Auftrittstipps Countertenor?

  • Ersteller Bass-Sopran
  • Erstellt am
Genau die ist es... am schwersten fällt mir dieser "Absturz" am Anfang von "mostra" bis "s'asconde" und "s'asconde" selbst ist sehr eklig zu singen, da ich im Falsett bleiben will (muss). Der Wechsel zur Bruststimme klingt unkontrolliert...
was muss ich allgemein auftrittstechnisch beachten? Ich habe schon einige "Vortragsübungen" wie diese Konzerte in kleinem Rahmen heissen gemacht, aber eben noch nie im Falsett. Muss ich da irgendwas speziell anders machen?
 
Ich kann da konkret nichts zu sagen, mangels Erfahrung. Ich würde meinen, dass Du versuchen musst, Dich ganz auf die Musik zu konzentrieren. Such Dir eine Übersetzung des Textes und versuche, davon etwas rüberzubringen. Das dürfte Dir dabei helfen, zu vergessen, dass das nun anders ist als sonst. Denn wenn Du die ganze Zeit daran denkst, dass das jetzt evtl. peinlich sein könnte, dann wird das Deinem Gesang sicher nicht guttun.

Es geht um die Musik, nicht um das Falsett, und davon muss etwas rüberkommen. Wenn Du merkst, dass das nicht geht, dann würde ich das auch nicht singen, jedenfalls nicht öffentlich.

Übrigens: Wenn Du am Computer einen Mikrofoneingang hast, dann kannst Du notfalls jeden handelsüblichen Kopfhörer als Mikrofon verwenden. Klingt, je nach Kopfhörer, schlecht bis sehr schlecht. Damit könntest Du mal was aufnehmen.

Viele Grüße und Toi Toi Toi,

SingSangSung
 
So,

dieser Thread war genau das Richtige für mich, um meine nach Halsentzündung eingerostete Kopfstimme wieder auf Vordermann zu bringen.

Ich habe den ersten Teil der Arie mal sowohl als Counter als auch als "normaler" Bariton aufgenommen. Das ist vielleicht mal interessant, das zu vergleichen. Den Counter habe ich so gesungen, wie es in den Noten steht (bis auf die Fehler natürlich), den Bariton eine Sexte tiefer (habe das Playback eine kleine Terz höher gemacht und dann oktaviert).

Bin mal gespannt, wie Ihr das findet. Ich persönlich finde schon, dass man deutlich hört, dass mir im Falsett etwas die Gestaltungsmöglichkeiten und der "Schmelz" fehlen. Für einen klassischen Bariton fehlt mir etwas das Volumen, ich finde es aber dennoch recht schön (bis auf mein Italienisch).

Hier die Counter-Version:

http://www.box.net/shared/nf7i5tbl1t

Hier die Bariton-Version:

http://www.box.net/shared/79bmy1u872

Viele Grüße,

SingSangSung
 
Super!
ich dachte, dass Baritöne das beste Falsett haben sollten. Tenöre haben anscheinend kein gutes Falsett, da die Stimmbänder kurz sind und damit der Randbereich, der meines Wissens im Falsett schwingt klein ist... bei Bässen ist auch etwas nicht optimal, so wie ich gehört habe, was bloss?

Baritöne sind anscheinend, so wie ich das gehört habe am besten geignet für's Falsett...

Ach ja, ich darf das dann halb so schnell singen...

Die Übersetung des Textes habe ich auch schon. (Eher traurige Arie)

Vielen Dank für deine Tipps und Anregungen.

Grüsse,
Bass-Sopran
 
Hallo,

ich würde das nicht pauschalisieren. Kowalski z.B., der das bei Youtube singt, hat eine sehr hohe Stimme (hatte wohl irgendwie die Masern oder so, und der Kehlkopf ist in der Entwicklung zurückgeblieben), ist jedenfalls garantiert kein Bariton.

