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Ich bin jetzt 40 und spiele jetzt seit gut 1,7 Jahren und ich bin total KO ich schaffe nichts mehr es will einfach nicht mehr klappen.
Da ich glaubte wie ich anfing im Dezember 2018 bald abzukratzen dachte ich mir wenigstens noch etwas vernünftiges mit meinem Leben anstellen. (... klassische Midlife crisis sagt meine Lebensgefährtin.) Eigentlich war ich bis jetzt stolz auf meine Leistung, aber da es beruflich und privat auch überhaupt nicht mehr läuft bin ich auch mit dem Üben am Ende.
Hatte als Kind nach Blockflöte Trompete gelernt und ca. 8 Jahre Unterricht und danach klassisch in eine Kapelle usw. gespielt - nicht sehr erfolgreich - Jugendbigband war auch dabei.
Ich komme irgendwie immer wieder zurück zur Musik, mit Anfang 20 war es die Gitarre das war aber nicht der Rede wert, mit Anfang 30 probierte ich "stümperhaft" Lieder
zu komponieren und jetzt mit 40 Piano ...
Ich spiele mit Skoove und Flowkey "ohne Klavierlehrer"... Anfangs hatte ich ein Yamaha ??? um ca. 1000 EUR jetzt spiele ich mit einem gebrauchten 545 da die Klaviatur besser ist und ich damit leichter zurecht komme. War nicht viel teurer :evil: und ich bekam das Alte noch recht gut los.
Viele ehemalige Freunde und Bekannte sind fest in der Musik verwurzelt - leider teile ich mit Ihnen nicht die gleichen Probleme :engel: ...

Ich suche nur wen zum "Quatschen" über Musik und "vielleicht" Hilfe und Tipps. Ich bilde mir ein ein recht gutes Gefühl dafür zu haben :bad: was sicher nicht der Wahrheit entspricht.

Hier ein paar ausgewählte Stücke (mit vielen Fehlern :engel:... da mir einfach die Kraft fehlt sie "für mich" fehlerfrei einzuspielen und dann trotzdem noch viel daran zu Arbeiten wäre)

Tote Links entfernt, die Beispiele wurden auf Soundcloud gelöscht

Irgendwie habe ich mich in die folgende Situation hineinmanövriert:
"Anfängerprobleme mit Größenwahn kombiniert"
"Mit Biegen und Brechen"
usw. ...

mfg sumpfschachtelhalm (... nukewave)

(music was my first love and it will be my last)
 
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:) Willkommen @sumpfschachtelhalm im Forum! :)

Danke für Deine Hörproben. Es ist schon interessant, wie Du an das Thema heran gehst. Für die Stücke hatte ich leider noch keine Zeit.

Viele ehemalige Freunde und Bekannte sind fest in der Musik verwurzelt
Ist da jemand bei, bei dem Du etwas Unterricht nehmen könntest? Das könnte Dir zumindest bei der Motivation weiterhelfen.
 
Dank für den interessanten Einblick.
Es erweist sich immr wieder als unzutreffende Annahme, man könne dank gewisser Begabung, Motivation und Intelligenz als Klavieranfänger schneller und besser auf sich allein gestellt lernen, weil alle Informationen dafür auf YT sowie per App verfügbar sind.

Die Clips demonstrieren sowohl das Gute wie das Schlechte dieser Annahme, was auch selbst erkannt wird.

Gruß Claus
 
Danke für die Rückmeldungen :)

@Claus: Ich versuche zumindest etwas reflektiert an die Sache ran zu gehen, ob das wirklich so ist weiß ich ja selbst nicht. Deswegen wäre ein Klavierlehrer wohl das beste! Ich werde noch eine Zeit lang so weiter machen und mich umhören nach einem Lehrer der mit mir kann :D bzw. einen online Klavierlehrer suchen für 2-3 mal im Monat - technisch wäre ich ausgestattet dafür. Der Plan ist, mich in die Musiktheorie einzulesen und endlich "richtig" den Bassschlüssel lernen. Musiktheorie deswegen, weil es mir einleuchtet, dass sich Akkordfolgen leichter merken lassen wie einzelne Noten und dadurch der Zugang auch ein anderer/"richtiger" wird. (... eine Menge Youtube Videos :) sei Dank.)
Durch Skoove und Flowkey muss ich zugeben, dass es mir eher am Spielen lag und nicht am erlernen des Noten lesen und flüssig vom Blatt spielen. Ich denke auch, dass einige der Stücke zu weit für mich teilweise waren, am Amelie Lied hatte ich doch ganz schön zu knabbern bzw. ich hatte nicht Zeit richtig zu üben - Arbeit und Co. Das ist auch das Problem: Ich spiele teilweise die Stücke dann nur mechanisch runter um "geübt" zu haben aber üben ist das dann nicht wirklich, denn ich verlerne dadurch manchmal mehr als ich gewinne. Die Stelle in The Entertainer z.B. Also die 2. te "Linie" von den 3. en konnte ich schon ohne Fehler (Rythmus) verlernte es aber durch obiges "falsches" Üben wieder.

Ob das alles so "gut" ist was ich mache/denke weiß ich nicht, deswegen schreibe ich jetzt hier. :engel:

Es ist nur ein Hobby, da mir bewusst ist, dass ich in diesem Alter nichts mehr reißen werde nachdem ich
die Klavierstufen mir angeschaut habe und die Übungsstunden die dazu ca. benötigt werden.
(Das ist Obiges mit dem Größenwahn den man als Anfänger bekommt im Kämmerlein, wenn man sich nicht vergleicht bzw. keinen Lehrer hat.
Wobei der Vorteil dabei ist, dass die Motivation nicht flöten geht!!!11!!1)

mfg sumpfschachtelhalm
 
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Der Bassschlüssel ist ganz einfach... Was im Violinschlüssel das erstgestrichene C ist, ist im Bass halt ein E... Daraus ergibt sich ein fester Intervall, der den Bass vom Violinschlüssel unterscheidet...
Zwei bis dreimal im Monat Unterricht zu halten, wenn man schon Unterricht nehmen will, ist etwas mager, wieso die Defizite nicht gleich richtig anpacken, das geht dann schneller als du denkst und beugt sogleich auch kommende Probleme vor und generiert aufrichtige Motivation. Nur dann bei der Theorie nicht schlapp machen, denn die Flut und der Umfang (Gerade Kadenzen im vollen Umfang des Quintenzirkels) kann schon enorm sein, aber kein Mensch der Welt macht ja Druck.
Deswegen Step by Step...

Mechanisches Herunterspielen wäre Technik ohne jegliche Musikalität mit dem Ziel, sich perfekt im Metrum bewegen zu können. Als Übung macht das durchaus Sinn, wenn es um die Technik und den Rhythmus geht.
Was die Musikalität hingegen betrifft ist diese "Methode" unterirdisch. Hört man im folgenden Beispiel ganz gut: https://soundcloud.com/bifida-1/chopin-w1 (Es lebt einfach nicht, es ist nur Genudel, weil es nur Technik ist)
Andererseits ist es auch sehr wichtig das Mechanische zu beherrschen, denn ohne die blinde Beherrschung kann quasi auch keine Musikalität entstehen. Es ist fast wie Ying und Yang.

Gerade was Instrumente im Allgemeinen betrifft, bringen einem halbgare Entschlüsse oft zusätzlichen Frust und viel mehr Ausreden als man zuvor hatte, vor allem dann, wenn ein Lehrer im Spiel ist, bei dem man auch noch Hausaufgaben bekommt.
Am besten auch nicht den erstbesten Lehrer nehmen... Ich würde dazu raten keinen Druck zu machen und sich Zeit zu lassen, wenn es darum geht sich einen Lehrer zu suchen.

Was das "etwas reißen" betrifft... Wenn man bereits im zeitigen Jugendalter nicht schon ein bestimmtes Niveau aufweist, ist es quasi sowieso sinnlos das dann noch zu verfolgen.
Das heißt aber nicht, dass man ein bestimmtes Niveau nicht erreichen kann. Das kann man sehr wohl und man sollte sich von keinem sagen lassen, dass etwas nicht möglich ist. (Ausnahme ist der obige Satz, denn das ist kühle Realität)

Von daher: Gutes Gelingen und viel Kraft und noch viel wichtiger: Viel Freude und Spaß, denn das soll es immer bereiten!
Zu musizieren sollte nie lästige Arbeit sein.

vlg
 
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Ich bin selbst noch an den Keys Anfänger, aber wenn du erst das zweite Jahr spielst (du meintest "1,7"?! Jahre oder war das ein Tippfehler?), dann find ich die Aufnahmen, gerade weil sie "echt" und fehlerbehaftet sind an einigen Stellen, doch wirklich gut. Kann sich hören lassen :great:. Mehr (üben) geht immer, aber (leider) dreht sich ja auch nicht das ganze Leben nur um die Musik... Insofern meinen Respekt. Du spielst m.E. bereits sehr gefühlvoll und durchaus mit "Ausdruck". Ja, Leute mit klassischer Klavierausbildung (inkl. Lehrer) spielen anders, aber ehrlich gesagt will ich gar nicht in diese Richtung und für Pop/Rock zählen nun einmal andere Dinge.

Flowkey nutze ich auch. Wobei ich mich frage, warum du Flowkey und Skoove gleichzeitig nutzt? Ist das nicht sehr redundant? (Habe beide getestet, bin bei Flowkey geblieben und nutze daneben Music2me, aber das ist was anderes als die Übungs-Apps.)
Das mit den Klavierschwierigkeitsstufen des Henle-Verlages habe ich auch vor ein paar Tagen recherchiert und hochgerechnet... und mich geärgert, dass ich nicht schon ein paar tausend Stunden mehr Übungszeit am Instrument (Piano) auf dem Buckel hab... was ich dann alles schon spielen könnte und wie gut :evil:...
 
@EVG :) danke für die Rückmeldung!

Zum Lehrer: Deswegen Skoove und Flowkey, weil ich mir das mit einem Lehrer nicht mehr antun wollte, nicht dass ich nicht viel lernen würde nur meine Zeiteinteilung ist fürn Hugo. Es gibt Wochen/Monate da habe ich viel Zeit und Kraft und dann gibt es Monate da geht gar nichts außer ein bisschen das Gelernte zu spielen, das ist leider so in meiner persönlichen Situation und ich habe keine guten Erfahrungen mit Musiklehrern - leider, lag nicht an den Lehrern! Am besten für mich wäre es wenn es extrem flexibel wäre, manchmal 2-3 mal pro Woche und manchmal Monate nicht, das ist das Problem finde ich. (Ich habe nicht immer die Kraft und die Zeit neues aufzunehmen.) Wobei jetzt ein riesiges Loch ist.

Zum mechanisch Herunterspielen: Dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich spiele auf dem Klavier und habe Freude daran, aber es ist eben nicht Üben, sondern die Musik eher genießen bzw. das musikalische verbessern und dabei entstehen viele Fehler, die ich immer und immer wieder ausbessern muss, keine Ahnung warum.

Gerade was Instrumente im Allgemeinen betrifft, bringen einem halbgare Entschlüsse oft zusätzlichen Frust und viel mehr Ausreden als man zuvor hatte, vor allem dann, wenn ein Lehrer im Spiel ist, bei dem man auch noch Hausaufgaben bekommt.
Ja!!! Ich kenne das nur zu gut, schon zwei mal erlebt, weil einfach die Lebenssituation nicht mehr hergab (schon Jahrzehnte her) und ich denke ich bin jetzt wieder in so einer.

(Ausnahme ist der obige Satz, denn das ist kühle Realität)
:) gibt noch andere Disziplinen wo das ähnlich läuft - eigenartiger Weise, aber das war sowieso nicht der Plan :)

Es tut gut darüber sich auszutauschen, denn eigentlich habe ich riesige Freude daran und durch das geschriebene kann ich mein Loch besser verkraften.

Danke!

mfg
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Ballad: Danke!
Skoove deswegen, weil der didaktische Aufbau besser ist/sein soll - kann ich mitunter nur bestätigen, aber was weiß ich schon;)

Das mit den Klavierschwierigkeitsstufen des Henle-Verlages
:) aber gut zu wissen oder?, also mich hat es vom "Schaukelpferdchen" gleich wieder runter geholt :)
 
Och, ich glaube, gerade bei den beiden Apps ist wirklich eher die Frage, welchen didaktischen Aufbau (und welche Aufmachung, Bedienung etc.) du bevorzugst, dem Grunde nach zumindest sind sie sich in ihrem Angebot (meinem Auge nach) ja doch recht ähnlich, deshalb fragte ich nach, wieso gerade diese beiden in paralleler Nutzung.

Das mit den Klavierschwierigkeitsstufen hat mich jetzt nicht unbedingt demotiviert, im Gegenteil... die gelten ja eh nur für Klassik, bei Pop/Rock/Filmmusik ist man bestimmt schneller unterwegs mit den Fortschritten :engel:, kann man sich zumindest einbilden... Und es ist ja doch auch schön, dass da noch ganz viel Luft nach oben ist. Wenn mein derzeitiges Spiel schon (fast) das Ende der Fahnenstange wäre, na dann gute Nacht :evil:.

Mal anders gefragt: Wovon träumst du denn, was würdest du gerne spielen (können)? Genre, bestimmte Songs? Das motiviert doch um einiges mehr, dahin zu kommen, als sich vorzurechnen, wie viele Tausend Stunden man noch am Klavier sitzen darf, um die Appassionata spielen zu können... (was man vielleicht gar nicht wirklich will, nur weil's so schön "schwer" ist...)

