Beurteilung Riss am Hals Epiphone SG (Reparatur erforderlich?)

Hokey
Hokey
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
15.12.24
Registriert
27.03.16
Beiträge
333
Kekse
1.600
Ort
Puddingtown
Hallo zusammen,
habe mir heute aus meiner Schule, an der ich arbeite, ein paar unserer Schul-Gitarren mitgenommen, um sie einzustellen, Saiten zu wechseln und ein wenig Grundpflege vorzunehmen.
Leider hat eine Epiphone SG, die schon lange nicht mehr gespielt wurde, einen Riss am Hals, ca. 10cm von der Nut aus den Hals entlang. Der Riss scheint nicht so schlimm und ich denke, dass man sie noch verwenden kann. Habe gestern einige Zeit damit gespielt. Aber was weiß ich schon, wie schätzt ihr das ein? Beim Spielen spürt man den Riss leicht. Man verletzt sich nicht daran, aber schöner wäre es natürlich ohne Riss. Habt ihr Tipps, wie man das möglichst unauffällig und ohne allzu großen Aufwand glätten kann? Oder kann man das schlicht ignorieren?

Ich danke euch schon mal für eure Antworten!
 

Anhänge

  • IMG_5941.jpeg
    IMG_5941.jpeg
    136 KB · Aufrufe: 387
  • IMG_5940.jpeg
    IMG_5940.jpeg
    192,5 KB · Aufrufe: 339
  • IMG_5937.jpeg
    IMG_5937.jpeg
    80,7 KB · Aufrufe: 322
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ab zum Gitarrenbauer damit
Das kostet natürlich - aber wenns die Schule bezahlt ...

Ich habe eine Epi Les Paul mit entsprechendem Transportschaden selber repariert. Da das kein komplizierter "offener" Bruch ist, sollte das sogar ziemlich gut gehen. Als erstes würde ich die Saiten entfernen und am Kopf (vorsichtig) ziehen, um zu gucken, ob das aufklappt. Wenn nicht, würde ich da sogar erst mal mit dem Zustand weiter leben. Ansonsten Leim flächig auf die Bruchstelle einbringen und bis zur Trocknung einzwingen (mit entsprechenden Unterlagen aus weichem Holz, evtl. sogar passend zurechtgefeilt). Ich habe als Leim mit etwas Wasser verdünnten Holzleim (Ponal) gewählt, den ich mit einer Spritze in den engen Spalt positioniert habe.

Es gibt die Information, dass Holzleim für Klebestellen, die unter Zug stehen, nicht gut sein soll. Bei mir hälts allerdings schon seit Jahren prima.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Leider kann ich anhand er Fotos nicht eindeutig feststellen, ob es nur ein Kratzer ist oder tatsächlich ein Riß. Deshalb würde ich grundsätzlich auf Bassturmator vertrauen, der hat die Erfahrung. Leim würde ich nicht verwenden, sondern eher Epoxidharz. Das wird natürlich "Rotznasen" bilden, weshalb man den Hals anschließend schleifen muss. Eine Reparatur beim Profi (was ich sonst immer empfehle) rechnet sich beim Neupreis dieser Gitarre wohl kaum.
 
Bringst du dieses ziemlich dickflüssige Zeug tief genug in den engen (mit der Hand aufgezogenen) Spalt? Soll ja vollflächig verleimt werden und nicht nur da, wo es sich weiter auseinder ziehen lässt.
Ich habe ja sogar den Weißleim etwas verdünnt, damit ich den mit der Spritze (mit Nadel) verwenden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Epoxidharz lässt sich mit Wärme verflüssigen und quasi einföhnen.
Ob es die letzte Ecke erreicht, kann ich aber nicht sagen.
Edit: Auch nicht, ob die umliegenden Bauteile durch die Wärme in Mitleidenschaft gezogen werden würden.

Vom Bauchgefühl her bin ich aber auch erstmal bei Leim.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Epiphone Gitarren haben einen geschäfteten Hals. Das bedeutet der Hals und die Kopfplatte sind nicht ein Stück Holz (wie bei Gibson), sondern die Kopfplatte ist an den Hals angeleimt.
Um eine größtmögliche Klebefläche zu haben und somit eine große Stabilität, ist die Verbindung schräg geschnitten. Ziemlich genau so wie der Riss auf dem Foto verläuft.
In der Branche spricht man hier von einem klassischen Kopf- oder Halsbruch. Die Gitarre wird wohl mal umgefallen sein.

Wie schon erwähnt sollte dies dringend gemacht werden, da sich der Riss durch Belastung noch ausweiten kann.

Gruß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ihr seid super, ich danke euch für eure Einschätzungen!
Vermutlich ist sie wirklich mal umgefallen, der Toggle Switch ist auch abgebrochen. Was ihr so schreibt, klingt schon nach einer mittelschweren Operation. Da müsste man mal Kosten und Nutzen gegeneinander aufwiegen und ich erstmal Rücksprache halten, denn mir gehört sie ja nicht. Wenn eine Reparatur zu teuer wird, dann würde ich einfach mal Minor Toms Ansatz ausprobieren. Die Gitarre liegt sowieso schon lange ungenutzt herum, ein großer Verlust wäre es darum nicht, aber schade, wenn sie einfach so auf den Müll käme oder ungenutzt herumläge.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Frag doch mal bei den Gitarrenbauern in deiner Region. Hier in Berlin bieten die meisten ein solche Reparatur zum Pauschalpreis an.
Hatte mal einen Halsbruch der genau so aussah und für 70€ pauschal wurde das repariert.
 
Danke für den Tipp. Habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wer in meiner Region (Ostwestfalen) da in Frage käme, aber ich kann mich ja mal umhören. 70€ wären vielleicht noch im Budget…
 
 
Epiphone Gitarren haben einen geschäfteten Hals. Das bedeutet der Hals und die Kopfplatte sind nicht ein Stück Holz (wie bei Gibson), sondern die Kopfplatte ist an den Hals angeleimt.
Um eine größtmögliche Klebefläche zu haben und somit eine große Stabilität, ist die Verbindung schräg geschnitten. Ziemlich genau so wie der Riss auf dem Foto verläuft.
AFAIK ist das bei denen neueren Modellen (glaube seit 2-3 Jahren) nicht mehr so. Der Hals wird inzwischen ähnlich wie bei Gibson hergestellt, also als Ganzes gefräst aus einem Rohling. Bei Epi wird dafür nur kein dickes Brett verwendet, sondern ein dünneres an das für Kopfplatte und Halsfuß zwei kleinere Stücke unten angeleimt werden (und dann noch seitlich die "Flügel" für die Kopfplatte). Siehe Bild.
 

Anhänge

  • Epi-back.jpg
    Epi-back.jpg
    80,9 KB · Aufrufe: 137
Das ist schon wesentlich länger als 2-3 Jahre so. Könnte sogar sein, dass das schon seit Anfang der Herstellung von Epiphones in China so gemacht wird.

Dass Halsrisse bei Epiphones beginnend an der Einfeilung für den Sattel auftreten, ist nach meiner Erfahrung eine recht häufige Erscheinung. Ich vermute, dass das auftritt, wenn Kraft nicht direkt auf den Kopf einwirkt, sondern wenn die Gitarre eine Art Schleudertrauma erleidet. Deswegen kommt das wohl auch öfters mal bei einer Verschickung im Karton vor.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben