Bass raushören

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newbassist
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Der Titel klingt vielleicht etwas komisch, also schildere ich noch mal mein Vorhaben :
Ich spiel jetzt in etwa ein halbes Jahr (vielleicht etwas länger) und finde, dass jetzt auch mal etwas Theorie dazu kommen sollte;
also will ich jetzt lernen, den Bass aus einem Lied rausschreiben zu können, bzw. ein tab dazu zu schreiben.
Die bisherigen Versuche sind gescheitert, wahrscheinlich war in vielen Fällen der Bass kaum raushörbar, weil das Tonstudio mist gebaut hat.
Habt ihr vielleicht ein paar Tips, wie man so etwas am besten angeht (mit der Melodie anfangen ? Den Song erst mal gliedern ?) ?
Und mit welchen Liedern (ich meine echte Lieder, nicht Happy Birthday, das hab ich sogar geschafft zu tabben) geht das am besten,
es sollte nicht zu schwer sein und der Bass sollte gut hörbar sein ?
Danke schon mal :)
 
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Warum die Arbeit (es sei denn, Du willst Dein Gehör schulen), es gibt doch Millionen an Bass tabs zum runterladen.
 
es gibt doch Millionen an Bass tabs zum runterladen.

Es geht mir um die Schulung des gehörs, vielleicht gibt es in 3 oder 4 Jahren mal ein Lied, dass ich als erster tabben könnte, aber darum geht es nicht.
Wenn man ein Instrument aber wirklich gut spielen können will, dann macht das in meinen Augen sinn
 
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alexanderjoseph
  • Gelöscht von jw-lighting
Ich bin jedes mal begeistert von der Qualität der Tabs.

Teilweise stimmen sie überhaupt nicht, teilweise fehlt etwas, teilweise fehlen Kleinigkeiten die für das Feeling aber enorm wichtig sind.

Darum würde ich mein Gehör dahingehend gerne schulen
 
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alexanderjoseph
  • Gelöscht von jw-lighting
Hallo,

mir gehts ein Stück weit immer noch ähnlich wie Dir.
Heraushören ist nicht immer so einfach, je nach Mix.

Was ich aber sicher sagen kann, ist, dass mit dem eigenen Spielvermögen das musikalische Vokabular steigt und man die Phrasen dann in Songs leichter wieder findet.

Soll also heissen, dass ich erst eine Ahnung haben muss "was ist mit dem Bass überhaupt möglich" um es dann speditiv raushören zu können.

Mir hilft dann oft das alte Quicktime in der Version 7. Da konnte man die Songs noch schneller oder langsamer wiedergeben ohne eine Pitchkorrektur machen zu müssen.

Dann nehme ich die Lyrics von irgendwo und höre das ganze mal in halben Tempo durch und kann den Songs nach Passagen gliedern.
Am Anfang kann man die Parts ja vereinfachen, damit man sie spielen kann.

Auf Youtube gibts viele Coverversionen von Bassisten oder "How-to" Videos.
Da hat man nicht nur eine akustische, sondern auch noch eine visuelle Kontrolle

Gruss
Marco
 
Also ich würde folgendermaßen daran herangehen:

1. Struktur des Stückes ermitteln. Z.B.
8 Takte Intro (A)
16 Takte Verse (B)
16 Takte Chorus (C)
..........
-> 8A 16B 16C 16B 16C 16D (Bridge) etc. oder ABACAB

2. Tonart ermitteln, dadurch ergibt sich meist schon welche Akkorde benutzt werden.
bei G-Dur z.B. G-C-D- em-am etc. Möglichst mit 7er Akkorde, z.B. D7

3. Basstöne der jeweiligen 1 etc. herausbekommen oder entsprechendes Basriff

4. Zählzeiten der Töne herausbekommen. Der Fuß schlagt 1-2-3-4. Die + liegt dazwischen.
Die meisten Bassläufe basieren auf 1/4 und 1/8.

Dann kommen die "Feinheiten".

