[Bass] Hamer Velocity 2 Ash Bass

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Hamer Velocity 2 Ash Bass - http://www.hamerguitars.com/?fa=detail&mid=902

Das ist mein erstes Review, hoffentlich sagt es zu. :)

Vorgeschichte und Kauf:

Ich spiele erst seit zwei Jahren Bass und bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur meinen Peavey Millennium. An sich ist das ja schon mal ein toller Bass, da er ja sehr preiswert war und eine sehr gute Verarbeitung und Bespielbarkeit aufwies. Da ich jedoch Musik aus verschiedenen Genres spiele und mit dem Sound des Peaveys nicht immer zufrieden war und sich mein Geschmack bezüglich der Optik auch änderte hielt ich Ausschau nach einem passenderen Bass. Zuerst wollte ich einen Epiphone Thunderbird; Design ist Top und was der von sich gibt sagt mir auch zu. Außerdem spielte Twiggy von Marilyn Manson den großen Bruder von Gibson, was zusätzlich noch Sympathiepunkte bringt. Also bin ich zum lokalen Musikladen um diesen anzutesten. Dort erwartete mich die erste Enttäuschung: kein Thunderbird. Der Verkäufer begründete dies damit, dass Epiphones Qualität in der letzten Zeit nachgelassen haben soll und er deshalb auch keine Instrumente nachbestellt. Ob's stimmt? In der Tat stand da nur noch ein einziger Epiphone Bass (etwas Les Paul -artiges in mattem schwarz). Dann hat der Verkäufer nach Alternativen für mich gesucht, was sich aber auch als schwierig erwies, da ich einen vielseitigen Sound und ausgefallene Optik unter 350€ wollte. Außerdem waren schwarze Bässe tabu. Jetzt kommt wahrscheinlich Protest aus einigen Ecken, da ein Instrument doch zum Musikmachen gemacht ist und nicht um Schönheitswettbewerbe zu gewinnen, aber was soll ich mit einem Instrument, welches gut klingt aber mit dem ich (selber) aufgrund der suboptimalen Optik doch nicht zufrieden bin? Mir ist Aussehen wichtig und dazu stehe ich.
Auf jeden Fall hab ich schon den Glauben daran, etwas passendes zu finden, verloren, bis mir der gute Mann den Hamer vorschlug. Optik wahr nach meinem Geschmack und der Preis war auch in Ordnung, war sogar ein Sonderangebot. Aber Skepsis bestand weiterhin, immerhin hatte er eine ähnliche Tonabnehmerbestückung wie mein Peavey und die Marke kannte ich auch nicht (vielleicht ein Kramer-Abklatsch aus Fernost? :) ). Zunächst hat er ihn vorgespielt, war nicht schlecht was ich vernehmen konnte, aber wenn man gut spielen kann, kann man auch noch eine 60€ ebay-Klampfe gut in Szene setzen. Aber auch als ich an das Gerät durfte, waren die akustischen Signale passabel. Bespielbarkeit war noch etwas fremdartig aber nicht schlecht. Im Notfall kann man ihn ja noch umtauschen. Also mitgenommen. :D

Features:

-4-Saiter
-24 Bünde
-Longscale Mensur
-Breite am Sattel: 4cm
-aktive Elektronik
-Eschekorpus
-5-teiliger Hals aus 3x Ahorn 2x Bubinga
-Hals 5-fach verschraubt
-Palisander-Griffbrett
-Perlmuttinlays
-verchromte Hardware
-2x J-Style Pickups (schräg)
-1x Volumeregler, 1x Bassboost, 1x Trebleboost, 1x Regler zur Anwahl und zum Mischen der Pickups
-Brücke im Gotoh-Style
-Finish: Transparent Red (gibt’s noch in Transparent Black und Honeyburst)

Verarbeitung und Handling:

Für die Preisklasse ist die Verarbeitung sehr gut. Alle Bauteile sitzen fest und ordentlich, es stehen keine Schrauben hervor und die Mechaniken gehen leichtgängig und sind stimmstabil. Die Bundstäbchen sind abgeschliffen, allerdings ist dabei auch die Kante des Griffbretts mit abgeschliffen worden, ich bin mir nicht sicher, ob das ein Fehler oder gewollt ist, da ich das sonst so noch nicht gesehen habe. Das beeinträchtigt das Spiel jedoch in keinster Weise, im Prinzip macht es das sogar noch etwas angenehmer. Die Inlays sind sauber eingesetzt, hätten aber etwas größer sein können. Die Lackierung ist größten Teils gleichmäßig, nur an der Spitze des unteren Horns ist eine kleine Unebenheit, die aber nicht ins Auge fällt. Der Hals ist geradlinig und nicht verdreht oder verzogen. Die Hölzer weisen keine Astlöcher auf und der Korpus besteht aus zwei Hälften. Die Einstellung war beim Kauf vorbildlich. Die Hardware macht einen sehr soliden Eindruck, besonders die massiv erscheinende Brücke gefällt mir sehr. Es ist einfacher Saiten aufzuziehen da man das Ballend einfach einhängen kann. Die Regler funktionieren tadellos und haben in der Mittelstellung eine Einrastfunktion (außer Volume), was ich sehr praktisch finde. Etwas sorgen macht mir die Plastikklappe des Batteriefachs, da diese sich eher schwer schließen lässt, da der 9V-Block ordentlich dagegendrückt. Insgesamt ist die Verarbeitung in Ordnung und der Großteil der verwendeten Materialien hat einen hochwertigen Eindruck und gibt dem Bass ein „Edel-Image“.
Das Handling ist optimal, der Bass ist nicht kopflastig und ist angenehm zu tragen. Der Hals hat eine angenehme Breite ist aber dicker als der Jazzhals meines alten Peaveys. Anfangs war das etwas komisch, aber nach Eingewöhnung auch in Ordnung. Alle Bünde sind einfach zu erreichen. Der Korpus ist „körperfreundlich“ geformt und die Pickups bieten genug Platz zum Aufsetzen des Daumens.

Sound:

Tja, wie klingt er denn.... ? Das ist für einen Anfänge natürlich schwierig zu beschreiben und die Möglichkeit für Aufnahmen hab ich leider nicht. Aber hier mal der Versuch. Die Klangmöglichkeiten sind durch die vielen Regler vielfältig. Ich wechsle öfters die Einstellungen, je nachdem, was ich spielen will. Im Moment sind Semi-Flats von D'Addario drauf. Im Grunde bleiben der Volumeregler und der Bassboost immer voll aufgedreht da es ansonsten zu dünn wird. Eine Ausnahme ist bei der Verwendung eines Chorus-Effekts, da wird der Bassboost etwas runtergeschraubt da es sonst nur matschig und undefiniert klingt. Der Neck-PU allein bringt einen schön knurrig-growligen Sound mit viel Tiefbass. Abhängig davon, wie stark man den Trebleboost aufdreht klingt er warm und weich knurrend bis aggressiv-drahtig aber stets mit einem Pfund untenrum. Wenn beide PU s nebeneinander geschaltet sind ergibt das einen weichen, homogenen Klang ohne Gebrumm. Mit vollem Treble und Plektrum klingt er schon sehr wie der Bass in Tourniquet von Marilyn Manson (kommt mir also sehr entgegen :D ). Der PU and der Bridge allein find ich meist nicht so doll, er ist sehr drückend und bei entsprechender Einstellung drahtig, aber irgendwas fehlt oder ist immer zu viel, kann ich schlecht beschreiben.

Pro/Contra:

+Preis
+variabler Sound
+Design
+Bespielbarkeit/Handling
+wertige Materialien, Hardware
+relativ gute Verarbeitung

-Plastikbatteriefach (Klappe)
-Stegtonabnehmer klingt allein nicht so toll (Geschmackssache, also ausprobieren!)
(-Abschliff der Griffbrettkante ?)

Fazit:

Wer einen vielseitigen Bass für wenig Geld sucht, ist mit dem Hamer Velocity bestimmt zufrieden. Meiner hat mit Gigbag 285€ gekostet, war wie gesagt ein Sonderangebot, sonst scheint der Preis bei ca. 320-340€ zu liegen. Anspielen vorher ist natürlich immer besser.

Würde mich über Anregungen und andere Meinungen freuen. Bei Fragen fragen! :D
 
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