Bach - Pedal oder nicht?

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aw5k
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Für mich war Barockmusik und Bach immer verbunden mit kein Pedal. Ich glaube aber, dass Gould z.B. in den Goldberg-Variationen das rechte Pedal durchaus nutzt. Meine Frage: ist das "akzeptabel" oder sogar geläufig? Wer macht das sonst noch, oder ist das eher unüblich und verfälschend?

danke,
Christian
 
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Bach hat ja damals alles auf Cembalo gespielt und nicht auf einem modernen Flügel, das heißt seine Cembalo kompositionen sind halt auch so ausgelegt nicht so lang auszuklingen, wie sie es am modernen Klvier/ Flügel bei gehaltenem Pedal tun würden.
Die Orgelkompositionen auf dem Klavier zu spielen ist da schon was anderes. Wenn man will klingt eine Orgel ewig. Oder wenn man auf der Orgel töne mit den Füßen spielt und auf dem Klavier mit der Hand muss man das halten.
Aber eigentlich muss das jeder selber wissen. Damals gab es so gut wie keine Vortragsbezeichnungen, oder Phrasierungen. Das blieb damals alles dem interpreten überlassen. Der erste der alles genau beschrieben und ausnotiert hat war beethoven.
 
aw5k schrieb:
Für mich war Barockmusik und Bach immer verbunden mit kein Pedal.
aw5k schrieb:
Ich glaube, du fährst gut mit sparsamem pedal- und reichlichem fingerlegato-gebrauch, ganz verzichten möchte ich nicht, wichtig ist aber, polyphon zu spielen, und manche bindungen gehen halt nicht ohne. Im übrigen ist es auch eine frage des instruments und des raumes. Ein cembalo klingt voll für den spieler und in kleinem raum, in unseren konzertsälen hört man oft nur ein zirpen oder metallische geräusche, schlimmstenfalls sieht man nur die aktivitäten des armen cembalisten. Versuche den anfang des präludiums der e-moll-partita von Bach mal mit, mal ohne oder partien aus der Chromatischen Phantasie, wir haben nun mal ein pedal (auch ein linkes, das zumindest beim flügel sinn macht), also benutzen wir es mit gebotener umsicht. "Werktreue" kann man auch übertreiben, und gar zu "historisch" geht es sowieso nicht. Viel wichtiger ist es, gut und lebendig zu phrasieren, da wird viel gesündigt, wo nix steht, wird eben nix gemacht.
Für meinen geschmack spielt Gould zuviel staccato, wo es nach meiner meinung nicht hinpasst, mir gefällt Schiff besser.
 
Aber ich finde die Aufnahme vom WTK und WTK2 von Gould ist echt super Phrasiert und svchön gebunden. Also ich habe davon schon einige aufnahmen gehört die mir gar nicht gefielen und Gould ist da echt nen Gegensatz zu. Seine Aufnahme gefällt mir von denen die ich kenne am besten. Die G-dur Fuge aus dem WTK2, die spielt er finde ich wirklich perfekt, da kann man nichts mehr besser machen, finde ich jedenfalls.
Aber den Schiff werde ich mir auch mal anhören.
 
Also bei den Bach-Stücken die ich persönlich gespielt habe war das Pedal bisher nur beim C-Dur-Präludium WTK 1 angebracht. Wegen den gebrochenen Akkorden geht das schon (ok, es gibt sicherlich noch mehr solcher Bachstücke). Auf gar keinen Fall bei Fugen oder ansatzweise polyphonen Stücken.
Wenn man historisch ganz korrekt sein will, alles ohne Pedal und eher ein bisschen mehr non legato als zu wenig. Aber das Ganze ist doch auch mehr oder weniger Geschmackssache, trotzdem auf keinen Fall so viel Pedal wie in klassischen / romantischen Stücken, sonst klingt's zu klebrig und verschwommen.
 
Hm, wie siehts denn bei der ersten Allemande der französischen Suiten aus? Ich finde, dass da ab und zu (besonders am Anfang) ein wenig Pedal gar nicht schadet.
 
Ja, natürlich kann ist das bei manchen Stücken teilweise möglich, es ist meiner Meinung nach aber nie nötig. Aber wie gesagt: Geschmacksache, man merkt früher oder später sowieso bei bestimmten Stellen, dass Pedal dort schwachsinnig ist.
Welche der Französischen Suiten meinst du denn? Jede der sechs Suiten (bis auf das Menuett Trio) beginnt mit einer Allemande.
 
Da hast du wohl recht, obwohl die meisten es echt immer mit Pedal spielen.
 

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