[Bass] - Squier Jazz Bass Deluxe Active V Review

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Squier Jazz Deluxe Bass 5 Active Review

Vorgeschichte:

Auch wenn es sich komisch anhörte, besaß ich nur einen Gibson SG Bass, der doch einen sehr speziellen, mitten-knurrigen Rocksound produziert und so sehr in der möglichen Musik einschränkt. Daher war ich auf der Suche nach einem Sound, der einerseits zum Slappen taugt, andererseits einen typischen, knurrigen Jazz-Bass Sound produzieren kann.

Im Musikgeschäft testete ich einige Instrumente an und blieb am Squier Deluxe hängen, der nur 300€ kostete. Da ich so vom Klang begeistert war, entschied ich mich für ihn und so befindet er sich nun in meiner Sammlung und sorgte durch seine Klangeigenschaften dadurch, dass ich nen immensen Sprung nach vorne machte in der Qualität als Bassist, da ich mit ihm nun ganz andere Musikrichtungen und Techniken ausprobieren konnte :) Da im Musikladen gekauft, gab es auch direkt ein sehr gutes Setup dazu!

Technische Daten (stammen von der Squier Webseite):

Model Name: Deluxe Jazz Bass® V Active (5-String)
Model Number: 030-0575-(Color #)
Series: Deluxe Series
Colors: (500) 3-Color Sunburst, (505) Olympic White, (506) Black, (Polyurethane Finish)
Body: Basswood
Neck: Maple, C-Shape, (Polyurethane Finish)
Fingerboard: Ebonol, 12”
Radius: (305mm) No. of Frets 20
Pickups: Medium Jumbo Pickups 2 Single-Coil 5-String Jazz Bass® Pickups (Mid & Bridge)
Controls: Master Volume, Blend, Treble, Middle, Bass, Slap Switch

ACTIVE CIRCUIT SLAP SWITCH ON SLAP SWITCH OFF
INPUT 1KHz 100mV
BATTERY 9V
MAX OUTPUT (VR MAX,EQ C) 1KHz 100mV 60mV
TREBLE BOOST/CUT 10KHz 8dB/-9dB 9dB/-9dB
MIDDLE BOOST/CUT 1KHz 9dB/-10dB 7dB/-8dB
BASS BOOST/CUT 100Hz 7dB/-7dB 4dB/-5dB
MINI NOISE (VR ALL MINI) 1KHz 0.5mV below 0.5mV below
MAX NOISE (VR ALL MAX) 1KHz 3mV below 3mV below
RESPONSE 100 Hz LOW 0dB 8dB
1 KHz MIDDLE 0dB 0dB
10 KHz HIGH 0dB 4dB Pickup Switching Blend Control Bridge Standard 5-Saddle Machine Heads Standard Open-Gear Tuners, (4-Over / 1-Under) Hardware Chrome Pickguard None Scale Length 34” (864 mm) Width at Nut 2.008" (51 mm) Unique Features Active Electronics,
Quick Release Battery Compartment,
Side Dot Position Inlays,
Knurled Chrome Control Knobs,
Matching Painted Headstocks on Black (06) and Olympic White (05) Strings Fender Super 7350-5M Stainless Steel (.045 to .125) Accessories None Introduced 1/2007

Verarbeitung:

Wow. Die Verarbeitung ist hervorragend, sowas hab ich mit Abstand für diesen Preis noch nicht gesehen. Die Lackierung ist hervorragend, die Frets sitzen hervorragend und sich nicht scharf, alles ist sauber montiert, die Hölzer sind super zugeschnitten und montiert, der einzige richtige Makel ist die Buchse gewesen, die einen Wackelkontakt hatte, die sollte ausgetauscht werden. Vielleicht ein weiter Makel: der Mittenpoti lässt sich teilweise schwer drehen, mich störts nicht wirklich.

Das Griffbrett ist aus Ebonol, also aus einem Kunststoff. Dies hat den Vorteil, dass der Hals supergerade ist, nicht austrocknen kann und nen Dreh im Hals nicht auftritt. Inwiefern Ebonol den Sound negativ beeinflusst kann ich nicht sagen, mir viel kein Nachteil auf. Spieltechnisch gibt es keinen Unterschied.

Auf dem Hals befinden sich keine Blockinlays zur Bundmarkierung – doch man ehrlich, wer sieht die schon beim Spielen? Mich stört es nicht, die Punktmarkierungen an der Saite des Halses reichen mir vollkommen!

Kurz gesagt: Für den Preis schon fast geschenkt, da haben mir Instrumente für das 3fache weniger geboten!

Spielgefühl:


Schwer zu sagen für mich, da ich normalerweise Shortscale spiele und so dieser Bass für mich in doppelter Hinsicht ein riesiges Monster ist: einerseits Longscale, andererseits 5 Saiten. Jedoch komme ich doch gut mit ihm zurecht, was an 2 tollen Eigenschaften liegt. Einerseits sorgt die tolle Korpusform und die Positionierung der Pickups dafür, dass die Anschlagshand sehr bequem am Bass sitzen kann, für Plekspieler sollte der Bass ebenfalls toll sein, da auch mit Plek der Bass super zu spielen ist. Andererseits ist das String Spacing groß, das heißt die Saiten liegen relativ weit auseinander, trotz der Tatsache, dass der Bass ein 5-Saiter ist. Dadurch ist der Hals natürlich etwas breiter und meiner Meinung nach nicht so toll zu spielen wie nen schmaler Hals mit 4 Saiten, doch hey: es ist ein 5-Saiter!
Das C-Shape sorgt für einen sehr flachen Hals, wodurch der Bass meiner Meinung nach spürbar besser zu spielen ist. Und dafür ist das Spacing ideal wie ich finde: Slapping ist problemlos möglich, selbst auf der G-Saite (darüber ist noch bei mir die hohe C-Saite,), durch den großen Abstand ist Popping kein Problem auf dem Bass und beim Slappen trifft man nicht so leicht andere Saiten.

Für B-Saiten-Leute: Habe ne hohe C-Saite drauf und habe keine Erfahrung mit B-Saiten. Jedoch kann ich sagen: mir erschien die B-Saite im Shop stimmfest und gut sitzend, der Klang schien gut wiedergegeben zu werden. Dies bestätigen andere Besitzer dieses Basses.

Daher: Wer virtuos Soli in 16/32tel Noten spielen will: holt Euch nen Shortscale mit Saiten, die eng aneinander liegen. Für Leute die Slappen, Tappen und „normal“ spielen: mit diesem Bass könnt Ihr glücklich werden.

Klang:

Der Bass ist in seinen klanglichen Eigenschaften vielseitig. Zwar ist der Equalizer nicht ein Wunderwerk der Flexibilität, doch mit etwas ausprobieren kriegt man fast jeden Sound hin.

Jazz-Bass Sound: Wow, das Ding kann knurren. Und Mitten produzieren kann er auch gut. So muss ein Jazz-Bass klingen. Siehe Sound-Sample.

Der Bass ist ein echtes Hi-Fi Wunder. Wer auf „moderne“ Badewannensounds steht, wird von dem Instrument begeistert sein! Die Tiefbässe sind echt gewaltig und die Höhen glasklar und Brillanzen werden fantastisch wiedergegeben. Dies spricht für die gute Qualität der Tonabnehmer! Wie in den Soundbeispielen sind so gut, dass sie schonungslos mein erbärmlich schlecht-unsauberes Spielen offen legen :-D . Leider ist, wie so üblich bei Single-Coils ein leichtes Rauschen präsent. Dies wird verstärkt durch das volle Aufdrehen der Höhenblende, kommt diese jedoch nicht über 75 Prozent, ist das Rauschen sehr erträglich leise! Für den Preis des Basses ist es mehr als akzeptabel!

Der sogenannte Slap-Switch: Legt man diesen Schalter um, werden Mitten gecuttet und Tiefen und Höhen geboostet. Dies führt zu einer starken Veränderung des Sounds hin zum Slap-Sound. Ist insofern praktisch, dass man so zum Beispiel in einem Lied schnell mal von einem tollen Fingerstyle-Sound zum Slappen übergehen kann, ohne an irgendeinem Regler drehen zu müssen, sei es am Amp oder am Bass. Ich habe jedoch den Eindruck, als wenn die Lautstärke etwas in den Keller geht, sprich der Output lässt minimal nach.

