Baby Ringo zeigt wie es geht

  • Ersteller Dr_Martin
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Er antwortete "Es gibt nur gute oder schlechte Musik"; leider unterliess er es, gute Musik zu definieren.
Ich glaube, er hat das mit Absicht getan.
Es gibt keine allgemein gültige Definition, was (gute) Kunst ist.
 
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§ Ich glaube, er hat das mit Absicht getan.
# Es gibt keine allgemein gültige Definition, was (gute) Kunst ist.
§ Möglicherweise; ich glaube es eher nicht!
# Deshalb habe ich es nur für mich definiert, wer gibt uns noch seine Definition bekannt?

Besten Dank im Voraus und Gruss von Paul
 
Ein Musikdozent, den ich mal kennengelernt habe, sagt ähnliches … und definierte "gute Musik" sinngemäß so:

Gute Musik ist Musik die Menschen gerne hören - und zwar völlig egal was für eine und auf welchen Niveau die Musik oder Zuhörer jeweils sind. KEINE Musik kann allen gefallen, und muss sie auch nicht … Irgendwelche "Qualitätsansprüche" kann man allenfalls für sich selbst definieren.
 
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Er antwortete "Es gibt nur gute oder schlechte Musik"; leider unterliess er es, gute Musik zu definieren.

Warum sollte er auch? Gute Musik definiert jeder für sich selbst.
Ich bezweifle auch stark, dass Kate Bush nur zeigen wollte was mit einer (ihrer) Stimme machbar ist.
 
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Ist doch ganz einfach: Gute Musik ist die der Beatles!
 
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Gute Musik ist Musik, die mir gefällt, "schlechte" Musik ist Musik, die nur anderen gefällt ;)
 
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Und ob Musik gefällt oder nicht, hat auch etwas mit der Stimmung und Situation zu tun.

Beispiel:
Ich bin bestimmt kein Fan von Dixie-Jazz. Das ist nicht mein Metier.
Aber bei uns gab es immer ein Straßenfest, da spielte zum Frühschoppen am Sonntagmorgen ein Dixie-Combo. Das war genial und passte so gut. Hätte gar nix anderes gepasst.

Das ganze ist immer sehr subjektiv und daher meiner Meinung wertfrei.
Ist ein Steak besser als eine Hühnerkeule? Who knows? Und was meinen Vegetarier und Veganer dazu? Ganz klar: alles Geschmackssache. :nix:
 
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Gute Musik ist die der Beatles!
Das meinen die beiden Gitarristen meiner Band auch - und irren sich leider überwiegend... Es sind schon ein paar gute Titel dabei, aber auch jede Menge (pardon) Mist. Die Beatles hatten auch nicht so tolle Ideen (z.B. I'm The Walrus - einfach nur schrecklich)...

Um zum Thema zurückzukommen:
Was Ringo Starr so Besonderes am Schlagzeug geleistet haben soll, wüsste ich jetzt auch nicht, aber da war er in den 60er Jahren ja nicht unbedingt allein auf weiter Flur. Nicht aus dem Takt zu kommen und das Tempo einigermaßen halten zu können scheint bei vielen Bands (Lords, Kinks usw.) damals schon gereicht zu haben, um auf dem Schlagzeughocker Platz nehmen zu dürfen.

Ich selbst habe ja noch in den 70er Jahren Bass-Unterricht bekommen nach dem Motto "Der Bass fällt auf, wenn er ausfällt" und "Grundton genügt meistens", mein Schlagzeugunterricht endete mit Achteltriolen (Musikschullehrer: "Mehr braucht kein Mensch")...

Mit den heutigen "Anforderungen" und Möglichkeiten lässt sich das nicht vergleichen, da hat sich viel entwickelt, und das ist gut so (auch wenn ich da oft nicht mehr mithalten kann...).
 
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Aber dann sind Gilmour, Santana, Page etc. auch keine großartigen Gitarristen. Die glänzen ja auch mehr durch Songdienlichkeit und eigenen Stil als durch "technisch perfektes" Geshredder, müssen - nach heutigen "Maßstäben" - ebenfalls als technisch arg limitiert gelten ... Gilmour hatte halt Glück, dass er Barett ersetzen konnte, Pages Schlampigkeit wurde von Bonham und Jones aufgefangen usw. ... So könnte halt je nach Sympathie jeden Musiker/dessen Beitrag zu einer Band klein reden.