Ein Übe-Tipp, weil du auch Flowkey nutzt: Ein Klavierlehrer auf Youtube hatte empfohlen, vor dem Studium/Üben eines Songs quasi als "Aufwärmung" die jeweilige Tonleiter der spezifischen Tonart zu üben, also wenn der Song in a-Moll steht, dann die A-Moll-Tonleiter. Ich glaube, das ist gerade für Autodidakten eine ganz nette Idee, um auch die (natürlich im Vergleich eher lästigen) Technikübungen nicht zu vernachlässigen. Flowkey bietet für alle Tonleitern im Kursbereich einzelne Lektionen an, das find ich unheimlich praktisch, gerade am Anfang. Klar, kann man sie später sicher auch alle aus dem Kopf spielen und C-Dur sowieso, aber so hat man sie alle einzeln schnell parat. Vielleicht auch was für dich, um treffsicherer zu werden?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wovon träumst du denn, was würdest du gerne spielen (können)?
Ziel war/ist:
(einfachen Boogie Woogie, bzw. Jazz)
die Beispiele sind nicht erreichbar, ist mir klar :D

bzw.

oder diverses aus dem Rock und Pop Genre, Metallica, Linking Park, Nightwish usw. usf.

(... ich glaube Du hast schon geahnt, dass ich nicht von der Klassik komme :cool:)

Herzliche Grüße!!!
Danke!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Zum Didaktischen Aufbau: Ich finde mit Skoove war es leichter, da wirklich wert auf die Folge von Stücken gelegt wird um immer gewisse andere Fingerübungen anzutrainieren. Mit Flowkey soweit ich weiß, gibt es das nicht?! Skoove ist in dem Sinne geführter, bzw. wie eine Klavierschule. Aber wie gesagt das ist nur meine Meinung.

Ich glaube jetzt wenn ich so darüber nachdenke mein Problem liegt gar nicht daran,
sondern an der Bedürfnispyramide, wenns unten nicht klappt geht oben nichts mehr - so oder ähnlich?!

Danke nochmals!

mfg
 
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IJa, Leute mit klassischer Klavierausbildung (inkl. Lehrer) spielen anders, aber ehrlich gesagt will ich gar nicht in diese Richtung und für Pop/Rock zählen nun einmal andere Dinge.
Was wären denn solche "anderen Dinge", die nur in Rock/Pop zählen?
Klavierspieltechnisch sehe ich die Gemeinsamkeiten (bei entsprechendem Niveau) in Geläufigkeit, dynamischem Ausdruck, Artikulation, Polyphonie, synkopischem Spiel usw., Unterschiede sind m.E. im musikalischen Stil begründet.

Aber ob klassische Musik, Pop, Rock oder Jazz: ohne Beherrschen der Grundstufe wird es bei musikalischen Zielen von gewissem Anspruch nichts mit dem Spielen.

Gruß Claus
 
@sumpfschachtelhalm

Was du über die Kraft schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen, denn ich gab das Klavierspielen nach vielen vielen Jahren auf und habe diese Problematik selbst in anderen Bereichen des Lebens.
Bin selbst seit einigen Jahren partiell erwerbsunfähig.
Wenn Phasen kommen, wo nix geht, dann geht halt nix... Würde ich mir auch keinen Druck machen, ist dann halt so. Punkt.
Und wenn du Freude empfindest in Phasen wo es geht, dann koste es aus, denn darum geht es ja.

Wegen Boogie: Nach meiner klassischen "Laufbahn" spielte ich quasi nur noch Zwingenberger und kann dir anhand deiner Clips sagen, dass du definitiv in der Lage wärst Boogie spielen zu können. Am sinnvollsten wäre es damit in folgenden Tonlagen zu beginnen: G (GCD), dann C (CFG), dann B (BFC) und dann kannst du in Richtung Es (ES, AS, B) schielen...

Die Basshand muss man ins Blut bekommen und es gibt Varianten die nicht so einfach sind und Varianten die extrem einfach sind, obwohl sie komplizierter aussehen und ein zwei Skalen für die rechte Hand lernen und irgendwann flutscht der Rhythmus und du kannst dann danach frei improvisieren. Macht unendlich Spaß. Mittlerweile gibt es ja auch viele Videos auf YT, die die Grundlagen für Boogie gut erklären.
Wenn du Bock drauf hast, go for it! und bleib hartnäckig.

