benötige Tipps/Ratschläge/Infos zum Aufnehmen einer Kirchenorgel und Geige

  • Ersteller Dreamer1981
  • Erstellt am
D
Dreamer1981
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.12.12
Registriert
07.09.08
Beiträge
43
Kekse
0
Hallo zusammen,

ich bin auf dem Gebiet des Recordings leider absoluter Laie. Meine bisherigen Recordingaufnahmen beschränken sich auf das Aufnehmen mit einem Zoom H2. Nun aber zu meinem Anliegen.

Ich bin Organist und mache öfters zusammen mit einem Geiger zusammen Musik. Bisher haben wir unser Zusammenspiel in Gottesdiensten bzw. kleineren Konzterte mit dem Zoom H2 aufgenommen. Die Aufnahmen dienten hauptsächlich der "Nachbetrachtung" der Auftritte um aus Fehlern zu lernen usw. Daher waren die Anforderungen an die Aufnahme eher gering und die Geräusche der Zuhörer war hinnehmbar.

Nun wollen wir aber ein paar Stücke aufnehmen und daraus eine CD erstellen. Die CD soll nicht verkauft werden, sondern nur an Freunde/Bekannte zum Selbstkostenpreis (wir werden die CDs nur brennen, daher sind das dann auch sehr geringe Kosten) verkaufen bzw. verschenken. Dies wollen wir an ein paar Wochenenden in der leeren Kirche machen. Jedoch dürfte die Qualität nicht zufriedenstellend sein, wenn wir einfach nur das Zoom H2 irgendwo in der Kirche platzieren und dann aufnehmen.

Wie könnten wir denn die Aufnahme gut bewerkstelligen? Wo müssten wie die Mikros positionieren? usw...

An Equipment ist leider nicht viel vorhanden, aber vielleicht würde es ja ausreichen, wenn man weiß wie bzw. müsste sich nur noch ein paar Sachen ausleihen für die Aufname. Das ganze sollte natürlich so günstig wie möglich erfolgen.

An Equipment wäre vorhanden:
- ein Notebook mit Samplitude 10 SE
- Zoom H2
- ein Shure-Mikrofon für die Geigenabnahme (das verwenden wir auch bei Liveauftritten, weil die Geige nicht immer laut genug ist, wenn die Kirche und/oder die Orgel zu groß sind) [welches weiß ich leider nicht, da dies dem Geiger gehört]
- ein Großmembranmikrofon https://www.thomann.de/de/the_tbone_sc450.htm
- zwei Sennheiser E 835S Mikrofon https://www.thomann.de/de/sennheiser_e835s.htm
- analoges Yamaha-Mischpult MG16/6 FX http://www.musik-service.de/PA-Mischpulte-Yamaha-MG-16-6-FX-prx395679593de.aspx
- drei Behringer-Mikrofone https://www.thomann.de/de/behringer_xm1800s_set.htm
- drei Mikrofonständer

Zu dem Kirchenraum selbst in dem wir aufnehmen, hier ein kleines Bild:
Kirche.jpg

Im Voraus schonmal vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß,

Thorsten
 
Eigenschaft
 
Hallo, Thorsten,

o je, da hast Du Dir eine Aufgabe gestellt... eine Orgel verlangt nach Raum, damit sie richtig klingt, das heißt, daß sämtliche zur Verfügung stehenden Mics schon mal ausfallen, da vorwiegend für die Nahbesprechung konzipiert.
Als kostengünstige Lösung, die euch auch mehr Klangqualität einbringen dürfte als Experimentieren mit euren vorhandenen Mics, würde ich vorschlagen, leiht euch zwei gute Kleinmembraner (Neumann KM184 beispielsweise), ein HOHES Stativ mit Mikrofonschiene und probiert folgendes: Das Stativ kommt - ich muß jetzt raten, da ich den Raum nicht kenne - versuchsweise erstmal in die Mitte der Kirche. Die Mics auf die Schiene und HOCH damit, das dürfen ruhig vier, fünf Meter sein! Die Violine zu Dir auf die Empore, und dann mal testen, wie die Klangbalance ist. Die Mics via Mischpult ins line in des Laptops, das müßte klappen. Ist allerdings nicht so toll, da dann die Soundkarte des Laptops die Wandlung übernimmt, und das ist eher suboptimal. Wenn ihr ein Interface ergattern könntet, zwei Kanäle genügen durchaus, wäre das vorzuziehen! Eine weitere Möglichkeit wäre, euch ein Gerät oberhalb des bislang verwandten H2 zu leihen, welches auch den Anschluß externer Mics erlaubt, z. B. das Zoom H4, und damit die externen Mics aufzunehmen.

