45 Tasten, 5 Reihen Standardbass (ohne verminderte Septimen), 4 Reihen vorgelagert
Ein solches Instrument hatte ich auch. Nicht von Gomez , sondern von Giulietti.
Hatte zuvor lange mein großes Freebass Akkordeon von Victoria und wollte wieder MII + MIII in einem Akkordeon vereinen.
Das vierreihige MIII hatte ich davor auch schon gespielt, ein dreireihiges käme da nicht mehr in Frage , man möchte die Vorteile nicht missen.
Die fehlende Septime ist unproblematisch , man kann sie mit einem anderen Griff dennoch spielen.
Das Instrument hatte einen einmalig guten Klang , trotzdem ist es mir bei aller Liebe nicht gelungen,
mich an das vorgelagerte Manual zu gewöhnen. Man muß die Hand soweit durch den Bassgurt schieben,
daß der Handballen eigentlich keinen Kontakt mehr zum Bassboden hat. Gleichzeitig ist das Gewicht der linken Seite
doch höher als bei einem Standartbass Instrument. Trotz meiner auch recht großen Hände fand ich da keine Balance in der Balgführung
und der Tonsuche im Melodiebass , alles war verkrampft und in dieser Position irgendwie kraftlos .
Während im Freebass recht große Tondistanzen greifbar waren, da die Hand durch die Auflage geführt wurde ,
schien mir das im vorgelagerten MIII nur deutlich beengter möglich zu sein.
Ich habe mich lange bemüht und gequält und habe das schöne Instrument weinenden Auges wieder weggegeben.
Ein Converter ist auch nicht so ganz optimal, da doch die Finger in der untersten Reihe sehr steil stehen müssen,
doch durch die Auflage des Handballens war das für mich deutlich einfacher.
Gebrauchte Konvertermodelle sind nicht so dicke gestreut und günstige noch viel weniger. Ich verfolge den Markt nicht so arg, aber ich würde mal schätzen bei einem gebrauchten Konverter gehts bei 4000 bis 5000 € los.
Ich beobachte ziemlich oft ( zu oft, wenn man meine Frau fragt...) den Akkordeonmarkt auf den Internetportalen.
Dabei habe ich immer wieder auch Instrumente gekauft, einfach , um sie mal länger zu spielen , oder um zu probieren, was mir so liegt.
Es gibt wenige Instrumente mit MIII , egal ob Freebass , Converter oder Vorgelagert , aber die Nachfrage ist auch gering.
Die kleineren Converteristrumente von Kratt und Victoria nicht mitgerechnet hatte ich in den letzten 5 Jahren
5 große Konzertinstrumente , mit Cassotto und 43-45 Tasten.
Mein erstes war meine Victoria Freebass , Cassotto , 45 Tasten , 66 Melodiebasstöne (!) .
Hat mich bei ebay 1550 € gekostet , ungesehen von einem Absolventen aus Trossingen gekauft, der darauf studiert hat.
Das Akkordeon wurde von mir für 1000 € beim Akkordeonzentrum gestimmt, dabei wurden alle Bassstimmen und die tiefen Töne im Diskant neu ventiliert und eingewachst.
Technisch einwandfrei, bis auf etwas laute Klappengeräusche, optisch ok . Ein Super Instrument.
hab es rund 4 jahre gespielt und darauf MIII gelernt. Trotz der großen Ausmaße und des Gewichts ideal für Balance und Handhaltung.
Das Akkordeon habe ich dann über Monate inseriert und letzlich für knapp unter 2000 € an einen Musiker in Polen verkauft.
Zwischendurch habe ich mich an der besagten Giulietti versucht , gefunden bei ebay Kleinanzeigen , 4 Stunden ICE , VB 3600 € bezahlt 3200 € .
Das war das teuerste Akkordeon, was ich jemals gekauft habe !
Der Zustand war wie neu , super gestimmt , konstruktionsbedingt etwas brummelige Bässe in den ganz tiefen Lagen.
