Tom Block - Decimate
Komposition
Das schlägt in die gleiche Kerbe wie Fountains of Enceladus. Auch hier eine sehr gechillte Atmosphäre. Aber leider nicht mit der gleichen Konsequenz. Mir fehlt hier ein bisschen die Spannung, die den Song zu einem Erlebnis macht. So dümpelt das halt alles ein bisschen vor sich hin ohne irgendwann mal auf den Punkt zu kommen. Trotzdem ist das Stück in sich schlüssig, sprich ein roter Faden ist vorhanden und wir auch kontinuierlich verfolgt. Das Arrangement ist passend und nicht überladen, unterstreicht die Leichtfüßigkeit des Stücks.
Ich gebe gute 3 Punkte.
Originalität
Auch da kann ich nicht ganz so viel entdecken, was ich nicht schon mal gehört hätte. Erinnert mich irgendwie an schnulzige Filmmusik, ohne dass das jetzt abwertend klingen soll.
Ich vermisse einfach das gewisse Etwas. Da gibt's ein paar schöne kleine Spielereien, die mir gut gefallen, aber alles in allem doch ein bisschen zu wenig um sich aus der großen Masse abzuheben. Ebenfalls 3 Punkte.
Groove
Eigentlich ganz gut. Dass keine Drums dabei sind wirkt passend und wie gesagt, es ist alles sehr gechillt, was auch gekonnt werden will. Timingsicher ist es auch und wenn man die Unauffälligkeit als so gewollt ansieht, dann muss man dir eigentlich einen guten Groove bescheinigen. Vielleicht kann das nicht jeder nachvollziehen, aber ich halte 4 Punkte für angemessen.
Spieltechnik
Gute Arbeit! Nicht zu verspielt, aber auch nicht zu anspruchslos.
Technisch sauber hört es sich auch an, ich wüsste nicht, warum ich keine 4 Punkte vergeben sollte. Klar, die ganz großen Hürden sind nicht drin, aber das braucht's auch nicht. Passt!
Sound
Den Basssound finde ich klasse! Rund, weich und dennoch gut definiert und nicht zu höhenarm. So mag ich's! Auch der Mix gefällt mir. Das ist alles sehr homogen und steht im richtigen Verhältnis zueinander. Der Sound und die Effekte sind bewusst klein gehalten und das passt auch hervorragend zum Stück. 4 Punkte.
Bauch
Da wird's kritisch. Ich kann mit dem Song nicht viel anfangen. Dazu klingt mir das alles zu belanglos. AK hat das die Träumereinen mit einer tollen Spannungskurve etwas relativiert, hier fehlt mir diese Spannung und deswegen auch nur 3 Punke.
Alex Bathe, Dominic Sbarcea, Chris Herb - Laut wie die aufgehende Wintersonne am Abend
Komposition
Schöne Melodie zu Beginn, atmospärisch, schöner Rhythmus. Erinnert entfernt an Tool.
Das ganze baut sich langsam auf, wird noch mal richtig gruselig, bevor dann ab ca. 2:30 noch mal eine richtig schöne Melodie untermauert von richtig coolen Grooves den ersten Höhepunkt markiert. Klasse bis hierhin.
Dann wird's ab 3:30 abgedreht und ich kann keinen Zusammenhang mehr zum ersten Teil erkennen. Man könnte auch sagen der rote Faden geht verloren. Slapping, Percussions, ultraschnelle Bassläufe...klingt mir alles zu sehr nach Solo um des Solos Willen. Leider wird der rote Faden auch nicht mehr wiedergefunden, daher Abzüge. Gegen Ende groovt's zwar noch mal ausgezeichnet, aber eben irgendwie losgelöst vom ganzen Zusammenhang. Dennoch ein sehr gelungenes Arrangement und teils auch gute Hooks. 4 Punkte.
Originalität
Da stecke ich im gleichen Zwiespalt wie schon beim ersten Album. Too much!
Die geilen Ideen kommen wegen der Vielzahl davon einfach nicht richtig zur Geltung und fressen sich gegenseitig auf. Im Gegensatz zu anderen Teilnehmern müsst ihr euch wahrlich nicht den Vorwurf der Uninspiriertheit anhören, eher im Gegenteil, ab und an mal die Bremse treten hätte dem Song mMn ganz gut gestanden. 4 Punkte.
Groove
Da sind Stellen drin, die abgehen wie Sau. Vor allem muss man hier auch mal Arbeit hinter den Trommeln lobend hervorheben. Das passt alles wie die Faust auf's Auge und verleiht dem Song eine unglaubliche Lebendigkeit. Selbst die krummen Takte kommen gut. Absolut nichts auszusetzen, deswegen volle Punktzahl.
