Barre Akkorde funktionieren nicht, nie!

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Daniel Jonas
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Hey,
Großes Problem: Ich sitze schon seit Wochen immer mal wieder an Barre Akkorden bzw erstmal Versuche ich überhaupt nur den Finger raufzulegen und alle Saiten klingen zu lassen- aber es geht nicht. Egal wie ich meinen Finger lege- oben, unten, seitlich. Es sind so ziemlich immer die G und H Saite die nicht klingen. In den Mulden meines Fingers klingen die Saiten, aber nicht in dem "mittleren" teil meines Zeigefinger wenn ihr wisst was ich meine. Nicht einmal wenn ich meinen Mittelfinger als zusätzliches "Werkzeug" nutze. Nicht mal wenn ich mit dem Finger auf oder keinen milimeter vom Bund entfernt bin- es klappt nicht. Kann jeder Barre Akkorde lernen oder gibt es auch schwarze schafe? Als ob an der Stelle meines Fingers die Haut zu dick und zu weich ist...
Ich spiele eine Westerngitarre mit 12er Saiten. Keine sonderlich hohe Saitenlage.
 
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Unter den Männern vom Sägewerk gibt es schwarze Schafe. Ansonsten aber eher nicht.

Experimentieren und Kraft aufbauen. Jeder Finger ist ein wenig anders und daher ist die genaue Position auch individuell. Zeigefinger kann ruhig etwas seitlich liegen, macht es mit den Fingerrillen meist einfacher. Auf der Seite ist der Finger auch härter. Kannst ja mal ein Foto / Video machen. Dann kann man da vielleicht eher was zu sagen.

Barregriffe lernt man auch nicht in einem Monat, das ist was für längere Zeiträume. Einfach immer und immer wieder machen.
 
Das Thema ist ein Dauerbrenner und wurde vor Kurzem noch mal angesprochen - vielleicht findest Du das; da gab es nämlich eine Menge Tipps. Ein solcher Tipp wäre, sich genau zu überlegen, welche Saiten in einem konkreten Zusammenhang von dem Barree tatsächlich runtergedrückt werden müssen und sich darauf zu konzentrieren. Es sind nämlich längst nicht immer 6.
 
Unter den Männern vom Sägewerk gibt es schwarze Schafe. Ansonsten aber eher nicht.

Experimentieren und Kraft aufbauen. .

Wie kann ich nur genug Kraft aufbauen, wenn ich nicht einmal genug Kraft zusammen bekomme, die Saiten sauber zu spielen, wenn ich meinen Mittelfinger AUF den Zeigefinger drücke. Ich halte den Daumen gegenüber gegen das Griffbrett. Und egal ob ich den Finger seitlich, quer oder grade drauf halte, die Saiten zwischen "Fingeranfang" und dem ersten Fingerknöchel klingen nicht. Sobald ich den Knöchel NICHT mehr auf dem Grifbrett habe klingen die Saiten zwischen den beiden genannten Grenzen. Leider ist mein Finger nicht so lang, dass ich es mir leisten kann, den ersten Knöchel nicht mitzunutzen :D Aber das zeigt mir mein Problem auf: mein 1. Zeigefingerknöchel ist so "hoch" bzw. groß, dass ich den Mittelpart nicht erklingen lassen kann. Ich würde gerne ein Bild posten, weiß bloß nicht wie.. Hoffe man versteht mein Problem. Aber vllt sollte ich auch einfach mal meine 13er Stahlsaiten wechseln. Das sind noch die Werkssaiten die eben sehr dick sind und ich habe gelesen, dass es mit dickeren Saiten schwerer gehe.

Im übrigen ich versuche dieses Stück:
Da muss man eben gleich 5 Saiten abdecken. Ich weiß nicht ob das ne Zielführende Übung ist das immer wieder zu üben und es automatisch immer besser wird oder ob ich mit "einfacheren" Barrés anfangen sollte.
 
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Schau mal auf deine Handfläche und fühl mal deinen Zeigefinger der linken Hand. Da ist am ersten Fingerglied in der Tat eher dickeres und weiches Gewebe. Wenn du aber die Hand im Uhrzeigersinn drehst, kommt da an der Seite eine Stelle, wo es härter wird und der Knochen viel direkter unter der Haut liegt. Bei mir ist das deutlich mehr seitlich als zur Handfläche gerichtet, so ca. 70 Grad Winkel würde ich sagen. Da wo dieser Übergang ist, dürfte die beste Stelle zum drücken sein. Du musst deinen Zeigefinger soweit drehen, dass du mit dieser Stelle den Druck auf die Saiten ausübst. Nimm dann erst mal den Mittelfinger mit dazu, der deinen Zeigfinger mit runterdrückt und lasse die anderen Finger erst mal weg. Probiere dann mal ob du eine Position findest, wo du mit Zeige- und Mittelfinger alle Saiten zum klingen kriegst. Wenn du Saiten hast, die nicht klingen, dann probiere aus, was du tun musst damit sie klingt, ggf. auch unter Vernachlässigung, dass die anderen dann evtl. nicht mehr kligen. Bisschen drehen? Mehr Druck? Leicht nach oben, unten verschieben? Was braucht es, damit sie klingt? Darauf musst du dann achten und trainieren. Manchmal ist das nur eine kleine Veränderung des Winkels oder nur eine leichte Verschiebung, die notwendig ist.

Leichtere Saiten brauchen natürlich weniger Kraft. Das kann am Anfang auch durchaus helfen.
 
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Hi

bevor man in die grifftechnischen Details geht, hast du das gleiche Problem auch bei/mit anderen Gitarren?
Viell. gibt es ja andere Sattelbreiten, Halsprofile oder Setup die dir besser liegen.
Ansonsten üben, üben..., das kommt mit der Zeit, dauert halt etw. bis Technik und Kraft passen

Evlt. auch 11er Saiten. Stimm die Gitarre mal einen 1/2 Ton tiefer, ob es besser wird, dann wären
dünnere Saiten ertmal sinnvoll
 
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Hast Du eigentlich schon mal ein paar Gitarrenstunden genommen?

Vom Einfachen zum Schwierigen, wie bei jeder Sache. Ziel: Locker Barré greifen und eben nicht verkrampft. Es geht mE. viel weniger um Kraft als Gelassenheit. Mit Halbbarré anfangen, mit verschiedenen Gitarren experimentieren, dünnere Saiten aufziehen, erst niedrige Saitenspannung usw.. Das sollte eigentlich irgendwann mal möglich sein, es sei denn, Du hast ein anatomisches Defizit. Aber dann könntest Du eigentlich gar nicht spielen. Also nicht den Mut verlieren.
Man kann auch ohne Barré spielen, aber dann bleibt man irgendwann limitiert. Und zumindest das F als Halbbarré sollte auch am Lagerfeuer in jedem Fall drin sein. Es ist eigentlich zumindest im Grundsatz gar nicht so schwer.

Vermutlich musst Du nur ein Gefühl dafür entwickeln. Und das braucht halt Zeit, meist auch (weit) mehr als ein paar Wochen.

Vielleicht gibt es schwarze Schafe, die es einfach nicht lernen. Aber das werden vielleicht 1 % sein im Gegensatz zu 99 %, die sich weigern, weiter zu üben.
 
Auch hier hilft nur üben, üben, üben...
Wege gibt es viele. Meine Tochter hat sich mit einem Capo beholfen, weil es dann irgendwie einfacher für sie war. Hat aber immer gleich Lieder gespielt, also keine "Trockenübungen" gemacht. Würde als erstes mit Am-basierten anfangen, weil die im Regelfall am ehesten gelingen.
 
Ist die Gitarre optimal bzw. vom Fachmann eingestellt worden?
 
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In einen Gitarrenladen gehen und Gitarren mit unterschiedlichen Hälsen ausprobieren (Dicke, Art der Rundung, Höhe des Griffbretts etc.).
Wenn Du da was findest, wo Du Dich sofort wohler fühlst und wo es Dir leichter fällt, dann in dieser Richtung weiter überlegen.
Wenn nicht, hilft nur Üben und wahrscheinlich auch die direkte Anschauung/Zeigen/Kontrolle durch Gitarrenlehrer*in.

just my 2 cents

x-Riff
 
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Ich bin mir nicht sicher, ob solche Übungen (nur mit dem Zeigefinger ALLE Saiten runterdrücken) besonders sinnvoll sind.
Wenn du dir mal die üblichen Barree-Griffe anschaust, wirst du feststellen, dass insbesondere die von dir genannten Saiten G und B in vielen Fällen von anderen Fingern der linken Hand gegriffen werden.
Das heißt, du musst gar nicht ALLE Saiten mit deinem Zeigefinger gleichmäßig abdecken.

Irgendwann wirst du das dann auch können, nämlich dann, wenn du durch fleißiges Üben eine so gute Muskulatur in der linken Hand entwickelt hast, dass du dafür genug Kraft hast.
Ich würde nicht versuchen, das zu erzwingen, indem du täglich stundenlang deinen Zeigefinger quälst. Denn eine so ungünstige Überlastung kann auch zu erheblichen Problemen führen.
 