War leider nicht meins ( siehe oben)...
Habe es zu meinem Einkaufspreis wieder angeboten und nach 2 Monaten für lausige 2800 € nach Brasilien verschickt ( die Brasilianer lieben Giulietti ! )
Diese Victoria spiele ich aktuell und wohl auch für immer ,
44 Tasten Converter , Cassotto .
Hat fast ungespielt (Baujahr 78) 40 Jahre im Schrank in Süddeutschland gelegen.
War irgendwie schlecht inseriert ( auf einem Portal, bei dem jedes zweite Akkordeon eine Fake Anzeige ist ) .
Hat mich 8 Stunden Autofahrt und 2200 € gekostet . Wegen der langen Standzeit habe ich es im Akkordeonzentrum für 1600€ generalüberholen lassen.
Alles neu eingewachst , ventiliert und gestimmt. Das Instrument ist wie neu , schwer zu spielen und auch so schwer (knapp 16kg)
Zwischendurch habe ich noch eine Morino VI N gekauft (hier leider ohne Bild).
Ungesehen , lief bei ebay morgens um 8 Uhr aus . Hat 1220 € gekostet und war wider Erwarten frisch überholt und absolut tadellos.
Auf der spielt nun mein Bruder ( sein russischer Akkordeonlehrer war sehr aus dem Häusschen...)
Als ich noch unsicher war, ob ich meine Victoria concert 60 "fürteuergeld" überholen lasse,
gab es hier in Berlin diese Excelsior 960 C , das C steht für Convertor , nicht für Cassotto ( was sie auch hat ).
Gehörte einem jungen Italiener , der in Florenz Musik studiert hatte und in Berlin als Koch arbeitet.
War etwas höher gestimmt (hat in klassischen Ensembles gespielt) , eigentlich tadellos bis auf ein paar Nebengeräusche in den Bassventilen.
Hat mich 2200 € gekostet.
Ging dann wieder weg, als die Victoria überholt zurück kam.
Hatte sie ewig inseriert ( immer mit Tonbeispielen und auch genau alle Vorzüge und Mängel beschreibend ) ,
hat dann ein Händler aus dem Ostblock für 1950 € gekauft.
Der befreundete Musiker , der hier in Berlin als Musiklehrer arbeitet und das Akkordeon abholte ,
hat sich gar nicht mehr eingekriegt ... für wie wenig Geld man solch hochwertigen Akkordeons bekommt.
Ich wollte hier jetzt nicht mit all den Akkordeons prahlen, sondern nur aufzeigen ,
was der Markt jenseits der einschlägigen Musikhändler so hergibt und wie An- und Verkaufspreise so sind.
Kleinere Convertor Akkordeons ( hatte die Victoria Junior und zwei kleine Kratt Convertor Akkordeons) nehmen die Händler gerne in Kommission
und sie werden auf ebay auch gern von Händlern gekauft. Große Instrumente sind sonderbarerweise schlecht zu verkaufen,
ganz unabhängig von Zustand ?
Bei Kleinanzeigen gibt es z.B. meine (baugleiche) Giulitti , die seit Jahren immer wieder auftaucht , generalüberholt mit Rechnung 4500 €.
Genauso bei ebay , wo öfters solche Akkordeons angeboten werden.
Alles mit MIII über 4000€ ist privat eigentlich fast unverkäuflich ,
kam zumindest mir so vor , ich bin aber auch nicht über Spielkreise oder Akkordeonorchester vernetzt.
Man könnte solche Akkordeons bestimmt bei Neuerwerb bei einem Händler in Zahlung geben.
Bei den Händlern gehen solche Instrumente auf jeden Fall erst bei 4000€ los,
ich weiß aber nicht , wie lange sie dann da in den Regalen stehen.
Das heißt natürlich anders herum :
wer ein MIII sucht , braucht nicht unbedingt viel Geld ,
aber muß dann vielleicht etwas länger warten, bis ein passendes Angebot auftaucht ?