Bassregister bei Konverter- und hochwertigen Standardbassinstrumenten beim Stradellabass-Spiel

Bernnt
Bernnt
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.04.24
Registriert
03.02.17
Beiträge
3.195
Kekse
13.082
Spielt man den gewöhnlichen Stradella-Bass bei Konverterakkordeons und bei hochwertigen Standard-Bass-Instrumenten, so fällt auf, dass die Bassregister der beiden Instrumententypen völlig unterschiedliche Klangkombinationen ermöglichen. Bei meiner Beltuna Leader etwa kann ich die Grundbässe auch in Tenor-, Alt- ja sogar in der Sopranlage spielen, wenn ich die richtigen Register einlege. Das Resultat ist z.B. ein hoher prägnanter dünner sensibler Bass, der offensichtlich wenige Stimmzungen zum Erklingen bringt, aber sehr interessante Klangkombinationen im Zusammenspiel mit dem Diskant ermöglicht. Dazu kommen leichte Begleit-Bässe. Dasselbe ist mit den Standard-Bass-Registern von Konvertern nicht zu erreichen. Warum ist das so? Kann man Konverter konstruieren, die eine ähnliche Vielfalt beim Stradellabass-Spiel bieten oder ist das aus mechanischen Gründen unmöglich?
(Vielleicht suche ich ja nach einem eierlegenden Wollmilchsau-Instrument?)
 
Eigenschaft
 
Bei meiner Beltuna Leader etwa kann ich die Grundbässe auch in Tenor-, Alt- ja sogar in der Sopranlage spielen, wenn ich die richtigen Register einlege. Das Resultat ist z.B. ein hoher prägnanter dünner sensibler Bass, der offensichtlich wenige Stimmzungen zum Erklingen bringt, aber sehr interessante Klangkombinationen im Zusammenspiel mit dem Diskant ermöglicht.

Jetzt bin ich nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstanden habe, aber so wie ich das verstanden habe dann sind das ein paar Register, die stimmlich den Diskant ergänzen. So was hat meine olle Gola auch und ich dachte, dass das nur ein Phänomen der damaligen Zeit war, als man versuchte den Diskant etwas zu erweitern um zusammen mit dem Bass noch ein paar Klangfarben mehr erzeugen zu können. Das Ganze ist damals nicht richtig angeommen worden und ist später in der Versenkung verschwunden - da zuwenig gewünscht.

so fällt auf, dass die Bassregister der beiden Instrumententypen völlig unterschiedliche Klangkombinationen ermöglichen.

Die Bassbelegung kennt keinen Standard und es gibt hier praktisch alle Kombinatonen und bei vielen hochwertigen Instrumenten kann man, wenn man die neu kauft bei der Bestellung die Registerbelegung angeben und sich nach seiner Facon einrichten lassen.
Es gibt auch Akkordeons wie die Morino IV CS45 die hat noch zusätzliche Kombinationsschalter im Bass so dass man zu den vorhandenen Bassregistern noch weitere Kobminationen durch zu oder wegschalten von Chören mixen kann... so in etwa das Prinzip der Imperator V vom Diskant in den Bass übertragen - da brauchts schon fast einen extra Lehrgang zum richtigen schalten des Bassregisters.

Auf der anderen Seite kann man sich auch nachträglich seine Registerbelegung ändern lassen. Dazu müssen ein neuer Satz entsprechend abgeänderter Registerschieber eingebaut werden. Das kann praktisch jede versierte Fachwerkstatt machen.

Dasselbe ist mit den Standard-Bass-Registern von Konvertern nicht zu erreichen. Warum ist das so?

Das was man mit diesen Registern wollte hat man mehr oder weniger mit dem Konverter ja eingebaut - sogar über mehrere Oktaven hinweg. Durch die Einzeltöne des Konverters hat man ja den gleichen Effekt, nur noch deutlich erweitert, was man auf dem Standardbass mit den verschiedenen Oktavregistern auch erreicht. Nur dass man halt nicht jede Oktave einzeln schalten muss, sondern mit einmal auf den Konverter schalten alle Oktaven gleichzeitig zur Verfügung hat. Dafür muss man sich die Begleitbässe halt mixen.

Machbar ist das schon, dass man wie beim Standardbass Akko auch die Basstegister nach Oktavlage sortiert schalten kann - nur, warum soll man hierfür Standardbassregister hergeben, wenn man das mit einem Klick im Konverter eh in voller Größe zur Verfügung hat?
 
