blubbern...

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Anibur
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... wer von euch kennt es, tut es, und wofür setzt ihr es ein?

Ich mache es immer wieder im gesangsunterricht... mir hilft es vor allem wenn ich mal in den höhen einen ton nicht kriege, blubber ich es in U vor und singe es dann nochmal. oder wenn mir ein ton zu tief ist, blubber ich ihn in I und bekomm ihn dann doch.

allerdings hab ich keine ahnung woran das liegt...
ist alles neuland für mich.
 
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lol ich dachte es ging um shisha rauchen! :D
 
Das "Blubbern" auch lip trill genannt dient zur Lockerung allgemein und zur Stärkung des Musculus Cricothyroideus. Ebenso der tongue trill, also selbe Übung auf trrrrrr. Empfehlenswert ist diese Übung zum Einsingen in rhytmischen aufgebrochenen Dreiklängen, z.B. d fis a fis d, es g as g es...
Und zwar bis in die absolut oberste Höhe und die tiefste Tiefe. Ganz wichtig: In den Extremlagen entsteht irgendwann ein Klemmgefühl, d.h. du müsstest die Phonation mit Kraft erzwingen. Tue dieses nicht! Das ist kontraproduktiv, sogar stimmschädigend. Sing die letzten "Töne" ohne Ton weiter. Also nur heiße Luft. Der M. C. arbeitet im Hals schon weiter.

Dass du es in u für die Höhen machst liegt nahe, da u ein Randschwingungsfördernder und somit kopfanteilfördernder Vokal ist. Das i geht eigentlich auch noch Richtung Kopfigkeit.

Der zusätzliche Trick ist es: Wenn du nur auf Phonation die Stelle singst merkst du: Ach... an der Stimme liegt es ja gar nicht, die kann das. Und wenn du dann mit Text singst, wo die "Luftflussstopper", nämlich die Konsonanten, insbesondere die Plosive drin sind, dann bricht manchmal die Stimme weg. Durch die Vorübung lernst du die Muskeln aber an, auch unter dieser erschwerten Bedingung mit Text, noch das Richtige zu tun.


Grüße
Cörnel
 
Cörnel;4352548 schrieb:
Das "Blubbern" auch lip trill genannt dient zur Lockerung allgemein und zur Stärkung des Musculus Cricothyroideus. Ebenso der tongue trill, also selbe Übung auf trrrrrr. Empfehlenswert ist diese Übung zum Einsingen in rhytmischen aufgebrochenen Dreiklängen, z.B. d fis a fis d, es g as g es...
Und zwar bis in die absolut oberste Höhe und die tiefste Tiefe. Ganz wichtig: In den Extremlagen entsteht irgendwann ein Klemmgefühl, d.h. du müsstest die Phonation mit Kraft erzwingen. Tue dieses nicht! Das ist kontraproduktiv, sogar stimmschädigend. Sing die letzten "Töne" ohne Ton weiter. Also nur heiße Luft. Der M. C. arbeitet im Hals schon weiter.

Dass du es in u für die Höhen machst liegt nahe, da u ein Randschwingungsfördernder und somit kopfanteilfördernder Vokal ist. Das i geht eigentlich auch noch Richtung Kopfigkeit.

Der zusätzliche Trick ist es: Wenn du nur auf Phonation die Stelle singst merkst du: Ach... an der Stimme liegt es ja gar nicht, die kann das. Und wenn du dann mit Text singst, wo die "Luftflussstopper", nämlich die Konsonanten, insbesondere die Plosive drin sind, dann bricht manchmal die Stimme weg. Durch die Vorübung lernst du die Muskeln aber an, auch unter dieser erschwerten Bedingung mit Text, noch das Richtige zu tun.


Grüße
Cörnel


danke für die top erklärung!!!
das mit dem trrr kannte ich noch nicht. werd ich aber mal versuchen. auch das ohne ton weitersingen werd ich auf jeden fall ausprobieren...

also ich habe mit dieser technik denke ich meinen tonumfang schon um ein paar töne erweitert. ich finde sie sehr sinnvoll auch wenn ich bisher nicht verstanden hatte wie sie funktioniert.

danke
 
Kleine Ergänzung: letztere Übung macht nur Sinn, wenn man das rrrrr rollen kann - das ist im deutschsprachigen Raum nicht selbstverständlich.
 
Kleine Ergänzung: letztere Übung macht nur Sinn, wenn man das rrrrr rollen kann - das ist im deutschsprachigen Raum nicht selbstverständlich.

ich kann es rollen, allerdings nur im rachen nicht mit der zunge... ist das wichtig?
 
ich kann es rollen, allerdings nur im rachen nicht mit der zunge... ist das wichtig?

Soweit ich weiss, sollte es auf der Zunge gerollt werden. Das laesst sich aber lernen. Wenn Du das in den Griff kriegst, hast Du vielleicht auch weniger Probleme mit "in die Nase rutschenden" Toenen.
 
