Berklee Aufnahme einfacher als in Deutschland?

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Hey zusammen, :)

viele werden das was ich mache wahrscheinlich für ziemlich dumm halten aber ich hätte trotzdem mal ein paar Fragen zur Aufnahmeprüfung für das Berklee College of Music in Boston.

Ich weiß die Uni in Boston kann man sich als "normaler" nicht leisten und ich kann es mir ehrlich gesagt auch nicht leisten. Warum mache ich das dann? Ich spiele schon seit meiner Kindheit Gitarre und irgendwie wollte ich als Kind immer zum Berklee. Ich weiß nicht warum. Aber als Kind hatte man natürlich noch nicht über die Kosten nachgedacht. Man wird älter und kommt dem Studium immer näher und versteht langsam, dass das Studium dort eher unmöglich scheint. (finanziell) Traum zerstört. O.K.
Aber da ich schon seit Jahren davon rede zum Berklee zu gehen, wollte ich wenigstens die Aufnahmeprüfung für das Berklee machen damit ich weiß, dass ich, wenn der finanzielle Aspekt nicht wäre, trotzdem hätte da studieren können (oder auch nicht). Klingt alles wahrscheinlich ziemlich dumm aber ich habe mich bereits angemeldet, die überteuerte Gebühr bezahlt und meinen Termin erhalten. Die Audition ist am 26. Februar 2015 in London. Steht alles soweit. Instrument ist E-Gitarre Richtung Jazz

Ich fühl mich ziemlich gut vorbereitet da ich mich schon einige Zeit lang mit meinem Musiklehrer intensiv auf die Aufnahmeprüfung vorbereite. (Hauptsächlich für deutsche Unis aber natürlich auch auf Englisch). Mein Plan ist es mich, nach der Aufnahmeprüfung in London, für die deutschen Unis zu bewerben. (Folkwang, Köln etc.) und vielleicht auch in den Niederlanden.

Nun habe ich aber das Gefühl, dass die Aufnahmekriterien an den deutschen Unis um einiges höher scheint als die am Berklee. Zumindest was den Theoretischen Teil und den Infos auch deren Homepage angeht.

Meine Frage ist: Kann es sein, dass es vor allem in Deutschland schwer ist an die staatlichen Unis rein zukommen? (Jazz Perfomance)
Hat jemand Erfahrung mit Aufnahmeprüfung für Unis im Ausland? Vielleicht sogar dem Berklee?

An der Folkwang wird zum Beispiel als vorbereitest Stück ein Jazz Standard verlangt bzw etwas Richtung Jazz.
Am Berklee bin ich dagegen etwas freier und kann mir aussuchen was ich spiele. Spiele entweder Wonderful Slippery Thing von Guthrie Govan, Spain von Chick Corea oder Bubble Dream von CHON vor. Bin mir da noch unsicher :D
Auch habe ich das Gefühl, dass am Berklee ein großer Teil der Theorie weg fällt. Dass man am Berklee leichter rein kommt liegt wahrscheinlich auch an dem Geld was die studierenden da lassen. Ist natürlich was anderes als an eine staatliche hier in Deutschland zu gehen. Aber da bin ich mir halt noch unsicher ob ich das ganze falsch einschätze.

Aber was meint Ihr?

Vielen Dank schonmal :)
 
Eigenschaft
 
Also : :coffee:

Ein Freund von mir hat ich fürs Berklee beworben ( er ist Schlageuger ) und wäre auch genommen worden . Allerdings hat er das Stipendium für das er sich auch beworben hat nicht gekriegt. Somit ist das ganze dann auch am Finanziellen gescheiterst. Grundsätzlich dort studieren können ist also die eine Sache, die Finanzierung die andere .

Er hat damals die Aufnahmeprüfungen in Freiburg gemacht. Die Jazz und Rockschule dort ist eine "Partner-Uni" von Berklee. Die Anführungszeichen deshalb weil die Jazz und Rockschule zwar einen staatlich anerkannten Abschluss hat , allerdings auch ein paar hundert Euro im Monat kostet. Dementsprechend leichter kommt man dort rein und dementsprechend mehr Pflaumen sind da auch unterwegs....

Daher wunderts mich dass du bis nach London musst, aber das ist auch schon wieder fast 5 Jahre her. Vll hat sich da was geändert.

Ich habe selbst mal Aufnahmeprüfungen für Jazzgitarre an deutschen Hochschulen gemacht. ( Aus heutiger Sicht war das sehr sehr optimistisch gedacht )


Die Theorie und Gehörbildung ist nicht geschenkt und ich hatte damit auch damals etwas Probleme. Die Sache dabei ist , man sollte rechtzeitig damit anfangen damit sich das ganze setzten kann. Man kann sich insbesondere Gehörbildung schwer einfach reinziehen . Das ganze braucht einfach ein wenig bis es sich wirklich setzt.

Zweitens bin ich mir nicht sicher ob du dort glücklich wirst wenn du nicht wirlich eine große 'Affinität für Jazz hast.
Das ist schon der Hauptschwerpunkt dort. Also schon eher Jazzstandards, oder gleich Jazz-Eigenkompositionen .Vll noch was in die Fusion oder Jazz-Funk Ecke. Bei einer Aufnahmeprüfung war aber zum Beispiel nur ein Kontrabass da , bei einer anderen elektrisch .

