte es sich für den, der dann auf den Klick einspielen muss, "richtig" anfühlen.
 
jepp, kommt immer darauf an was du aufnimmst...
Bei reiner Singer/Songwriter Sache mit Akustik Gitarre ohne Klick.
Bei Sachen mit Drums lieber mit, allerdings hilft es hier nicht einen nervenden KLICK zu haben, sondern lieber einen Shaker oder so, so kann der Trommler mehr grooven
 
Hallo, Erdling,

ich kann jetzt auch nur eigene Erfahrungen beisteuern. Bei Bandrecordings habe ich es meistens so gemacht, daß die Band erstmal eine Schmutzspur eingespielt hat - bereits Mehrspur - , so also Feeling unterbringen konnte, und dann spielt meistens die Rhythmusgruppe zusammen ihren Part darüber nochmal neu ein, dann der Rest Stück für Stück. Bedingt aber, daß Baß und Drums auch, ich sag' mal, diszipliniert zusammen grooven können ;) Klick zu verwenden bedingt, daß alle Musiker unbedingt klicksicher sein müssen, sonst wird man beim Aufnehmen wahnsinnig, weil es an allen Ecken und Enden klappert.
Aufwendig, aber machbar (habe ich selbst als Mitglied eines Vocal-Oktetts beim Einspielen einer Coverversion von Rajatons "Butterfly" so gemacht): Vorher abstimmen, wo und wie die Tempi sich ändern und einen Klick genauso erstellen. Geht auch gut!
"Songwritersachen", so ich denn mal welche habe, gehen ohne Klick, üblicherweise ging das bisher auch immer sehr gut und mit viel "Feeling".

Viele Grüße
Klaus
 
jepp, kommt immer darauf an was du aufnimmst...
Bei reiner Singer/Songwriter Sache mit Akustik Gitarre ohne Klick.
Bei Sachen mit Drums lieber mit, allerdings hilft es hier nicht einen nervenden KLICK zu haben, sondern lieber einen Shaker oder so, so kann der Trommler mehr grooven

ich muss kurz ausgraben:

was ist ein shaker?

Ich habe derzeitig immer das problem, dass unser drummer beim reinen klick durchdreht (weil teilweise auch einfach zu leise --> logic 7 express).

Daher habe ich schon überlegt, die drums sehr einfach zu programmieren, in der Hoffung, dass es besser wird.
 

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