Ausgangssignal hinter externem Preamp verringern - Teil II

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Soundfinger
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https://www.musiker-board.de/elektr...nem-preamp-verringern-teil-i.html#post7076360

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Wahrscheinlich oute ich mich hier jetzt als Loser, und ich fühle mich auch so:

Nach allem Rumprobieren ist der Sound eine Katastrophe, trotz an sich bester Komponenten.
Mein Setup ist:

Gute Stratocaster --> Reußenzehn Daniel D. (Röhrenvorverstärker) --> Behringer Ultra-G G100 (DI-Box mit Boxensimulation) --> Zoom R8 (Digitaler Achtspurrecorder)

Folgende Beobachtungen:

– Gitarre (Stratocaster): Die kann soundmäßig zwar nicht alles, aber ziemlich viel. Insbesondere lässt sich der Volume-Regler gut benutzen, weil das den Klang nicht verschlechtert. Das hilft dabei, ungewollte Verzerrungen des Recorders zu vermeiden. Jedenfalls die meisten ...

– Röhre (Reußenzehn Daniel D.): Vor einem Röhrenverstärker genial. Der verzerrte Sound ist in diesem Setup aber unerträglich – egal, welche Einstellungen man ausprobiert. Im niedrigen Gain-Bereich, oder aber im höheren, wenn man per nachgeschalteter DI-Box den Ausgangspegel absenkt, kriegt man gerade noch so Clean-Sounds hin, die eine gewisse Wärme und Dynamik haben.

Leider ist das im vorliegenden Setup nicht möglich, ohne den Recorder zu übersteuern. Bei sämtlichen Einstellmöglichkeiten. Ich habe jetzt ja wirklich alles dreimal durch.

– DI-Box (Behringer G100): Die zwei Pegelschalter zur Absenkung um -20 bzw. sogar -40 dB sind viel zu stark in ihrer Wirkung. Was mir fehlen würde, wäre vielleicht ein Drehschalter von 0 bis -5 dB.

Benutze ich die -20 dB-Absenkung nicht, liefert der Reußenzehn schon bei niedrigstem Gain grenzwertig viel Signalstärke an das Mischpult. Senke ich dagegen um 20 dB ab, und drehe dabei die Röhre auf, kommt überhaupt keine Verzerrung mehr im Mischpult an. Das verstehe ich übrigens nicht.

Fast immer benutze ich den 4 x 12"-Boxenemulator der DI-Box. Der Sound klingt dann etwas weniger technisch. Das ist im Moment so ziemlich das einzige Feature, was ich mit meinem Setup dem Gerät wirklich abgewinnen kann. Und der Boxenemulator rauscht so sehr, dass das in vielen Fällen ein K.O.-Kriterium sein kann.

Ich weiß noch nicht, ob ich das Ding wieder zurückschicke. Einen richtig guten, dynamischen Sound von "Hey, da kommt noch was" bis "Jetzt geht's ab" habe ich definitiv noch nicht hingekriegt. Ich möchte so etwas wie einen zweidrittel aufgedrehten Röhrenverstärker.

– Achtspurrecorder (Zoom R8): Wie auch immer ich da mit der Strat reingehe, und was auch immer ich einstelle, immer verzerrt es im Mischpult, wenn ich lautere Töne spiele, insbesondere die tieferen Saiten. Natürlich handelt es sich nicht um gewünschte Verzerrung, sondern um ein gravierendes technisches Problem.

Ansonsten funktioniert das Gerät, und bietet Vieles (wenn nicht noch mehr). Auch bietet es eine reiche Auswahl an Sound-Effekten: Chorus, Reverb, und viele andere, darunter Mikrofon- oder Gitarrenverstärkersimulationen. Davon sind für mich allerdings nur ganz wenige Einstellungen und Kombinationen nutzbar.

Erstaunlicherweise sämtliche Hall-Programme sind prblemlos brauchbar. Die Amp-Modulationen sind viel zu heavy: So viel Verzerrung gibt's bei realen Röhrenverstärkern nirgends, und regelt man den Gain im Mischpult herunter, ist der Sound alles andere als "powerful" oder interessant. Wiederum: Das ist so, egal, was man einstellt.
Und dann gibt's noch eine Palette von Chorus-artigen Effekten. Die matschen mir aber den eigentlichen Gitarren-Sound zusammen.

Insofern bleibt, dass die Sound-Möglichkeiten des Zoom R8, trotz der vielen Einstellmöglichkeiten, nur in Grenzfällen im befriedigenden Bereich sind. Für mich.


--> Ja, jetzt habe ich das Problem, dass ich all diese tollen Sachen habe, aber dass der Sound viel mieser ist als mit meiner doofen Konzertgitarre. Ich habe ja jetzt auch alles ausprobiert. – Kann mir vielleicht jemand sagen, wie ich einen kraftvollen und warmen Röhrensound in mein Setup bringe?
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin Soundfinger,
kannst du nicht einfach am Zoom den Eingang runter regeln; bis er nicht mehr verzerrt?
 
Auch nach der Lektüre des vorangegangenen Threads verstehe ich dein Problem nicht.

Wenn es mit Preamp clippt und du dann das -20dB Pad anmachst, dann bist du doch sicher mit deinen Peaks irgendwo bei -20dB bis -15dB. Das ist doch super? Wo ist das Problem? Oo

5 oder 10dB dB kannst du doch locker digital in der DAW Software anheben. Oder du reißt einfach deinen Röhren-Preamp weiter auf, oder den Preamp des Zoom. Dafür sind Preamps ja eigentlich da. ;)

Du gehst hoffentlich aus der DI-Box mit einem XLR-Kabel in dein Zoom.

Dass du an der DI-Box außer der (wie ich finde überflüssigen) Boxensimulation nichts findest ist ja auch ok, da die Box eben nur genau das tut was sie soll ... die Impedanz des Signals anpassen, symmetrieren und den Pegel dur das Pad anpassen. Wenn dadurch deine Verzerrung verschindet, dann liegt das eben daran, das hinter der DI-Box nichts mehr übersteuert und verzerrt.

Ich glaube fast du fällst in die typische Falle: Das leisere Signal klingt subjektiv dünner. Das ist immer so. Aber lauter und leiser geht ja nach der Aufnahme immernoch.
 
ich finde es regelmässig zum Schlapplachen, wenn ein paar Widerstände und Kondensatoren als 'Simulation' bezeichnet werden
(überall schreit der Verbraucherschutz wegen nix auf - und so ein Schwachsinn darf gedruckt werden)
mit einer 'Box' hat das genau gar nichts zu tun, es werden einfach ein paar Höhen abgesenkt
das Mass der Absenkung nennt man dann 1x12, 4x12, 2x10 etc etc

von Zoom habe ich schon recht anständige Digitalisierungen gehört (zB im H2 Rekorder), aber noch nie ansprechende Effekte
salopp formuliert ist es synthetische Grütze
wenn dann noch eine Strat (die gern mal etwas 'giftiger' rüberkommt) im Spiel ist, verheisst das nichts gutes... ;)

ich würde mal nur das pure Signal vom Reussenzehn auf dem R8 aufnehmen
das dann auf den PC transferieren und dort mit einer etablierten Effekt- bzw Emulations-Software weitermachen
(also schon was namhaftes wie UHE, Valhalla, S-Gear, etc)
einfach um zu hören, wie sich die Unterschiede darstellen

cheers, Tom
 
Danke für die Antworten!

Moin Mopedfahrer,

kannst du nicht einfach am Zoom den Eingang runter regeln; bis er nicht mehr verzerrt?

Nein. Ohne DI-Box verzerrt das Mischpult schon schnell, sobald man den Gain am Vorverstärker auch nur ein kleines Bisschen aufdreht. Mit DI-Box (und 20 dB-Pegelabsenkung also) dagegen ist irgendweshalb quasi keinerlei Verzerrung des Vorverstärkers mehr wahrnehmbar im Mischpult.

Moin chaos.klaus,

Wenn es mit Preamp clippt und du dann das -20dB Pad anmachst, dann bist du doch sicher mit deinen Peaks irgendwo bei -20dB bis -15dB. Das ist doch super? Wo ist das Problem? Oo

Von der Verzerrung oder der warmen Röhrendynamik des Vorverstärkers ist dann im Mischpult fast überhaupt nichts mehr zu hören. Ist weg. Nicht nur wird der Sound dann etwas dünn, wie Du richtig vermutest, sondern auch die Verzerrung ist weg. Anders als beim Ibanez Super Tube (digitaler Röhrenersatz-Bodentreter).

Ansonsten: ACK, und ich beachte alle genannten Punkte. Nur bearbeite ich die Aufnahmen nicht per DAW-Software nach, da ich hier Linux verwende und die Software (außer eventuell Audacity) darauf nicht läuft.

Außerdem möchte ich den resultierenden Sound bereits hören, während ich Gitarre spiele. Der Sound hat ja auch Einfluss auf die Spielweise, die Anschlag- und Dämpftechnik, usw.