Soweit ich weiss, sollte es auf der Zunge gerollt werden. Das laesst sich aber lernen. Wenn Du das in den Griff kriegst, hast Du vielleicht auch weniger Probleme mit "in die Nase rutschenden" Toenen.

wie kann ich das denn lernen? wo auf der zunge rollt man denn? vorn mit der spitze?
ich rolle halt mit dem gaumenzäpfchen..
 
ich rolle halt mit dem gaumenzäpfchen..

Das ist kein gerolltes r und zum Üben untauglich. Dann bleib lieber beim Lippenvibrato (was Du Blubbern genannt hast).

Man kann schon lernen, das r zu rollen, aber es ist für Erwachsene ziemlich schwierig und manche lernen es nie.
 
Ja, das stimmt, es muss vorne gerollt werden - das war mir irgendwie intern in meinem Kopf so klar, dass ich es nicht aufschrieb. Den unterschied merkt man schon am Kehlkopf: Rolle ich das r hinten, so tut sich fast nix, rolle ich das r mit der Zungenspitze, dann ist eine sehr starke Kehlkopfaktivität zu erfühlen.

Zum Lernen:
Z.B. eine Tonleinter auf B-Dötchen, B-Dötchen, B-Dötchen, B-Dötchen, ... singen und immer schneller werden, irgendwann wirds ein Brötchen. Oder ein wenig Stottern: Ich gehe einen T-D-D-Dinken.
 
Das Zungen-r wird in etwa dort angesetzt, wo man beim d mit der Zunge den Gaumen berührt. Darauf setzen ja auch die ganzen Übungen auf, bei denen man das r durch d ersetzen soll. Wichtig ist aber, dass wenn man bei dieser Übung schneller wird, man nicht versucht, die Zunge muskulär an- und abzusetzen sondern dem Luftstrom das überlässt.

Im Grund flattert beim gerollten r die Zunge ganz vorne am harten Gaumen, kurz hinter den Zähnen (dort, wo man auch einen extremen Vordersitz fokusieren würde). Ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber ich fand es beim Erlernen (fürs Spanische) sehr hilfreich zu wissen, wohin die Zunge eigentlich soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leicht ist es nicht. Das merkt man bei spanischen Kindern (im Spanischen gibt es kein hinteres r) : bis sie das gerollte r können, vergehen oft einige Jahre. Ich merke das auch bei meiner Tochter (mit der ich nur Spanisch spreche); sie kann das r immer noch nicht rollen, alle anderen Konsonanten und Lautverbindungen gehen in beiden Sprachen seit langem problemlos.
 
Interessant. Ich habe nicht gewusst, dass die Schwierigkeit auch dann besteht, wenn man damit aufwächst.

Auf der anderen Seite lässt sich ja auch hier in Deutschland beobachten, wie lange viele Kinder mit ch und sch Schwierigkeiten haben. Wahrscheinlich hat jede Sprache ihre tückischen Laute.

Ich bekomme mit dem Zungen-r bis heute immer dann Probleme, wenn ich schnell spanisch spreche und beispielsweise ein l in der Nähe des r ist. Da merke ich dann, dass, obwohl ich es eigentlich rollen kann, die Zunge letztendlich diesen Laut nicht vollends gewohnt ist. Oft gehe ich dann doch zum Rachen-r über, was zwar als Akzent nicht korrekt ist, aber mir den Sprachfluss erleichtert.

In Bayern und Österreich wird das r doch aber auch von vielen gerollt, oder?


PS: finde ich toll, dass du nur Spanisch mit deiner Tochter sprichst - ein zweisprachiges Aufwachsen ist ein großes Geschenk!
 
berührt bei eurem Rrrr dann die zunge nach dem sie den gaumen berührt hat auch die oberlippe? schwingt quasi dort hin und her? falls ja, dann kann ichs einigermaßen...
 
Nein. Die Zunge berührt beim Vorderzungen-R weder den Gaumen noch die Oberlippe. Im Idealfall berührt die Zungenspitze bei jedem Flattern den Zahngamm (so heißt es glaube ich), also die Stelle wo Zahnfleisch und Zähne zusammengehen.
Die Teile neben der Zungenspitze, da wo an einem Auto die Blinker säßen (komischer Vergleich ;-) ) berühren sozusagen als Scharnier die Zähne direkt hinter den Eckzähnen.
 
Bei mir werden weder Oberlippe noch Zähne berührt. Die Zungenspitze flattert dort, wo die Gaumenkuppel endet und in den Zahndamm übergeht. Also im folgenden Bild etwa bei 5 (bzw. zwischen 4 und 5).

300px-Places_of_articulation.svg.png
 
Ja, bei mir auch.
 
Aber das Bild sieht ja mal uebel schmerzhaft aus, auch wenn es seinen Sinn als Landkarte natuerlich erfuellt. Selbst wenn der Unterkiefer bei weiter Oeffnung aus den hinteren Gelenkpfannen tritt, kann das nie so aussehen. :eek:

Zungen-R hab ich mit tddtddtdd tddtdd tdd tddtddtdd tddtdd tdd etc. gelernt. Aehnlich wie beim Broetchen wird dann bei schnellem Sprechen nach ein bisschen Uebung ein R draus.
 
aha ok... dann versuche ich das mal zu üben...
garnicht so einfach.

danke für eure tipps...
 

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