Welches Tuning zum tiefen Gesang?

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Black Guitar
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Ich suche ein Tuning für meinen Gesang/meine Stimme.

Ich spiele ein wenig Gitarre im stillen Kämmerlein und versuche mich gerade am Songwriting. Ich habe zuletzt im Jahr 2004 halbwegs richtig Gitarre gespielt, aber auch lediglich hobbymäßiges Geschraddel von Powerchords in einer Alternative-Band. Mein momentanes Motto heißt Üben, Üben und nochmals Üben, wobei mir meist die Zeit oder auch neben allem anderen was man so tun muss die Lust fehlt, aber ich gelobe Besserung! :redface:

Mein Gitarrenrepertoire ist verschwindend gering, ich verfüge über ein paar grundlegende Akkorde (F, C, G, D, Dm, E, Em, A, Am, Cadd9) und spiele da ein wenig vor mich hin und versuche Songs zu schreiben. :redface: Mein Fingerpicking ist schon recht gut, aber irgendwie ist mein momentanes Problem der Gesang, bzw das Gitarrentuning. :(
Ich spiele im Standardtuning (EADGHE) und bin mir nicht sicher, ob mein Gesang passt, denn der wird meist zu tief oder dunkel sein. Meine momentanen "Vorbilder" liegen irgendwo in der Schnittmenge von Künstlern und Bands wie Chuck Ragan, Old 97s, William Fitzsimmons, Michael Kiwanuka, Black Rebel Motorcycle Club und neuerdings auch José Gonzalez.

Ich habe jahrelang in diversen Metalbands gesungen, meist Deathmetal (Growls/Shouts und seltener rockig) und habe auch von Natur aus eher eine relativ tiefe, meist leicht angerauhte Stimme. Meine Partnerin, die meinen Gesang oft im Auto ertragen muss, wenn ich beim Fahren mitsinge, ist häufiger der Meinung, dass ich viel zu tief wäre und eher wie ein "Brummbär" klingen würde - es sei denn bei Chuck Ragan z.B., da passts komischerweise!
Allerdings passt es in der Regel immer, wenn ich beim akustischen Jammen mit Freunden zusammen mit einem Freund singe, der eine eher höhere Stimme hat und deutlich höher singt als ich. Er hat seine Gitarren meist im Standardtuning oder auch mal auf Drop-D oder Drop-C gestimmt. Der Freund oder jemand von den Kumpels hat sich noch nie beschwert und ich weiss/glaube nicht, dass das nur aus reiner Freundlichkeit war.

Die Frage ist jetzt für mich, welches Tuning könnte passen, wenn ich meine Stimme nicht großartig nach oben heben möchte? Die Frage treibt mich schon länger um und hinzu kommt eben noch der Fakt, dass ich nicht all zu fit auf der Gitarre bin. :confused:
 
Eigenschaft
 
Kapodaster und 'rauf auf die III, V oder gar VII Position. Dann kannst Du "da unten" rumbrummen, aber die Gitarre bleibt kontrapunktisch "oben" präsent.
Manchmal - und für ein begrenztes Repertoire täte es auch eine Baritone ... aber dann wird's "da unten" eher zu voll...
 
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Kapodaster und 'rauf auf die III, V oder gar VII Position. Dann kannst Du "da unten" rumbrummen, aber die Gitarre bleibt kontrapunktisch "oben" präsent.
Manchmal - und für ein begrenztes Repertoire täte es auch eine Baritone ... aber dann wird's "da unten" eher zu voll...

OK, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt bis auf die Knochen blamieren werde ... jetzt kommt die Noobfrage! :D :bahnhof:

Du meinst damit, dass ich den Kapo in den III., V. oder VII. Bund setzen soll? Um die Gitarre anzuheben? ... damit Gitarre und Stimme nicht so sehr auf einem Level rumbrummen? Klingt ja irgendwie einleuchtend. ... und nun die nächste Noobfrage. Wenn ich den Kapo da hoch setze, verschieben sich die Griffe bei gleicher Fingerposition?

