Bitte Kritik & Feedback zu Alternative/Elektropop-Mix

tabletopjoe
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Servus zusammen,
das hier ist unser aktueller Song "Silence of Endings":
Wir erobern das Thema Recording & Mixen gerade für uns, aber die Workflows sind schon noch ein bisschen arg Kraut und Rüben. Vor ein paar Jahren konnten wir auch mal im Studio dem Profi über die Schulter schauen und uns ein paar Sachen erklären lassen, aber wenn man dann selbst vor der Kiste sitzt, ist das doch nochmal was anders. Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin dankbar für Feedback & Tipps zu unserem Mix, der nächste Song ist nämlich schon in der Pipeline...
Danke & Grüße!
 
Eigenschaft
 
Hi:hat:

Den Mix finde ich nicht schlecht.
Ein paar Dinge die mir auffallen:
- Die Stimme geht unter. Ich würde sie etwas lauter machen, und zusätzlich im unteren Mittenbereich ausdünnen. Hast du schon ein Highpass gesetzt? Und ich würde die Stimme stärker komprimieren, und mit den Attack/Releasereglern rum spielen.
- Panorama besser ausnutzen. Vorallem die verzerrte Gitarre würde ich doppeln (2x aufnehmen, nicht kopieren) und nach R+L verteilen. (hmm oder sind das bereits zwei? etwas zieht leicht nach rechts, könnte auch ein verzerrter Synthesizer sein.)
- Das Schlagzeug finde ich etwas zu präsent. Es ordnet sich noch vor dem Gesang ein. Gesang klingt weiter weg. Die Tiefe der Drums würde ich mal versuchen mit Hall hinzubekommen. Die Stimme kommt dann vermutlich automatisch nach vorn, wenn das Schlagzeug weiter weg ist, und zudem die Stimme etwas stärker komprimiert und lauter ist.
- Im Teil zB bei 1:00-1:12 Ist ein Flötenartiger Synthesitzer zu hören. Der nimmt mMn zu viel untere Mitten- und Bassanteile ein. Sobald der Synthezizer einsetzt verliert das Schlagzeug an Druck, weil die Frequenzen vom Synthesizer "besetzt" werden.

Kann es sein dass die Spuren noch nicht sauber geschnitten sind? Ganz am Ende, während und nach dem Ausklang des letzten Tons höre ich Nebengeräusche. Ein tieffrequentes rumpeln, ein Rauschen, und vermutlich wie du die Stop Taste drückst um die Aufnahme zu beenden ist auch zu hören. Klar fällt mir das während des Songs nicht auf, dennoch würde ich die Spuren mal einzeln durchhören, und säubern. Das bringt viel Klarheit im Mix, und auch bei der Bearbeitung hast du es einfacher mit dem Einsatz von Kompressoren, die dir solche Nebengeräusche noch verstärken.
 
Also, am Mix selbst hätte ich jetzt auch nicht wirklich etwas auszusetzen. Der Song gefällt mir auch gut.

Alles, was mir auffällt, hat eher mit den Klangquellen zu tun, nicht mit der Verarbeitung. Ich würde also weiter vorne ansetzen.

Der Gesang fällt meines Erachtens klanglich/qualitativ leider etwas ab. Das kann ruhig kräftiger, überzeugter gesungen sein. Mehr Schärfe darf sein, aber beim Singen selbst erzeugt ;-)

Und der "Kickdrum-Ersatzsound", wie ich es mal nennen will, der funktioniert meines Erachtens nur, wenn er viel Luft drumrum hat. Im Intro und erster Strophe finde ich den richtig gut.
Sobald aber mehrere Instrumente mitspielen, vor allem tiefere, dann geht der Sound einfach unter. Es fehlt dann die satte Wärme und die rhythmische Führung.
Anstelle hier am Mix herumzudoktern würde ich eher empfehlen, den Sound zu verändern. Ein konsequenter Wechsel der Kickdrum zwischen Intro/Strophe und Rest-Song wäre meines Erachtens gut zu vertreten und wäre auch ein interessanter Farbwechsel.
Aktuell "verläuft" mir der Song, es wird etwas diffus, wenn alle Instrumente mitspielen. Und das liegt meines Erachtens eben am Input, nicht am Mix.
 
Danke euch beiden für das ausführliche Feedback. Schön, dass wir doch ein bisschen was richtig gemacht haben :)

Wahrscheinlich ist jetzt aber doch mal ein richtig anständiger Kopfhörer fällig, bisher arbeite ich hier noch mit, sagen wir mal, gehobener Studentenausstattung. Studiomonitore sind leider wg. Lautstärke und Platz nicht drin...

Die üblichen High- und Lowpasses habe ich gesetzt, aber es stimmt schon, von uns dreien wird eher keiner mehr ein Operntenor. Hier habe ich es mit paralleler Kompression versucht, sprich die Spur gedoppelt und eine der beiden bearbeitet. Und wahrscheinlich den Highpass etwas zu niedrig angesetzt, da muss ich wohl insgesamt etwas radikaler werden. Das gilt sicher auch für die diversen Synthies.

Die Heavy Gitarren sind schon gedoppelt, aber je öfter (und kritischer) ich reinhöre, umso mehr wird mir klar, was alle immer mit "mehr Spuren, weniger Gain" meinen. OK, ich war nicht auf einen "Ich höre die Röhren arbeiten"-Sound aus, aber das war zu viel. Gute Vorsätze sind notiert und ich gelobe Besserung. Ich hatte sie ursprünglich auch hart rechts und links und fand es später weniger breit besser - klar, mit Monitoren statt Kopfhörern wäre das wohl nicht passiert.

Schlagzeug mixen ist ja eine Wissenschaft für sich, auch bei solchen Tracks. Erschwerend kommt noch hinzu, dass uns der Drumtrack aufgrund diverser Irrungen und Wirrungen in der Bandgeschichte nur als einzelne Stereospur vorliegt. Ungünstig, aber wir finden ihn immer noch so gut, dass wir ihn nicht nachbauen wollten. Vielleicht hätten wir da aber trotzdem besser nochmal eine zusätzliche, etwas aggressivere, Kickdrum reingemixt. In dieser speziellen Situation befürchte ich auch, dass ein globaler Hall auf dem Schlagzeug manche Sounds ziemlich ertränken würde.

Zum Thema saubere Spuren war ich eigentlich der Meinung, recht anständig gearbeitet zu haben. Die Stopptasten selbst sollten definitiv raus sein. Ich glaube eher, man hört, wie eine nach der anderen Spur per Fade to zero endet und damit nach und nach Grundrauschen wegfällt. Aber da sind wir dann auch schnell wieder beim Thema Abhöre und wohl auch Mikros & Interfaces.

In jedem Fall nochmals vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, das hilft enorm weiter!
Einen schönen Abend & Grüße
 
... von uns dreien wird eher keiner mehr ein Operntenor ...

Wäre auch nicht angebracht, bei der Mucke :-D

Aber nicht so schnell aufgeben. Einfach mehr Mut, mehr vorwärts singen.
Das bringt auch klanglich letztlich mehr als irgendwelche Plugins einsetzen zu wollen.
Und es braucht auch oft gar nicht viel Aufwand oder Training.
 
von uns dreien wird eher keiner mehr ein Operntenor

Ist auch nicht nötig. Aber wie oben schon erwähnt wurde muss einfach ein bisschen mehr her. Da gehört einfach mehr Energie und auch auch Aggressivität (wenn man es so nennen will) her. Ansonsten erinnert mich das ganze an Nine Inch Nails und da ist ja auch kein Opernsänger am Werk ;)
 
Hallo,
ich beschränke mich auf den Mix und nicht den Rest (wegen Sub und so).
Was mir total fehlt ist Tiefe und Differenzierung.
Ich würde zunächst mal viel mehr in die Stereobreite gehen, dann frequenzmäßig stärker differenzieren. So verwischt noch alles und ist gerade bei dichtem Arrangement ein "Brei".
Stimme ist noch viel zu sehr hintergründig, könnte sein, dass mit etwas Aufräumarbeit sich das schon deutlich verbessert - wenn nicht: Kompression.
Und dann noch etwas mehr Kompression. Ich denke immer, bei so Pop-Sachen gibt es kaum zu viel Kompression. Dabei aber den Air-Bereich nicht vergessen.
 
Jo, nochmal danke für das ausführliche Feedback. Wir haben gerade beschlossen, die Strophen nochmal neu einzusingen und dann nochmal komplett von vorne zu mixen. Da war wohl einfach zu viel im Argen, um das mit ein paar kleinen Tweaks zu beheben. Update folgt!
 

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