Richtig guter Boogie ist mit das Geilste was es gibt, hier in G (Das ist mit das einfachste Basspattern, was es gibt und was richtig rollt... ;) ):


ISBN 3-926398-01-9

vlg
 
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Was wären denn solche "anderen Dinge", die nur in Rock/Pop zählen?
Klavierspieltechnisch sehe ich die Gemeinsamkeiten (bei entsprechendem Niveau) in Geläufigkeit, dynamischem Ausdruck, Artikulation, Polyphonie, synkopischem Spiel usw., Unterschiede sind m.E. im musikalischen Stil begründet.

Da sowohl der Klassiker als auch der Rocker, ggf. sogar das gleiche, ein Piano unter den Fingern haben - natürlich. Und dennoch übe ich auch jetzt schon andere Dinge, über die sich Klassik-Freunde wohl eher wenig Gedanken machen: Akkorde, die Auseinandersetzung mit PVG-Arrangements - spiel ich die Melodie mit oder "nur" die Klavierbegleitung?, Patterns, Improvisieren... alles Dinge, die für das klassische Klavierspiel nicht relevant sind. Und das eben auch schon zu Beginn. Auch die Betonung und der Ausdruck ist ein anderer - natürlich sollte er bei beiden Formen dynamisch sein, aber Pop/Rock-Piano gilt es sicher anders zu interpretieren und zur Geltung zu bringen als klassische Werke. Daneben spiele ich (auch am E-Piano) sehr viel mit verschiedenen Voices und experimentiere damit, auch schon beim Üben (was mir sonst auch oft zu eintönig wär) - ich bezweifel, dass Klavierschüler mit klassischer Ausbildung das großartig tun oder eben auch tun sollten, wenn sie Fortschritte in Bezug auf ihr Klavierspiel des Stückes machen wollen.

Grundkenntnisse in Musiktheorie und Grundfertigkeiten am Piano braucht man für beides und schon allein dadurch gibt es natürlich auch viele gemeinsame Lerninhalte. Das Üben, das Spiel und der daraus resultierende Klang (und natürlich auch der Rhythmus) unterscheiden sich am Ende aber eben trotzdem maßgeblich. Und so hört man es, finde ich, auch sehr schnell, ob jemand mit klassischer Klavierausbildung ein Rock-/Popstück spielt oder jemand, der sich gezielt auf diesen Bereich fokussiert hat und z.B. eher im Bandkontext oder als Singer-Songwriter/Alleinunterhalter unterwegs ist. Weder das eine noch das andere ist besser oder schlechter, es klingt halt nur anders...
 
Und dennoch übe ich auch jetzt schon andere Dinge, über die sich Klassik-Freunde wohl eher wenig Gedanken machen: Akkorde, die Auseinandersetzung mit PVG-Arrangements - spiel ich die Melodie mit oder "nur" die Klavierbegleitung?
Deine Annahme trifft dann zu, wenn im Unterricht der für öffentliche Musikschulen verbindliche Lehrplan unbeachtet bleibt.
Einfache Liedbegleitung gehört schon seit Jahrzehnten zum Stoff (s. Fritz Emonts, Europ. Klavierschule).

Das große Ziel ist, die "eigene musikalische Ausdrucksweise mit einem Instrument oder der Stimme zu erlernen....Improvisation und gemeinsames Musizieren gehören von Anfang an zur musikalischen Ausbildung. Zugleich sind Grundlagen der Musiklehre zu vermitteln, um die gespielte Literatur in formaler, harmonischer und struktureller Hinsicht verstehen und darstellen zu können."
Zitat: Lehrplan Klavier des Verbands der Musikschulen
https://www.bosse-verlag.de/shop/produkt/details/BE3740

Auch bei einer Ausbildung im "klassischen" Klavierspiel wird man normalerweise bereits in der Unterstufe u.a. dem Blues sowie Stücken der Stile Rock & Pop begegnen. Nur das (ausgezeichnete) Lehrwerk "Russische Klavierschule" ist hermetisch, andere Klavierschulen mit hoher Verbreitung sind breiter angelegt.
Viele Lehrer/innen ziehen noch weitere Literatur hinzu, besonders wenn entsprechendes Interesse besteht. Mit Material von Schoenmehl, Feils, Moser, Faber & Faber und Anderen kann man den Unterricht von Anfang an durch die gesamte Unterstufe stilistisch erweitern.

Gruß Claus
 
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Ja... stilistisch erweitern kann man sicher immer, wenn man will. So wie ich halt auch mal "Für Elise" anklimper oder mir das ein oder andere Klassik-Stück vornehme, das mir gefällt. Trotzdem wird's wohl nicht so klingen wie bei einem Schüler mit klassischer Ausbildung, weil mein Fokus eben ein anderer ist und war bis dahin. Und wenn ich hier die Threads derjenigen verfolge, die ihren Fokus auf Klassik legen, dann stelle ich fest, dass Rock- und Popstücke bei der Überoutine und auch in der Ausbildung mit Lehrer so gut wie keine Rolle zu spielen scheinen.

Ich habe mich z.B. auch schon mal "stichprobenartig" nach Klavierlehrern in der Nähe umgesehen und es scheint mir eine größere Herausforderung zu sein, jemanden zu finden, der die Ausbildung tatsächlich im Rock/Pop-Bereich ansiedelt und durchführt. Ein Lehrer, der eigentlich auf Klassik steht und sich "nur" - zum Teil - auf die Wünsche des Schülers einstellt, bringt mich nämlich nicht großartig weiter bzw. laufe ich dann in die (für mich) falsche Richtung (mit) und übe am Ende ständig irgendwelche Stücke und Techniken, auf die ich gar keine Lust habe, nur für den Unterricht. Dann bleib ich lieber Autodidakt (ohne einen wirklich guten und passenden Lehrer sowieso). Und Jazz-Piano ist dann auch wieder was ganz anderes...

Ähnlich verhält es sich meinem Eindruck bisher nach mit gedruckten Klavierschulen. Ich suche immer noch eine (keine Songbooks, daran habe ich keinen Mangel), die sich klar im Rock/Pop-Bereich verortet und die Inhalte anhand bekannter Songs/Melodien (als Übungen) vermittelt und nicht auf eigene Kompositionen (oder eben Klassik-Werke) zurückgreift. Im Grunde also das, was die ganzen Apps (Flowkey, Skoove etc.) leisten und weshalb sie wahrscheinlich auch so großen Zulauf unter Anfängern haben. Hast du da eine Empfehlung? Du hast dbzgl. ja einen sehr guten Überblick, wie ich weiß...
 
Ja... stilistisch erweitern kann man sicher immer, wenn man will. So wie ich halt auch mal "Für Elise" anklimper oder mir das ein oder andere Klassik-Stück vornehme, das mir gefällt. Trotzdem wird's wohl nicht so klingen wie bei einem Schüler mit klassischer Ausbildung, weil mein Fokus eben ein anderer ist und war bis dahin. Und wenn ich hier die Threads derjenigen verfolge, die ihren Fokus auf Klassik legen, dann stelle ich fest, dass Rock- und Popstücke bei der Überoutine und auch in der Ausbildung mit Lehrer so gut wie keine Rolle zu spielen scheinen.

Es kommt auf den Schwierigkeitsgrad an. Rock- und Popstücke sind per se erstmal überhaupt nicht schwer, wohingegen die klassische Ausbildung einiges abverlangt. Das heißt, dass man für die meisten Sachen, wenn man schon fortgeschritten ist, was Rock und Pop betrifft, nicht wirklich mehr üben muss. Man nimmt die Noten und das wars. Die Akkordvorgaben aufm Sheet sind halt die Grundlage für die Impro in Abhängigkeit des eigenen Wissens und der eigenen technischen Fähigkeiten usw usf.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen Schumann und Billy Joel, zwischen Elton John und Chopin...

Ich selbst bin mit der russischen Klavierschule aufgewachsen, welche nach einem Jahr dann aber durch schwierigere Sachen ersetzt wurden.

Und natürlich klingen die Genre unterschiedlich, weil es eben ein anderes Genre ist. Aber jemand, der eine anständige klassische Ausbildung hatte, für den sind Rock- und Popstücke halt kein Thema, weil einfach. Je nach dem wie weit man es selbst durch Improvisation auf die Spitze treiben will.

Das betrifft auch Begleitung und Vocal... Normalerweise lernt man beides gekonnt zu verbinden, meist im Zuge mit den Kadenzen (Stimmführung / Voicing) und direkt mit den Dreiklängen kommt meist auch das Thema der Improvisation auf.

Jemand der klassische Klavierschule durchlaufen hat, lernt halt das Instrument zu spielen und das ist erstmal (bis auf Jazz) Genre unabhängig. Rock- und Pop sind halt kein großes Gebiet was das Lernen des Instrumentes allgemein betrifft.
Wenn man die Kadenzen beherrscht und Noten lesen kann, Synkopen kennt und sechzehntel spielen kann ist das Thema eigentlich geschlossen. Rock und Pop waren für mich immer nur hin und wieder vertreten, aber eher als Übungen wenn es um die Grundlagen ging. (Blattspiel, Dreiklänge-Kadenzen, Improvisation).
 
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Sorry @EVG, aber genau diese Überheblichkeit, die du hier exzellent zur Schau stellst, von Klassik-Pianisten ggü. der Rock/Pop-Musik und ihren (spezifischen) Ansprüchen, nervt mich und dieser Ansicht möchte ich entschieden widersprechen. Ich hab schon den ein oder anderen mit klassischer Klavierausbildung im Bandkontext spielen gehört und das war weder fürs Gehör noch für die anderen Bandmitglieder ein Vergnügen. Und ich kenne den Unterschied ebenfalls von der Gitarrenausbildung... die klassische Gitarrenausbildung bereitet eben nicht angemessen auf das Liedbegleitspiel vor, es sei denn, sie wird genau diesbezüglich ergänzt und erweitert, was dann aber eine Binsenweisheit ist.

Ich finde Für Elise übrigens auch erstaunlich "einfach". Trotzdem spielst du sie wahrscheinlich "besser". (Nachtrag II: Nach der Lektüre des folgenden Postings von dir möchte ich an dieser Stelle revidieren: Ich bin mir nicht mehr sicher, ob du sie wirklich besser spielen kannst als ich... bei so viel zur Schau gestellter Überheblichkeit und Arroganz ist es wahrscheinlich auch hinsichtlich des behaupteten Könnens in der Klassik alles nur heiße Luft... / und "Ratschläge" sowie vorgebliche "Expertise" von jemandem, der laut eigener Aussage in einem anderen Thread aus Frust das Klavierspielen vollends aufgegeben und sein Instrument verkauft hat, kann ich auch weder an- noch ernstnehmen...) Andersrum wird es sich mit jemandem verhalten, der sich spielerisch auf deinem aktuellen (Übungs-)Stand befindet und seinen Fokus nicht auf Klassik, sondern auf Rock/Pop gelegt hat. Er wird dir haushoch überlegen sein. Da bin ich mir sehr sicher...

Nachtrag I: In Bezug auf die Gitarrenausbildung kann ich da - aus eigener Erfahrung - ganz gut mitreden, daher noch ein paar Worte zur Unterfütterung dazu. Tatsächlich fiel mir während meiner (doch recht klassischen) Gitarrenausbildung das Melodiespiel, also das Spielen von klassischen Stücken aus der Gitarrenschule, immer verhältnismäßig leicht, ganz im Gegensatz zum Liedbegleitspiel. Für mich war das der deutlich anspruchsvollere Part, eben auch, weil die Ausbildung nicht darauf ausgerichtet war und es im Grunde via Learning-by-Doing und Selbststudium in der Praxis erlernt werden musste. Beim Melodiespiel brauchtest du weder Akkorde (und vor allem "abgefahrenere" Varianten nicht, die auch erst einmal erlernt und verinnerlicht werden wollen), keine dem Song immer wieder anzupassenden Schlagmuster, die geübt werden wollen, damit es überhaupt und am Ende auch gut klingt und wie man gut und richtig mit Picks spielt? Keine Ahnung. Hätte ich nur diese klassische Ausbildung genossen, hätte ich wahrscheinlich nie ein Plektrum in die Hand genommen, geschweige denn gelernt, auch mit Daumen- und Fingerpicks zu spielen. Und da sind wir nur bei der reinen Technik, damit du überhaupt gescheit spielen kannst. Jetzt stell mal einen Gitarristen, der bisher nur für sich allein Bach, Beethoven und Mozart im stillen Kämmerlein geübt hat, mit einer einigermaßen vollständigen (kleinen) Band in den Proberaum oder auf eine Bühne. Wahrscheinlich wird er schon beim ersten Mal von den anderen so fürchterlich gedisst, dass er sich das nie wieder antun wird. Da gilt es dann nämlich auch, sich auf die anderen Instrumente und den Sänger einzustellen, zu lernen, Rücksicht zu nehmen (wer kennt's nicht: die Gitarre ist schließlich angeblich IMMER viel zu laut... :rolleyes:), Parts abzuwandeln/zu improvisieren, Songs "mal eben" in eine andere Tonart zu transponieren und dann auch spielen zu können usw. - nichts davon brauchst du in der Klassik und wirst du dementsprechend intensiv üben oder dich auch nur großartig damit befassen. Geschweige denn mit den verschiedenen Genres und ihren spezifischen Anforderungen innerhalb der Rock- und Popmusik - ist nun mal ein wesentlicher Unterschied, ob ich Punkrock spiele/begleite oder eine James-Blunt-Ballade.