Ich kannte das bisher eben nur eher aus dem Deathmetalbereich, dass wenn möglich, Bass und Vocals über zwei Anlagen oder Systeme laufen und aufgeteilt werden, so dass Sie sich keine Frequenzen rauben.
... leuchtet aber eigentlich ein, dass das ja auch im Akustikbereich so ist. ... nur dran gedacht hab ich nicht - ärgerlich! :gruebel:
 
Auch wenn du zwei anlagen hast, laufen die frequenzen im ohr des zuhörers wieder zusammen. Wenn du stimme und gitarre von der frequenz her trennen kannst, dürfte es besser klingen.

Im grunde musst du nur die akkorde für deinen song raussuchen und gucken, wie dieselben ein paar bünde höher gehen (Google --> CAGED-system). Sehr einfach dabei ist kapo auf dem fünften bund. Dann kannst du die akkorde "eine saite" tiefer greifen, was fast ohne umdenken geht und klingend wieder den ursprünglichen akkord ergibt. Beispiel Akkord C spielst du G, akkord A wird zu E, ein G zu D, ein F zu C etc.

Gruss, Ben
 
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Hallo im Forum!

Ja die Stimme bewegt sich in einem ähnlichen Frequenzbereich wie die Gitarre.
Deshalb singt es sich damit leicht, aber ein gewisser Überdeckungeeffekt ist da.
Schwierig wird die Sache bei verzerrten Gitarren, deshalb weichen die Leute in der härteren Ecke stimmlich gerne ganz nach unten oder nach oben aus.
Liedermacher mit Gitarre haben oft eine hohe Stimme.

Kapodaster und 'rauf auf die III, V oder gar VII Position. Dann kannst Du "da unten" rumbrummen, aber die Gitarre bleibt kontrapunktisch "oben" präsent.
Würde ich in dem Fall auch vorschlagen.
Zur Abwechslung auch eine Ukulele probieren. :D

Manchmal - und für ein begrenztes Repertoire täte es auch eine Baritone ... aber dann wird's "da unten" eher zu voll...
Seit einem Schlüsselerlebnis würde ich davon abraten.
Ich hatte jemand mit sehr tiefer Stimme kennegelernt, der genau dies gemacht hat, der war mit der Baritongitarre kaum zu verstehen, das fand ich nicht so genial.
Kurz, nicht mit dem Instrument frequneztechnisch der Stimme folgen sondern eher voneinander wegbewegen.

GEH
 
Noch zwei Fragen:

1. Vorsicht: Noobfrage! :D
Wenn ich beim Standardtuning einen Kapo anlege und setze diesen in den ersten Bund, um wieviel verschieben sich dann die Töne? ... bzw um wieviel gehen die Töne pro verschobenem Bund nach oben? (Sorry für die Frage, aber ich habe von Musiktheorie nicht viel Ahnung. Da haben sämtliche Lehrer versagt!:mad: Das bischen Wissen, welches ich habe, stammt entweder von Freunden, aus der Praxis oder aus dem Netz. Ich bin da eher so der autodidaktische Typ.)

2. Kennt Ihr noch Künstler aus der Singer-/Songwriter/Akustik/Folk-Ecke die eine tiefere Stimme haben? Evtl. könnte man sich da tuning- und stimmtechnisch was abgucken. Abgesehen davon bin ich immer neugierig auf Künstler, die ich noch nicht kenne.
 
So wie ich die ursprüngliche Frage des TE lese, handelt es sich weniger um das Problem, ob Stimme und Gitarre frequenztechnisch zusammen passen sondern eher darum, wie er eine Tonart findet, die für seine Stimmlage passt. Viele Sänger im Pop-, Rock und Folkbereich singen sehr hoch, da ist es für den Durchschnittsbass oder -bariton sehr schwierig bis unmöglich, in der Originaltonart mitzuhalten. Dafür würde sprechen, dass er bei Chuck Ragan (der ja auch recht tief singt) im Autoradio mithalten kann, bei anderen Songs eben eher nicht.