Spieltechnik
Da klappt einem Rockbasser wie mir schon mal die Kinnlade runter. Da ist alles dabei, was irgendwie unter dem Begriff "Bassspiel" eingeordnet werden kann. Vom bodenständiger Begleitarbeit bis zum Griffbrettgewichse. Aber alles sauber und im richtigen Timing.
Auch hier Höchstpunktzahl.
Sound
Dass Alex weiß, wie man einen ordentlichen Sound fabriziert, beweist er hier wieder sehr eindrucksvoll. Der Mix ist genial! Da bekommt jedes Instrument an der richtigen Stelle genau die Aufmerksamkeit, die es braucht. Dieser Effekt ab 3:30 ist abgefahren ohne Ende. Ich nenne das mal stellvertretend für all die weiteren wirklich gelungenen Effekteinsätze und komme auch hier wieder nicht umhin 5 Punkte zu verteilen.
Bauch
Mit dem ersten Teil habt ihr mich gefesselt, im Zweiten könnte ich davonlaufen.
Diese Atmosphäre zu Beginn, dieses geile Zusammenspiel aller Instrumente und Ideen geht im zweiten Teil des Songs abrupt flöten und ich find's verdammt schade. Deswegen nur 3 Punkte.
Nordwolf - Peace, a Vision
Komposition
Eine Spur über 2/3 des Songs, sehr minimalistisch gehalten. Schöne Melodie zu Beginn, die sich mit ein paar kleinen Aussetzern auch immer wieder in abgewandelter Version bis hin zum Ende finden lässt. Richtige Spannung will nicht aufkommen, der Song dümpelt ein wenig vor sich hin, versucht immer wieder mal auf den Punkt zu kommen, schafft es aber nie so richtig.
Beim Arrangement hätte man z.B. im rhythmisch abgesetzten Mittelteil über wenigstens eine weitere Spur nachdenken können, die eine Fundament für die kleinen Spielereien schafft, die so leider nicht im Zusammenhang mit dem Rest des Stückes stehen.
Klingt alles negativer als es tatsächlich ist. 3 Punkte!
Originalität
Es ist jetzt nicht unbedingt das Stück, auf das die ganze Welt gewartet hätte, aber es ist ganz nett anzuhören. Mit ein bisschen mehr BlingBling könnte man durchaus auch noch was rausholen, was soviel heißt, als dass die Grundidee gar nicht so übel ist. Bestimmt nicht innovativ, aber auch nicht schlechter, als das Zeug, was man im Radio hören kann.
Die Konkurrenz ist dir bei diesem Album aber teilweise eine oder auch zwei Nasenlängen voraus, was es zu berücksichtigen gilt. Deshalb leider nur 2 Punkte.
Groove
Das ist hart an der Grenze, wo jemand den Bass als Gitarre "missbraucht".

Die melodische Komponente des Stücks wird sehr ausgereizt, darunter leidet aber ein bisschen das Bassfeeling, der Groove. Das hast du selbst anscheinend auch ähnlich gesehen und versucht im Mittelteil auch einen rhythmischen Part einzubauen, der aber nicht zünden will, das Stück eher sperrig macht als es aufzulockern. Wie gesagt, lass dich von der Kritik nicht verunsichern. Es ist hörenswert, was du hier ablieferst, kann sich aber nicht ganz mit den anderen Teilnehmern messen. 2 Punkte.
Spieltechnik
Die ist ok. Weitestgehend ist das alles auf einer Spur eingespielt und grobe Schnitzer leistest du dir auch keine. Klar, da ist technisch nichts besonders Anspruchvolles dabei, weder was Tempo, noch Rhythmus oder Spieltechnik angeht, doch es ist immer noch besser sich darauf zu beschränken, was man beherrscht, als dass man sich krampfhaft an Dingen versucht, die zwar anspruchsvoller, aber in der technischen Umsetzung eventuell am Ziel vorbei schießen. Ich halte dir zu gute, dass das alles in einem Take und weitestgehend mit nur einer Spur eingespielt wurde, weshalb hier knappe 3 Punkte für dich rausspringen.
Sound
Der Sound ist zwar minimalistisch aber passend. Der Bass klingt sauber und "echt", das kurze Stückchen mit der zweiten Spur wird schön eingefadet und ist auch im Mix stimmig.
Zwar unspektakuläre, aber saubere Arbeit! 3 Punke.
Bauch
Es reißt mich nicht wirklich vom Hocker, aber ich laufe auch nicht schreiend davon. Ein paar Stellen gefallen mir sogar recht gut und insgesamt finde ich die melodisch- melancholische Note des Stücks auch nicht schlecht. 3 Punkte.
Jakob Langenohl - Boing!
Komposition
Kennt jemand noch diese kleinen Schlüsselanhänger, die so lustige Geräusche wie Granatwerfer und Maschinengewehrfeuer machen konnten? An so ein Ding hatte ich gedacht, als ich das Stück zum ersten Mal gehört hatte.
Ich tue mir hier wirklich schwer und weiß nicht, wie ich das einordnen soll. Entfernt kann man einen Songaufbau im eigentlichen sinn erkennen, aber man muss sich schon anstrengen. Gelungen hingegen ist die Spannung, die erzeugt wird. Das schwankt zwischen "genial" und "darf doch nicht wahr sein", fesselt aber. Insofern erzeugt das Stück auch eine dunkle, kalte Atmosphäre.
Ich kann darüber gar nicht viel sagen, mir fehlen einfach die richtigen Worte. Ich gebe dir 3 Punkte.
Originalität
Tja, da muss man schon sagen, dass das wohl recht ausgefallen und abgedreht ist.
Irgendwie verschmelzen die vielen Effekt tatsächlich auch miteinander und bilden auf ihre eigene Art und Weise eine Harmonie, die ich in der Form bisher noch nicht zu hören bekommen habe. Ich habe oben schon male erwähnt, dass man nicht weiß, ob man es als Geniestreich oder als Angriff auf die mitteleuropäischen Hörgewohnheiten werten soll. Irgendwie fasziniert mich das Stück aber so sehr, dass ich im in der Kategorie hier 4 Punke vergebe.
Groove
Am Anfang groovt da garnix, erst das Schlagzeug bringt etwas Ordnung in das ganze Wirrwarr und schafft eine schwache Struktur.
Der Bass als Begleit- und Rhythmusinstrument kommt überhaupt nicht zur Geltung und deswegen reichts hier auch nur zu mageren 2 Punkten.
Spieltechnik
Das Stück ist so effektüberladen, dass man eine unsaubere Technik gar nicht mehr heraushören kann, selbst wenn sie da wäre. Das was man an Bass hört lässt sich auch relativ einfach spielen, wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob bei diesen ganzen angedrehten Sounds vielleicht nicht doch mehr Spieltechnik dahinter steckt, als man es vielleicht vermutet.
Ich kann da hier wirklich nur sehr schwer abschätzen und gebe deshalb eine eher niedrige Wertung von nur 2 Punkten.
Sound
Mir ist es ein Rätsel, wie man den Überblick über diese ganzen Effekte behält und ich muss echt sagen, dass das wirklich an der Grenze des Zumutbaren ist. Trotzdem ist es ganz ordentlich abgemischt und es macht den Eindruck, als stünde auch soundtechnisch ein Konzept hinter dem Ganzen. 4 Punkte!
Bauch
Es ist schon komisch, dass ich es eigentlich sofort ausmachen will, dann aber doch noch sage, ach komm, warte noch den nächsten Part ab und dann noch mal den nächsten und noch mal und ruckzuck isses dann auch schon vorbei. Grauenhaft faszinierend...3 Punkte.
Holger Paddlepunk - Sad
Komposition
Der rote Faden ist da und reißt auch bis zum Ende nicht ab, allerdings kommt auch der Höhepunkt nicht, auf den ich die ganze Zeit warte. Das Stück baut sich so schön melancholisch, melodisch auf, man ist gespannt und gespannt aber dann fehlt einfach so ein Kick, stattdessen plätschert alles weiter gemütlich vor sich hin.
Da könnte man durchaus noch was rausholen, dennoch wirkt es in sich schlüssig und abgestimmt. Da auch die Hookline nicht schlecht ist, gibt's 3 Punkte.
Originalität
Da reichts leider nicht zu ner hohen Wertung, da das alles schon zig mal durchgekaut wurde.
Dass man mit dem Bass auch tolle Melodien spielen kann ist kein Geheimnis mehr und leider fehlt es auch ein wenig an Abwechslung. Das liegt nicht am minimalistischen Arrangement, welches ich sogar recht passend finde, sondern wirklich an den sich zu oft wiederholenden Parts. Wirkt etwas uninspiriert und deswegen hier nur 2 Punkte.
Groove
So ein Song ist natürlich kein Stampfer, kein Nackenbrecher und auch kein Discohit.
Dies berücksichtigt finde ich schon, dass, vielleicht auch wegen dem Verzicht auf Drums und eine durchgehende Begleitspur, ein passender Rhythmus gewählt wurde.
Unpassend wirkt das im Bereich von 1:55 - 2:12. Da haben sich auch ein paar Timingfehler eingeschlichen und das wirft den Song ein bisschen aus der Bahn. 3 Punkte.
