Bachchoräle jetzt im Sale!

Pfui, da muss man ja ganz komische Schlüssel lesen! :eek::ugly:

Für den Schnäppchenpreis kaufe ich mir doch lieber ein Cembalo (Bach-Modell selbstverständlich).

Immerhin sind laut Beschreibung bei vier Seiten die Notensystem-Vordrucke noch unausgefüllt. ;)
Wie heißt es immer so schön? "This page has been intentionally left blank."
Oder auf Deutsch: Platz für eigene Notizen.
 
Bei dem Preis ist es ja schon fast dreist noch 20€ Versandkosten zu verlangen :)

Wer nicht aus irgendeinen Grund alte Bücher aus denen man nicht spielen möchte sammelt, dem würde ich raten einen neuen Satz der Bücher zu kaufen und für die restlichen 19.900 Euro ein anständiges Instrument auf dem es Spaß macht zu spielen :)
 
Aber mal im Ernst, wenn jemand wirklich aus welchen Gründen auch immer Interesse an solchen Büchern hat, der findet diese in fast jedem Kantorenschrank in den hintersten Ecken. In der Regel kann man diese Bücher dort gegen eine kleine Spende direkt mitnehmen weil man eben nichts mehr damit anfangen kann/will. Zumindest muss man sich wohl um das Urheberrecht keine Gedanken mehr machen wenn man es aufführen möchte :ROFLMAO::sneaky:
 
Zumindest muss man sich wohl um das Urheberrecht keine Gedanken mehr machen wenn man es aufführen möchte :ROFLMAO::sneaky:
Das haben die Amerikaner schlauer gemacht. Da wurde die Schutzfrist ständig nachträglich verlängert, um zu verhindern, das Mickey Mouse gemeinfrei wird (was sie eigenlich schon 1984 geworden wäre).

Hätte Bach in Deutschland eine so gute Lobby wie Disney in Amerika, und hätte man das Urheberrecht an Bachs Werken auch ständig verlängert, wären Bachs Werke heute deutscher Exportschlager No. 1. :)
 
Nun ja, dass Originale für entsprechende Interessenten teuer sein können, ist schon nachvollziehbar, aber wenn ich das recht sehe, ist es ja nur eine Original-Abschrift, also nur ein 'Original 2-ter Hand'. Oder irre ich mich da?
 
aber wenn ich das recht sehe, ist es ja nur eine Original-Abschrift, also nur ein 'Original 2-ter Hand'. Oder irre ich mich da?

Nicht von Johann Sebastian Bach persönlich, aber offensichtlich von seinem Schüler und Nachfolger als Thomaskantor Johann Friedrich Doles eigenhändig geschrieben.
 
Ich kann so was überhaupt nicht einschätzen, aber ist 20.000 Euro für ein Handgeschriebenes Buch in diesem Zustand was wohl ein Unikat ist diesen Preis tatsächlich wert? Mehr als in einen Schrank oder Vitrine stellen kann man damit ja nicht machen. Zumindest ich würde (sofern ich es mir leisten könnte) kein brüchiges Buch das 20.000 Euro gekostet hat irgendwo mitnehmen um daraus zu spielen.
 
aber ist 20.000 Euro für ein Handgeschriebenes Buch in diesem Zustand was wohl ein Unikat ist diesen Preis tatsächlich wert?
Das kann ich auch nicht einschätzen. Ich finde, dass 20k auf den unvoreingenommenen Betrachter den Eindruck eines recht willkürlich festgesetzten Betrages macht. Warum z.B. nicht 8k oder gar 30k? Ich sehe den angesetzten Preis eher als Platzhalter für das Ergebnis einer noch zu führenden Preisverhandlung. Ein Gutachen oder eine Expertise würde ich in dieser Preisregion übrigens auch erwarten: Für 20k schwingt ja vielleicht auch ein moderner Kujau mal den Griffel - sicher ist sicher.

Bei Petrucci findet man haufenweise Faksimiles alter Notenhandschriften. JSB hat die Noten auch nicht selbst geschrieben, sondern sein weniger bekannter Nachfolger.

