Aus Band austreten

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Warwick-Wikinger
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Guten Abend!

Ich spiele seit zweieinhalb Jahren in einer Band, die ich mit einem meiner besten Freunde gegründet habe. Seit einem knappen dreiviertel Jahr habe ich einfach nur noch das Bedürfnis aus der Band auszutreten. Hierzu gibt es verschiedene Gründe:

- Ich habe keinerlei Motivation mehr Musik zu machen und ich finde seit längerer Zeit keine Freude mehr daran. Selbst unsere Gigs (ca. 1 Gig pro Monat) machen mir keinen Spaß mehr.
- In den Proben wird viel „Quatsch“ gemacht, dumme Witze gerissen und anschließend wird sich aufgeregt, dass wir zu wenig währende den Proben schaffen.
- Die Band hat sich musikalisch in eine Richtung entwickelt, mit der ich nichts mehr anfangen kann
- Ich habe zu viele andere Dinge um die Ohren. Ich bin derzeit im Hauptstudium und muss mich stark für gute Noten, die ich bitter nötig habe bei meiner Studienrichtung, einsetzen.
- Alle anderen Mitglieder haben eine andere Einstellung zur Band. Ich betrachte die Band als Hobby, die anderen wollen mehr erreichen und verfolgen dieses Ziel auch ehrgeizig.


Einige von euch fragen sich bestimmt, warum ich nicht einfach austrete. Ich habe einfach die Angst, dass durch meinen Austritt die Freundschaft zu meinen Bandmitgliedern in die Brüche geht (mein enger Freundeskreis ist eher dünn gesät). Da wir eher in einer ländlichen Gegend wohnen glaube ich, dass die Band keinen anderen Gitarristen findet und somit nehme ich vielleicht meinen Jungs ihre musikalische Entwicklung und ihr Ziel, die Band voran zu bringen.


War jemand von euch schon mal in so einer Situation, dass ihr hin und her überlegt habt, ob ihr aussteigen wollt oder nicht? Hattet ihr auch irgendwelche „Ängste“ auszustehen?
Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich, wie ich die Situation noch retten könnte? Ich will das meinen Leuten wirklich nicht gern antun.


Danke fürs Lesen und einen schönen Abend noch!
 
Eigenschaft
 
Hmm.... schwierige Situation aber ich würd sagen dass du aussteigen solltest wenn du wirklich gar nichts mehr mit der Musik und der Richtung anfangen kannst.
Wenn auch noch das Studium dazu kommt is es wohl eh kein Thema was am besten für dich ist/wäre.
Weiters sollte man sich die Frage stellen wie du die Band mehr aufhältst: Indem du den Platz auf deinem Instrument besetzt anstatt ihn für jemanden der die Einstellung deiner Kollegen teilt frei zu machen oder indem du einfach aussteigst und ihnen die Chance gibst nen Nachfolger zu finden der genauso ehrgeizig ist.

Wusste vor kurzem auch nicht so richtig ob meine jetzige Band das Richtige für mich ist und letztendlich sind wir dann zu dem Schluss gekommen dass ich wenn ich wirklich mal aussteigen sollte Bescheid gebe und danach noch so lang mitmach bis ein Nachfolger gefunden ist der auch live mitspielen kann. (vielleicht wär das ja ne vernünftige Alternative für dich)

mfg
Paddi
 
Ich denke da hilft Kopf hoch und durch.

Erzähl einfach deinen Freunden das, was du hier schreibst. Ein Mensch muss Prioritäten setzen und wenn du deine gerne außerhalb der Musik unterbringen willst, dann müssen sie das akzeptieren.

Die ganze Geschichte ist doch nichts persönliches, darum sehe ich auch keinen Grund, dass sie sauer sein würden. Während du ihnen deine Lage darlegst und die Gründe aufzählst, kannst du ja auch mehrmals betonen, dass es gar nichts persönliches ist sondern dass du einfach zeitlich die Band nicht mehr unterbringen kannst. Und selbst wenn du die Musik, die die Band macht nichtmehr magst, sie aber schon: Wenn sie wegen unterschiedlichem Musikgeschmack die Freundschaft beenden, dann wärs mir die Freundschaft nun echt nicht wert.

Dass ihr keinen Gitarristen findet, glaube ich nebenbei nicht. Gibts sowieso zuviele. Und alternativ bleibst du halt noch so lang in der Band, bis sie nen neuen Gitarristen gefunden haben.
 
Mein Erfahrung sagt: wer länger bremst muss gehen!

Topo :cool:
 
du kannst ja, um den bruch nicht all zu schlimm zu gestalten anbieten, dich mit dem neuen gitarristen zusammenzusetzen, und ihm zu zeigen, was du bisher bei den stücken gespielt habt. außerdem könntest du die auftritte auch noch mitspielen, bis der ersatz gut genug dazu ist. so kannst du dich langsam aus der band zurückziehen, und bist nicht sofort der buh-mann.
 
Ich bin ja selbst mal aus ner Band wegen Studium ausgetreten und werde in zwei Wochen nachm Gig auch meine letzte Band aus selbigen Grund verlassen müssen. Auch ich hatte Angst, dass durch die Trennung und der Entfernung auch unsere Freundschaft zu Brüche geht. Mein Ausstieg ist nun seit zwei Jahren her, aber ich und meine Exbandkollegen sind immer noch gut befreundet.
Zuerst habe ich meinen Ausstieg lange vorher angekündigt, dass genug Zeit ist Ersatz zu finden und das erst mal zu realisieren und zu verarbeiten. Finde ich wichtig, denn die Band wird einem sicher nicht sehr dankbar sein, wenn man von einen Tag auf den anderen einfach verschwindet. Habe auch aktiv nach meinem Nachfolger gesucht und eine würdige gefunden. Der neuen Geigerin habe ich alle meine Sachen für die Band kopiert und war bei einer Probe mit ihr noch dabei für Fragen. Kann ja nicht erwarten dass jeder auf Anhieb mein Geschreibsel versteht ;) Achja, und die Band kommt auch aus einer eher kleinen Stadt. Die Suche hat einige Wochen gedauert, aber es findet sich immer jemand. Vor allem passable Gitarristen findet man sehr schnell. Kein Vergleich mit unseren eher schwierig zu findenden Geigern und Bassisten.
Kontakt haben wir weiterhin über Email und wenn ich vor Ort bin, komme ich auch zur Probe zu Besuch. Und wenn ich da bin, ist es so als wäre ich nie weg gewesen, mal davon abgesehen, dass ich mich musikalisch nicht mehr beteilige. Ich helfe ihnen auch mit der Homepage, hab bei Aufnahmen Background gesungen, bin Probehörerin und komme auch wenn möglich zu jedem Gig.
Mit der Band, die ich bald verlassen werde, mache ich es auch so. Nachfolgerin haben sie schon gefunden und einen letzten Auftritt werde ich mit ihnen noch machen. Sind zwar immer noch traurig, dass ich gehe, würden mich am liebsten behalten, aber ich denke sie haben sich nach einem Monat Vorankündigung damit inzwischen abgefunden und werdens schon verkraften. Gibt ja genug tolle und wahrscheinlich auch bessere Sänger als mich da draußen, die sie in die Band holen können.

Selbstverständlich kann ich nicht von mich auf andere schließen. Was ich sagen wollte ist, dass du keine Angst vor dem Ausstieg haben musst, es bedeutet nicht zwangsläufig das Ende zwischen dir und der Band.
 
mal halb ot: ich versteh gar nicht, warum man wegen nem studium die band sausen lassen muss... probt ihr 5x die woche oder spielt ihr so viele gigs? und wenn ihr dann keine proben etc. mehr habt, lernt ihr dann wirklich an den abenden daheim? m.E. ist das ne Frage des Zeitmanagements. (und ja, ich hab auch studiert (promoviere gerade) und hatte immer mindestens 1 band nebenher und hab immer auch nen job gehabt, um mich ueber wasser zu halten...).
Zum Thema: ich weiss nicht, wenn ne freundschaft daran zerbricht, ob man zusammen musiziert oder nicht, dann ist sie keinen gedanken wert. Klar kann ne freundschaft dran zerbrechen, wenn du das assig machst (so sprich ne woche vorm gig zu sagen "ich hoer auf, die naechsten gigs muesst ihr absagen, mein kram wurde schon aus dem probenraum abtransportiert" oder so in der art. Aber wenn ein ausstieg persoenlich begruendet ist (keine lust, studium, was auch immer), und fair ablaeuft, dann glaub ich kaum, dass ne echte freundschaft daran kaputtgeht...
 
Habe etliche Erfahrung damit.
Basser stieg damals aus, weil Kinder kamen und job angesagt war.
Ich bin neulich aus der Band ausgestiegen, weil Entfernung nach Umzug und geänderte Prioritäten im job auf Dauer zu stressig auf der einen Seite und das was die Band mir gab, das nicht aufwog auf der anderen Seite.

such is life - mit dem Basser spielen wir jetzt (nach fast 10 Jahren wieder zusammen: in der Tat hat der mich in die neue Band gebracht) - mit der Band mache ich ab und zu noch Sessions und ab und zu sogar Gigs (da spiele ich bei einigen Sets mit).

Ich finde, Du hast viele gute Gründe aufzuhören.
Wichtig ist, wie der Ausstieg funktioniert. Wenn Du befürchtest, dass die Freundschaft auseinander geht deshalb, weil Du aus der Band aussteigst, frag Dich einfach, was passiert, wenn Du das unvermeidliche vor Dir herschiebst, den anderen keinen reinen Wein einschenkst, es zu Streß und Krach kommt und schließlich zum Bruch.

Sag denen, was los ist.
Mach ne Übergangszeit aus. Zeig dem neuen Gitarristen die Riffs, spiel noch eine Weile mit - aber sag einfach: Leute - in drei Monaten bin ich definitiv nicht mehr da.

Wenn Du dadurch Freunde verlierst, hast Du nie welche gehabt.
Besuch sie ab und an auf Proben, geht mal einen trinken, schau mal bei nem Gig von denen vorbei - das regelt sich schon.

x-Riff
 
Also bei mir war es vor über 1 1/2 Jahren ähnlich.

Ich hatte damals meine Black Metal Band gegründet, habe dort sehr viel Zeit reingesteckt. die Mitglieder waren sehr gute bis beste Freunde.

Es ging alles eine sehr lange lange Zeit gut und man hat eine Menge Freude, zumal meine damalige Partnerin unsere Keyboarderin war.

Nur irgendwann konnte ich mich musikalisch nicht mehr ausleben, zumal auch unser zweiter Gitarrist immer ein wenig gebremst hat durch seine Stagnation Können.
Der Frust wurde immer größer, abe rman verlässt ja sein Baby nicht (also seine Band), dann kam der religiöse Umschwung in meinem Leben und wenig später eine neue Partnerin, sowie Lust auf neue Musik, bzw ander eMusik. Die Mitglieder kamen nicht mehr wirklich klar mit meiner Einstellung und vor allem mit meiner Partnerin. Ich hatte ebenso meine Probleme mit der musiklaischen Enge. Da wir allerdings zu dieser Zeit unsere zweite CD veröffentlich hatten, war ein Ausstieg ohne schwere finanzielle Folgen ein Problem, also habe ich mich dazu verpflichtet so lange zu bleiben wie die Kohle wieder drinne ist.

Ganz gepackt habe ich e snicht, da zwischendrin noch sehr viel passiert ist was die Schlucht zwischen mir und dne anderen enorm vergrößert hat.

Somit habe ich durch eine Spontansituation, beschlossen die Band auf der Stelle zu verlassen.

Ich denke oft zurück und habe gute Dinge im Kopf doch auch sehr oft kotztz mich es einfac nur an, dass alles hat so beschissen kommen müssen.

Wie dem auch sei, du musst für dich entscheidne was Sache ist, wenn man keinen Spaß mehr an seinem Hobby hat weil da sUmfeld nicht stimmt, sollte man sich nicht sein Hobby zerstören lassen.

Meine Ex Band hat auch keinen neuen Gitarristen und ich denke dass sie es eh nicht mehr lange machen können.
 
Ja lieber Wikinger, da hast Du auf Deinen ersten post hier viele wahre Antworten bekommen! Ganz egal, was andere darüber denken, wenn DU der Meinung bist, daß Du Dein Studium und die Band nicht überein bekommst, dann IST das so! Wenn DU fühlst, daß die musikalische Entwicklung Dich nicht befriedigt, dann ist das auch so. Und wenn DU schlicht keine Lust mehr am Musik machen hast (ich hoffe stark, das gibt sich wieder!), dann ist das so!

Die zwei (von drei) wichtigesten Faktoren im Bereich non-professionellen Musizierens hast Du genannt:

1) Spaß, Interesse, Leidenschaft
2) Zeit und Muße
3) Geld

Da die ersten zwei Punkte derzeit mit einem Negativpunkt behaftet sind, wäre ein Ausstieg vermutlich sinnvoll, aber ich würde in der Tat auch noch ein wenig darüber nachdenken. Du solltest Deinen Bandkollegen einweihen und eine Übergangszeit einräumen, natürlich NICHT in der Art: "Wenn Ihr nicht bis... dann...!"

Wenn sich im Verlauf der Übergangszeit nichts an der derzeitigen Situation ändert, ziehe Deine persönlichen Konsequenzen, dann hast Du auch die Sicherheit, daß die Entscheidung richtig ist und kannst damit umgehen, die Freundschaften werden dann auch nicht darunter leiden.

BumTac
 
servus,

ich machs ganz kurz:

"- Ich habe keinerlei Motivation mehr Musik zu machen und ich finde seit längerer Zeit keine Freude mehr daran. Selbst unsere Gigs (ca. 1 Gig pro Monat) machen mir keinen Spaß mehr.
- In den Proben wird viel „Quatsch“ gemacht, dumme Witze gerissen und anschließend wird sich aufgeregt, dass wir zu wenig währende den Proben schaffen.
- Die Band hat sich musikalisch in eine Richtung entwickelt, mit der ich nichts mehr anfangen kann"

Ausstieg ist unvermeidbar. Allein das wie wäre noch wichtig, wenn da Freundschaften dran hängen, kann man das schon so machen, dass der Rest nicht einfach so im Regen steht.


Und wenn deswegen eine "Freundschaft" auseinanderbricht, dann war es keine.

Gruß
 
Ich möchte mich für alle Antworten bedanken. :great:
Ich werde mal mit meinen Bandkollegen über die ganze Sache reden.
 

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