Spieltechnik
Zugute halten muss ich dir, dass das anscheinend alles mit einer Spur zustande kam. Das ist nicht einfach und stellenweise bin ich mir nichtmal sicher, ob's tatsächlich nur ein Spur ist.
Auffällig sind aber Timingunsicherheiten und Nebengeräusche, die von einer unsauberen Spieltechnik herrühren. Im Vergleich zu vielen anderen Songs ist das leiden im unteren Punktebereich anzusiedeln, deshalb 2 Punkte.
Sound
Minimalistisch ist wohl nicht unpassend ausgedrückt. So wie es sich anhört, ist das ohne nachträgliche Bearbeitung ausgekommen und Effekt höre ich auch keine. Das heißt nicht automatisch, dass es schlecht ist, ich finde sogar, dass diese Nacktheit dem Stück gut steht und die Stimmung unterstreicht. 3 Punkte.
Bauch
Sad heißt das Stück und diese Stimmung wird auch erzeugt. Gefällt mir irgendwie, reißt mich aber nicht vom Hocker. Das dürfte im Mittelteil ruhig ein bisschen knallen. Da könnte die Traurigkeit auch ruhig mal in eine kurze heftige Wut umschlagen um danach wieder im Tal der Tränen zu versinken. Ich geb dir trotzdem 4 Punkte.
aLux & arriviste - Stoned
Komposition
Was soll man da zu einem Jam sagen?! Geplant ist da nix, aber es kommen doch einige nette Geistesblitze zu Vorschein, sowohl vom Bass als auch von den Drums.
Trotz des Jams hat der Song einen nicht genreuntypischen Aufbau und geht im Grunde als klassischer Stoner-Rocker durch, auch mit all seinen Längen, die hier aufgrund des Stils durchaus auch gestattet und nicht unpassend sind. 4
Originalität
Originell finde ich die Idee einfach einen Jam auf das Album zu bringen. Coole und mutige Aktion! Aber die einzelnen Ideen an sich sind eben typischer, klassischer Stoner Rock in Stile von Kyuss, Unida usw.
Nichts wirklich Neues, auch wenn man meinetwegen ruhig noch mehr davon haben könnte.
Hinten raus wird's dann auch noch mal ein bisschen uninspiriert, als ob die Wirkung des Dopes nachlässt und man langsam aber sicher ein bisschen träge und schläfrig wird...3
Groove....
...gibt's reichlich. Schwere, langsame Riffs und der typische Einsatz des Beckensounds sind eine nicht zu unterschätzende Groovewaffe. Dazu ein paar nette kleine Licks und Fills, mehr braucht's nicht um den Rockernacken in Bewegung zu bringen. Wär's hinten raus nicht ein bisschen zu "gechillt", gäb's auch die volle Punktzahl. So muss ich leider einen abziehen. 4
Spieltechnik
Hier beschränke ich mich auf den Bass, da mir zu den Drums die Beurteilungskompetenz fehlt. Technisch besonders anspruchsvoll bzw. abwechslungsreich ist es nicht unbedingt, aber das muss ja nichts schlechtes sein. Das Handwerk beherrscht man jedenfalls und auch was ich sonst so höre klingt sehr solide. Klar gibt's bei einem Jam schon mal die ein oder andere kleine Unsauberkeit z.B. beim Timing oder der Anschlagdynamik, aber das ist schon ok. 3 Punkte sind guter Durchschnitt und mMn auch gerechtfertigt.
Sound
Oh...da wird's schwierig. Mir gefällt der "unprofessionelle" Sound bei dem Stück eigentlich gut, jedoch muss man hier auch die Vergleiche zu den anderen Teilnehmern ziehen, die schon Profiqualitäten zu bieten haben. Es wäre da nicht gerecht, eine höhere Wertung als 3 Punkte zu vergeben. Trotzdem sind die 3 redlich verdient, aufgrund des rohen, ehrlichen, angerotzten Charmes, den das Stück, gerade auch durch den minimalistischen Sound versprüht.
Ein Extralob gibt's für den coolen Basszerrsound. Da stehe ich normalerweise nicht so drauf, hier klingt's aber sehr geil!
Bauch
Als gelegentlicher Stoner-Rock-Hörer finde ich das Stück schon fast brillant. Mich haben Drum&Bass Passagen z.B. bei Kyuss schon immer fasziniert und ihr zaubert eine Atmosphäre, die sich locker damit messen kann. Ich finde das Stück abartig geil und hör's mir zur Zeit täglich an. Wenn ich 6 Punkte vergeben dürfte, würdet ihr sie kriegen.