Sollte das das Problem sein, dann würde ich ganz einfach mal versuchen, die Songs in eine andere Tonart zu transponieren. Das geht bei den allermeisten Songs auch bei einem etwas beschränkten Vorrat an Akkorden. Auf vielen Tab-Seiten kann man das ja auch schon direkt im Browser machen. Wenn man eigene Songs schreibt, kann man natürlich gleich von vorne herein drauf achten, dass die Melodie in einer angenehmen Tonlage läuft.

Wenn Stimme und Begleitung mal von der Tonhöhe sicher sitzen, kann man sich immer noch Gedanken machen, ob der Einsatz eines Capos die Stimme besser zur geltung kommen lässt, aber das sind für mich dann eher Feinheiten.

Gruß

Toni
 
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So wie ich die ursprüngliche Frage des TE lese, handelt es sich weniger um das Problem, ob Stimme und Gitarre frequenztechnisch zusammen passen sondern eher darum, wie er eine Tonart findet, die für seine Stimmlage passt. [...]

Sollte das das Problem sein, dann würde ich ganz einfach mal versuchen, die Songs in eine andere Tonart zu transponieren. Das geht bei den allermeisten Songs auch bei einem etwas beschränkten Vorrat an Akkorden. Auf vielen Tab-Seiten kann man das ja auch schon direkt im Browser machen. Wenn man eigene Songs schreibt, kann man natürlich gleich von vorne herein drauf achten, dass die Melodie in einer angenehmen Tonlage läuft.


Ja Toni, Dein Beitrag trifft es ziemlich genau!

Gibt's noch irgendwelche Tipps, wie ich evtl. als ziemlicher Newbie relativ einfach eine nette Tonlage unterhalb Standardtuning finden könnte?
Songs von Cuck Ragan oder bspw Hogjaw sind für mich recht einfach zu singen.
 
Ich versuche es mit einem Fallbeispiel, mal sehen, ob mir das gelingt. :D

Annahme:
Du hast einen Song in am, Akkorde sind am, C und G
Der Sänger singt die Melodie für dich aber zuhoch.

Möglichkeiten:

1. Du singst die Melodie einfach eine Oktave tiefer, Akkorde gleich. Funktioniert, wenn du eine sehr tiefe Stimme hast, wirkt aber brummelig.

2. Du nimmst eine Bariton in die Hand und spielst die gleichen Akkorde. Es klingt dann halt alles entsprechend tiefer, je mach dem wie die Bariton gestimmt.

3. Du transponierst das Stück in eine andere Tonart, dabei hilft der Quintenzirkel (einfach nur jeden Akkord gleichweit in die gleiche Richtung verschieben).
Nehmen wir statt am hier em, Akkorde wären dann em, G und D
Die Brillianz wird auch hier etwas leiden.

4. Kapodaster:
Wenn du den Kapodaster in den 7 Bund steckst und am, C, G Akkorde spielst, dann hast du auch em wie im vorigen Beispiel.
Der Unterschied: Hier spielst du die Akkorde höher, obwohl du mit der Stimme runtergegangen bist.

Und das ist das Prinzip des Kapos, wenn dir die Originale zu hoch sind. Du singt zwar tiefer, die Akkorde klingen dafür höher als im Original (auf die Stimme bezogen)
Das kann im Einzelfall besser klingen, als alles insgesamt nach unten rutschen.
Zudem ist der Kapo gut, um experimentell seine Stimmlage zu finden und in einer Tonart spielen, die ohne Kapo schwer zu greifende Akkorde hätte.
 
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Weil's noch keiner so deutlich gesagt hat: Es ist (ersma) keine Frage des Tunings.
Also (mit Wiederholungen von anderen Posts...): Mit den genannten Akkorden kannst Du vermutlich schon ohne Capo eine Tonart finden, die für Deine Stimme ok ist.
Beispiel: Wenn's in C-Dur (oft CFGa) nicht funzt, kannst Du G-Dur (GCDe) versuchen. Wenn Du noch h-moll lernst, auch D-Dur (DGAh), mit (deutschem) B F-Dur FBCd) und mit f# A-Dur (ACEf#) (Kleinbuchstabe=Mollakkord).
Sollte das immer noch nicht gut passen, könntest Du immer noch ein Kapo nehmen - mit Kapo im ersten Bund wird jeder Akkord einen halben Ton höher, im zweiten einen ganzen usw.
Wenn Du dann die Tonart hast, die zu Deiner Stimmlage passt, kannst Du - wurde schon beschrieben - mit dem Kapo experimentieren. Du kannst z.B. D-Dur mit Kapo im zweiten Bund spielen, indem Du die C-Dur-Akkorde verwendest. Oder mit Kapo im fünften und dann mit den A-Dur-Akkorden.
Ob das Ergebnis - Tonis "Feinheiten" - besser klingt, wird Dir Deine Freundin schon sagen.
 
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@Black Guitar:
Bzgl. deiner zweiten Frage: Was genau ist denn für dich eine tiefe Stimme? Barry White oder der Typ von Type O Negative? Oder wo fängt das bei dir an? ;-) Evtl. fallen mir ein paar Sachen ein!
 
Ich würde an Deiner Stelle einige leichte Songs mit 3 Akkorden suchen und diese dann in allen 12 Tonarten spielen und natürlich dazu singen.
Ich würde die Tonartwechsel in Ganztonschritten steigend durchführen. Dazu dann noch Notizen machen in welchen Tonarten das Singen leicht fällt und gut klingt (eventuell Zuhörer auch beurteilen lassen).
Wenn Du dies bei 3 - 6 verschiedenen Songs durchspielst --> dann würde ich vermuten, dass sich einige Tonarten als Favoriten herauskristallisieren.

Dann kannst Du beginnen zu versuchen eigene Songs in diesen Tonarten zu schreiben.

Eine kleine Hilfe füge ich als pdf bei (da mir dies hier aufzuschreiben zu umständlich gewesen wäre).
Ausgangssituation wäre ein Lied mit drei (vier) Akkorden G - C - D - (Am).
In der ersten Tabelle sind dann Möglichkeiten mit Kapo bis zum 5. Bund angeführt einen solchen Song in allen 12 Tonarten einfach zu spielen.
In der zweiten Tabelle ist konkret die Reihenfolge angeführt so wie ich ein Lied nacheinander in allen 12 Tonarten probieren würde (ich vermeide eher die Kapoverwendung an höheren Bünden). Diese Reihenfolge muss man aber nicht einhalten.
In der dritten Tabelle ist nur diese Reihenfolge bei den 12 Halbtonschritten ausgehend vom G gekennzeichnet.

Einfach zu singende Lieder mit den Akkorden G, C und D wären z.B.:
  • Colours (Donovan);
  • Alltogether now (Beatles);
  • The Joker (Steve Miller);
  • Mighty Quinn (Manfred Mann);
  • Sweet home alabama (Lynard Skynard);
  • Hang on sloopy (McCoys);
Weitere einfache Songs mit zusätzlich Am(7) wären noch:
  • Knocking on heavens door (Bob Dylan);
  • Love is all around (The Troggs)
  • Wish you were here (Pink Floyd)
es gibt noch viele, viele mehr.
 

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  • Drei Akkorde-Songs in allen 12 Tonarten.pdf
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@Black Guitar:
Bzgl. deiner zweiten Frage: Was genau ist denn für dich eine tiefe Stimme? Barry White oder der Typ von Type O Negative? Oder wo fängt das bei dir an? ;-) Evtl. fallen mir ein paar Sachen ein!

Naja, sagen wir mal eine relativ tiefe Stimme. ;-) Barry White und Peter Steele wären da gute Beispiele. Aber naja, irgendwas was nicht so hoch ist ... sagen mal Chuck Ragan als Obergrenze. ;-)
 

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