Viele Grüße
Klaus
 
Schonmal vielen Dank für die Antwort. Das klingt ja schon ganz gut. Da muss ich dann mal schauen wo ich so Mikros herbekommen kann bei uns in der Ecke.

Noch ne Frage zum Interface. Ich kann doch, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, das H2 als Interface nutzen. Die Mirkos ins Mischpult, abmischen und dann das Mischpult über das H2 via USB an das Notebook, oder geht das nicht?

Macht es denn Sinn, die Geige zusätzlich noch mit einem Mikro extra abzunehmen um die Lautstärke entsprechend seperat regeln zu können?

Gruß,

Thorsten
 
Hallo, Thorsten,

ob das H2 auch als Interface für das Stereosignal funktionieren kann - da bin ich mir ohne Anleitung nicht sicher, da ich nicht weiß, ob der line in auch stereo ist oder nur mono. Falls das letztere der Fall ist, dann hast Du leider verloren...
Die Frage nach der zusätzlichen Geigenabnahme stellt sich ohnehin nicht, solange ihr "nur" ein zweikanaliges Interface habt. Außerdem hängt da viel vom Programm und auch von der Geige selbst ab. Ich habe Vergleichbares mal gemacht (Orgel plus zwei Sopranistinnen auf der Empore), und es paßte von der Klangbalance her gut. Wobei die Orgel bei den gespielten Werken (Stabat Mater, Scarlatti) eher dezent zu Werke ging.
Wenn ihr mehr als drei Mikrofonkanäle zur Verfügung habt, die auch getrennt in den Rechner gelangen, könnt ihr es ausprobieren. Ein zusätzliches Mic ins Pult zu geben, dieses auf die Stereosumme zu mischen und die dann aufzunehmen, halte ich nicht für zweckmäßig, da ein völlig anderer Raumeindruck als bei den Hauptmikrofonen herauskommt, und das wird euch wahrscheinlich die Aufnahme schmeißen. Als eigene, dritte Spur o.k., dann muß nachher eben noch ein wenig Raum dazu.

Viele Grüße
Klaus
 
Da schein ich mir ja wirklich was vorgenommen zu haben und das dann auch noch mit fast keiner Ahnung von der Materie.... Aber man wächst mit seinen Aufgaben.

Das mit dem Extramikro für die Geige kommt von daher, dass wir in der einen Kirche in der wir aufnehmen wollten (weil die "beste" Orgel) es die Geige leider schwer hat sich in dem riesen Raum gut durchzusetzen. Vielleicht werden wir dann die Aufnahmen in einer anderen Kirche machen (ich bin ich 3 Krichen Organist, da hat man dann ja auch zum Glück ein wenig die Auswahl). Wobei ich ja jetzt schon fast davon ausgehe, dass wir am Ende in allen 3 Kirchen aufnehmen werden, weil jeder Kirche/Orgel besser zu dem einen oder anderen Lied "passt". Die andern zwei Krichen und Orgeln sind wesentlich kleiner, da dürfte es dann leichter für die Geige sein vom Klang her herauszukommen. Ist eigentlich ein Raum mit viel Hall günstiger für die Aufnahme oder einer mit sehr geringen Hall?

Zum Glück haben wir uns einen langen Zeitraum für das Projekt vorgenommen, denn ich glaub das Informieren und einlesen/einarbeiten wird doch noch mehr zeit in Anspruch nehmen als eh schon vorgesehen. Jedenfalls ist das Forum hier wie immer eine tolle Hilfe. An dieser Stelle besonderen Dank natürlich an dich, Basselch.
 
