Backing Tracks live ohne Metronom realisieren

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Nils.
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Moin! Das Thema hat uns beim Proben die letzten Tage beschäftigt. Vielleicht kann ich ja hier wem eine gute Idee mitgeben. :great:
Bei uns in der Band gibt es in einigen Songs einzelne Parts, die wir live als Backing Sample abspielen. Da wir gerne auf In-Ear verzichten wollen, können wir allerdings nicht zu einem Klicktrack spielen. Um trotzdem in time mit den Samples zu sein, ergab sich für uns eine gute Lösung:
Unsere Samples spielen wir aus Ableton Live ab. Ausgelöst werden sie über einen MIDI-Fußschalter, der entsprechend gemappt ist. Um das Problem mit dem Timing zu lösen nutzen wir das Max for Live Plugin BeatSeeker (https://www.ableton.com/de/packs/beatseeker/). Das bekommt übers Audiointerface ein Mic Signal von Kick und Snare und berechnet aus dem Input die BPM, die der Drummer aktuell spielt. Die globale BPM von Live wird entsprechend angepasst. So bleiben die Samples immer synchron zum Drummer!

Cheers
Nils
 
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Und das funktioniert in der Praxis? Ohne Sprünge?
 
Ja, ganz gut sogar. Zuerst haben wir Overheads für die Drums genommen, da waren allerdings zu viele Übersprechungen vom Rest der Band drauf. Mit Kick + Snare klappt allerdings gut.
Selten mal bekommt das Plugin den Takt mal nicht. Das sehe ich dann allerdings rechtzeitig und starte das Sample gar nicht erst. Sprünge haben wir keine. Um das ganze aber in Zukunft noch zuverlässiger zu machen werden wir anstatt Mikrofonen an den Drums auf MIDI-Trigger an Kick und Snare umsteigen. Damit sind dann alle Übersprechungsprobleme erledigt.

Letzten Samstag war das Setup so das erste mal live außerhalb des Proberaums im Einsatz und hat gut seinen Zweck erfüllt. :great:
 
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Hallo Nils,
scheinbar läuft BeatSeeker bei euch richtig gut. Wir bekommen es nicht zum Laufen. Ich hatte schon um Hilfe via Neueintrag gebeten, aber bekomme keine Antwort. Kannst du uns helfen und kurz die Einstellungen in Ableton live mit den Midi-Triggern vom Drum erläutern?
 
Moin Fred,

also mittlerweile nutzen wir das Setup so nicht mehr und zu der Umsetzung mit den Midi-Triggern kam es auch nicht mehr tatsächlich... Hier war die Idee eigentlich, dass die Trigger Signale ja nur kurze Impulse sind und damit besser geeignet als Mic-Signale.

Was damals geholfen hat bei der Variante mit Mics war die Signale noch ein bisschen aufzubereiten. Ziel dabei ist ein schöner kurzer Attack und sonst nichts, wenn Kick und Snare nicht gespielt werden. Wenn ich mich richtig erinnere war das damals dann eine Kombination aus Low-cut und Gate, damit nur das durch kommt, was durch kommen soll. Das muss dann natürlich bei jedem Gig nochmal kurz eingepegelt werden.

Zusätzlich dazu hatte ich das Laptop immer so stehen, dass ich das Beatseeker Plugin sehen konnte und schon vorm Starten des Samples wusste, ob das Timing stimmt. Außerdem war ein Schalter darauf gemappt, Ableton zu stoppen und wieder bei 1 einzusetzen, sollte es mal Sprünge geben. So konnte ich immer vorm Abfeuern einschätzen, ob ein Sample in time ist oder ob ich es lieber bleiben lasse und wir dann in der Situation aufs Sample verzichten.

