Banjo defekt? (mangelnde Stimmstabilität)

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Hallo alle zusammen,

hätte eine Frage an Leute mit Erfahrung. :)

Ich habe mir vor einiger Zeit ein 5-String Open-Back Banjo von Dimavery gekauft.
eBay, Secondhand, 60 EUR Auktionsendpreis - das nur als Rechtfertigung für so ein Billigding. ;)

Das die Qualität nicht bombastisch sein wird habe ich mir schon gedacht.
Zudem war der Pin für die 5te Saite abgebrochen, als ich es erhalten habe (das Problem habe ich mit einer kleinen Schlitzschraube gelöst).

Das Hauptproblem ist aber, dass es nicht wirklich stimmstabil ist.
Zwar halten die Saiten die gleiche Spannung, jedoch kann ich es nie so stimmen, dass ich alles damit spielen kann.
Soll heißen: ich kann entweder so stimmen, dass mein offener Akkord (G) sauber klingt oder aber so dass meine gegriffenen Akkorde in sich stimmig klingen.
Ich glaube es hapert hauptsächlich an der dritten Saite (G), die einfach nie sauber klingt.
Wenn ich diese etwa im zweiten Bund greife (für ein D7 etwa) dann passt der Ton überhaupt nicht zu den restlichen Saiten.

Wenn ich mit Kapodaster spiele scheint es etwas besser zu funktionieren, daher dachte ich, dass eventuell mit dem Hals zusammenhängt oder aber mit den Bünden.
Andererseits klingt die dritte Saite ja auch so schon immer etwas "wacklig".

Kann das auch am etwas veschobenen Tonring liegen?
Der ist nicht mehr wirklich rund, sondern geht eher in Richtung Ei... :)
Außerdem verzieht er die Töne, sobald man sich nur ganz leicht daran auflehnt, praktisch wie ein Tremolo.
Das sollte bei etwas besser verarbeiteten Instrumenten wohl eher nicht der Fall sein, oder?

Das es an der dritten Saite an sich liegt (sprich Materialfehler vom Saitenhersteller) ist wohl eher unwahrscheinlich, schätz ich?

Vielleicht hat jemand einen Tipp was ich tun kann?


Vielen Dank und beste Grüße,
Alex
 
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Hallo 444 und willkommen im Forum!

Wenn es schon am 2. Bund hapert mit der Intonation, vermute ich, dass der Sattel zu hoch ist und die Saite beim Runterdrücken zu stark gedehnt wird. Dann wäre der gegriffene Ton zu hoch. Das kann am besten ein Gitarrenbauer richten, der hat dafür spezielle Feilen für die Schlitze im Sattel.

Als erstes solltest Du aber mal die Oktavreinheit einstellen, sofern Du das noch nicht gemacht hast. Das geht über die Position des Stegs. Dazu spielst Du einen Flageolet-Ton am 12. Bund und vergleichst diesen mit dem gegriffenen Ton am 12. Bund. Ist der gegriffene Ton zu hoch, muss der Steg etwas nach hinten Richtung Saitenhalter, ist der gegriffene Ton niedriger als der Flageolet-Ton, muss der Steg Richtung Hals verschoben werden. Wahrscheinlich findest Du da keine perfekte Einstellung für alle Saiten, es kann auch sein, dass der Steg danach etwas schrag steht, da musst Du einen Kompromiss für Dich suchen.

Außerdem solltest Du mal checken, ob der Hals fest am Korpus sitzt, das könnte eine allgemein instablie Stimmung erklären.

Banjo

P.S. Hier noch ein Video zur Positionierung des Stegs:

http://www.recordingking.com/banjosetup.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Banjo,

vielen Dank für die flotte Antwort!

Oktavreinheit ist bei allen Saiten gegeben, außer bei der dritten.
Die scheint aber auch irgendwie nicht wirklich "rein" zu klingen, wenn ich sie einzeln zupfe.
Ist irgendwie immer schräg.

An dem Sattel liegts glaub ich eher nicht, zumindest liegen alle Saiten gleich hoch auf.

Auch der Hals sitzt fest.

Aber mir ist noch etwas anderes aufgefallen:
Ist es normal, dass wenn man eine Saite in einen Bund drückt, sie je nach Druckintensität einen verschieden hohen Ton von sich gibt?
Oder sind da eventuell die Bundstäbe zu hoch?

Viele Grüße,
Alex
 
Oktavreinheit ist bei allen Saiten gegeben, außer bei der dritten.
Die scheint aber auch irgendwie nicht wirklich "rein" zu klingen, wenn ich sie einzeln zupfe.
Ist irgendwie immer schräg.

An dem Sattel liegts glaub ich eher nicht, zumindest liegen alle Saiten gleich hoch auf.

Könnte schon am Sattel liegen. Wenn die Kerbe zu den Bünden hin abfällt, dann
scheppert es genau an der Stelle - die Saite "verklappert" dort ihre Energie.
Abhilfe: Die Kerbe mit einer passenden Sattelfeile zu den Mechaniken hin
tiefer feilen, daß die Saite wirklich an der Kante aufsitzt.

Wenn die Kerbe zu breit ist, kann es auch solche Effekte geben. Im schlimmsten Fall
muß ein neuer Sattel her.

Aber mir ist noch etwas anderes aufgefallen:
Ist es normal, dass wenn man eine Saite in einen Bund drückt, sie je nach Druckintensität einen verschieden hohen Ton von sich gibt?
Oder sind da eventuell die Bundstäbe zu hoch?

Den Effekt gibts eigentlich bei allen Bundinstrumenten.
2. Abhilfen:
- Grifftechnik anpassen (weniger Kraft und gleichmäßiger)
- Bei Gitarren wähle ich die Saitenstärke so, daß der Zug ein zu starkes Verbiegen des Tons kaum zuläßt.
Zu dünne Saiten reagieren hier sehr empfindlich.


cheers, fiddle
 
Aber mir ist noch etwas anderes aufgefallen:
Ist es normal, dass wenn man eine Saite in einen Bund drückt, sie je nach Druckintensität einen verschieden hohen Ton von sich gibt?
Oder sind da eventuell die Bundstäbe zu hoch?

Nein, das ist normal und es gehört zu guter Spieltechnik, nur gerade so stark zu drücken, dass der Ton nicht klirrt. Einsteiger sind am Anfang oft froh, überhaupt die richtige Stelle gefunden zu haben und drücken zu fest.

Ich stimme meine 3te Saite immer einen Tick tiefer als es das Stimmgerät angibt, genauso die 4te Saite, dann klingt das Banjo in sich harmonischer und die 3te Saite klingt nicht gleich "unrein", so wie Du es auch beschreibst.

Bei der Oktavreinheit gehe ich nur nach den ersten 3 Saiten, die gewickelte 4te und die kurze 5te Saite ignoriere ich da mehr oder weniger. Dann steht der Steg etwas schräg und die 3te Saite passt besser.

Banjo
 
Noch was vergessen:

Wenn mal was komisch klingt, auch die Schrauben am Tonring checken.
Eine lockere Schraube schwingt gerne mit und man kann es nicht sofort zuordnen.

Schraubensicherung vom Baumarkt sorgt für dauerhafte Ruhe :D

cheers, fiddle
 

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