Ben Harper - "Learn it all again tomorrow" Tuning?

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Hi Leute,

ich versuche seit Tagen diesen Song nachzuspielen aber irgendwie komm ich nicht auf das Tuning bzw. die richtigen Akkorde. Soweit ich erkennen kann ist das einfach G, C, Am und D richtig?
Aber mit dem Standard Tuning klingt meine Gitarre immer sehr anders als Ben`s habt ihr eine Idee woran es liegen könnte?

 
Hi,
schöner Song.
So wie ich das sehe hat er den Capo im 8. Bund und somit wird mit dem G-Dur Griff ein Es, dem C-Dur ein As, aus dem Am ein Fm und aus dem D ein Bb
 
Die Gitarre ist auf ca 450 Hz gestimmt.
 
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Hi @Abendspaziergang , herzlichen Dank das versuche ich heute Abend gleich mal :)! Ich wusste nicht das man das überhaupt macht :), habe ich auch noch nie gesehen, was ist der Grund für das Tuning auf 450Hz? und wie hast du das raus gehört :)?
 
Na ja, man sieht ja was er da macht (Capo 8, Griff G) und stellt dann (wie du ja auch) fest, dass es trotzdem nicht passt.

Ich habe einen kurzen Ausschnitt auf Repeat gestellt. G mit Capo 8 wäre der Grundton Es (11. Bund). Der ist aber zu tief. Man probiert einen Ton darüber (E) und stellt fest dass der Ton zu hoch ist. Also muss der richtige Ton dazwischen liegen.

Die tiefe E Saite also solange hochgestimmt, bis es passte.

Dann habe ich die ganze Gitarre passend zu dieser Saite gestimmt und kontrolliert, ob es auf den anderen Saiten auch passt, denn es hätte ja vielleicht noch ein ganz andere Stimmung (also relativ zueinander) sein können. Passt aber.

Um jetzt zu wissen wieviel höher ich gestimmt habe, habe ich eine App mit Frequenzanalyse benutzt und das A im 5. Bund auf der hohen E-Saite gespielt. Da sind normalerweise die 440Hz. App sagte irgendwas mit 449 Hz oder so. Leg mich da nicht auf ein Hz fest. Das war´s.

Warum man es macht? Wahrscheinlich auch einfach, weil man es kann aber es kann schon durchaus anders klingen. Öfter als raufgestimmt hört man glaube ich Runtergestimmtes auf 432 Hz. Hier mal der Vergleich:

 
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Hi @Abendspaziergang vielen lieben Dank auch für diese ausführliche Antwort. Ist wirklich sehr nett von dir mir das so zu erklären. Ich war so gar schon fast dort, ich hatte die Gitarre einen Halbton höher und tiefer gestimmt, weil mir diese Varianten bekannt waren und dann schon an meinem Gehör und meiner Gitarre gezweifelt :DDD...

Echt toll! Das erweitert jetzt auch mein musikalisches Verständnis, freue mich sehr über deine Hilfe, danke nochmal!
 
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Das Halbton höher oder tiefer hättest du übrigens auch einfach durch Capoverschiebung ausprobieren können.
 
Das ganze bringt mich zu der Frage, warum es beim herunterstimmen mit 432 Hz so eine Art oft gesehenen Standard gibt, beim Heraufstimmen aber offenbar nicht und ob das Equivalent zu 8 Hz runter nicht 8 Hz rauf (=448 Hz) sondern eine höhere Frequenz (welche?) wäre. Müsste man sich mal ausrechnen.

Ich habe ein altes Klavier, dass ich immer selber auf 435 Hz stimme, weil es bei 440 Hz die Stimmung nicht ansatzweise halten kann. Die Gitarre muss ich also immer runterstimmen, wenn ich da mitspielen möchte. Generell ist die Gitarre ein Instrument, das man leichter als andere umstimmen kann und das sich im Zusammenspiel mit anderen daher eher fügen muss als andere.
 
Ich habe ein altes Klavier, dass ich immer selber auf 435 Hz stimme, weil es bei 440 Hz die Stimmung nicht ansatzweise halten kann.
Mich irritiert hier eher die Tatsache, dass du offenbar ein Klavier selbst stimmen kannst (wofür man sich normalerweise einen Klavierstimmer ins Haus holt, weil das wirklich keine einfache Geschichte ist),
dir aber gleichzeitig nicht klar ist, wie sich das Frequenzspektrum aufbaut...

Es ist ein logarithmisches System. Sprich: Der Abstand zwischen 220Hz und 440Hz (eine Oktave) entspricht ebenso dem Abstand von 440Hz zu 880Hz (auch eine Oktave).
Dementsprechend kommt es eben darauf an wo im Frequenzspektrum sich deine 8Hz Verschiebung befinden. In den meisten Fällen wird das aber keinem (Halb-)Ton entsprechen.

Das ganze bringt mich zu der Frage, warum es beim herunterstimmen mit 432 Hz so eine Art oft gesehenen Standard gibt, beim Heraufstimmen aber offenbar nicht
Es ist nicht wirklich ein Standard. Über die Musikgeschichte hinweg gab es immer wieder Veränderungen. Aktuell orientieren wir und an A=440Hz, aber die meisten Orchester spielen z.B. 442 oder 443Hz. Auch viele Akkordeons sind so gestimmt. Ensembles für alte Musik stimmen oft tiefer auf 435Hz oder auch 432Hz. Das sind aber einfach willkürlich festgelegte Orientierungen die auf Überlieferungen basieren. Die Tendenz geht halt immer nach oben, weil es da "strahlender" und "heller" klingt.
 
Die Gitarre muss ich also immer runterstimmen,
gegen ein echtes Instrument hilft natürlich nur entsprechend zu stimmen, aber bei Audio- oder Videodateien ist es einfacher, eine Software oder App zur Wiedergabe zu verwenden, in der man die Tonhöhe nachjustieren kann. Der kostenlose VLC Media Player kann das beispielsweise: unter "Werkzeuge -> Effekte und Filter - Audioeffekte -> Erweitert" kann man die Tonhöhe manipulieren.
Mit der direkten Wiedergabe von Youtube-Videos (d.h. deren URL angeben) gibt es oft Probleme, ich lade mir dann das betreffende Video runter. Lokale Dateien funktionieren immer!
 
aber bei Audio- oder Videodateien ist es einfacher...
Klar. Statt seine Gitarre zum Mitspielen hochzustimmen, kann man natürlich das Video herunterstimmen. Tools dazu gibt es ohne Ende. Wenn ich richtig gerechnet habe, müsste man es so ungefähr 35-40 Cent = 0.35-0.4 Halbtöne runterstimmen. Kann man natürlich auch experimentell durch probieren ermitteln.

Manchmal findet man aber auch von den Künstlern selber passende Versionen. Von Radioheads Street Spirit (original 432 Hz) gibt es z. B. live Versionen, die in 440 Hz gespielt wurden.

dir aber gleichzeitig nicht klar ist, wie sich das Frequenzspektrum aufbaut...
Natürlich ist mir das klar, deswegen sage ich ja, dass man das ausrechnen müsste.
Dementsprechend kommt es eben darauf an wo im Frequenzspektrum sich deine 8Hz Verschiebung befinden
Ging hier um 440 Hz als Ausgangspunkt nach unten wie nach oben.
offenbar ein Klavier selbst stimmen kannst
Das geht schon, wenn man ein altes Klavier hat und man dadurch bedingt eh nur bescheidene Ansprüche an die Stimmung und den Klang hat. Muss man sich anfangs mal mit beschäftigen ein wenig lernen auf die Schwebungen zu hören. Es gibt eine App (Entropy Piano Tuner), die einen dann beim Stimmen unterstützen kann und es einem leichter macht den Ausgleich für die gleichstufige Stimmung zu finden. Wenn ich ein teurers Klavier hätte, würde ich es nicht tun, aber bei einer alten Möhre, die eh nicht mehr sonderlich stimmstabil ist und daher eigentlich jede Woche eine Stimmung gebrauchen kann und einen dafür der Klavierstimmer ein Vermögen kosten würde, ist das ein gangbarer Weg.
 

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