Und die Kleptokraten eines gewissen östlichen Staates kommen ja momentan nicht an ihre Kohle ran. Schaut insofern schlecht aus für den Verkäufer.
 
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Das stimmt wohl. Am Ende entscheidet jeder selbst was ihm etwas wert ist. Wenn ich sehe wie jemand Unsummen für Briefmarken ausgibt, dann verstehe ich es nicht. Er wird es vermutlich genau so nicht verstehen warum ich dutzende Choralbücher aus der Kaiserzeit gekauft habe :whistle2:

Ich kaufe tatsächlich bei diversen Händlern öfter mal Choralbücher aus dem Zeitraum 1800 - 1920. Provinz Sachsen und Kassel habe ich alle Bände. Da ich den Klang der alten Stücke dort teilweise schöner finde als diese glatten heutigen Fassungen und viele Lieder aus den Gesangsbücher auch verschwinden und durch neue ersetzt werden. Aber da bin ich je nach Zustand des Buchs bei Beträge zwischen 30 - 100 Euro.

Vor allem im liturgischen Orgelspiel finde ich bei alten Bücher oft die Notizen der Organisten sehr spannend wo etwas notiert/bearbeitet oder ein Gedanke festgehalten wurde. Und leider findet man solche Bücher auch in freien Quellen überhaupt nicht mehr.
 
Mehr als in einen Schrank oder Vitrine stellen kann man damit ja nicht machen. Zumindest ich würde (sofern ich es mir leisten könnte) kein brüchiges Buch das 20.000 Euro gekostet hat irgendwo mitnehmen um daraus zu spielen.
Du nimmst es ja nicht, um daraus zu spielen, sondern um daraus einen spielfähigen Text zu machen oder die Ausgabe zu analysieren. Oder die Anmerkungen des Vorbesitzers (z.B.: https://www.restauro.de/bach-gesamtausgabe-von-gustav-mahler/). Ein gefundenes Fressen für MuWis oder Leute aus der historisch informierten Aufführungspraxis.
Für die eigene "Spielausgabe" sucht man in ebay-Kleinanzeigen unter "Noten zu verschenken..."
 
Ein gefundenes Fressen für MuWis oder Leute aus der historisch informierten Aufführungspraxis.
Für solche Dinge bin ich ehrlich gesagt nicht genug Geschäftsmann. Ich hatte auch schon von Hochschulen Anfragen die wegen einem Exemplar angefragt haben wovon ich eines der wenigen noch existierenden Exemplare habe. Ich schicke die Exemplare dann immer gegen Übernahme der Versandkosten und der Rücksendekosten und bitte darum das Ergebnis auch einmal sehen zu dürfen. Da habe ich noch nie Geld verlangt. Im Gegenteil sehe ich es als meine Pflicht an dieses Wissen zu erhalten und zugänglich zu machen wenn jemand Bedarf daran hat. Im Gegenzug komme ich so natürlich auch an Dinge die man sonst nicht in die Hände bekommen würde wie Abzüge von Originale die aus 1400 oder 1500 stammen unbearbeitet.

Das finde ich immer spannend wie die Melodie damals gemeint war und heute bekannt ist, oder wie man es hätte anders machen können/müssen. Aber auch wenn ich eine Melodie aus 1400 heute spielen möchte, dann muss ich diese ja auch irgendwie klanglich an unsere Gewohnheiten angleichen... Sehr spannendes Thema. Ich halte da aber persönlich nichts davon damit reich werden zu wollen.
 
Ich halte da aber persönlich nichts davon damit reich werden zu wollen.
Meins wäre es auch nicht, aber die Frage war ja nicht, ob man damit reich werden kann, sondern, was man mit solchen Noten anstellen kann. Das Stöbern in solchen Bibliotheksbeständen ist schon faszinierend... (Ob ich als Rentner wieder dazu kommen werde?)
 
Die Frage könnte auch lauten "Ob ich mir das als Rentner so noch leisten könnte zu wollen" :)
 

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