Beam blocker - praktische Erfahrung und Hörbeispiel

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Auf der Suche nach der Optimierung meines Amps hab ich vieles ausprobiert, unter anderem hab ich mir zuletzt 2 10" BeamBlocker von Tube Town kommen lassen, um den nervigen Höhenbeam meines Fender Prosonic bei High Gain in den Griff zu bekommen:

3459_0.jpg


Ich möchte euch hier an meine Erfahrung mit Beam Blockern teilhaben lassen.

Der Tubetown Beam Blocker kam in einer Art Pizzaschachtel ins Haus. Vom Bauprinzip ist er ein Holz-Merzedesstern, dem in der Mitte eine Art Lautsprecherkalotte aufgesetzt wurde. Es sind 4 Löcher vorgebohrt, damit passt er bei den meisten Speakern direkt zwischen Speaker und Schallwand. Sehr sinnvoll erscheint mir die Tatsache, das der Speaker beim Festschrauben rundum anliegt, bei demselben Produkt eines amerikanischen Herstellers wird der Blocker mittels eines "Streifens" an nur 2 Schrauben fixiert.
Ich hab zu Testzwecken den Beam Blocker nur an einem Speaker montiert, da ich mal die Unterschiede im Signal überprüfen wollte.

Zu diesem Zweck habe ich diverse Audiobeispiele aufgenommen und dabei versucht, 2 Mikros (SM57) nahezu identisch um der Vergleichbarkeit Willen zu positionieren. Die Mikropositionen sind sicherlich nicht optimal, in beiden Fällen zentral, leicht nach außen auf die Membran gerichtet.
Aufgenommen wurde der Prosonic mit unterschiedlichen Sounds, Clean, Leichte Zerre mit Pedalen, heavier Sounds vom 2. Kanal des Prosonic.
Beide Mikros gingen in eine Yamaha AW16G und sind völlig unbearbeitet.

Auf den Audiodemos wurde das beamgeblockte Signal nach links, der ungeblockte Speaker nach rechts gemixt. Mit dem Balance Regler könnt ihr also jederzeit zwischen beiden Varianten wechseln.

Hier gibts die Audiofiles:
http://www.soundclick.com/beamblocking

Bei allen Sounds ist ein hörbare Unterschied da, das geblockte Signal ist grundsätzlich etwas bedeckter in den Höhen und hat ein wärmeres Mittenspektrum. Vor allem in verzerrten Gefielden kommt mir das gelegen, beim Cleansound geht ein wenig "sparkle" verloren - gut, das macht erstmal nix, den Treble Regler hatte ich bislang immer sehr weit nach links gedreht, ohne Blocker wurde es da schnell grätzig.

Sehr gut gefällt mir im Augenblick die Variante mit einem Beamblocker - so ist bei Bedarf (Cleansounds) genau der Stratsound da, wie er von Amtes wegen verlangt wird. Der Unterschied zu vorher ist mit einem Blocker schon gewaltig. Ob mir dann etwas an den Höhen fehlt, wenn ich den 2. einbaue werde ich sehen. Mir gefällt die Vorstellung, je nach Aufnahmesituation den linken oder rechten Speaker mit unterschiedlichen Stärken nutzen zu können. Mal sehen.

Aber grundsätzlich ist der Beam Blocker sehr empfehlenswert um penetrante "Ice-Pick"-Höhen in den Griff zu bekommen.


Beim Gekniedel-Sample hab ich es mir nicht nehmen lassen, noch einmal das Ansprechverhalten des Tech21 XXL zu demonstrieren. Der XXL ist durchgehend an, der Zerrgrad wird NUR durch die Gitarre geregelt.

Jetzt gibt's noch ein Glas Pepperino, guten Abend und viel Spaß.

Gruß Uli
 
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Hi!
Wie siehst mit dem Abstrahlverhalten aus - ändert sich das merklich?
Auf jedenfall Danke für die Soundsamples und das Review - gut mal den direkten vergleich zu hören!
Was mir auffällt ist bei den Palmmutes der linke Speaker ziemlich "wumpft" bzw knarzt - ist das das Vibrieren des Beamblocks? Klingt auf jedenfall gar nicht gut (zB beim "Prosonic Drive ASAT"-Sample).
 
Du hast recht, bei diesem Sample wummert da was. Bei diesem Sample ist Gain weit über dem, was ich notmalerweise nutze, drin. Das fiel mir jetzt erst beim anhören auf. Ich muß das mal checken, evtl. ist da noch irgendwas nicht ganz fest.