In allen Fällen aber immer nur Bass und Schlagzeug , kein Klavier . Das heißt wenns nach was klingen sol spielst du am besten Hamonien an der Gitarre mit (Chord Melody -Zeugs ). Die Band bestand dabei in allen Fällen aus Schülern aus höheren Semestern . Die spielen natürlich sehr gut. Übliche Standards können die entweder sowieso auswendig oder spielen sie vom Blatt ( meistens haben sie sie wohl schonmal gespielt ) . Komplizierte Arrangements , Eigenkompositionen und komplett abgedrehtes Zeug kann halt auch schneller danebene gehen , man spielt schließlich das erste mal zusammen. In der Regel kannst du dort aber auch eine eigene Band mitbringen , falls vorhanden , du musst es halt vorher in der Anmeldung angeben

Die Leute die dort ankommen sind in der Regel alle sehr sehr gut. Manche spielen hat seit frühester Kindheit immer nur Jazz andere kommen von einen Rock/Pop hintergrund. Manche haben seit Jahren Unterricht bei Leuten wo sich ein normaler Mensch vll 5 Stunden im Jahr leisten könnte. Andere wieder nicht.

In meinem Fall wurden überall 1 Platz und an einer Uni 2 Studienplätze vergeben . Darauf kamen ca 35 - 45 Berwerber. Selbst wenn du gut genug bist ist es nicht sicher das du eine Platz kriegst . Der Prof muss unter Umständen ja dann auch von 3en die ihm wirklich gut gefallen einen nehmen....

Daher würde ich mich auf jeden Fall bei vielen Unis gleichzeitig bewerben .

Das ist vorerst alles was ich weiß und mir dazu einfällt . Vll hilft dir das ein kleinwenig...

grüße b.b.
 
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Hey,

erstmal vielen Dank für die Antwort :great:

Ja letztes Jahr konnte man die Aufnahmeprüfung auch noch in Freiburg machen. Dieses Jahr hat sich das geändert und die Uni ist irgendwie nicht mehr zur Auswahl gewesen. Aber London ist ja zum Glück nicht so weit und Unterkunft habe ich dort auch.

In meinem Fall wurden überall 1 Platz und an einer Uni 2 Studienplätze vergeben . Darauf kamen ca 35 - 45 Berwerber. Selbst wenn du gut genug bist ist es nicht sicher das du eine Platz kriegst . Der Prof muss unter Umständen ja dann auch von 3en die ihm wirklich gut gefallen einen nehmen....

wow, dass hier in Deutschland doch so wenig rein kommen wusste ich gar nicht. Das klingt ziemlich hart.

Ich werd mich, wie du gesagt hast, einfach mal an mehren Unis bewerben.
Mann verliert ja "nichts"

Vielen Dank,
Grüße
 
Nichts außer einer Anmeldegebühr von 30 bis 40 Euro pro Hochschule und den Anreise und Übernachtungskosten . Täusch dich nicht da sind gleich mal 200 Euro zusammen....

grüße b.b.
 
Falls das für dich in Frage kommt, würde ich mich auch mal in Holland bewerben - ich studiere z.B. Film/Theaterkomposition an der ArtEZ in Arnhem. Ich glaube es werden dort ein bisschen mehr Leute genommen als in Deutschland, und ich habe das Gefühl, dass sie weniger konservativ und offener für neue Dinge ist...

Der Unterricht findet in Englisch statt, d.h. man muss einen English Zertifikat vorweisen, oder Englisch als Abiturprüfung gehabt haben. In Holland gibt es allerdings noch STudiengebühren (ich glaube momentan c.a. 1900 im Jahr), da gibt es auch durch Holland Finanzierungsmöglichkeiten und das 1. Jahr kann meist durch Bafög gezahlt werden...

Das Tolle hier ist im Gegensatz zu den meisten deutschen Hochschulen, dass der Unterricht sehr individuell ist, man hat ab dem zweiten Jahr sehr viele Wahlmöglichkeiten. Im 4. Jahr kann man sogar 30 ECs wählen!

Falls es dich interessiert, hier ist eine Übersicht zu den Kursen: http://jazzpopmodules.artez.nl/elohtml/infokit

lG
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,
Sorry für die späte Antwort.

ich studiere z.B. Film/Theaterkomposition an der ArtEZ in Arnhem. Ich glaube es werden dort ein bisschen mehr Leute genommen als in Deutschland, und ich habe das Gefühl, dass sie weniger konservativ und offener für neue Dinge ist...

Ja an Arnhem hab ich auch gedacht. Da hat einer meiner ehemaligen Lehrer studiert. (Wenn Arnhem und Arnheim das gleiche ist :D)

Kann ich unter Film/Theaterkompoistion bei dir eigentlich sowas wie "Filmmusik" verstehen? Praktisch, dass man später als Filmmusiker in der Szene arbeitet? Oder ist Film-komposition da was anderes?

Vielen Dank für die Antwort. :)
LG
 
Kann ich unter Film/Theaterkompoistion bei dir eigentlich sowas wie "Filmmusik" verstehen? Praktisch, dass man später als Filmmusiker in der Szene arbeitet? Oder ist Film-komposition da was anderes?
Jupp im Niederländischen fällt das "i" weg :)

Genau, man wird im Grunde für das Berufsleben als Filmkomponist vorbereitet - dazu habe ich momentan Musiktheorie (Jazz & Klassisch), Gehörbildung, Kompositionsunterricht, Tontechnik, Klavierunterricht, Rhythmus, Musikgeschichte und Pädagogik - alles bei sehr fähigen Dozenten. Zudem gibt es fast wöchentlich Workshops mit Gastdozenten - das sind meistens Filmkomponisten aus Deutschland.

Für die Instrumentalen Studiengänge sind die Fächer teilweise ähnlich, auch hier gibt es öfters mal Masterclasses mit rennomierten Musikern.

Kannst es ja einfach mal probieren mit der Aufnahmeprüfung - wie du schon gesagt hast; man verliert ja nichts - man lernt vielleicht sogar noch dazu :)

lG
 

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