Generell halte ich das für unsinnig und kann mir nicht vorstellen, dass das übliche Praxis ist. Derselbe Spotify-Benutzer wird mal seine Kopfhörer benutzen, mal seine Handy-Speaker, mal sein Auto, mal eine Bluetooth-Box. Ein Mix für Spotify und einer für's Handy mach da keinen Sinn, dieselbe Plattform wird mit verschiedenen Geräten benutzt. Man achtet eher darauf, dass der Mix ausgeglichen ist und man sich an Best Practices hält, die für eine passable Wiedergabe auch auf Smartphones ermöglicht, zB indem der Bass auch im Bereich 400hz genug Informationen hat, weil ein Handy 50-150hz kaum wiedergeben wird. Das Gehirn versteht, dass der tiefe Teil fehlt und interpretiert ihn hinzu. Ziemlich nice, dieses Gehirn.
Ich kenne nur unterschiedliches Mastern für unterschiedliche Plattformen wie Spotify und Youtube, die jew. für sich eine unterschiedliche Ideal-Lautstärke definiert haben. Siehe zB hier
https://www.masteringthemix.com/blo...dio-for-soundcloud-itunes-spotify-and-youtube
Indem man vor dem Upload für die jew. Lautstärke mastert, will man vermeiden, dass die Plattform selbst eingreift und die Lautstärke des Songs angleicht. Der Sinn dieser Maßnahme wird aber auch infrage gestellt, siehe zB hier
https://unlockyoursound.com/spotify-lufs/
Die Loudness-Wars der CD-Ära machen heute keinen Sinn mehr, weil Streamingplattformen CDs den Rang abgelaufen haben und weiter auf dem Vormarsch sind. Siehe zB
https://blog.hubspot.com/marketing/online-music-listening-preferences
Ich kann mir gut vorstellen, dass bestimmte, primär für Clubs produzierte Tracks (zb EDM etc) dem Bassbereich noch mal besondere Aufmerksamkeit schenken, so dass die Tracks bei großer Lautstärke mit extrem leistungsfähigen Subwoofern perfekt funktionieren. Ich glaube aber nicht, dass separate Radio- und Clubmixes angefertigt werden. Ich gehe eher davon aus, dass der schöne, perfekte Tiefbassbereich in Alltags-Hörsituationen einfach außerhalb der Wiedergabe liegt und "nicht stört", wie es zB auch sonst bei Handys und kleinen Speakern der Fall ist.
Bin gespannt, ob sich hier jemand aus der Banche rumtreibt und etwas Insiderwissen teilt.