Exakt so würde ich das sehen, auch wenn ich deinem letzten Satz in keinster Weise zustimmen kann. In der Lage zu sein, die Schwächen eines Musikers einschätzen zu können, hat nichts damit zu tun seinen musikalischen Beitrag zu seiner Band kleinzureden, es ist ganz einfach die Fähigkeit zu einer realistischen Betrachtungsweise.

Um einfach mal ein persönlich Beispiel in den Raum zu werfen: Mein Lieblings-Gitarrist ist Wes Borland (Limp Bizkit, Black Light Burns, Big Dumb Face). Und nicht nur das, er ist sogar derjenige, der mich dazu gebracht hat, überhaupt selber mit dem Gitarrespielen anzufangen. Nicht weil er so ein Ausnahme-Shredderer ist, sondern weil er einen extrem eigenwilligen Stil hat, den ich höchstinteressant finde (und der z.B. den Sound von Limp Bizkit massiv mitgeformt hat; das eine Album was LB ohne Borland aufgenommen haben, ist in einer absoluten Katastrophe geendet).

Man kann also guten Gewissens behaupten, dass der Herr Borland mich musikalisch sehr stark geprägt hat, trotzdem würde ich NIEMALS auf die Idee kommen ihn als großartigen Gitarristen zu bezeichnen, weil diese Aussage einfach komplett lächerlich wäre, wenn man sein spielerisches Können mit dem anderer Gitarristen vergleicht. Aber noch mal, das hat nichts damit zu tun, seinen musikalischen Beitrag kleinzureden, das ist einfach nur eine realistische Einschätzung seiner spielerischen Fähigkeiten.
 
Es sind schon ein paar gute Titel dabei, aber auch jede Menge (pardon) Mist. Die Beatles hatten auch nicht so tolle Ideen (z.B. I'm The Walrus - einfach nur schrecklich)...

Watt?, das ist doch genial! :) (Muss man halt musikalisch dechiffrieren können)
 
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aber auch jede Menge (pardon) Mist
Nein, das entschuldige ich z.B. nicht :(

Wenn dir was nicht gefällt - ok, dein Geschmack, deine Meinung, die steht dir zu und die tolerieren wir (Beatlesfans!) auch.
Aber die Meinung und den Geschmack eines/der anderen so herabzuwürdigen ist intolerant und beleidigend ...

Toleranz ist bei solchen Diskussionen leider immer noch und wieder für einige ein Fremdwort ... sehr schade!
 
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Das geht mir ebenso ;) Ich mag z.B. "Obladi-Oblada" nicht sonderlich ;)
Trotzdem bezeichne ich das nicht als "Mist"

Ich mag z.B. auch kein Metal, keinen Rap und/oder HipHop (das meiste zumindest), trotzdem gönne ich
den Fans dieser Musikgattungen ihren Spaß und qualifiziere sie und ihre Musik nicht öffentlich ab.
 
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Und was sagen die anderen Drummer:



Schöner Clip. Mehr muss man zu dem Thema "Ringo" eigentlich nicht sagen.

In der Lage zu sein, die Schwächen eines Musikers einschätzen zu können, hat nichts damit zu tun seinen musikalischen Beitrag zu seiner Band kleinzureden, es ist ganz einfach die Fähigkeit zu einer realistischen Betrachtungsweise.

(...) trotzdem würde ich NIEMALS auf die Idee kommen ihn als großartigen Gitarristen zu bezeichnen, weil diese Aussage einfach komplett lächerlich wäre, wenn man sein spielerisches Können mit dem anderer Gitarristen vergleicht. Aber noch mal, das hat nichts damit zu tun, seinen musikalischen Beitrag kleinzureden, das ist einfach nur eine realistische Einschätzung seiner spielerischen Fähigkeiten.

David Gilmour (Santana, Page, Hendrix etc.) hat (haben) keine Schwächen. Sie sind jeweils der beste Gilmour, Santana, Page, Hendrix den es gibt.