Moinsen !
Ist eigentlich ein Raum mit viel Hall günstiger für die Aufnahme oder einer mit sehr geringen Hall?
Kommt leider wie immer darauf an. Ein Beispiel: Habe mal im Kölner Dom ein Orgelkonzert gehört. Natürlich gings auch darum, die Virtuosität des Vortragenden zu dokumentieren (wilde Läufe und komplizierte Melodieteile). Das Ergebns war grausig, da in dieser riesigen Kirche der Hallanteil so hoch ist, dass alles in einem undefinierbaren Klangbrei durchs Gebäude wabert. Möglicherweise war die Orgel aber auch überregistriert.
Das Gegenteil in einer kleinen Kirche in Norddeutschland, wo der Organist "locker" vor sich hinspielte (viel Bach) --> phantastisch, da der Raumanteil soweit gering bzw. ausgewogen war, dass die Orgel zwar voll, aber auch gleichzeitig transparent beim Hörer ankam.
Wenn ihr - nach Klaus' Empfehlung (und der hat richtig Ahnung) - die Mikros in der Mitte der Kirche aufbaut, kann es sein, dass die Orgel in einer großen bzw. hohen Kirche eher verwaschen 'rüberkommt (dann halt näher 'ran an die Orgel, was wiederum vermutlich zu Lasten der Geige gehen wird), derweil es in einem kleineren Raum genau richtig sein kann. Zudem kommts noch auf den Charakter der Stücke bzw. der Orgelparts an.
Leider heißt das für Dein Vorhaben: ausprobieren unter der Prämisse: weniger ist meistens mehr.
Viel Erfolg für Eurer Projekt!

Gruß
Ivar
 
Hallo Ivar,

Danke für deine Hinweise. Meine Frage richtete sich eher darauf, ob es für das Recording Vorteile gibt bzgl. mehr oder weniger Hall. Dies scheint dann ja in diesem Fall nicht so sehr ausschlaggeben zu sein, da wir das dann ja, wenn ich das richtig verstanden habe, zu einem großen Teil über die Position der Mikros "ausgeleichen" können. Wenn wir den Raum entsprechend des Charakters der Stücke aussuchen (sowie natürlich auch die Registrierung), denke ich, dass ich nach 10 Jahren in allen drei Kirchen und eines sehr ehrlichen Chefkritikers (mein Vater) genügend Erfahung gesammelt habe.

Werde Euch auf jedenfall berichten wie das Projekt verläuft, aber wie schon erwähnt haben wir uns viel Zeit dafür vorgenommen, also nicht wundern, wenn es etwas dauert mit Berichten.

Ich werde jetzt mal anfangen zu schauen, ob ich denn das empfohlene Equipment bei uns in der Ecke kostengünsgig ausleihen kann.

Gruß,

Thorsten
 
Hallo, Thorsten,

bezüglich des Halls in der Aufnahme-Kirche kann ich mich Ivar nur anschließen: Ausprobieren... deshalb war mein Startvorschlag "Stativ erstmal in die Mitte" natürich erstmal als lose Richtschnur zu sehen. In einer großen Kathedrale geht das natürlich völlig in die Hose...
Vermutlich ist es günstiger, wenn Du schon mehrere Kirchen nutzen kannst, zunächst mal in den kleineren zu probieren. Wenn der Raum schön klingt, könnte man sogar über die Verwendung von Mikrofonen mit Kugelcharakteristik nachdenken (für die Hauptmikrofonierung, nicht für die eventuelle Violin-Stütze).
Hast Du Dir auch schon mal Gedanken über das zu verwendende Stereo-Verfahren gemacht? Im Falle einer Kirchenorgel bietet sich da die AB-Anordnung an, durch Groß-AB (Abstand der Mics voneinander so ca. 2 - 5 m, das bedeutet dann halt aber auch zwei Stative...) kann ggfs. der Raumeindruck der Orgel in der Kirche noch eindrucksvoller eingefangen werden.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo Klaus,

über die Anordnung der Mikros hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, aber Danke für den Hinweis und auch den Ratschlag für die Anordnung. In zwei von drei Kirchen ist es glaub ich auf Grund der Orgel und des Raumes sinnvoll die Mikros direkt nebeneinander zu positionieren. Das sind beides sehr kleine Kompakte Orgeln bei denen die Pfeifen der Manuale und des Pedals bzw. des Manuals und des Pedals hintereinander gebaut sind. Bei der dritten großen Orgel hab ich allerdings das "Problem", dass die Pfeifen der Manuale bzw. des Pedals jeweils nebeneinander stehen und somit die Pfeifen sich über ca. 7m in der breite erstrecken. Da denke ich, dass dann die von die erwähnte AB-Anordnung sinnvoll ist.

Gruß und einen guten Rutsch ins neue Jahr,

Thorsten
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben