Bass Gitarre breiter/weicher/wärmer mixen

Cloppy
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Hallo,
ich nehme gerade einige neue Tracks auf. Gitarre und Schlagzeug gefallen mir ziemlich gut, dafür dass quasi kaum etwas an ihnen bearbeitet ist, aber der Bass, der will mir nicht gefallen.
Es geht um folgendes Beispielsample:



Der Mix ist noch sehr leise, weil ich wie gesagt gerade noch aufnehme und an den Spuren außer Panorama nichts gemacht ist.

Ich finde, dass der Bass irgendwie sehr schmal, leblos und hart klingt. Hart liegt sicherlich an der Spielweise, das könnte ich sauberer hinbekommen. Ich hab schon einen Compressor drüber gelegt, um dem irgendwie Herr zu werden, mit folgenden Einstellungen:

Bildschirmfoto 2013-06-26 um 12.08.39.png

Aber trotzdem finde ich, dass es irgendwie immer noch nicht das wahre ist.

Deswegen meine Frage an euch, ob ihr mir Tipps geben könnt, wie man eine Bass Gitarre mixt, wie am ihr eventuell auch im Mix Wärme einhauchen kann.

Vielen Dank schon mal fürs Lesen und Interessieren.
 
Eigenschaft
 
Hi,

also ich habe sehr gute Erfahrung damit gemacht den Bass parallel zu bearbeiten, bzw. in zwei bis drei separat bearbeitbare Kanäle zu splitten. Separiert man beispielsweise den oberen Bereich (oberhalb von 500 bis 800 hz oder so) kann man diesem sehr schön einen Hauch von Chorus oder Tape oder anderweitige Saturation/Overdrive beimischen, ohne dass es den Tiefbassbereich zermatscht. Das war jetzt erst mal recht allgemein, aber es kommt auch drauf an wo Du genau hin willst. Ich hoffe damit kannst Du etwas anfangen. :)

Gruß
 
Find auch, kommt auf jeden fall drauf an wie das gesamtwerk nachher klingen soll. Einfach mal mit den Frequenzen herumspielen, da kann man sich eigentlich gut auslassen. Vielleicht den Mittenbereich etwas raus, der Bass scheint wahrscheinlich auch schon recht alte Saiten zu haben, neue Saiten klingen i.d.R. ganz anders ;) sehr sehr wichtig beim Bass!
Aus alten Saiten bekommst du nämlich nur noch dieses muffige Knartzen. Also ich würd sagen erstmal neue Saiten drauf, und dann Mitten (~200-400Hz) runter, Bass (~70-100Hz) anheben (mit Schlagzeug abstimmen) und dann in den Höhen nach belieben Brillianz rein bringen (mit alten Saiten praktisch unmöglich).
Die Saitengeräuche (zB wichtig für nen gut hörbaren/definierten Anschlag) liegen etwa um die 3-3,4kHz.
Signal splitten macht sich beim Bass immer gut. Vor allem für Zerre im Bass. (im Zerrkanal ab ~300/400Hz nach unten einfach raus drehen) und die Spur dann dem Original zumischen.
Viele nehmen vom Bass auch direkt mit nem Mikro (wie bei ner Akkustikgitarrenabnahme) auf die Saiten gerichtet die Saiten/Anschlagsgeräuche auf und mischen sie bei.
Gibt da viele Möglichkeiten. Ich hab zB immer nen Stereochorus bzw Stereo Enhancer auf dem Bass liegen, der das Bass Signal schön breit und lufitg macht, aber nicht nach Chorus klingt.
Ich denke dabei werden vorrangig die Höhen in die Breite gefahren und die Brillianz somit sehr groß im Stereobild verteilt und gut und immer hörbar und der Bass/Druck bleibt praktisch 'in der Mitte'.


BTW: wie wurde der Bass überhaupt aufgenommen?
 
Darf ich fragen, was für für einen Stereoenhancer du benutzt?.
Damit muss man aufpassen, da man sich unter umständen erhebliche Phasenprobleme reinholt.
 
nope hab nie "voll" enhanced, nur zu gemischt, was den sound etwas luftiger macht, vergleichbar mit dem unterschied zwischen uralten und neuen saiten ;)
aber stimmt schon man muss aufpassen, man gewöhnt sich zu schnell an den 'neuen' sound.

nutze aus guitar rig 5 (unter Modulation) den "Stereo Tune"
funktioniert ganz gut, da ich auch nich den dollsten bass hab ^^
Bass CL GR5.jpg

von 0:38 bis 0:51 hört man den bass 'solo', hier leider etwas leise, hatte eigentlich ma noch was anderes im netz wo man nen lauteren und dreckigeren bass hört, muss ich mal gucken ob ich das noch finde...
https://soundcloud.com/memongrel/all-new-materials-cover-crunch
für nen ~70€ bass aber denke ganz brauchbar :D


edit: hier isses...
https://soundcloud.com/memongrel/drum-test
 
Zuletzt bearbeitet:
...Es geht um folgendes Beispielsample:

Der Mix ist noch sehr leise, weil ich wie gesagt gerade noch aufnehme und an den Spuren außer Panorama nichts gemacht ist.
Ich finde, dass der Bass irgendwie sehr schmal, leblos und hart klingt. ...
... hmmm... klingt doch ganz vernünftig nach Preci... vielleicht eine etwas schwache DI bzw Eingangsstufe ? :gruebel:
die Saiten wären auch nicht ganz unwichtig

cheers, Tom
 
Ich hab den Thread total vergessen, zuviel zu tun gehabt, mein Fehler.

Danke für die ganzen Ideen. Mir ist tatsächlich irgendwann aufgefallen, dass die Basssaiten vermutlich schon 10 Jahre drauf sind. Ich hab zwar derzeit kein Geld für neue Saiten, werde aber dann zur richtigen Aufnahme neue draufziehen, das sollte einiges helfen.

Das mit dem Stereo Enhancer werd ich mir merken, das Endergebnis klingt ziemlich gut auch das Splitten des Signals in 3 Bandbreiten habe ich bereits gelesen.
Ich weiß allerdings nicht genau, wie ich das anstelle. Muss ich da den Bass drei mal aufnehmen, oder reicht es sich da was per Sidechaining zu basteln?

Ich dachte da an:

---> Bus1 (Mid and High Cut) --->
Audio ---> Bus2 (Low and High Cut) ---> Bass-Bus
---> Bus3 (Low and Mid Cut) --->

Ich dachte quasi daran, dass ich das Eingangsignal nehme und an drei busse schicke, bei denen ich zuerst die nicht benötigten Frequenzen wegscheide und dann das verbleibende Spektrum bearbeite und dann alle drei Busse wieder auf einen Bus zu routen.

Ist das so möglich?

Aufgenommen wird der Bass (als auch die Gitarren) mit einem Pod HD Desktop.
 
letztlich kannst du natürlich jede beliebige Verarbeitung auf den Bass anwenden...
es sollte dir aber bewusst sein, dass es kaum etwas gibt, was so empfindlich auf digitale Prozesse reagiert wie ein Bass

2 Faktoren sind da entscheidend:
durch die tiefen Frequenzen liegen die Oberwellen im gut hörbaren Bereich
der steile Anstieg des Signal (sobald mehr als sanft 'gefingert' wird) stellt hohe Ansprüche an die Qualität der Rechenprozesse
(was sich aber durchaus bewusst nutzen lässt, um extra 'trashige' Sounds zu produzieren)

die angedachte 'Aufteilung' wird mit hoher Wahrscheinlichkeit markant Definition aus dem Signal ziehen
ein Bass sollte weitgehend mit seinem 'Eigenklang' bereits gut im Mix sitzen
es ist oft so, dass 'Effektsounds' für sich recht interessant klingen, aber im Gesamtzusammenhang eher untergehen
(dabei 'klauen' sie massiv Energie aus dem Mix, die nicht mehr beim Zuhörer ankommt)

Saiten sind beim Bass-Sound ein ganz wichtiger Faktor, nicht nur was das Spektrum angeht...
die spezifische Spannung führt zu einem individuellen Resonanzverhalten, das sich auf den 'punch' des Instruments auswirkt
(es klingt eigentlich fast gleich, aber der Bass 'funktioniert' merkwürdigerweise irgendwie besser)

ich habe das bei 2 Bässen sehr deutlich erlebt, beide waren so lala und wurden Verkaufskandidaten
durch das (teils zufällige) Finden der 'richtigen' Drähte sind sie geblieben.
beim einen war die Lösung sehr preisgünstig (GHS Boomers) beim anderen mit d'Addario Chromes eher teuer
(allerdings sind Chromes praktisch verschleissfrei und können jahrelang gespielt werden)

cheers, Tom
 

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