Bässe runter statt Höhen rauf?

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Hallo,

stimmt es, dass man beim EQ lieber Bässe runterdrehen sollte anstatt die Höhen
raufzudrehen, wenn ein Mix mehr Höhen haben soll,
weil sonst unerwünschte programmierbedingte Nebeneffekte vom
EQ reingedreht werden, die gar nicht zum Mix gehören?

Und auch andersrum. Will man mehr Bass im Mix, lieber die Höhen runterdrehen,
als den Bass hoch?

Heißt insgesamt wenn möglich die EQ-Regler nicht nach oben schieben,
sondern nach unten?
 
Eigenschaft
 
Subtraktives EQing wird meist als unauffälliger empfunden, gerade bei natürlichen Signalen.

Aber wenn in einem MIX zu wenig Bass vorhanden ist, dann hilft mehr Bass - das kann auch schon durch Pegelerhöhung bei den entsprechenden Signalen gelöst werden.
 
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Ok, und für mehr Höhen lieber denn Bass runter?
 
Hi:hat:

Ein kleiner Einwurf: Ich weiss nicht ob das genau genormt ist, aber wenn ich von Bässen spreche, meine ich Frequenzen unterhalb ca 100Hz. Und wenn ich von Höhen spreche, meine ich Frequenzen oberhalb 4kHz. Dazwischen liegen die unteren und oberen Mitten.
Willst du mehr Höhen, müsstest du also nicht nur die Bässe, sondern auch die unteren und oberen Mitten absenken.

Probiers doch einfach mal aus, mit zwei EQs. Bei Einem hebst du die Höhen an, beim Anderen senkst du Bass, untere und obere Mitten ab. Dann bringst du beide auf den selben Pegel und vergleichst wie beide Varianten klingen. Dann hast du nicht nur eine Antwort auf deine Frage, sondern auch gleich Erfahrungswerte, wie sich was anhört.
 
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Ok, und für mehr Höhen lieber denn Bass runter?

Nö. Nicht grundsätzlich. Da gilt doch das Gleiche, nur anders rum: Wenn zu wenig Höhen da sind, dann sind die entsprechenden Signale vielleicht unterrepräsentiert und man sollte zunächst überprüfen, ob nicht vielleicht schon eine Pegelerhöhung der betreffenden Signale eine Besserung bringt.

Wir reden hier ja über den MIX (zumindest hast Du das so genannt), warum sollte man an der Stereosumme frequenztechnisch herumdoktorn, wenn das Problem schon bei den Einzelsignalen oder, einen Schritt weiter, bei deren Gewichtung zueinander zu suchen ist? Stellt man also ein solches Problem fest, ist es immer ratsam durch schrittweises Zurückgehen und Ausbessern diese zu beheben.

Mixing ist immer ein dynamischer Prozess, ein stetiges vor und zurück - je mehr Erfahrung, desto reduzierter natürlich. Es gibt viele Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen (das hast Du ja schon bereits mitbekommen, wie deine Fragestellung vermuten lässt) und meistens gibt es nicht nur eine Lösungsmöglichkeit. Wie @Zelo01 geschrieben hat, hilft hier nur stetiges Ausprobieren und Lernen, um Erfahrung zu erwerben und so den für sich individuell richtigen Weg zu finden.


Das mit dem "lieber absenken, als anheben" hat, neben dem schon zuvor genannten Grund noch einen weiteren, fast schon historischen: In Zeiten, in denen Grundrauschen ein wesentlich größerer Faktor war, als er heute ist, bedeutete eine Anhebung des Nutzsignals in der beschriebene Situation natürlich auch eine Anhebung des Grundrauschens und das auch noch in einem Frequenzbereich. Höhenanhebung konnte also schneller zu einem "zisselig" wirkenden Mix führen und Bassanhebung zu einem übertrieben dumpfen, grummelig wirkenden. Leider wird diese alte "Weisheit" heute idR nur noch unreflektiert in Foren gepostet.
 
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Danke für eure Antworten.
Hab es direkt nach meiner Frage in Soundforge 11 getestet.
Konnte da kein großen Unterschied sehen, vielleicht klang es bei der Anhebung
etwas zischeliger in den Höhen.
Ist aber auch nicht so einfach die
Anhebung 1:1 zu machen wie die Absenkung.

Werde es demnächst noch länger testen.
 
Wäre es eigentlich nicht besser, man dreht den Bass z.B. per Waves RBass rein?
Ist ja dann nur Psychoakustik und muss keine Frequenzen im EQ anheben.
 
„Besser“ wäre allenfalls bei der Bass-Spur die Quelle passend auszuwählen... ein Moog Bass klingt anders als eine TR 808 mit langem Decay oder ein P-Bass per DI, über Ampeg SVT, mit Round oder Flatwound Saiten, mit Finger oder Pick gespielt, ein Yamaha TX81, ein Kontrabass, Slap-Bass à la Marcus Miller etc etc.
 
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stimmt es, dass man beim EQ lieber Bässe runterdrehen sollte anstatt die Höhen
raufzudrehen, wenn ein Mix mehr Höhen haben soll,
Jedenfalls legt das Bob Katz nahe in "Mastering Audio, the art and the science".

Man muss dazu wissen, dass Bob ein erfahrener Audioingenieur für den letzten Schritt, das Abmischen für 'den' Tonträger, ist. Und er kann nach eigenen Angaben 1/2 dB Unterschiede erhören ... was unsereins sicher nicht kann.

Sein Hauptargument ist, dass jedes EQ die Balance zwischen den zu hörenden Instrumenten verschiebt. Sinngemäß schreibt er "man kann das eine Instrument nicht hervorheben, ohne das andere im Höreindruck mitzubeeinflussen". Sein Ziel ist ein gute Ton-Balance. Ein Kapitel heißt daher "EQ Yin and Yang".
 
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Fehlt es bei einer Frequenz? Dann reindrehen. Fehlt es an zwei Stellen? Finden, reindrehen. Ist es an einer Stelle zuviel? Rausdrehen. Ist es an zwei Stellen zuviel? Finden, rausdrehen. Ist es an drei Stellen zuviel? Löschen, neu aufnehmen. Nee, Scherz. Es gibt viele Wege zum Ziel, ideal wäre daß du solang alles probierst bist du für dich entscheiden kannst, welcher Weg funktioniert. Die Geschichte, daß man eher rausdrehen soll als reindrehen kommt wohl daher, daß es viele EQs (Hard- und Softwäre) gibt, die nicht gut gemacht sind und daher Nebenwirkungen haben. Und laß dir nicht den Bären aufbinden, "alle digitalen EQs klingen gleich", nee, es gibt schon welche die klingen nochmal giftiger als andere.
 

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