Ich bin beileibe kein Limp Bizkit-Fan, würde aber - anders als Du - Borland durchaus als großartigen Gitarristen anerkennen, der seinerzeit viele Gitarristen inspiriert und beeinflusst hat.

Mir ist einfach (D)ein Anspruch fremd, die Fähigkeiten eines Musiker objektiv bewertbar zu machen, in dem man z.B. feststellt, Santana kann nicht tappen oder sweepen oder was weiß ich was, also ist er kein herausragender Gitarrist.

Wobei ich anderseits nichts so weit weg bin von Deiner Einschätzung, es aber anders bewerte: Technische "Imperfektion" ist bei vielen Gitarristen der Schlüssel zu Eigenständigkeit. Die Helden der 60er waren "die ersten Menschen auf dem Mond", die E-Gitarre war gerade erfunden, die hatten keine Youtube-Tutorial zum Lernen oder auch nur zur Orientierung.

Ich kann mich z.B. noch gut daran erinnern, dass das "Beat it"-Solo von Van Halen seinerzeit als unüberwindbare Hürde für den "Laien" galt. Einfach, weil kaum jemand durchblickte, was genau er da macht, wie er diese Töne erzeugte. Heute gibt's entsprechende Youtube-Tutorials und im Prinzip kann sich das jetzt jeder mit genug Ausdauer drauf schaffen. Das rüttelt aber nicht an Van Halens Status.

Ringo war offensichtlich Autodidakt und Rockdrumming war damals so neu wie die E-Gitarre. Ich gehe davon aus, dass jemand mit seinem Talent wohl auch Deinen Ansprüchen genügen könnte, wenn er heute jung wäre und sich Dank des heute verfügbaren Inputs all das an Technik und Vielfalt draufschaffen könnte, wamsen Deiner Meinung nach beherrschen muss, um ein "großartiger" Musiker zu sein.

Ich allerdings würde individuellen, originellen Stil immer über Technik stellen. Technisch überwältigende Youtube-Drummer gibt's viel. Ringo nur einen ;-)
 
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Mir ist einfach (D)ein Anspruch fremd, die Fähigkeiten eines Musiker objektiv bewertbar zu machen, in dem man z.B. feststellt, Santana kann nicht tappen oder sweepen oder was weiß ich was, also ist er kein herausragender Gitarrist.

Dann scheinen wir an dem Punkt zu sein, an dem wir uns einigen müssen uns uneinig zu sein. Für mich ist daran überhaupt nichts rätselhaftes: Je mehr Spieltechniken ich kenne und je besser und sauberer ich diese umsetzen kann, desto besser beherrsche ich mein Instrument. Ist für mich simple Logik. Das bedeutet zwar noch lange nicht, dass ich dadurch auch in der Lage bin coole Songs zu schreiben oder einen interessanten Spielstil zu entwickeln, aber das ist halt auch wieder ein komplett anderes Paar Schuhe. Das eine ist halt der kreative, das andere der handwerkliche Teil des Musizierens.

Übrigens möchte ich damit nicht ausdrücken, dass nur rein handwerkliches Können jemanden zu einem großartigen Musiker macht. Es ist aber definitv ein nötiges Element, um einem Musiker die Bezeichnung "großartig" zu verdienen. Einen Musiker mit innovativem und eigenwilligen Stil kann ich, selbst wenn er mir gefällt, nicht guten Gewissens als großartig bezeichnen, wenn seine Spieltechnik überschaubar ist. Genauso wenig würde ich jemanden als großartig bezeichnen, der zwar jede Spieltechnik der Welt (annähernd) perfekt beherrscht, aber nicht in der Lage ist einen Song zu schreiben, den wenigsten eine zweite Person gut findet.

Beides muss für mich passen, damit ein Musiker die Bezeichnung "großartig" verdient. Wenn man den Definitionsrahmen dafür was man als großartig ansieht nicht so eng steckt, dass am Ende noch höchstens ein paar Hand voll Leute weltweit übrig bleigen, hat man die Bedeutung des Wortes "großartig" nicht richtig verstanden.

Ich allerdings würde individuellen, originellen Stil immer über Technik stellen. Technisch überwältigende Youtube-Drummer gibt's viel. Ringo nur einen ;-)

Kommt auf den Kontext an. Als Studio-/Sessionmusiker hilft dir eine ausgefeilte Technik wesentlich mehr, als ein origineller Stil. Schließlich sollen Leute dich dafür bezahlen bereits geschriebene Musik, so flawless in so kurzer Zeit wie möglich wiedergeben zu können.
 
Einen Musiker mit innovativem und eigenwilligen Stil kann ich, selbst wenn er mir gefällt, nicht guten Gewissens als großartig bezeichnen, wenn seine Spieltechnik überschaubar ist.
Ich habe so ein bisschen über deinen Beitrag hin und her überlegt.
und bin zu folgender Schlussfolgerung gekommen.
Jeder legt andere Maßstäbe an.
Und das ist ja auch O.K.
Aber deswegen ist es so schwierig bis unmöglich, vieleicht auch gar nicht nötig, sich in diesen Punkten zu Einigen.
Der Mensch darf nicht danach beurteilt werden ob er Heino mag, die Beuyssche Fetteck für Genial hält oder John Cages 4'33'
Oder anderes herum gefragt, wann beherscht ein Musiker sein Instrument? Dann wenn er alle Techniken auf der Gitarre beherscht oder auch Musiker wie Robert Johnson, welche gerade genug Technik konnten, ihre Musik zu machen? Hatte er alle Möglichkeiten des Musik machens welcher er brauchte oder fehlt ihm etwas an Technik? Und viele Menschen halten Robert Johnson für einen der großartigsten Musiker.
Für mich kann gute Musik auch ohne Technik entstehen, auch wenn Techiken selbstverständlich andere Ausdrucksformen ermöglichen können.
Hier als Beispiel ein Video, welches für mich großartigste Musik zeigt. Vieleicht erklärt es am besten, was ich meine.
 
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Das eine ist halt der kreative, das andere der handwerkliche Teil des Musizierens.

Eben! Und beide müssen nicht zwangsweise was miteinander zu tun haben.

Wenn man alle Wörter aus dem Wörterbuch kennt, ist man auch noch lange kein Schriftsteller. ;)

Wieder zur Musik: erstaunlicherweise sind wohl die Mehrzahl aller Welthits der letzten 50 Jahre relativ einfach gestrickt. Man muss um einen bekannten Song zu schreiben nicht zwangsläufig genial sein.
Eher das Gegenteil: Beim Free-Jazz wird viel kompliziertes Zeug gespielt und die Musiker sind oft Könner an ihren Instrumenten. Die Fangemeinde ist allerdings überschaubar. Die wenigsten haben halt Zugang zu dieser Art von Musik.

Muss ein Musiker alle Raffinessen seines Instruments beherrschen?
Gegenfrage: Muss ein Maurer alle Steinverbindungstechniken kennen um ein Traumhaus zu bauen? Wohl kaum.

Kommt auch immer drauf an, wo man die Maßstäbe ansetzt.
Mir ist z. B. ein Punkband auf ranzigen Instrumenten, die nicht perfekt, aber ihre eigenen Sachen spielt, lieber als die (vermeintlich) perfekt gespielte 3653ste "Rosanna"-Version einer Coverband.
 
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Ich denke, die Beatles sind Legenden. Wenn man überlegt, das ihr letztes Konzert 50 Jahre her ist und die für mich heute immer noch aktuell sind. Respekt ! Genauso Ringo. Irgendwas scheint da schon zu passen. Ein Kumpel von mir, ein super Drumer, haben mir ihrer Band mal 2-3 Beatles Nummern gemacht. Er ist fast verzweifelt, diesen Stil zu kopieren und meinte nur, was für ein "Hund" der Ringo doch ist. Da gibts andere Drumer, die heute aktuell sind und in einer großen Metal-Band spielen, die ich weitaus schlechter und langweiliger finde.
 
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Er ist fast verzweifelt, diesen Stil zu kopieren und meinte nur, was für ein "Hund" der Ringo doch ist.

Ich glaube, du hast hier wirklich einen Punkt gemacht. Gerade bei den Beatles ist vieles nur auf den ersten Blick und formal simpel. Aber was bedeutet schon "simpel" oder (relativ) einfach, wenn dann doch die meisten daran scheitern das so ´rüber zu bringen.
 
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