Zum generellen Abstrahlverhalten kann ich sagen, der Beam bleibt aus, das ist deutlich. Insgesamt ist der Sound leicht dunkler, dafür homogener im Raum verteilt. Es ist fast egal, ob ich 5m vor oder 2m neben dem Amp stehe.
 
ja so ein Beamblocker ist schon was feines um die spitzes Höhen seitlich Abstrahlen zu lassen.Hab ich selbst in meinem Crate V32 und ist echt ne Empfehlung,nur wissen das viele Leute nicht
 
Was ich vielleicht noch erwähnen sollte - vor dem Einbau des Beam Blockers hatte ich zentral vor den Speaker eine Filzscheibe mit Doppelklebeband am Baffle fixiert, um den Beam etwas abzudämpfen. Auch das funktioniert sehr gut - der Effekt ist aber nicht ganz so massiv wie mit einem richtigen Blocker. Aber zu Testzwecken empfiehlt sich das auf jeden Fall.

Wow, soviel Kekse - danke euch!
 
Hier hab ich mal ne Skizze,mit etwas Fantasie kann man auch die "spitzen" Höhen erkennen :D
 
hat sich schon was wegen dem wummern ergeben? Ich finde das Ergebnis nämlich wirklich überzeugend, wenns aber bei palmmutes wummern sollte fiele sowas für mich raus.

Superreview übrigens! ;)
 
Danke ;)

Ich hätte vorm Recorden nochmal die Schrauben anziehen sollen, das war die Maßgebliche Ursache. Jetzt isses weg. Dazu kommt auch, daß der BB die Bässe ein wenig betont - da hab ich im Vergleich zu früher etwas weggedreht (noch nicht auf der Aufnahme).

Wenn du mal testen willst, wie in etwa der Effekt ist, kleb' einen Bierdeckel oder sowas vor die Speakermitte - der Beamblocker macht dasselbe - nur ne ganze Spur besser.

Ich hab bis jetzt nur einen Beamblocker drin. Ich hab noch einen zweiten - aber der Mix gefällt mir grade total, der 2. bleibt erstmal draußen. Heute werd ich erfahren, wie sich das mit der Band durchsetzt, und morgen dann auf der Bühne *freu*

Grüße
 
Schreib auf jeden Fall mal was sich v.a. live ergeben hat. Ich bin echt mittlerweile auf dem weg doch alles zu mikrofonieren und da das e906 ja mehr oder weniger auf dem stoff aufliegt wäre ein beamblocker ne spitzensache - wenns live auch gut funktioniert. Im Endeffekt würde ja sowieso einer reichen - nämlich vor dem mikrofonierten Speaker - nich wahr?
 
Mach ich, wenn's nicht ins Wasser fällt (im wahrsten Sinne).
Ich denke, mir reicht ein Blocker, ohne ist mir der Amp auf jeden Fall zu aufdringlich. Jetzt hat's mehr den Charakter eines ausgeglichenen Speakermixes.
Wo das Mikro am besten plaziert wird, muß ich noch in Erfahrung bringen. Die Positionierung muss auf jeden Fall etwas anders passieren - jedenfalls klingt der Speaker immer etwas runder und größer, egal wo das Mikro steht.

Ich werde berichten...
 
Sehr schönes Beispiel!
Aber das der Unterschied bei Aufnahmen so gravierend ist, hätte ich nicht gedacht.
Bei meiner 410er Box mit Jensen Alnicos damals hatte ich hab ich mir anfänglich auch immer Gaffa über die gesamte Länge über die Kalotten geklebt, weil sie neu unglaublich grätzig klangen. Das hat sich allerdings dann gegeben.
 
Ich kann jetzt ein wenig neues berichten, hab ein probereiches Wochenende und einen Gig hinter mir.
Im Proberaum spiel ich den Prosonic mit einer Zusatzbox, die von sich aus nen rcht warmen Klang hat. Darauf steht der Combo, zur Zeit mit einem BeamBlocker. Im Kontext ist das kleine Stack nur durch den BeamBlocker wesentlich fetter und haut weniger aufs Ohr, der ungeblockte Speaker setzt sich aber immer noch ausreichend durch.
Live hatte ich nur den Amp dabei, der stand ca. 1 m hinter mir, etwas erhöht. Aber im Prinzip hab ich mir damit die Knie geföhnt - das war leider anders nicht zu machen.. Aber dank dem Beam Blocker hab ich mich prächtig gehört, ich war echt beeindruckt. Der Kollege neben mir hatte mit nem 100W Marshalltop und ner Vox 4x12er erehebliche Probleme, sich zu hören. Abgenommen wurde nix, das war eine sehr kleine "openAir"-Buhne im Park, den Prosonic hab ich auf 30W gedrosselt, die Amps gingen direkt ins Publikum. Das war alles suboptimal, aber eine befreundete Band hat uns einen guten Sound attestiert..

Gruß Uli
 
Coole Sache! Ich hab jetzt einfach mal ganz forsch Gaffa vor die Kalotte geklebt und es klingt wirklich wirklich schon wesentlich angenehmer. Wenn das tatsächlich so ist, dass die BeamBlocker noch mehr bringen dann überlege ich mir das jetzt mal - und schau mal bei Gelegenheit aufs Konto (ja, 14 euro nochwas ist immernoch viel für nen Studenten :) )
 
Ich habe mir jetzt auch den Beamblocker 12'' von TT bestellt.
Mein Amp ist ein Marshall Valvestate Combo den ich auf einem Flightcase stehen habe.
Ich fand es immer total nervig, dass der Sound Top war wenn ich in einem bestimmten Winkel zum Amp stand, aber sobald ich diese Position verlassen habe der Sound zu dumpf oder zu schrill wurde.
Der Einbau war in 10 Minuten erledigt und nach den ersten Riffs war mir klar, dass das die beste Investition der letzten Zeit war. Der Soundunterschied, abhängig von der Position zum Amp ist deutlich geringer. Direkt vor dem Amp ist der Sound weniger schrill und seitlich weniger dumpf. Insgesamt alles homogener. Für Combos kann ich das Teil wirklich empfehlen, günstiger kann man seinen Amp nicht aufwerten!

Peter
 
Ich habe mir spaßeshalber auch mal den Beamblocker von Tube Town bestellt und in meinen Line 6 Spider Valve eingebaut (Lautsprecher: Celestion V30). Ergebnis: heute flog das Teil in hohem Bogen wieder raus. Wirkung gleich null und bei hohen Lautstärken fing das Ding trotz fest angezogener Schrauben mit entsprechenden Nebengeräuschen an zu flattern. Ich hätte mir wirklich mehr erwartet, mein Fazit lautet jedenfalls: dieser Beam Blocker ist rausgeschmissenes Geld.
 
Hm, das ist natürlich ärgerlich...

Ich hatte das Problem bei einer meiner Aufnahmen oben ja auch - da hatte ich die Schrauben nicht fest genug angezogen und es hat geflattert. Aber seitdem besteht das Probloem nicht mehr.
Sind die Schrauben einfach in die Schallwand geschraubt oder sind da solche Konterdinger eingelassen?

Beim Prosonic gibt es diese eingelassenen Teile, wo die Schraube in ein Gewinde reingreift und bei ausreichender Spannung zieht sich das bombenfest. Ich hab in der Zwischenzeit auch mal die Schrauben kontrolliert und es ist alles bestens..

Gruß Uli
 
hätte jemand einen link oder einen vorschlag wie man sich so ein teil selbst kostengünstig basteln kann?
Ich spiel nen Fame Bulldozer mit ner G1 in nem sehr kleinen PR gegen nen 6505+ und man hört nur kraztende höhen, über welche sich der drummer beschwert weil die amps in seine richtung zeigen...da wäre so ein teil doch bestimmt angebracht ;)
 
Im Prinzip kannst du als ganz einfache Variante mal folgendes machen: Ein rundes Stück stabile Pappe oder ein Bierdeckel genau Zentral vor die Kalotte auf die Bespannung kleben. Das hilft schon mal enorm. Auch gut ist dicker Filz, als Scheibe davor.
Wenn du etwas komplizierteres bauen willst, sind diese Bastel-Styropor-Kugeln ganz brauchbar - die musst du nur durchschneiden und hinten an der Bespannung befestigen. Sollte sich halt nicht wieder lösen.
 
es hilft aber auch enorm, wenn du über der speakermitte einfach ein paar streifen gaffa-tape auf die frontbespannung klebst (ggf. auch 2-3 schichten).
ist jederzeit schnell und rückstandslos zu entfernen, aber bringt wie gesagt enorm viel:great:
 
wirklich auf das gitter vor dem speaker?
Oder doch lieber nen stäbchen mit dem Blocker am Speaker dran?
Ich hab jetz den genauen Abstand von Gitter zu Speaker nicht mehr im Kopf...

Ich hätte da schon ne idee mit Tennisbällen...das Filzzeuch auf der Oberfläche könnte gute Höhenfiltereigenschaften aufweisen ;) Ich probiers mal die Tage aus und poste das resultat mal rein.
 

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