Wir hatten mal einen Faden, der belegte, wie anstrengend und wahnsinnig es ist, Jazz auf Melodiebass zu spielen.
Das Argument, man brauche die Kombinationen nicht, weil alles mit MIII möglich ist, kann ich nicht so wirklich bestätigen. So virtuos wie man tiefste Einzelbässe und mitllere oder hohe Akkorde auf MII abwechseln kann (insbesondere in Kombination mit MI), geht das in vielen Fällen mit MIII eigentlich nicht. Es hängt wie immer vom Arrangement (oder der Komposition) ab.

Andererseits habe ich mit dem Bayanina von Borsini gerade ein Instrument in der Hand, das doch recht viele Schaltungsmöglichkeiten bietet, obwohl es ein Converter ist.
Es wird nur oft nicht gemacht - was schade, aber wahrscheinlich wirklich oft konstruktionsbedingt ist.
 
Ich habe bisher noch kein Konverterakkordeon selbst gespielt, wo mir der Standard-Bass auf Anhieb gefallen hätte.
Kein Instrument hatte diese Leichtigkeit die ich von guten Stradellabass Instrumenten gewöhnt war.
Auch mit ein Grund, warum ich immer noch jeweils ein Freebass- und ein Stradellabassakkordeon spiele.

Beim Converter klingen bei den Grundtönen oft noch sehr tiefe Töne mit, die sich über die Registerkombinationen nicht wegschalten lassen.
Diese tiefen Töne laufen nicht einfach in einer Oktave tiefer mit sondern haben auch einen Oktavknick, der meiner Meinung nach nicht so elegant kaschiert ist.
Selten klingen Akkordbilder unisono , das fällt da irgendwie auseinander .
Ich hatte länger eine Victoria Conservatorio XB 340 hier zu stehen, welche vor der Poeta ein Spitzenmodell von Victoria war .
Dort ließ sich noch ein Oktavkoppler zuschalten - was insgesamt ein runderes Klangbild ergab , aber den Bass auch recht dominant werden ließ.
Irgendwie trotzdem unbefriedigend...
Wenn ich daneben meine kleine Standardbass Victoria mit nur zwei Bassregistern gespielt habe , fiel sofort auf wie fein abgestimmt dagegen bei diesem Schülerinstrument Bass und Diskant zusammen passten.

Bei Standard Bass Akkordeons ist der Bass ja recht übersichtlich aufgebaut ,
dort liegen mehrere Stimmstöcke mit jeweils 12 Halbtönen hintereinander und rein theoretisch ließen sich alle
diese Stimmstöcke als Grund- und Akkordtöne kombinieren.

Bei Konverter Akkordeons sind die Stimmstöcke zumeist von Anordnung und Proportion wie die, der Diskantseite geformt.
Das man damit Einzeltöne , ein und zweichörig spielen kann ist offensichtlich, wie sich jedoch daraus Grund - und Akkordtöne rekrutieren lassen ist und bleibt ein mechanische Wunderwerk.
Augenscheinlich jedoch sind dort nicht so viele verschiedene Kombinationen möglich .
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Jetzt bin ich nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstanden habe
Wenn du schon glaubst, mich nicht richtig verstanden zu haben, dann muss ich nachlegen. Hier die akustische Hilfe. Sie demonstriert die Möglichkeiten der Bass-Seite der Beltuna Leader. Bei sieben Registern enthält sie ein Mute, was den Bass gänzlich abschaltet. Also macht es sechsmal Klick und man hört jedesmal danach den Bass und die Akkorde in einer anderen Lage:





Die Reihenfolge der Register und die gewählten Kombinationen der Akkorde sind natürlich bei jedem Instrument anders, aber ich würde behaupten, bei allen hochpreisigen Instrumenten gibt es ähnliche Möglichkeiten. Bei der Leader ist auffallend, dass die Grundbässe immer tiefer werden. Gleichzeitig werden die Akkordbässe auch in die Tiefe verschoben.