Auch hier das Fazit: Es gibt zwar sicherlich bessere Equalizer und bestimmt auch besser klingende Instrumente, doch in der Preisklasse sucht der Bass seinesgleichen! Hervorragender Sound. Zwar mag es in jedem Bereich Bässe geben für mehr Geld, die den Sound, auf den sie spezialisiert sind besser beherrschen, doch kann man sagen, dass der Bass mit seiner Vielseitigkeit punkten kann, die in allen Bereichen gute Resultate bietet, besonders für den Preis!

Fazit:

Sehr guter Bass, aber nicht perfekt :DIch rate jedem, diesen Bass anzutesten, wenn er kann. Der Preis von 300€ ist schon ein Verbrechen, wenn man bedenkt, dass man bei anderen Herstellern das Doppelte für so einen Bass bezahlt und weniger dafür kriegt ;-) Also super Preis-Leistungs-Verhältnis! :great:

Die Verarbeitung ist sehr gut, wenn man von der Buchse absieht, die sollte gewechselt werden. Der Sound ist vielseitig und für alle Musikrichtungen einsetzbar.

Aufgrund der soliden Qualität der Materialien und der guten Verarbeitung des Basses, dürften hier Modifikationen sicherlich keine Geldverschwendung sein.

Ich wollte ein objektiven Review schreiben und auf Schwärmen verzichten, aber sorry, ich konnte leider, so sehr ich es auch versuchte, keine wirklichen Schwachstellen finden! Das Schnarren der Saiten liegt am Setup des Basses, und nicht am Bass selbst und meine Probleme mit dem Spielkomfort liegen ja eher an meiner Shortscale-Fixierung.

Von mir gibt es daher eine klare Kaufempfehlung!

Pro:

- Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar
- tolle Verarbeitung
- sehr variabler Sound
- sehr gut klingendes Instrument
- tolle Korpusform, C-Shape Hals, und Saitenabstand spitze
- gute Ausgangsbasis für Modifikationen

Contra:

- schlechte Buchse
- Output leidet etwas unter dem Slap-Switch
- Teilweise leichtes Rauschen aufgrund der Single-Coils

Anbei ein paar Fotos und Sound Samples (mit denen ich mir ehrlich gesagt keine Mühe gegeben hab, aufgenommen über Guitar Port ohne Effekte oder weiteren Equalizer oder ähnliches - What you Hear is what you Get :D).

Sound-Samples:


 
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Du Schuft, wollte mich eben auch an ein Review zu diesem Bass setzen, aber deins hat schon sogut wie alles behandelt, was man zu dem Bass sagen braucht.

Eines möchte ich trotzdem los werden. Ich bekam den Bass leider mit einem extrem miesen Setup, welches sich Gott sei Dank schnell beheb lies. Vorher haben H, E und A Saite extrem geschnarrt, wenn man sie etwas schneller spielen wollte. Ergo-> Saitenlage aller Saiten erhöt, Pickups etwas hochgeschraubt, nachgestimmt und BUM, abgings.

Auch zu erwähnen ist, dass die H-Saite trotz des niedrigen Preises richtig druckvoll ist!

Achja, und ich persönlich spiele das Ding generell NUR mit Slapswitch: ON.
 
@ Wassu: Darf ich fragen, welche Musikrichtung du so spielst und was für Saiten zu verwendest? Mit Slap-Switch On hat man ja schon nen sehr charakteristischen Sound ^^ Und: Hast du auch das Gefühl, dass der Slap Switch zu einem leichten Lautstärkeabfall führt?

@ All: Feedback, anyone? Hab ich zu viel geschrieben? Zu wenig? Will es ja beim nächsten mal besser machen :great:
 
Ich spiele Pop-Rock mit der Band und privat Ska-Punk und Metal und komme mit dem Sound echt gut hin.

Den Lautstärkeabfall kann ich bestätigen.
 
So, ich hab das Teil jetzt gestern auch mal angespielt.

Optisch macht er wirklich einiges her, das Ebonol-Griffbrett sieht sehr schick aus, quasi als wäre es mit Klavierlack überzogen, tiefschwarz und glänzend.
An Verarbeitung, Lackierung etc. gibt es quasi nichts auszusetzen, das einzige, was mir in der Kürze der Zeit aufgefallen ist, sind deutlich unterschiedlich schwergängige Potis.

Zum Sound: ein typischer Jazzbass ist das nicht - dafür aber deutlich vielseitiger in den Klangmöglichkeiten.
Die Regelfrequenzen haben mich allerdings nur wenig überzeugt, der Bassregler tut ja noch halbwegs, was er soll, aber der Mitten- und Höhenregler haben nur ziemlich undefinierbar irgendwo etwas dazugefügt bzw. weggenommen.
Ich hab erstmal den Kollegen Fachverkäufer geholt, und ihn gefragt, welcher Regler denn was genau macht - er hat ihn kurz angespielt und dann gemeint: "ok, das sind die Tiefen...das hier wohl die Höhen, schätze ich...und dann müsste der unterste die Mitten...hmmm...mit viel Phantasie, ja..."
Ansonsten hat der Bass einen schönen, runden Klang, den manche als vielseitig, andere wieder als charakterlos beschreiben würden... :D
Der Slap-Switch verleiht dem Teil nochmal einen ordentlichen Zusatzschub, ähnlich wie ein Contour-Switch bei manchen Amps.
Die H-Saite fällt ein klein wenig ab, klingt nicht ganz so voluminös wie die anderen, aber nichts, was man nicht evtl. mit anderen Saiten in den Griff bekommen könnte - und Hand auf's Herz: für den Preis immer noch top!

Der Hals: wer bitte hat erzählt, Warwick-Hälse wären Baseballschläger...???
DAS ist einer, aber vom allerfettesten!
Der Kerl ist breiter als der von meinem 6-Saiter und dazu noch um einiges dicker!
Kein Vergleich zu meinem Sandberg Bullet 5, G&L L-2500, WW Corvette $$ 5, die sind alle um Welten zierlicher.
Dafür hat er ein weites Stringspacing, was slappen deutlich erleichtern sollte.
Dazu passt dann auch der Sound wie die Faust auf's Auge.

Mein Fazit: für mich isser nix, wenn jemand aber einen günstigen 5er zum slappen sucht, der dazu noch klassisch mit leicht edlem Touch aussieht - zugreifen!
Ich hab parallel dazu noch den Squier Jazz Bass Standard und den Classic Vibe 60s Jazz Bass getestet, den Vintage Modified hatte Musik Schmidt leider gerade nicht da, aber für mich ist es der Classic Vibe geworden, obwohl ich eigentlich keine glänzend lackierten Hälse mag.
Der klingt, wie es ein Jazzi soll, der Standard kann da nicht mithalten (ist aber per se für den Preis auch absolut top!), laut Gregor Fris vom Schmidt macht er die 7er Mexico Jazzis quasi überflüssig und klingt wie ein doppelt so teures Gerät.
Das habe ich in der Kürze der Zeit zwar nicht mehr ausprobieren können, aber ich vertraue Gregor da schon, der hat mich bisher immer super beraten und mir noch keinen Mist erzählt.:great:
 
Eure Impressionen kann ich nachvollziehen und bestätigen! :great:

Was die Variabilität des Sounds angeht: Der Equalizer an sich taugt nicht sehr viel, das stimmt! Da ist nicht viel zu holen. Mein "Trick": Ich kombiniere Equalizer sinnvoll mit dem Slap Switch, dadurch ist das Ding doch schon variabel. Mitten kann er zwar, aber dieser sehr warme, sehr knackige Jazz-Bass Sound ist wohl wirklich nicht drin. Ich würd den Bass auch eher, auch dank des großen String-Spacings für Slapper empfehlen oder für Badewannenliebhaber.

Ich komme dank des Slap-Switches eigentlich ohne zusätzlichen Equalizer aus, aber ich denke, nen Preamp könnte hier trotzdem nicht schaden.

Vielleicht muss man auch etwas die Aussage der Vielseitigkeit des Sounds revidieren, wenn man das Fehlen des typischen Jazz-Bass-Sounds beachtet. Das gelingt dem bass in der Tat nicht soo gut wie zum Beispiel dem Squier Vintage Modified Jazz Bass.
 
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