Beyerdynamic TG-1000 - neues digitales Drahtlossystem

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Der deutsche Mikrofonhersteller Beyerdynamic zeigt zur NAMM-Show 2013 ein digitales Funksystem für professionelle Anwender mit einer weiten Bandbreite von 319 MHz.

Damit bietet auch Beyerdynamic als Reaktion auf die Neuaufteilung der Funkfrequenzen ein zukunftssicheres Konzept an. Näheres dazu findet Ihr auf der Herstellerseite. Zumindest die Optik ist schon mal sehr gut gelungen, wie ich finde. Interessant dürfte werden, inwieweit sich das System am Markt etablieren wird. Dies ist ja bekanntlich in der oberen Preisklasse gar nicht so einfach. Wenn jemand von Euch Interesse hat, ein solches System zu testen, soll er sich bei mir melden. Ich denke, es dürfte möglich sein Test-Geräte zu bekommen?

1000.jpg
 
Eigenschaft
 
Hier! Großes Interesse :) ->Pn
 
Hallo,

das liest sich in der Tat interessant :great:. D. h. Beyerdynamic setzt auch weiterhin auf den UHF-Bereich, und bei UVPs von 3000 € für den Dual-Empfänger, 750 € für die Handfunke und 800 € für das Bodypack (Quelle: Pressemitteilung) spielt das System auf jeden Fall in der Profiliga. Interessant zu wissen wäre, wie die Frequenzzuteilung bei der RegTP bei dieser weiten Bandbreite über die verschiedenen Teilbänder funktioniert.
 
Ich finde irgendwie die Handsender nicht schön...
Aber sehe ich das richtig dass die Empfänger keinen Digitalausgang haben? Fände ich jetzt etwas unpraktisch... Ein AES/EBU Ausgang (oder besser noch: Dante :D ) wäre schon toll. Aber sowas wird wohl noch lange dauern.
Wird Zeit dass sich hier mal ein Standard etabliert.
 
Ein AES/EBU Ausgang (oder besser noch: Dante :D ) wäre schon toll. Aber sowas wird wohl noch lange dauern.
Nöö, wirds nicht. Shure ULX-D mit Dante läuft doch. Gucks dir mal an! Ich hab mich grad nochmal drüber informiert. Mir gefällt das richtig richtig gut.

Und ja, die Handsender sehen nach einer Mischung zwischen den teureren Shure und ganz billigen China-Funken aus. Aber die Frequenzbandbreite ist phänomenal!
 
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Jetzt darf ich es ja schreiben.

Der Bernd Neubauer von beyerdynamic hat mir das System freundlicherweise Ende letzten Jahres zum Test gegeben. :)
Wir hatten zwei Doppelempfänger, 3 Handfunken und einen Taschensender.
Die Mikrofon-Kapseln sind die bekannten welche aktuell im Programm sind. Wir hatten die dynamischen TG V50d und die TG V96c Kondensator-Kapseln zum Test. Kennt man ja, die sind über jeden Zweifel erhaben. Druckvoll, feedbacksicher und feinauflösend - selbst die "günstige" V50d-Kapsel dürfte die meisten überzeugen.
Die V96c-Kapsel spielt in der ganz oberen Liga.

Den Taschensender hab ich an meinem Bass ausprobiert und hatte niemals auch nur eine Sekunde einen Zweifel daran, dass es sich anders anhört als mit einem Kabel. Selbst bei einem Ausflug ins Publikum. Kein Rauschen, keine Latenz, kein Druckverlust. Das war bei vielen anderen Bassfunken leider nicht so.
Die Bedienung der Empfänger ist sehr intuitiv und auch für Nicht-Tekkies wie mich sehr schnell zu durchschauen, obwohl es sich bei diesem System um ein recht komplexes Teil handelt.
Auffällig gut sind die Displays am Empfänger und auch an den Sendern - obwohl die Schrift sehr klein ist, ist es gestochen scharf zu lesen.

Das System befindet sich allerdings im oberen Preissegment. Also nix für Einsteiger.

Erstes Fazit: :) :great:
Und nochmals vielen Dank an Bernd Neubauer. Ich wünsche beyerdynamic viel Erfolg mit dem neuen System.
 
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Moin zusammen,

hier nochmals einige Features, welche sicherlich für den Live Einsatz relevant sein werden:

- äußerst große Schaltbandbreite von 319Mhz mit einer Hardware (470-789Mhz)
- Gain Ranging in den Sendern (d.h. es muss kein Pegel mehr eingestellt werden, der Sender arbeitet immer im optimalem Dynamicbereich)
- 0db Gain Struktur über das komplette System
- extrem schneller Sync
- integrierter Webbrowser im Receiver (d.h. es wird keine Software mehr zur Installation benötigt, um den Receiver über Software zu steuern - funktioniert mit allen Browsern und Betriebssystemen - ähnlich einer FritzBox)
- per Software umschaltbare Batteriestatus-Anzeige (NiMh oder Alkaline - damit die Batteriestandsanzeige im Sender auch stimmt)
- extrem linearer Frequenzgang bis unter 20Hz (das freut den Basser)
- Kaskadierung von bis zu 12 Receivern (24 Kanäle ohne Antennensplitter sind möglich)


Noch kurz etwas zum noch nicht vorhandenen Digitalausgang: Momentan gibt es auf vielen Live-Bühnen noch nicht das Bedürfnis, einen Digitalausgang zu benutzen, da hier einige Faktoren zusammenkommen, welche dann auch beachtet werden müssen (Clock, Splitt des Signals usw.). Es gibt sicherlich bereits Anwendungen, welche sehr gerne einen Digitalen Ausgang benutzen wollen, um einfach die Latenz und auch die Signalqualität hochhalten möchten. Aber selbst bei Produktionen im TV wird sehr häufig noch analoge Audiotechnik eingesetzt (gerade wegen dem Aufsplitten des Signals (Ü-Wagen, Saalbeschallung, Monitorsound).

Für alle Anregungen sind wir sehr dankbar und ich freue mich bereits, dem ein oder anderen Forumsteilnehmer mal ein solches System zur Verfügung zu stellen.

Im Übrigen wurde das System bereits auf mehreren Touren wie z.B. bei CRO und bei Schiller mit voller Zufriedenheit eingesetzt.

Beste Grüße

Bernd


P.S.: Und vielen Dank Harry für den kleinen Live-Bericht
 
Noch kurz etwas zum noch nicht vorhandenen Digitalausgang: Momentan gibt es auf vielen Live-Bühnen noch nicht das Bedürfnis, einen Digitalausgang zu benutzen, da hier einige Faktoren zusammenkommen, welche dann auch beachtet werden müssen (Clock, Splitt des Signals usw.). Es gibt sicherlich bereits Anwendungen, welche sehr gerne einen Digitalen Ausgang benutzen wollen, um einfach die Latenz und auch die Signalqualität hochhalten möchten. Aber selbst bei Produktionen im TV wird sehr häufig noch analoge Audiotechnik eingesetzt (gerade wegen dem Aufsplitten des Signals (Ü-Wagen, Saalbeschallung, Monitorsound).

Sicherlich gibt es hier noch einige Probleme, zumal sich nicht wirklich ein Standard durchsetzt, auch wenn Dante auf den Weg dahin langsam ist.
Mein Problem an dem ganzen ist:
Das Signal ist schon Digital. Eine Wandlung Analog(Mikrofon)->Digital(Sender)->Analog(Empfänger)->Digital(Pult)->Analog(Pultausgang)->Digital(Controllereingang)->Analog(Controllerausgang) muss zwangsläufig mehr verlustbehaftet sein, als wenn man endlich von Analog(Mikrofon)->Digital(Sender)->Analog(Controllerausgang) vertrauen könnte. Aber das ist ein grundsätzliches Problem und nicht Beyer anzuheften ;)

Wieviel Bandbreite benötigt das System eigentlich pro Kanal, oder anders gefragt: Wie viele Kanäle bekomme ich im Frequenzbereich 710-789MHz unter?


@Jens: Danke für den Hinweis, klingt gut. Wenn das noch halbwegs bezahlbar wird, wäre es eine Möglichkeit für die Zukunft, wobei U2R und U4R uns vorerst ausreichen.
 
Hallo zusammen,

wir bekommen momentan ca. 50 Strecken in den Bereich, je nach dem, ob es sich um einen robusten Setup oder einen mit mehr Kanälen handeln soll. Dieses ist auch immer abhängig von der gewählten Sendeleistung. Weiterhin wird es es in naher Zukunft so sein, dass man sich eigene User-Groups (z.b. einen berechneten Setup für einzelne Städte) selbst im Gerät hinterlegen kann.


Beste Grüße

Bernd
 
Schalter am Handsender AUSSEN ?? Ob das jetzt unbedingt so praktikabel ist ? :confused: Aber das mit der weltweiten Einsetzbarkeit macht das System schon interessant (wenn es jetzt noch günstiger daherkommt als z. B. Wisycom, Lectrosonics usw. noch mehr).
 
Zum Gain Ranging: Ist das einseitig oder bekommt der Empfänger mitgeteilt, wo der Main im Sender gerade steht und rechnet dann die den Ausgangspegel sozusagen konstant?

Gerade bei Dante braucht man keinen weiteren Split. Dante-Interfaces gibt es mittlerweile für den Großteil der Digitalpulte und euer System sollte sich ja in der Oberklasse platzieren. In der Muckerklasse könnte ein "Digital braucht noch keiner" ohne Widerspruch akzeptiert werden.
Wenn der Monitormann unbedingt seinen analogen PreAmp auf hohem Main nutzen will, kann er ja immernoch die analogen XLRs abgreifen, während der FOH per Dante oder ähnlich versorgt wird.

Den eingebauten Webserver halte ich für eine gute Idee. Aber wie sieht es es mit dem Management mehrerer Empfänger aus?

Der große Frequenzbereich macht das System wirklich interessant. Das Dumme für mich ist nur, dass die Beyerdynamic-Mikros so selten auf Ridern stehen... vielleicht ändert es sich durch dieses System, aber es wird ein Henne-Ei-Problem... Da ich die Kopfhörer sehr zu schätzen weiß, ist mir klar, dass das kein Qualitätsproblem ist.
 
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Kling sehr interessant und vielversprechend :) ... zumal bei uns in der Halle demnächst die Umstellung der Funken ansteht :(

M.M.n. ist die 96er Kapsel derzeit in dem Preissegment kaum zu schlagen, wie ich ja damals, als die TG Serie raus kam, selber feststellen durfte.

Das Konzept mit dem integrierten Webfrontend ist läßt aber auch ein paar Fragen offen ... wie managed man dann mehrere Strecken? Muß man dann jede einzeln ansprechen oder unterhalten sich die einzelnen untereinander?

Über die Riderfestigkeit mach ich mir weniger Sorgen, da hatte in den letzten Jahren eigentlich keiner wirklich Bedenken gegen Beyerdynamic.
Viel wichtiger ist da die Frage, ob die Verschraubung kompatibel zu den Konkurenzsystemen ist? Der Fall, daß der Künstler seinen eigenen Kopf mitbrachte und die Strecke lokal gemietet wurde, gab es schon häufiger.


BTW beim Querlesen fällt grad auf: Bei einigen Künstlern hat man manchmal das Gefühl, die bringen ihren eigenen Kopf nicht mit :rofl:
 
Hallo Humi,

die Kopfverschraubung wird nicht kompatibel mit anderen Systemen sein - da kocht leider jeder sein eigenes Süppchen. Vielleicht gibt es in absehbarer Zeit Adapterringe oder so etwas ähnliches.

Das Management per Software sieht folgendes vor (Auszug aus der Bedienungsanleitung):

Jeder TG 1000 Empfänger besitzt einen integrierten Webserver mit eigener Webpage. Zum Konfigurieren und Überwachen Ihrer
TG 1000 Empfänger müssen Sie daher keine Software installieren. Sie benötigen lediglich eine Netzwerkanbindung und ein netzwerkfähiges
Gerät (Client) mit Webbrowser. Daher können Sie Ihr TG 1000 System wahlweise mit einem PC, Mac oder auch mit einem Tablet-PC oder
Smartphone steuern. Zum problemlosen Betrieb der Chameleon Software müssen die TG 1000 Empfänger korrekt in einem Netzwerk eingebunden sein.
Dort können sie entweder im Manual- oder DHCP-Modus (default) betrieben werden. Bei ersteren muss jedem angeschlossenen Empfänger
im Untermenü Functions -> Netzwerk manuell eine unterschiedliche IP-Adresse zugewiesen werden. Im DHCP-Modus wird diese Aufgabe vom
sogenannten DHCP-Server übernommen, der in jedem gängigen Router integriert ist. Wird der DHCP-Modus nicht verwendet, reicht zur Vernetzung ein handelsüblicher Ethernet-Switch aus. In diesem Fall müssen die Empfänger im Manual-Modus betrieben werden. Das Client-Gerät muss
im Netzwerk ohne DHCP-Server ebenfalls eine statische IP-Adresse erhalten. Um die Chameleon Software auf dem Client-Gerät zu benutzen,
kann sich dieses mit einem beliebigen TG 1000-Empfänger verbinden. Dazu müssen Sie die IP Adresse des Empfängers in Ihren Webbrowser
eingeben (z.B. "192.168.1.101"). Die IP-Adresse kann im Untermenü Functions -> Netzwerk des Empfängers eingesehen werden.
Es ist unwichtig, mit welchem Empfänger Sie sich verbinden. Nach erfolgreicher Übertragung der Webpage wird die Grundansicht
der Chameleon Software im Browserfenster dargestellt. Es wird eine Übersicht aller Empfänger in einem virtuellen Rack angezeigt.
Die Reihenfolge der dargestellten Empfänger wird durch die Device-ID festgelegt, die im Functions-Network Menü des Empfängers eingestellt
werden kann. Um eine eindeutige Zuordnung zu gewährleisten, müssen Sie jedem Empfänger eine unterschiedliche Device-ID
zuweisen. Die Empfänger werden in aufsteigender Reihenfolge im Rack sortiert.

Ich habe mal ein Bild von einem 4 Kanal Setup beigefügt. Die Grafik entspricht quasi genau der Anzeige vom Empfänger. Bitte hier aber noch nicht an den Farben der Pegelanzeige festhalten. Diese ist nun in der Farbe weiß (beim Receiver ebenfalls).

Software.jpg

Liebe Grüße

Bernd
 
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