Bei meinem Scandalli-Konverter ist das komplett anders. Da ich einmal zwei Pigini-Konverter am Start hatte, kann ich mitteilen, dass es da genauso ist. Dort gibt es keinen Akkordbass-"Verschiebebahnhof". Vielmehr gibt es nur zwei verschiedene Typen von Akkordbasskombinationen (eine höhere und eine tiefere), die dann zu drei verschiedenen Grundbassmöglichkeiten per Register (einmal supertief solo (tatsächlich!), dann tief solo und Tutti) zugemischt werden. Daher haben die meisten Konverter auf der Bass-Seite fünf Register. Selbstverständlich gibt es zusätzlich die Möglichkeit, mit der Bass-Koppel auf der Seite des Basses einen höheren Ton zuzumischen, der sich freilich aber NICHT auf die Akkordbasskombinationen auswirkt (die Jupiter hat da natürlich mehrere Koppeln, auch der Prototyp von @dallamè auf dem Akko-Treffen hatte zwei davon). Nichtsdestotrotz bei mir also nur zwei Akkordbass-Kombis statt sechs bei der Leader. Aber hört selber. Anfangs kommen alle fünf Register ohne Oktavkoppel, hinterher noch einmal die Grundbass-Möglichkeiten ohne und mit Oktavkoppel:





Lasst euch durch die Aufnahmen nicht täuschen. ich habe sie mit einem Handy gemacht. Die Töne sind also runder und kräftiger als auf diesen Mitschnitten, aber für Demozwecke reicht es. Man hört auf jeden Fall das charakteristische tiefe Bass-Gebrumm der Konverter-Instrumente.

Wird das so gemacht, weil es nicht anders geht oder wird es so gemacht, weil keiner es möchte? Was ist jetzt eigentlich richtig? Das da:
Machbar ist das schon

Oder das da:
Es wird nur oft nicht gemacht - was schade, aber wahrscheinlich wirklich oft konstruktionsbedingt ist.

:gruebel::confused::nix:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich habe bisher noch kein Konverterakkordeon selbst gespielt, wo mir der Standard-Bass auf Anhieb gefallen hätte.
Kein Instrument hatte diese Leichtigkeit die ich von guten Stradellabass Instrumenten gewöhnt war.
Auch mit ein Grund, warum ich immer noch jeweils ein Freebass- und ein Stradellabassakkordeon spiele.
Genauso geht es mir auch. Dem ist nichts hinzuzufügen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Andererseits habe ich mit dem Bayanina von Borsini gerade ein Instrument in der Hand, das doch recht viele Schaltungsmöglichkeiten bietet, obwohl es ein Converter ist.
Könnten wir eine Demo der Bassmöglichkeiten der Borsini Bayanini bekommen? Es wäre super schön, damit wir uns selber ein Bild davon machen können und wir dann wissen, dass du die Wunderkiste hast, nach der wir uns vielleicht sehnen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Noch eine Ergänzung zu den Scandalli-Konvertern. Was kriegt man eigentlich, wenn man bereit ist, mehr als 30.000 EUR zu setzen? Bei den Scandalli-Konvertern ein Instrument, mit dem man mit dem Bass im Wald auf Wild schießen kann, das wegen der Lautstärke voller Schrecken sofort liegen bleibt oder die Flucht ergreift. Diese Instrumente haben aber NOCH WENIGER Register. Schaut selber:

http://www.scandalli.com/en/#!modul...fault&catalogo=42&categoria=469&prodotto=3951

Die Pigini Nova bietet wie bei den bezahlbaren Instrumenten 5 Bassregister. Bugari liefert sechs Register plus Bass-Koppel bei seiner Bayan Prime. Bitte die technische Fraktion des Akko-Forums ums Mitdenken und um Aufklärung.
 

Anhänge

  • Bass-Seite Beltuna Leader.mp3
    4 MB · Aufrufe: 4.006
  • Bass-Seite Scandalli Conservatorio BJP 442S.mp3
    3,7 MB · Aufrufe: 3.922
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Man hört auf jeden Fall das charakteristische tiefe Bass-Gebrumm der Konverter-Instrumente.

Genau dieses Gebrumme stört mich ,
zumal bei schnellen Akkordfolgen die verzögert ansprechenden tiefen Töne sich verschlucken.
Bei den Aufnahmen Deiner Beltuna klingt das deutlich ausgewogener .

