Basstrompete

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Kelika
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Hallo zusammen,

Meine Töne klingen am Ende nicht schön aus. Welche Technik muss ich mit dem Luftstrom anwenden?

bin für jeden Rat dankbar

Kelika

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Hallo zusammen,

Meine Töne klingen am Ende nicht schön aus.
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Hallo Kelika,

was darf ich mir bei "klingen am Ende nicht schön aus" vorstellen?

Sackt der Ton nach unten?
Vibriert der Ton?
Schwankt der Ton in seiner Höhe?
Generelles Problem oder mehr in der Höhe bzw. Tiefe?

Auch wenn die Antworten noch fehlen, lasse ich mich schon jetzt dazu hinreißen und empfehle

- Mundstückbuzzing
- laaaaange Töne mit viiiiiiiel Luftverbrauch
- Atemübungen für die Entwicklung der Luftsäule

Vielleicht auch über ein paar Unterrichtsstunden nachdenken. Lesenswert zu diesem Thema "Also sprach Arnold Jacobs" und Übungen zur Caruso-Methode (weder verwandt noch verschwägert mit dem berühmten Tenor). Haben mir weitergeholfen.

Gruß Hermanson
 
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Den Empfehlungen kann ich mich nur anschließen. Bei nahezu allen von mir selbst erlebten oder gehörten Problemen mit dem Spielen ist das Üben der Grundlagen sehr hilfreich.
Was den Klang betrifft ist meines Erachtens und aus eigener Erfahrung die Atmung der wesentliche Ansatzpunkt. Erster Schritt ist eine (wieder) natürlichere Atmung, zweiter Schritt die ggf. unbewusste Entwicklung der Atemtechnik.

Ich bin mir nicht sicher, ob man als Amateur Buzzing und Caruso nebeneinander betreiben kann, denn beide Methoden können erst einmal ziemlich anstrengend sein.
Das preiswerte Heft von Carmine Caruso, Musical Calisthenics for Brass von oder das kleine Skirpt der Variante von Markus Stockhausen erschließen sich allerdings nicht von selbst, obwohl sie "einfach" anmuten.

Wenn man einfaches Englisch versteht, finde ich die Lektionen der idealtypischen Lehrerin Julie Landsman zur Methode von Carmine Caruso sehr empfehlenswert:
https://www.hornsociety.org/multimedia-mainmenu/caruso-method


Eine einfache Atemübung ist z.B. die bekannte 4-7-8 Atemübung
Kinder atmen meist auf natürliche Weise, bei Jugendlichen und besonders bei Erwachsenen ist das nicht immer so. Da kann es neben praktischen Übungen auch helfen, sich über den Ablauf der äußeren Atmung im Klaren zu sein.
DVD Das Blasinstrumentenspiel
Breathing Fundamentals - Uebungen zur Atemtechnik

Welche Technik muss ich mit dem Luftstrom anwenden?
Eigentlich kannst nur Du selbst diese Frage beantworten. Übe die Methode, die dir liegt und bleibe dabei, wenn sie den erhofften Nutzen bringt.

Bei mir erwies sich die Caruso Methode letztlich nicht so günstig, weil ich mein Ansatz dabei zu unflexibel bzw. steif wurde. Das kann durchaus auf fehlerhaftem Üben von mir beruhen, aber es hat mich schließlich von der Methode abgebracht.
Besser funktioniert hat die Beschäftigung mit dem Buzzing, nachdem ich das dessen richtige Anwendung (endlich) verstanden habe.
Es ist unglaublich, aber jeder meiner vier Lehrer kannte Buzzing und benutzte die Methode falsch. Diese falsche Anwendung funktioniert so: um das Warm Up zu beginnen, nimmt man sein Mundstück und bringt ein paar Töne hervor. Das dauert wenige Sekunden und fertig. Der Nutzen dieser Art von Buzzing ist allerdings gleich Null, vermutlich kein Wunder.

Will man Buzzing optimal nutzen, dann macht die Unterscheidung von Lip Buzzing und Mouthpiece Buzzing Sinn.
Das Buzzing allein mit den Lippen ist ein effektives Krafttraining. Will man bis an die Grenzen gehen, so passt diese Übungsform besser mit zeitlichem Abstand zum Üben auf dem Instrument.
Mittlerweile gibt es etliche Clips zum Thema.
Ich habe das Buzzing durch sinnvolle Übungen im Unterrichtsvideo von Reinhard Friedrich kennengelernt, benutzte dies die ersten Jahre auschließlich und übe damit inzwischen abwechselnd mit anderen Grundlagen-Übungen (Schlossberg, Clarke, Colin, Irons, Bai Lin, Daniel...).

Das Unterichtsvideo von Reinhold Friedrich wird auf der Trompete ausgeführt, ist aber letztlich für alle Blechblasinstrumente anwendbar. Es kommt dabei nicht darauf an, die beeindruckende Höhe von Friedrich zu erreichen.
https://www.playwithapro.com/video/trumpet-fundamentals-and-solo-warm-up-1

Wesentlich finde ich den Nutzen aus den täglich 3 Minuten Lip Buzzing, mit unbedingt sinnvollen Pausen zwischen den drei Übungen sind es ca. 5 Minuten.

Dann folgen etwas über 6 Minuten Buzzing auf dem Mundstück, mit Pausen vielleicht 10 Minuten. Das Buzzing auf dem Mundstück bewirkt mit der Zeit mehrere Dinge, das aber natürlich nur bei korrekter Ausführung.
Die Hauptnutzen sehe ich darin, von zu großem Andrücken des Mundstücks weg zu kommen, denn die gesamte Ansatzmuskulatur wird in jeder Hinsicht verbessert. Dann bewirkt es eine Verbesserung des Klanges, weil die Lippenkraft und Ausatmung ganz intuitiv immer besser aufeinander abgestimmt werden.
Außerdem verbessert sich auch die Intonation, weil man bei viel Mundstück Buzzing unabhängig vom Einrasten der Töne auf die Naturtonreihe übt, was auf das Spielen mit Instrument zurückwirkt.

Will man noch etwas mehr Nutzen, dann bleibt es nicht bei den Buzzing Übungen im Warm Up. Man kann sich auch Etüden vornehmen und vor dem Spielen zumindest Teile daraus allein auf dem Mundstück buzzen. Dadurch wird das Buzzing noch selbstverständlicher mit dem Musizieren verknüpft und die Atemtechnik automatisch vorangebracht.

In dieser Einbettung des Mundstück Buzzings in das tägliche Spielen liegt neben dem Beibehalten der Grundübungen für mich der Schlüssel, die Spieltechnik im Hinblick auf Ansatz und Atmung gesund weiter zu entwickeln.

Wenn ich mich auf dem Instrument für eine Grundlagenübung entscheiden müsste, ist es die einfach Skalenübung von Walter M. Smith, die ohne Zungentechnik ausgeführt wird. Die für den Nutzen ganz wesentlichen dynamischen Impulse kommen allein aus der Atmung (Bauch/Zwerchfell).
Die Übung hat ihren Ursprung m.E im Konzept von Herbert L. Clarke, wurde von vielen Autoren in deren Methoden benutzt und teilweise abgeändert. Der Nutzen für die Atemtechnik ist bei Beachtung der Anmerkungen zur Ausführung enorm, meine Lieblingsform ist folgende:
Ansatz/Atmung-Übung Violin-Schlüssel
Ansatz/Atmung-Übung Bass-Schlüssel

Mini-Lektion zum Thema Grundlagentraining auf tiefem Blech ab Minute 19:38
Michael Mulcahy im Gespräch mit Sarah Willis

Eine goldene Regel möchte ich noch loswerden, nämlich: wann ist es Zeit, mit dem Üben aufzuhören?
Wird der Ansatz müde, dann nimmt nebem dem Klang auch der spielbare Tonumfang ab und Töne sprechen nicht mehr so gut an.
Das sollte man als rote Ampel verstehen, denn es ist höchste Zeit zum Aufhören. Übt man trotz der Signale weiter, dann besteht eine gute Wahrscheinlichkeit, dass man dem Ansatz schadet.
Es kann gut sein, dass die Lust zum Üben und auch die Konzentration noch voll da sind, aber der Ansatz nicht. Die Notwendigkeit zum Aufhören an dieser Stelle sollte man im Interesse einer guten Gesamtentwicklung akzeptieren.

Gruß Claus
 
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Hallo Kelika,
was darf ich mir bei "klingen am Ende nicht schön aus" vorstellen?...
Hallo hermanson,
Ich meine damit, daß mein Ton wie "stumpf abgeschnitten" klingt.
Gibt es auch empfehlenswerte online Übungen für die Entwicklung der Atemsäule?

Gruß Kelika
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn Du dich an die Aussagen, Quelleninformationen und Übungen aus den Antworten hältst, dann wirst Du relativ bald selbst feststellen können, dass deine Atmung so zu funktionieren beginnt, wie Du sie zum Blechblasen brauchst.

Atemsäule ist statisch und daher m.E. kein allzu sinnvoller Begriff für den unterstützt fließenden und daher dynamischen Atem, der zum Blechblasen tatsächlich notwendig ist.
Atmung hat mindestens zwei Phasen, die aktive Ausatmung (Spannung) und das Loslassen am Ende der Ausatmung, wodurch der Unterdruck in der Lunge die Luft einströmen lässt (Entspannung).
Aktive Einatmung ist natürlich auch möglich und manchmal notwendig, aber zuvor sollte das Grundmuster stabil funktionieren, sonst sind Verkrampfungen vorprogrammiert.

Falls Du Konzepte wie "Atemsäule" wörtlich nimmst sind Probleme mit dem Klang für mich kein Wunder.

Probiere dazu einmal die von mir hinterlegte Übung von Smith. Die dort geforderten kleinen Atemimpulse (Breath Attacks statt sog. Zungenstoß) für die Betonungen der Achtel ermöglichen, genau die Kräfte jener beteiligten Muskeln zu aktivieren, auf die es für eine gute Atemtechnik ankommt.
Deshalb kommt man mit dieser Übung auch viel schneller zu einem brauchbaren Ergebnis bei der Atemkontrolle als z.B. allein durch "lange Töne" in der Grundform ganzer ausgehaltener Noten.
Auch das Buzzing auf dem Mundstück fördert die richtige Atemtechnik sehr und "wie von selbst".

Die "langen Töne" sind wiederum hervorragend geeignet, um sich ganz auf die Entfaltung des Klanges konzentrieren zu können.
Nur: ohne halbwegs funktionierende Atmung gibt es nie einen brauchbaren Klang.

"Stumpf abgeschnitten" kann ich mir nur so vorstellen, dass Du dir angewöhnt hast, den Luftweg zu verschließen (Kehlkopf, Zunge). Auch das gibt sich m.E. schnell mit der empfohlenen Übung von Smith.

Gruß Claus
 
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Hallo zusammen,

glaube ich muss ein paar Dinge klarstellen. Meine erste Antwort war sehr sparsam, da ja noch Fragen offen waren.

Atemsäule hat sich bei einem Workshop ergeben und ist bildhaft gemeint. Siehe Bild

http://m.kn-online.de/News/Aktuelle...itt-Initiative-gegen-Abfackeln-von-Erdgas-bei

Unsere Luft / das Gas strömt von unten nach und oben "faucht" es. Die Luft ist in Bewegung. Das hat sich so ergeben, weil wir nichts mit dem Begriff "Stütze" anfangen konnten und uns zum Anspannen der Bauchmuskulatur gebracht hat. Da habe ich etwas statisches vor Augen.

Bei Caruso habe ich lediglich eine Übung intensiv betrieben und die habe ich noch für mich vereinfacht. Einatmen, Dritten Naturton "f" 8 Schläge spielen (Metronom!), Mundstück bleibt an den Lippen - 4 Schläge über die Nase einatmen, 8 Schläge "e", ...... einatmen, 8 Schläge "fis", in Halbtonschritten weiter, also es, g, d, as, des, a, c, b usw. bis zum F und f'.
Am Anfang kann man auch immer zum f zurück und dann nach oben oder unten also f, e, f, fis, f, es, f, g usw. Das lässt sich in der Übungsroutine gut mit Mundstückbuzzing verbinden.


Bei "stumpf abgeschnitten" und "Luftweg verschlossen" bin ich absolut bei @Claus .
Kann es dabei auch sein, dass du mit der Basstrompete nicht nach vorne, sondern mehr nach unten spielst. Die Dinger sind ja ziemlich kopflastig und können ganz schön anstrengend werden, wenn man länger spielt. Wenn ja, dann stell dich vor einen Spiegel und schau dir in die Augen beim Spielen. Ich Wechsel da ganz gerne zwischen Basstrompete und Posaune hin und her.

Gruß Hermanson
 
Ach, Du warst das... :D

Ich habe jetzt oben nachgelesen, Du schreibst dort Luftsäule, was ich auch schon mal gehört habe.
Kommt der Begriff nicht aus der Gesangstechnik? Bei allen Parallelen zum Singen fürchte ich, dass die dort übliche sehr ausufernde Bildersprache gar nicht so gut geeignet ist, um die Handhabung eigentlich sehr einfacher körperlicher Vorgänge beschreibend zu vermitteln.
Man sollte sich klar darüber sein, dass die meisten Gesangslehrer alten Schlages mit bilderreicher Sprache arbeiteten, weil sie von der Mechanik der Atmung wenig bis gar keine Ahnung haben/hatten. Bei Blechblas-Lehrern ist das natürlich nicht unbedingt anders... :rolleyes:

Besser finde ich jedenfalls, möglichst konkret das zu beschreiben, was abläuft und worauf es ankommt.
Dann ist es auch viel besser möglich, eine praktische Übung auszuwählen und ggf. anzupassen.
Zum Hintergrundwissen erfolgte deshalb mein Link zur Blasinstrumenten DVD, in deren Clips die typischen körperlichen Abläufe beim Spielen gezeigt und korrekt beschrieben werden, aber in einfacher Sprache.

Hermanson weist auf einen wichtigen Umstand hin, Stütze ist flexibel und kontrollierbar. Ich würde sie eher mit einem Trampolin vergleichen als mit einer Rüstung.
Früher wurde das oft anders gelehrt, aber wie Sarah Willis und Michael Mulcahy so schön erwähnen, sollte man so natürlich wie nur möglich atmen und spielen.

Angemessene Spannung wird dort erzeugt, wo und wenn man sie braucht, z.B. Powerhouse für die Tonerzeugung, um den Mund herum beim Ansatz usw.
Bei anstrengenden musikalischen Passagen braucht man mehr Spannung. Daher sollte man darauf achten, diese Spannung bei (normalerweise) anschließenden weniger anstrengenden Passagen Anspannung wieder zurückzufahren, das erschließt ungeahnte "Ausdauer"-Reserven.

Gruß Claus
 
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