PS. Exaktes Tempo mit Beatcounter auf mp3-Datei ist auch wichtig. Auch um zu wissen, was Viertel und was Achtel sind.

gruss Ralf
 
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Ziemlich ähnlich, wie Ralf das beschrieben hat, mache ich das auch immer. Wobei ich bei der letzten größeren Aktion (wunderbar funkige Krimi-Musik aus den 70ern) teilweise faul war und Punkt 2 ziemlich stiefmütterlich behandelt habe ;) - ich mußte ja nur den Baßpart übernehmen.

Und mit welchen Liedern (ich meine echte Lieder, nicht Happy Birthday, das hab ich sogar geschafft zu tabben) geht das am besten,
es sollte nicht zu schwer sein und der Bass sollte gut hörbar sein ?
Fang doch am besten mit einem Stück an, das Dir Spaß macht und das Du vielleicht sogar ohnehin schon im Ohr hast.

Es sei denn - das kann tatsächlich ein Problem sein und ist ernstgemeint - Du willst Dir den "Zauber" so eines Stücks erhalten. Mir ging das jedenfalls früher öfters so, daß mir so ein Stück nach der großen Raushör-Aktion zu den Ohren rauskam... ;)

Michael
 
Ich kenne noch die Zeiten als es kaum käufliche Noten gab (meist sehr teuer) und man den Plattenspieler in der Geschwindigkeit heruntergedreht hat, um die Feinheiten mitzubekommen.
Inzwischen gibt es auch bessere Noten. Viele Open Tunings wurden damals in Normalstimmung notiert (z.B. Kashmir oder Stones).

Auch gibt es inzwischen im Netz viele Tabs (die leider nicht immer stimmen). Die kann man als "Ausgangsbasis" benutzen (da steckt schon eine Menge Vorarbeit drin).

gruss Ralf
 
Das Vorgehen werde ich mal so übernehmen . Was die Stücke anbelangt würde ich nur ungern bekannte nehmen, da ich a) dazu schon meist die Tabs kenne und ich will ja die Ohren trainieren, nicht das Gedächtnis und b) die Stücke teilweise zu schwer sind oder der Bass schlecht hörbar ist
 
.....Auch gibt es inzwischen im Netz viele Tabs (die leider nicht immer stimmen). Die kann man als "Ausgangsbasis" benutzen (da steckt schon eine Menge Vorarbeit drin).

gruss Ralf

So mache ich das auch, suche mir einen brauchbaren Tab im Netz und schreibe dann nach Gehör um, streiche, erweitere. In der Regel ist ein mäßiges Tab eine bessere Basis als ein leeres Blatt Papier.
 
Ein weiter Trick, wenn man das Stück als mp3 hat, ist, das mit dem EQ bearbeiten, damit der Bass deutlicher durch kommt. Bei Youtube gibt es solche "Bass Extracts" z.B.für John Entwistle u.a.
 
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Für Dein Vorhaben auf lange Sicht empfehlenswert ist auch noch ein Programm wie Transcribe (1, von 7th String für PC, Mac, Linux) oder Capo Touch (2, für iOS). Kostet zwar etwas, aber auch nicht die Welt.

Mit diesen Programmen kann man die Stücke langsamer abspielen, daneben gibts EQ-Presets um den Bass zu betonen. Kann ich nur empfehlen, grabe ich immer wieder mal aus und beide Programme sind ihr Geld wert und vermeiden viel Frust durch A-B-Repeat oder die Möglichkeit, Marker zu setzen. ! Daneben bieten die auch eine Frequenzanalyse, d.h. Vorschläge, welche Akkorde es evtl. sein könnten. Das funktioniert bei Transcribe so lala, bei Capo eher schlecht.

Und da Du ja scheinbar nicht nur einmal was raushören willst, sondern so Dein Gehör schulen, lohnt sich das auf jeden Fall.

(1) http://www.seventhstring.com/
(2) https://itunes.apple.com/us/app/capo-touch/id887497388?mt=8
 
Tempo verlangsamen etc kann man auch mit Audacity (freeware). Ein ganz brauchbarer Wave-Editor.

http://audacity.sourceforge.net/?lang=de

"
Über Audacity

Audacity ist ein kostenloses, benutzerfreundliches, multikanal Audiobearbeitungs und -Aufnahmeprogramm für Windows, Mac OS X, GNU/Linux und andere Betriebssysteme. Die Benutzeroberfläche ist in viele Sprachen übersetzt. Mit Audacity können Sie:
Über Freie Software

Audacity ist freie Software, entwickelt von einer Gruppe Freiwilliger und verbreitet unter der GNU General Public License (GPL).
 
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Also es gibt 2 Sachen die Du üben kannst, die aber auch irgendwie zusammen gehören:
Nach Gehör nachspielen und nach Gehör aufschreiben.

Noten/Tabs aufzuschreiben ist ne enorm hilfreiche Übung, weil es nicht selten aufdeckt, dass man gar nicht so genau weiß was man da spielt und dass irgendwo "Logiklücken" sind. Außerdem ist es in Bandsituationen extrem hilfreich wenn man Dinge erklären kann. Und wenn man etwas schnell aufschreiben kann bringt das extrem viel. Früher musste ich immer ein Soundbeispiel hören um zu verstehen wie es gemeint ist. Ich konnte halt nur nach Gehör spielen.

Anders herum ists auch nervig, wenn man zwar alles was aufgeschrieben ist nach 2-3 Versuchen fehlerfrei hinbekommt, aber nicht eine Melodie nachspielen kann die einem zum Beispiel auf nem Sax vorgespielt wird.


Beides sind Trainingssachen. Aufschreiben kann man gut üben, indem Du mal Songs/Basslinien aufschreibst, die du schon gut kennst. Du wirst feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Als Kontrolle kannst Du das, was du aufgeschrieben hast in ein Notationsprogramm eingeben und dann abspielen. Aus Fehlern lernt man.

Nach Gehör nachspielen macht man einfach indem man jeden Tag einen neuen Song nach Zufall googelt und dann mal die bassline ganz genau nachspielt. Also wirklich auch die Fills ganz genau nehmen. Google zum Beispiel Peter Gabriel und dann nimmst dir den 5. Song aus der Kontextsuche oder ähnliches. Du wirst dann feststellen, dass alle Bassisten gemäß ihres genres letzlich immer das gleiche tun. Dass Fills auf Pentatonischen ausschnitten basieren. Dass im Metal oft die kleine Sekunde über dem Grundton bestandteil eines Riffs ist, dass dieser "orientalische Klang" aus einer bestimmten Tonleiter heraus kommt, dass im Blues bestimmte Töne, die sonst nirgendwo auftauschen (Blue Notes), vorkommen, dann diese charakteristischen jamiroquai oktaven.... diese Dinge haben ihren eigenen Sound den man irgendwann auch ohne das Instrument in die Hand nehmen zu müssen, hört.

Jahrelanges Üben übrigens... :rolleyes:
 
Ich hab mich jetzt ein wenig mit der Demo Version von Anytune beschäftigt.
Klappt soweit auch recht gut, obwohl der Bass Filter teilweise abgeändert werden musste.
Wie geht man am besten an Variationen ran ?
Ich hab mir ein Lied rausgenommen gehabt (Live Version und der Kameramann stand bei der Aufnahme neben den Bass Speakern, also ging es besser als bei Studioaufnahmen) und das Tabben vom groben Aufbau (Rhythmus und die entsprechenden Töne) hat auch gut geklappt,
aber bei den Variationen bin ich mir nicht sicher (an denen hat sich anscheinend auch noch nie jemand erprobt).
Wie würde man an die am besten ran gehen ?
 
Was meinst Du mit Variationen?
Fills/Licks/Improvisationen?
 
Ich glaube nicht, dass der Teil improvisiert war. Ich glaube musikalisch würde man das als Fill bezeichnen, was ich meine
 
Was sowas betrifft kann ich Audacity nur empfehlen, wenn ich mir einen Song raushören muss und an einem einzelnen Lick hänge, dann schneide ich mir damit dieses Segment aus und setze es in Endlosschleife.
 

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