Zur Mikrofonierung noch: Die Mics so nah wie möglich an Kick und Snare. Muss ja nicht gut klingen was da raus kommt sondern einfach nur möglichst frei von Übersprechungen. Bei der Snare besser von unten und mit der Hihat aufpassen...
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man live das Tempo justieren kann, in welcher Form auch immer. Man muss die Samples halt möglichst kurz halten, denn erfahrungsgemäß wird‘s ab 4-5 sek kritisch.
Versuch doch einfach mal bei einer Metronom das Tempo eines Songs mit zu tappen. Bis das nahezu stimmt, musst du meistens 20-30 Sek möglichst genau und konzentriert tappen.
Mein Tipp: viel Proben, möglichst zum Metronom - das schult sowieso - und das Tempo und verinnerlichen.
Den Chor von Mark Forster ‚Chöre‘ abfeuern klappt wie das shakuhachi bei Sledgehammer, der „Klingelton“ bei Rammstein‘s ‚Du hast‘ - um mal ein paar Beispiele zu nennen.
 
Hab ich mal gemacht, denn gerade beim Kurzweil ist der Sample schon sehr authentisch, was man von meiner Spielweise aber offensichtlich nicht behaupten konnte - so zumindest das Feedback meiner Mitmusiker - so dass am Ende doch das von dem Original Song abgesampelte zum Einsatz kam udn immer noch kommt :redface:
Ich geb ja durchaus zu, dass ich ab und wann auch mal bequem bin :tongue:
 
Der Witz ist, man muss wirklich das original E-Mu-Sample nehmen, das schon seit Jahren im Netz kursiert. Das hat so einen Schlenker vorne dran, der dann die Spielweise auf eine simple Pentatonik-Figur beschränkt. Und nur mit dem Schlenker klingt es so wie es soll.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das besagte Sample kann man sich auch am Ende des Shakuhachi-Intros aus dem Song ziehen, da steht es alleine (direkt bevor die Bläser einsetzen) und in voller Länge...
 
Na ja, einen EMU Sampler hab ich nicht - jetzt hätte ich fast noch leider geschrieben, bereue es aber im grunde nicht wirklich ;)
Das besagte Sample kann man sich auch am Ende des Shakuhachi-Intros aus dem Song ziehen, da steht es alleine (direkt bevor die Bläser einsetzen) und in voller Länge...
Genauso hab ich's auch gemacht ;)
 
Na ja, einen EMU Sampler hab ich nicht - jetzt hätte ich fast noch leider geschrieben, bereue es aber im grunde nicht wirklich
Den original Sampler braucht man dafür nicht ... Das richtige Sample reicht ;)

Genauso hab ich's auch gemacht
Ich dachte du hättest die ganze Figur gesamplet? Ich meine den einzelnen Ton bei 0:27 (fast 0:28) im Video unten. Nicht die Figur, die bei 0:14 und 0:21 gespielt wird. Wichtig ist: der Ton bei 0:27 ist wirklich genau das Sample, da ist nur ein Ton gespielt. Der "Triller" am Anfang gehört zum Sample. Wenn man das Ding hernimmt (wurde damals auch stumpf über die gesamte Tastatur gepitcht), dann klingt plötzlich auch die Figur im Intro wie sie soll. ;) Vor allem - und das war ja eigentlich das Thema dieses Threads - ist man mit dem Einzelton Tempo-unabhängig, während für die Figur das Tempo schon einigermaßen passen muss...

 
Na ja, einen EMU Sampler hab ich nicht - jetzt hätte ich fast noch leider geschrieben, bereue es aber im grunde nicht wirklich ;)

Genauso hab ich's auch gemacht ;)
Das Sample hab ich dir ja schon ein paarmal im Kurzweil-Format schmackhaft gemacht.

Ist zu finden auf Sweetwaters Complete K2000 und nennt sich SLEDGE.KRZ. Das sollte eigentlich auf allem laufen, was irgendwie K2000-kompatibel ist – keine V.A.S.T.-Verrenkungen drin.

Tip beim Probehören: Einfach mal die Note ein paar Sekunden liegenlassen.

(Ich sehe schon die ganzen Kurzweiler hier im Forum den Sound runterladen, probespielen und entweder die nächsten drei Monate nur noch New Age machen oder "Vogel der Nacht" von Stephan Remmler ins Bandrepertoire schmeißen.)


Martman
 
Vogel der Nacht? Mit dem Sledgehammer Sample? Hab den Song bestimmt 25 Jahre nicht mehr gehört und entsprechend nicht mehr im Ohr. Muss ich mir den tatsächlich noch mal antun? @Martman ist Schuld :D
 
Kannst auch "Sadeness (Part 1)" von Enigma nehmen.


Martman
 

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