Und wenn jeder klassische Pianist so spielen könnte wie Elton John, müsstet ihr ja auch alle mindestens genauso reich und berühmt sein, hm? Ist ja so unglaublich anspruchslos (ggü. der Klassik)...
 
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@EVG :) Danke für die Rückmeldung sehr nett!

Sind hier die Profis unter sich?! :evil:

Abschlussbemerkung: Eigentlich wollte ich nie darüber sprechen, da ich schon lange wusste wie schlecht ich bin, nicht mit der Familie noch mit Freunden bzw. schon gar nicht hier, dass ich das mache, aber irgendwie hat mich Irgendwas oder Irgendwer so gequält (und dann besser mit Menschen die mich NICHT kennen). Ich wollte auch nicht, dass irgend jemand Wind davon bekommt und jetzt ist es unlöschbar im Netz verstreut. :eek: NAJA :mad:

Freude daran habe ich trotzdem Große :) !!!

Danke, ich werde nun stiller Mitleser bleiben!

mfg
 
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Danke, ich werde nun stiller Mitleser bleiben!

Warum? Hat dich doch gar keiner gedisst ;)... und es ist und bleibt dein Thread. Tut mir leid, wenn es sich für dich gerade nach "kapern" / Hijack anfühlt. Ich maße mir als (selbst) Anfänger an den Keys schlicht nicht an, dein Spiel detailliert zu bewerten oder dir ausführlichere Ratschläge zu geben als ich das u.a. bereits getan habe (Tonleitern üben zwecks Treffsicherheit im Tonraum). Aber da es bei dir ja nunmal auch um Pop/Rock geht und nicht um Klassik, empfinde ich die bislang geführte Diskussion trotzdem als passend. Zumindest ich möchte nicht, dass sich "Shallow" am Ende nach Beethoven anhört...
 
Eigentlich wollte ich nie darüber sprechen, da ich schon lange wusste wie schlecht ich bin, nicht mit der Familie noch mit Freunden bzw. schon gar nicht hier,
Ich finde, du hast schon eine Menge erreicht. Mit dem passenden "Coaching", das deinen Blick auf die Musik ein wenig verändert, könntest du vermutlich in kurzer Zeit sehr viel mehr erreichen und zu einem "musikalischeren" Vortrag kommen, den man sich gerne anhört. Bleib auf jeden Fall dran, aber mach' nicht unbedingt ganz allein weiter. :)
 
Sorry @EVG

Ich finde Für Elise übrigens auch erstaunlich "einfach". Trotzdem spielst du sie wahrscheinlich "besser". Andersrum wird es sich mit jemandem verhalten, der sich spielerisch auf deinem aktuellen (Übungs-)Stand befindet und seinen Fokus nicht auf Klassik, sondern auf Rock/Pop gelegt hat. Er wird dir haushoch überlegen sein. Da bin ich mir sehr sicher...

Du schreibst selbst, dass du Anfänger bist was Klavier betrifft. Weswegen ich dir dazu raten würde die Selbstsicherheit mit Demut auszutauschen.
In meiner Welt existiert folgendes Motto: "Hat man von was keine Ahnung, Klappe zu."

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Pop- und Rockmusik schlecht machte, ich stellte nur fest, dass es markante Unterschiede gibt und die gibt es. Ob du es wahr haben willst oder nicht. Ja, wieso rechtfertige ich mich überhaupt...
Dein Feindbild "Klassik" will ich jedenfalls nicht fürderhin bedienen. (Kann aber verstehen, warum die Menschen darauf schimpfen, weil Klassik = schwer)

Du versuchst eine Verbindung zwischen Apfel und Birne herzustellen. Das Einzige, was beide gemeinsam haben, ist, dass sie Obst sind. (Klassik und Pop haben gemeinsam... Musik!)
Diese Art von Pauschalisierung und S/W-Denkerei führten noch nie zum Ziel.
Mit Musik hat das gewiss nichts am Hut. Das ist eher son Schwanzvergleich Dingens und da bin ich raus.
Ich übe in der Zeit lieber mein Zeug.

In dem Sinne!

vlg

@sumpfschachtelhalm

Bleib auf jeden Fall am Ball, schon allein der Musik zuliebe.
Ich bleib dem Faden jetzt fern.

Dir alles Gute!
 
T
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: off topic und persönlich - bitte direkt untereinander per PN regeln oder über Anliegen/Beschwerden

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