Moin Telefunky,

ebenso ACK, und ebenso gute Beobachtungen. Es trifft aber das zu chaos.klaus Gesagte zu.
 
Von der Verzerrung oder der warmen Röhrendynamik des Vorverstärkers ist dann im Mischpult fast überhaupt nichts mehr zu hören. Ist weg.

Dann tut der Booster wohl nicht wirklich was. Die DI-Box kann ja nicht magisch eine Verzerrung verschwinden lassen. Vielleicht erwartest du das Falsche von dem Gerät?

Trotzdem: Wenn dir der Pegel nach der DI-Box zu niederig ist, dann dreh einfach den Gain am Zoom höher. Das sollte abgesehen von der Lautstärke quasi keine Auswirkungen auf den Sound haben. Du riskierst aber wieder Cilipping.

Alternativ kannst du einfach den Ausgang des Zoom lauter drehen.
 
Dann tut der Booster wohl nicht wirklich was. Die DI-Box kann ja nicht magisch eine Verzerrung verschwinden lassen. Vielleicht erwartest du das Falsche von dem Gerät?

Stimmt, danke: So richtig verzerrt das Gerät auch gar nicht. Falsche Erwartungen.

Irgendwie kristallisiert sich das Problem darauf herunter, dass in sämtlichen Einstellungen (Lautstärkeregler an allen beteiligten Geräten) das Clipping (danke für den Fachbegriff) in DI-Box, Mischpult und/oder Kopfhörer extrem früh einsetzt. Sobald der Sound auch nur etwas satter wird, egal bei welcher Einstellung, clippt es da, sobald die Saiten lauter gespielt werden.

Ich wünsche mir so was wie einen Röhrensound, der halt sehr viel Potential in wohlklingender Dynamik hat.

Der Kopfhörer ist auch noch ein Schwachpunkt. Das ist so ein Billigding, und ich kann mangels besserer Alternative nicht feststellen, ob ein Teil des Clippings nicht darin liegt. Ein noch einfacherer Kopfhörer, versuchsweise angeschlossen, "kratzt" "nur noch".

Was ebenfalls schon angesprochen wurde: Die Strat klingt natürlich schnell spitz und giftig, und dort einen warmen und dynamischen Sound herauszulocken, ist ohnehin schon schwierig. Eigentlich kann ich nur den Hals-Pickup verwenden, und muss selbst dort den Tone-Regler halb runterdrehen. Abgesehen von Verzerrung und/oder Clipping ist dieses Grundproblem eine weitere Ursache für meine "Sound-Schwierigkeiten".

Ich bedanke mich für das Mitdenken und bleibe dran.
 
ein verlässlicher Kopfhörer ist bei solchen Beurteilungen unerlässlich - dazu raumunabhängig und kostengünstiger
ich benutze AKG K501 (eBay, ca 50€) mit neuen Austauschpolstern (beim T ca 20-40€ pro Paar, je nach Ausführung)
unter'm Strich ergibt das eine referenz-taugliche Abhöre für < 100€
die Shure SHR 440 für 85€ sind hier auch schon sehr gelobt worden, hatte ich aber noch nicht auf
als Notlösung funktionieren aber selbst Sennheiser MX400 Ohrstöpsel aus der Grabbelkiste vom Mediamarkt
Tragekomfort individuell, aber die Wiedergabecharakteristik ist ok - sind nur billig, weil sie aus der Mode sind ;)

cheers, Tom
 
Danke Telefunky; die Modelle habe ich nachrecherchiert, um mir über Deine Tipps eine weitere Orientierung zu verschaffen. Den Kauf des Kopfhörers dagegen habe ich jetzt erstmal verschoben, weil das Geld knapp ist und vor allem, weil ich sowieso mit dem Sound noch nicht zufrieden bin. Ich schätze aber jeden Deiner Beiträge.

Aber ein anderes Thema: Die Röhre des Reußenzehn Daniel-D. Tubeboosters ist inzwischen tot! Nach gar nicht mal so viel Daraufspielen oder Zwischendurchanlassen. Keine sonstigen Bedienfehler. Uraltes Teil, aber kaum benutzt. – Dieses Mistvieh! Verrecken soll es! – Ach, es ist ja schon tot.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorstufenröhren haben nahezu keinen Verschleiss, da dürfte eher das Netzteil einen Fehler haben
die wahrscheinlichste Ursache (bei der Röhre) wäre ein gebrochener Heizfaden aufgrund Sturz oä - aber auch das ist extrem selten

cheers, Tom
 

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