Die Frage was man bei Instrumenten über 30.000 € mehr bekommt stellt sich mir nicht wirklich, da sie für mich nur rein theoretisch bleiben wird.
Die Victoria Conservatorio hat damals um die 13000 € gekostet , ich hätte sie für ein Viertel dieses Preises bekommen können,
was natürlich immer noch viel Geld ist, wenn einen der Klang im Bass nicht mal zu 90% zusagt.

image.jpeg
 
Genau dieses Gebrumme stört mich ,

Aber genau das ist nach meiner Beobachtung derzeit grade im Trend - Häufig höre ich, dass Spieler immer wieder einen "tiefen" Bass wünschen. Die Konsequenz ist, dass der Bass dann bis zum tiefen E runtergeht.. mit allen Konsequenzen: Entweder lautstärkemäßig /klanglich ausgewogen zum Diskant, dann aber etwas trägere Ansprache, weil die Zungen "nur normal groß" sind, oder so dass er auch schnell einen guten Ton bringt, dann sind die Zungen meist entsprechend größer in der Mensur und damit auch lautstärkemäßig dominanter.

Und da ich derzeit eher die Tendenz zu kräftigen tiefen Bässen beobachte, ist die logische Konsequenz, dass der Bass entsprechend tief und grundtönig brummt, weil´s halt mehrheitlich gewünscht wird. - Auch der Akkordeonbau war und ist immer "Moden" unterworfen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ach , so ein paar Register mit Brummbass sind natürlich verlockend ,
nur hat man da nicht so wirklich die Wahl ... alternativ bleibt dann vielleicht noch ein Register mit einem sehr dünnen Bass .
Die ganze Farbpalette die z.B. die angespielte Beltuna anbot sucht man bei Konvertern vergebens.
 
Ist es nicht eher so, dass (grosse) Konverterinstrumente normalerweise bis zum Kontra E runter gehen (die Literatur verlangt das ja) und daher der SB ebenfalls als tiefsten Ton dieses E hat? Gibt es überhaupt Konverter, wo das nicht so ist? Kann ich mir schwer vorstellen, denn wenn ich im SB z.B. ein C spiele soll es ja genauso klingen wie das tiefste C im MB.
 
Gibt es überhaupt Konverter, wo das nicht so ist?
Nein, natürlich nicht - aus den Gründen, die du genannt hast. Ich hab ja auch nichts gegen die schönen tiefen Töne im Konverter, wehre mich aber dagegen, auf dem Konverter nur vergleichsweise tiefe Grundbasstöne und tiefe Akkordkombinationen im Stradella spielen zu können. Ein wenig leichtere Kombinationen hätte schon was. Da hätte man dann auf dem Instrument ein wenig mehr Spielraum.

derzeit grade im Trend
Das mit dem Trend ist so eine Sache. Bei den Standard-Instrumenten würde ich dir recht geben. Wir haben das ja auf dem Wochenende gesehen: Die älteren MII-Golas machen (aus meiner Sicht: leider) keinen tiefen Bass, meine alte Saxophon-Scandalli auch nicht, die heutigen teuren italienischen MII-Instrumente schon, ohne freilich die höheren Weihen völlig aufzugeben. Insofern hast du bei MII recht, aber MIII war schon immer eine brummige Angelegenheit. Ich kenne keinen Konverter mit leichteren Bass-Kombinationen. Man muss immer einen Bären kaufen, auch wenn man gelegentlich links etwas mehr mit den Wölfen heulen möchte.:-(
 
Insofern hast du bei MII recht, aber MIII war schon immer eine brummige Angelegenheit.

Wenn man sich anschaut wie die Stimmstöcke verteilt sind und wie die Töne auf die Stimmstöcke verteilt sind, dann sieht man recht schnell, dass bei den meisten Melodiebassinstrumenten (zumindest bei denen mit 2-chörigem Melodiebass) die Töne auf 3 Stimmstöcke verteilt sind. Bei den Standardinstrumenten sind es ebenfalls 2 oder 3 Stimmstöcke (von Ausnahmen abgesehen).

  • Bei Standardbassinstrumenten ist das einfach: Jede Reihe hat 12 Töne - macht bei 3 Stimmstöcken (voll belegt) 6 separat schaltbare Chöre mit jeweils eienr kompletten Oktave, die man beliebig kombinieren kann und wenn man will somit jede Oktave abbilden kann.
  • Bei Melodiebassinstrumenten sind auf den 3 Stimmstöcken wesentlich mehr Töne drauf. Und somit ist schon nicht mehr sicher dass auf jedem Stimmstock die gewünschte Oktave komplett mit darauf ist. Wenn man durchzählt, stellt man sehr schnell fest dass manche Oktave nur teilweise auf einem Stimmstock sitzt und der Rest auf dem nächsten.
  • Nun ist es üblich dass jede Reihe im Stimmstock einen Registerschieber hat. Und damit ergibt es sich automatisch , dass nicht mehr jede Oktave schaltbar ist, weil die nur teilweise mit dem Schieber geschaltet werden kann (weil eben der Rest der Töne auf der nächsten Reihe sitzt). Und damit wird die Auswahl an möglichen Oktavlagen schon deutlich eingeschränkt. Und somit ist nicht jede Oktavkombination frei schaltbar.

Machbar wäre vieles, aber immer mit einem Vorteil den man mit einem Nachteil erkauft. Ein Akkordeon ist nun mal kompromissbehaftet. Da heißt s halt einfach ab und an: entweder - oder.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Guten Abend,

Häufig höre ich, dass Spieler immer wieder einen "tiefen" Bass wünschen. Die Konsequenz ist, dass der bass dan nbis zum Teifen RE runtergeht..


Maxito hat Recht. Wenn ich mich gut erinnere, hat auch Scandalli BJP442S vor ca. zehn Jahren zwei Oktavkoppen ("Raddoppio") im Bass. Ich erinnere mich deutlich an ihre damaligen Bass-Parameter, es sah ungefähr so aus (ergänzt mit rot):

scandalli.jpg

Scandalli hat offenbar die höhere „R2“ entfernt, weil es für den Kunden vermutlich nicht interessant war. Ebenso nahm er z.B. das Angebot des Modells BJP 573 (mit einer Konzertquint im Diskant und 8´+4´+2´ im Einzeltonbass) diskret zurück… Der letzte Beweis seiner Existenz ist auf der vergessenen russischen Seite, die nicht mehre aktualisiert sind („мод. Conservatorio BJ/P 573 45/120-5/7(3)-15+2/7+R-Cassotto Hand made reeds „; bitte Link):
http://www.muzprom.ru/catalog/import/scandalli/

In meinem Leben habe ich dieses Modell (BJP573) noch nie "live" getroffen. Ich weiß nur über zwei Exemplare BJP 442S mit zwei R1+R2, die sich im Bereich Osteuropa befinden.

Die Produktion von Musikinstrumenten ist die gleiche wie in anderen „Branchen“. Das Angebot ist nachfrageorientiert. Heute besteht eine deutliche Nachfrage nach einer starken und ausgeprägten Bass-Klangbasis. Ich frage mich nur, ob es auch für die Zukunft dauern wird, oder es wird sich ändern.

Gruß, Vladimir
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Und damit wird die Auswahl an möglichen Oktavlagen schon deutlich eingeschränkt. Und somit ist nicht jede Oktavkombination frei schaltbar.
Also sind wohl technische Gründe vorherrschend.

Heute besteht eine deutliche Nachfrage nach einer starken und ausgeprägten Bass-Klangbasis.
Das glaube ich auch. Eine alternative Erklärung wäre aber, dass die hochpreisigeren Konverter vor allem in den Hochschulen eingesetzt werden, wo damit das MIII-Repertoire (also Bach, Scarlatti, Angelis) rauf- und runtergespielt wird. Höher liegende MII-Akkordkombinationen braucht man dafür seltener. Und wenn die Profis Jazz spielen wollen, tauschen sie die Akkos in MII-Instrumente ein, die 2x16' im Diskant haben...

Wie dem auch sei: Ich muss wohl mit zwei Tasten-Instrumenten leben, den Zoo auf eins zu reduzieren, geht unter diesen Umständen natürlich nur schlecht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Darf ich eine Frage hinterher schieben: Ich sehe, dass es bei den Konverter-Instrumenten beim Stradella-Bass vier- und sechschörige Instrumente gibt. Wie werden die zusätzlichen Chöre verbraten? Der Melodiebass ist doch meist zweistimmig, da macht es wahrscheinlich keinen Sinn, einen dreichörigen Grundbass beim Stradella zu zaubern oder? Bitte um Aufklärung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hier hast Du die Frage schon gestellt, ich habe ausführliche Überlegungen präsentiert und einige hatten eigene Erklärungsversuche geschrieben.

Die tiefe Oktave des M3 spiegelt absolut sicher genau die Stradella-Bass Oktave.

Es konnte keine abschließende Antwort gefunden werden, deshalb bin ich froh dass Du Dich jetzt nochmal darum kümmerst.
 
Ich muß übrigens noch feststellen, daß mich die Belegung der Bass Register bei Konverterinstrumenten deutlich irritiert ,wenn ich sie selbst spiele .
Höre ich anderen Musikern zu , fällt mir das nicht als so störend auf.
Ich könnte rein vom Zuhören nicht sagen : "da spielt ja wieder ein Konverter mit Brumm-Bass".

Mit Probeaufnahmen, die ich von mir selbst mit Konverterakkordeons gemacht habe, ergeht es mir fast ähnlich.
Bei gestandenen Musikern vermute ich, daß sie Ihre Spieltechnik im Bezug auf die Registerwahl und die notwendige Bassdynamik
auf ihr Akkordeon hin optimiert haben .

Das gilt wahrscheinlich auch bei anderen Unzulänglichkeiten dieses Instruments :
einen Grossteil macht sicherlich das aus, was für die Hersteller technisch machbar ist,
aber erst einem versierter Spieler gelingt es , mögliche Schwächen zu kaschieren und vorhandene Stärken brilliant auszuspielen !
 
erst einem versierter Spieler gelingt es , mögliche Schwächen zu kaschieren und vorhandene Stärken brilliant auszuspielen !
Klar, da hast du recht,@polifonico. Dennoch kann auch ein Akko-Ausnahmekünstler nicht zaubern. Seine Akkordkombinationen kann er auf einem Konverter nicht so einfach eine oder zwei Oktaven höher nehmen.

Es konnte keine abschließende Antwort gefunden werden, deshalb bin ich froh dass Du Dich jetzt nochmal darum kümmerst.
Ja, das Thema kommt immer wieder auf, @Klangbutter. Vielen Dank für den Link. Wobei es mir mir in diesem Thread hier vor allem um den Vergleich der verwendbaren Akkordkombinationen zwischen MII-Akos und MIII-Akkos geht.

@polifonico hatte hier geschrieben, dass die Unzulänglichkeit der Akkord-Kombinationen bei den Konvertern ein Grund ist, warum er zumindest zwei Akkos (also ein MII und ein MIII) braucht. Ich hatte dem beigepflichtet. Mich würde interessieren, wie du das siehst, @Klangbutter. Gesetzten Fall, du hättest nur akustische Instrumente zur Auswahl (also nix Bugari Evo oder Roland): Kämst du mit deinem Konverter alleine zurecht? Oder siehst du die Sache ähnlich wie @polifonico und ich, dass man zumindest zwei Instrumente (also mit und ohne MIII) braucht?
 
Bei mir ist das eher ein Kompromiss, mit den zwei Instrumenten , da ich von meiner Victoria Freebass so begeistert bin .
Die spiele ich fast ausschließlich . Mein altes MII Akkordeon , ein namenloses generalüberholtes Cassottoinstrument aus den 60ern habe ich verkauft
und spare gerade, um mein Galanti Akkordeon , auch mit Cassotto und Binci Stimmen überholen zu lassen.

So rein theoretisch wäre ich ja einem Konverter nicht abgeneigt -
könnte ich meine beiden jetzigen Instrumente gut verkaufen, könnte da knapp der Gegenwert eines guten gebrauchten Instruments zusammen kommen.
Habe aber bisher in diesem Finanzrahmen, den ich mir setzte , noch kein Akkordeon gefunden, welches die positiven Eigenschaften beider Instrumente vereint.
 
Ich bezog mich doch nur auf:

Darf ich eine Frage hinterher schieben: Ich sehe, dass es bei den Konverter-Instrumenten beim Stradella-Bass vier- und sechschörige Instrumente gibt. Wie werden die zusätzlichen Chöre verbraten? Der Melodiebass ist doch meist zweistimmig, da macht es wahrscheinlich keinen Sinn, einen dreichörigen Grundbass beim Stradella zu zaubern oder? Bitte um Aufklärung.

Meine Meinung dazu, ob ich persönlich mindestens zwei spezielle Instrumente für verschiedene Anwendungen brauche ist zwar unerheblich und auch nicht einfach mit ja oder nein zu beantworten. Ich sag mal so:

Hab ich nur ein Instrument, passe ich mich automatisch den Gegebenheiten an. Es geht dann irgendwie und es entstehen verglichen mit Originalen andere Versionen. (Klangfarbe/Akkordlage/Spielweise)

Da ich aber auch verschiedene Spezialisten hier habe, greife ich mir die dann auch und kann die Sachen so spielen, wie sie ursprünglich gedacht sind. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich das Jupiter als das universellste und komfortabelste Instrument einschätzen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben