Balgwechsel - wann sinnvoll?

  • Ersteller christian.wahl
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ganz echt: ich hab mich auch gefragt, warum er es nicht eingetragen hat in der Druckversion,...
 
Hallo :hat:
Hier kommt ein Versuch, alle möglichen Balgwechselstellen aufzuzeigen.

1. Vor dem Taktstrich (Auftakt)
2. Auf dem Taktstrich (auf der 1)
3. Nach dem Taktstrich (nach der 1, oft nach Bindebögen oder Pausen)

Ich versuche auch immer Begründungen zu finden und den Klang der verschiedenen Möglichkeiten gegenüberzustellen.
Außerdem gibt es Tricks und Hilfen, zum Beispiel bei sich widersprechender Dynamik verschiedener Stimmen oder Elemente und wie oder wo man dabei trotzdem mehr oder weniger elegant wechseln kann.

In der Mitte des Videos gibt es eine Technik, bei gleichbleibender Spannung relativ unhörbar zu wechseln.

Im letzten Viertel des Videos wird die relativ rohe Technik vieler Kulturkreise gezeigt, die durch Verdeckungsakzente auch einfach mitten im Ton wechselt, ohne "unfähig" zu wirken.



Auf meiner Agenda stehen noch mehr Punkte der Balgarbeit.
Aber ich habe ein begrenztes Daten-Kontingent und bin mir noch nicht sicher, wie ich alles sortiere.
Dies bezog sich eigentlich nur auf die Entscheidung für die Positionen der Balgwechsel. Nicht auf die eigentliche Technik.

@christian.wahl
Die Balgwechselzeichen in den Noten Deines Lehrers leuchten mir auch nicht ein.
Die betreffende Stelle im Video ist der Abschnitt ganz hinten. Jedoch passt das Notenmaterial was Du hochgeladen hast nicht zu dieser Spielart. Bin auch sehr gespannt, wie das weiter geht.
 
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Guten Abend, Klangbutter,

Vielen, vielen, vielen Dank für deinen - wie immer - sehr anschaulichen und lehrreichen Film, du bringst es einfach wieder auf den Punkt.

:great::great::great::great::great::great::great: statt Keksen…

Gruss
chnöpfleri
 
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Guten Abend Klangbutter,
ich bin total sprachlos vor Begeisterung!
Toll. Herzlichen Dank dass Du Dir so viel Zeit genommen hast.
Hinter dem Namen "Klangbutter" verbirgt sich ja eine internationale Akkordeon-Prominenz!
wirklich prima!

Das Video ist inhaltlich toll und hochprofessionell gemacht, echt toll.
Ich hätte noch eine Frage zu dem Cavagnolo Akkordeon.
Das mach ich aber am besten in einem neuen Faden.
(Ich kann das noch nicht wie geht das?:D

Gruß

Christian
 
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Wil_Riker
  • Gelöscht von Wil_Riker
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Lieber Uwe Klangbutter,
danke für dieses Video. :great: :great: :great: :great: :great: :great:

Hat mir gut geholfen, mein aktuell zu übendes Stück mal als ein "Auftakt-Lied" einzustufen und dort den Balg zu wechseln, wo auch normalerweise beim Singen Luft geholt würde, bzw. die Noten einfach mal sinnvoll zusammen zu lassen.

Hatte halt immer noch im Kopf, entweder auf dem Taktstrich oder maximal vor oder nach einem Haltebogen zu wechseln. Oder in einer Pause, logisch. Aber an Auftakte hatte ich noch nie gedacht.

Und siehe da, der Frust von dem Üben von gestern Abend hat sich gleich mal aufgelöst, weil das Stück jetzt viel natürlicher und zusammenhängender klingt. Klar spiele ich immer noch so langsam, daß ich es niemandem vorspielen kann, aber jetzt bin ich wenigstens schon mal einen Schritt weiter. Freue mich schon, wenn ich morgen früh weiter üben kann.
(Endlich ist mein Arm wieder lang genug. :D )

Viele Grüße
Moricasso
 
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Hallo Leute,
hier wird noch gearbeitet. Urlaub, was ist das eigentlich? Also Moricasso, beim "Langsam-Spielen" wird der linke Arm schnell mal zu kurz. Später, beim normalen Tempo wird das von alleine schon besser.
Zu dem eigentlichen Thema dieses Fadens habe ich aber auch was gefunden.: Im zweiten Band der Hans Lüders-Schule wird der Balgwechsel innerhalb des Haltebogens auf der Seite 14 erklärt.
Dort steht: "Die Taste bleibt jeweils über zwei Takte gedrückt. Die beim Balgwechsel entstehende Pause muß so kurz sein, daß sie nicht hörbar ist." Es sind dort jeweils zwei ganze Noten über zwei Takte mit einem Haltebogen verbunden, wobei das Balgwechselzeichen genau über der Note steht.
Soweit die Theorie, im Musikstück wird man es nach Gefühl machen und ja, gut oder gut genug hin bekommen. Ich glaube in seinem Video hat Uwe das genau so erklärt, jedenfalls habe ich es so verstanden. Ich habe es natürlich sofort probiert. Dabei fiel mir auf: bei einer schlechten Ton-ansprache
funktioniert es eben auch schlecht. Bei meinen Instrumenten funktionierten die tiefen Töne allgemein besser als die hohen Töne. So, und nun noch schönen Rest-Urlaub.

VG Chroma
 
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Hallo zusammen,

ich habe das Thema kurz mal überflogen. Grundsätzlich gilt: ein Balgwechsel während eines Haltebogens sollte tunlichst vermieden werden. Ein Balgwechsel ist stets hörbar, da zum Zeitpunkt des Wechsels - und sei es nur für eine 100stel Sekunde - kein Ton hörbar ist und damit der Ton unterbrochen wird. Das ist speziefisch für das Akkordeon. Alles andere ist Wunschdenken. Einen nicht hörbaren Balgwechsel gibt es nicht.
Genauso gilt, dass bei langen Tönen (halbe Note, ganze Note) ein Balgwechsel auch zu unterlassen ist.

Anders ist es, wenn der Balgwechsel vom Komponisten oder Arrangeur gewollt ist. Dann zeigt er dies aber auch an! Ein Beispiel hierfür ist der Shake (Below Shake). Ein Indiz könnte auch sein, dass auf der angebundenen Note ein Betonungszeichen steht.
 
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Dass ein Balgwechsel alle 2 oder 4 Take stattfinden soll, ist nur dann sinnvoll, wenn man das Instrument als Anfänger zu lernen beginnt. Der Anfänger soll lernen, nicht nach jedem Ton den Balg zu wechseln, sondern nach mehreren Tönen. Kann das der Anfänger, dann kann dazu übergegangen werden, den Balg nach Phrasen zu wechseln. Hilfreich erweisen sich hier sog. Phrasierungsbögen. Bis ein Anfänger den Balgwechsel nach 2 bzw. 4 Takten beherrscht, vergeht allerdings einige Zeit.

Zu Klangbutters Video: die Übungen ab ca min. 13 gehören schon zum gehobenen Bereich des Akkordeonspiels. Hierfür ist eine sehr gute Balgführung notwendig. Das bedarf der Übung, ist aber sehr sehr wichtig. Es genügt hier nicht mehr, nur mit gleichem Druck und Zug zu arbeiten. Man muss sich bewusst sein, dass beim Akkordeon bei Zug und Druck andere Stimmzungen arbeiten. Die einen sprechen besser, die anderen schlechter an, je nach Instrument. Weiterhin sollte man sich bewusst sein, dass die Stimmzungen auf Zug durch Unterdruck zum klingen gebracht werden, die auf Druck durch Überdruck. Das ändert das Klangbild. Weiterhin ist die Luftströmung zu beachten: so kann man bei entsprechendem Zug einen Ton wie auf einer Mundharmonika "benden". Das funktioniert bei Druck nicht so einfach, da hier der athmosphärische Luftdruck dagegenarbeitet. Weiterhin sollte beachtet werden, dass minimale Verstimmungen der Stimmzungen vorliegen können, und sei es nur ein halbes Hertz. Auch das ändert den Klang.

Hier noch ein paar Anregungen für Klangbutter: Gerade das Strömungsverhalten der Luft bei Zug und Druck kann man ausnützen. Will man ganz leise spielen (ppp, pppp) , so drücke, der athmosphärische Luftdruck wird Dir helfen. Willst Du ganz laut spielen (fff, ffff) dann ziehe, auch hier hilft Dir der athmosphärische Luftdruck.

Grüßle
 
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Hallo Drumpetter,
jetzt geht's aber ins Detail. Einen Effekt hast Du bei Deinen Überlegungen wohl noch übersehen. Der Schall muß bei Druck einen anderen Weg gehen als bei Zug. Er hat dann aber auch verschiedene Hindernisse zu überwinden. Das beeinträchtigt die Lautstärke, sowie die Tonhöhe. Deshalb ist es auch so schwierig ein Akkordeon 100%ig zu stimmen, wenn nicht unmöglich. Ist aber eigentlich nicht Thema dieses Fadens. Das ist alles höhere Theorie und sollte uns keine Kopfschmerzen machen. Den Balgwechsel nach Phrasen einteilen, wer das beherscht ist eigentlich schon auf einem guten Weg. Da hast Du vollkommen recht.
VG Chroma
 

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