Hast Du eigentlich schon mal ein paar Gitarrenstunden genommen?

Vom Einfachen zum Schwierigen, wie bei jeder Sache. Ziel: Locker Barré greifen und eben nicht verkrampft. Es geht mE. viel weniger um Kraft als Gelassenheit. Mit Halbbarré anfangen, mit verschiedenen Gitarren experimentieren, dünnere Saiten aufziehen, erst niedrige Saitenspannung usw.. Das sollte eigentlich irgendwann mal möglich sein, es sei denn, Du hast ein anatomisches Defizit. Aber dann könntest Du eigentlich gar nicht spielen. Also nicht den Mut verlieren.
Man kann auch ohne Barré spielen, aber dann bleibt man irgendwann limitiert. Und zumindest das F als Halbbarré sollte auch am Lagerfeuer in jedem Fall drin sein. Es ist eigentlich zumindest im Grundsatz gar nicht so schwer.

Vermutlich musst Du nur ein Gefühl dafür entwickeln. Und das braucht halt Zeit, meist auch (weit) mehr als ein paar Wochen.

Vielleicht gibt es schwarze Schafe, die es einfach nicht lernen. Aber das werden vielleicht 1 % sein im Gegensatz zu 99 %, die sich weigern, weiter zu üben.

+1 Einfach üben, ein Instrument entspricht da leider nicht dem modernen jetzt und gleich Zeitgeist. Manche Dinge kann man dabei eher als Projekt über 5 oder 10 Jahre ansetzen, da musst du dich dran gewöhnen müssen. Barrès gehen eh recht schnell, aber halt vll nicht auf 3 Wochen.... bisher hat es noch jeder irgendwann geschafft.

An der Saitenstärke liegt es nicht. Und Kraft brauchst du auch nicht. Ich kann dir mit 13er Saiten einen F-Dur Barre ohne den Daumen greifen.

Kraft ist beim Gitarre-spielen fast immer überflüssig. Wenn du hinten mit dem Daumen wie wild dagegen drückst, verkrampft höchstens deine Hand. Es geht um Technik. Du muss alle Finger optimal aufsetzen und genau da haben wo sie hinsollen, damit du mit so wenig Kraft wie möglich einen sauberen, stabilen Ton bekommst.

Wenn überhaupt Kraftausdauer in der Hand vonnöten ist, dann kannst du die nicht erzwingen. So wie du nicht auf einmal 20 Kilo mehr mit Gewichten stemmen kannst und wenn du es versuchst arbeitest du deinen Körper auf.


Und das allles braucht ...... genau..... Zeit.

grüße B.B.
 
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Ich verzweifelte letzhin beim Versuch den Barre im 7. Bund zu greifen die "G" Saite wollte einfach nicht klar klingen... Das Ei des Kolumbus nach einigen Wochen "suchen" war die Daumen-Haltung... also nicht nur den Zeigefinger im Auge behalten, sondern auch den Daumen für die Optimale Druckverteilung. Musste ziemlich experimentieren, bis ich den Dreh heraus hatte. Viel Erfolg.
 
Ich würde mich dem Post von Wildhorse anschließen. Meiner Erfahrung nach, ist die Haltung des Daumens sehr wichtig, um einen sauberen Barre zu greifen. Dabei sollten Daumen und Zeigefinger möglichst parallel stehen und der Gitarrenhals sich gut in die kleine Mulde dazwischen einfügen. Bei mir bedeutet das, dass die Fingerkuppe vom Zeigefinger ein gutes Stück oben über das Griffbrett ragt. Diese Haltung war, zumindest für mich, am Anfang wahnsinnig anstrengend, hat sich aber bewährt. Kraft ist tatsächlich nicht entscheidend, aber die Sehnen der Hand müssen sich erst an die etwas unnatürliche Handhaltung gewöhnen, um wirklich Druck auf die Saiten zu bringen.
 
Bezogen auf den Daumen: Ich würde aber auch mal das Gegenteil probieren: Barre ohne Daumen üben. Unterarm entspannt hängen lassen (mit Zeigefinger auf dem Griffbrett als Barre) und Zug(!) in Richtung Ellenbogen. Hat mir für einen entspannten Barre geholfen. Dann wieder den Daumen dazu nehmen, und trotzdem den Griff über den "Unterarm-Zug" erzeugen.

Ansonsten war bei Horst Keller letztens auch ein Video zu dem Thema:


Viele Grüße, Sascha
 
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