Bei diesem Stück gilt übrigens: Je langsamer, desto schwerer, gerade, weil einem im Falsett schnell die Luft ausgeht. Es ist ja immerhin Andante, warum also so langsam? Kowalski singt es doch auch so schnell?

Gruß,

SingSangSung
 
Keine Ahnung warum ich das so langsam singen muss. Kann sein, dass der Lehrer wollte, dass man auch jede noch so kleine Ungereimtheit hört...

weil einem im Falsett schnell die Luft ausgeht

Also ich habe genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Mache ich was falsch? (Habe eben Berichte gelesen, dass das Falsett eigentlich vollkommen ungefährlich sei, solange man es richtig macht. Wenn man es aber falsch macht, dann können schwere Stimmschäden resultieren...)
 
Ich kann Dir unmöglich sagen, ob Du was falsch machst, ohne es gehört zu haben. Vielleicht mache ich ja auch was falsch.

Der Luftverbrauch hängt von verschiedenen Dingen ab. Bei einem unvollständigen Stimmbandschluss - und einen solchen habe ich an ein paar Stellen bei diesem Stück, weil ich mit ein paar Vokalen Probleme habe - strömt "wilde" Luft an den Stimmlippen ungenutzt vorbei. Das erhöht schonmal den Verbrauch.

Aber auch dann, wenn die Stimmlippen während einer Schwingung mal vollständig geschlossen sind, gibt es da Unterschiede. Sie können im Extremfall nur ganz kurz mal vollständig geschlossen sein (Singen mit "wenig Druck") oder auch länger. Im Rock/Pop-Bereich hat man meist eine längere Schlussphase. Bei sehr gequetschten Stimmen gehen die Stimmlippen nur mal kurz auseinander, sind sonst lange Zeit geschlossen.

Wenn Du also wenig Luft verbrauchst, könnte das einerseits heißen, dass Du das besser machst als ich. Es könnte aber auch sein, dass Du Quetschst wie verrückt. Vergiss nicht, dass ich zwar lange Gesangsunterricht hatte, aber nicht als Countertenor, mich hat da nie ein Lehrer beraten.

Viele Grüße,

SingSangSung
 
Mal aus der weiblichen Perspektive: Randstimmiges Singen (was bei euch Jungs oft als Falsett bezeichnet wird) benötigt tatsächlich wenn es sauber gemacht ist viel weniger Luft als vollstimmiges Singen.
Quetschen braucht eigentlich mehr Luft (wenn ich da als Beispiel mal vom Belt ausgehe)
 
Interessant. Ist bei mir nicht so. Ich habe es auch oft mit Gesangsanfängerinnen zu tun, die verbrauchen auch in der Randstimme unendlich viel Luft, und wenn ich die anweise, in einer "Keife-Stimme" zu singen, dann brauchen sie fast keine mehr. Klingt nur schlecht, zwischendrin liegt die Wahrheit.

Was wahr ist, dass ich zum Belten vielmehr Luft*DRUCK* brauche, nicht mehr Luft*MENGE*.

Gruß,

SingSangSung
 
Ich habe nicht gesagt, dass man *sofort* weniger Luft braucht ;) Die "wilde Luft" die Du ja auch bei Dir beschreibst, die braucht irrsinnig viel, aber so bald man die runter hat, brauchst du in der Tat fast keine Luft mehr. Und klingst laut und voll und rund.

Bei mir geht durch den Druck im Belt halt auch viel Luft drauf...
 
Vielen Dank für eure Hilfe! Es hat geklappt...

Ich war erstaunt darüber, dass die Leute nicht lachten... mehr noch, ihnen schien es zu gefallen... Am Anfang als mein Gesangslehrer eine Einleitung dazu machten, schaute das Publikum ziemlich erstaunt und tuschelten unter einander, aber als dann das ganze begann verstummten alle... und am Ende gab es (sogar Applaus...)

Einen abschliessenden Tipp, den ich geben kann... die bedenken erwiesen sich als unbegründet... Man muss es einfach machen...

Nochmals vielen Dank und Gruss,
Bass-Sopran
 

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