Böhse Onkelz – Lausitz-DVD

Also das ist auch mehr als albern. Nur weil ich Onkelz Fan bin muss ich nicht rechts sein und darf mir doch durchaus das Recht rausnehmen auch Jennifer Rostock zu hören. Das ist fürchterliches Pseudo Gutmenschentum. Kotzt mich an ehrlich gesagt. Gibt soviele Bands die auf Gigs 3x Nazis raus brüllen und sich dann als die großen Helfer gegen diese dumme Ideologie feiern.

Ich verstehe prinzipiell die Diskussion, aber grade im Metalbereich gibts etliche Bands die in der Vergangenheit ebenso Menschenverachtende Äußerungen und Lieder vons ich gegeben haben und sich von diesen irgendwann distanzieren. Allein Slayer wären da so ein Beispiel und die haben sich zu vielem nichtmal wirklich geäußert. Von der Black Metal Szene allein kaum zu sprechen. Was allein Darkthrone früher losgelassen haben, heutzutage werden die oft gefeiert.
 
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Also das ist auch mehr als albern. Nur weil ich Onkelz Fan bin muss ich nicht rechts sein und darf mir doch durchaus das Recht rausnehmen auch Jennifer Rostock zu hören.

Ja klar. Das wäre ja noch schöner xD

Das ist fürchterliches Pseudo Gutmenschentum. Kotzt mich an ehrlich gesagt.

Ja, das, oder einfach ein Statement, wenn auch etwas unglücklich ausgeführt xD
Man muss auch nicht immer alles generell als "Pseudo Gutmenschentum" abstempeln,
auch wenn es natürlich oft zutrifft und so wirkt.
 
Das haben sie sich ja auch selber so erarbeitet und zu verdanken.
Also soll man sich nicht beschweren. Was sie ja auch nicht machen.
Und jüngste Aktionen von zB dem Sänger, helfen da dann auch nicht
unbedingt eine neutrale Betrachtung auf breiter Ebene dieser Band zu entwickeln.



Das hat Poldi doch auch schon so bemerkt :D "Was in den Zeitungen stimmt, ist einfach falsch."



Recht machen kann man es sowieso nie allen. Das stimmt.



Der Unterschied ist halt, dass die Onkelz genauso Lieder haben, die ganz klar und ohne Diskussionsbedarf einfach rechte Texte beinhalten.
Und interessant, haben die tatsächlich "Rechte Fans" von ihren Konzerten verwiesen? Hm als Jennifer Rostock Onkelz Fans aus dem Konzert verwiesen haben, hat sich der Bassist der Onkelz aber schön aufgeregt. Auch wen es natürlich ein kleiner Unterschied ist.
Aber dann muss man sich darüber doch nicht wieder so aufregen von seiten der Onkelz.

Naja ich sag mal so, ganz ehrlich...deine Aussagen und alles was du schreibst deuten darauf hin das du deine Meinung über die Band hier und da mal so aufgeschnappt hast ohne der Sache mal genauer auf den Grund zu gehen. Sei mir nicht sauer deshalb werde ich darauf auch nicht genauer eingehen. Mir ist es mitlerweile zu müßig mit Leuten zu schreiben/reden die nicht mal ein wenig Hintergrundwissen haben, zumal ich die Band selbst eh nicht mehr höre.
 
man muss nicht immer die komplette bandgeschichte und sämtliche hintergrundinfos haben
um mit zu diskutieren.

aber ich nehm es dir nicht übel.
du machst es dir halt ziemlich leicht mit der aussage :)
 
Ja, das, oder einfach ein Statement, wenn auch etwas unglücklich ausgeführt xD
Man muss auch nicht immer alles generell als "Pseudo Gutmenschentum" abstempeln,
auch wenn es natürlich oft zutrifft und so wirkt.

Das ist nicht allein oder in erster Linie auf dich bezogen gewesen. Ich kanns nur einfach nicht mehr hören. Wie letztes Jahr beim Echo...dieses Theater war einfach nur arm.
 
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Das ist nicht allein oder in erster Linie auf dich bezogen gewesen. Ich kanns nur einfach nicht mehr hören. Wie letztes Jahr beim Echo...dieses Theater war einfach nur arm.

Man muss auch nicht immer alles generell als "Pseudo Gutmenschentum" abstempeln,auch wenn es natürlich oft zutrifft und so wirkt.
war von mir auch generell gemeint und nicht auf dich bezogen :hat:

Mit dem Echo weiß ich nicht :p
 
Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine ernstzunehmende menschlich positive Aussage über Kevin Russell gehört. Aber Leader hat schon recht - über Typen wie Kerry King auch nicht. :gruebel:

Die Onkelz haben sich nie glaubwürdig und konsequent gegen rechte Fans abgegrenzt. Um das zu merken, hat mir der Besuch eines Konzerts gereicht. Was da an glatzköpfigen Bomberjacken- Stumpfnasen rumhing, war unglaublich. Und dann die ganze Zeit pathetische "Wir stehen immer zueinander"- Parolen, bei denen den alkoholseligen Springerstiefelträgern Tränen der Rührung in den Augen standen. Die paar öffentlichkeitswirksamen Aktionen gegen Rechts waren in meinen Augen bloße Augenwischerei, um das Gewissen der gemäßigteren Fans zu erleichtern. Die Onkelz, insbesondere der W, sind nicht so blöd, dass sie nicht wissen, wer ihre Platten, Pullis und Tickets kauft. :gruebel:

Alex
 
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Danke. So sehe ich es auch. Und dieser Gedanke steckte auch in meinem
ersten Post von heute.
 
Also das ist auch mehr als albern. Nur weil ich Onkelz Fan bin muss ich nicht rechts sein …
Ich kanns nur einfach nicht mehr hören. Wie letztes Jahr beim Echo...dieses Theater war einfach nur arm.
Ich persönlich find's schwierig … Ich will das niemandem unterstellen, aber ich frage mich halt, was der Reiz an diesen Bands (im zweiten Satz spielst Du ja wohl auf den Freiwild-Boykott an) sein soll, wenn nicht die textliche Provokationen und geweckten Assoziationen.


Grundsätzliche bin ich schon der Meinung, dass in der Kunst alles erlaubt sein sollte und Provokation durchaus ein ehrenhaftes Stilmittel ist. Es gibt aber eben ein paar Themen, da wird es grenzwertig. Ich hätte mit beiden Bands sogar noch weniger ein Problem, wenn es inhaltlich eindeutig zuortenbare Untergrund-Bands wären, die ein Nischendasein unter Radikalen fristen. Das wäre wenigstens aufrichtig.

Aber diese Gratwanderung am Nicht-Eindeutigen, das Anbiedern an bestimmte Zielgruppen … Ich vermute, die Jungs mit den BO und Freiwild-Aufklebern auf dem Auto fühlen sich so wie die Mitglieder des "Fight-Clubs", die sich im gleichnamigen Film in der Öffentlichkeit begegnen: Anerkennendes, wissendes Nicken, dass man zu so einer Art Bruderschaft gehört …

Allein Slayer wären da so ein Beispiel und die haben sich zu vielem nichtmal wirklich geäußert.
Sie sind Anfang der 90er schon recht offensiv vom "Rock Hard"-Magazin zur Rede gestellt worden, worauf es auch Interviews und Stellungnahmen gab. Slayer wurde aber von niemandem je ernsthaft eine rechte Gesinnung unterstellt, es ging eher um den "leichtfertigen" Umgang mit Symbolen und die Frage, ob man neben den "üblichen" Serienmörder-Themen auch den Holocaust textlich abhandeln muss. Wenn ich mir heute das seinerzeit umstrittenen "Angel of Death" durchlese, kann ich da nichts "Verherrlichendes" entdecken, ganz im Gegenteil:
Slayer sind eine absolut unpolitische Band ohne jedes "Sendungsbewusstsein". Araya hat als "bekennender Christ" auch keine Problem damit, Kings "satanische" Texte zu singen.

Zugegeben: Bei einer (seinerzeit jungen) Band aus Kalifornien bin ich da auch nicht so sensibel, wie bei einer deutschen Band. Wenn eine deutsche Band einen Song über den Holocaust machen würde, hörte ich vermutlich genauer hin. Da gibt es einfach eine andere Nähe und Verantwortung zu dem Thema, als von ein paar jungen US-Musikern, die Thrash-Metal machen. Ich kann auch darüber lachen, wenn Prinz William in einer Nazi-Uniform zum Karneval geht. Bei einem deutschen Gegenstück fänd ich das weniger witzig.


Von der Black Metal Szene allein kaum zu sprechen. Was allein Darkthrone früher losgelassen haben, heutzutage werden die oft gefeiert.
Ist ja richtig. Nur ist die Tatsache, dass es noch viele andere Schwachmaten gibt, kein Argument, was die BO entlastet.


Eine Namensänderung hätte zur Folge gehabt das man ihnen auch das vor die Nase gehalten hätte. Dann hätte es geheißen sie wollen ihre Vergangenheit kaschieren um Geld zu machen. So oder so, man hätte es niemanden recht machen können. Seien wir da doch mal ehrlich!
Das ist hypothetisch. Sie hätten es meiner Meinung nach aber zumindest versuchen müssen. Sogar die SED hat vorgezogen, sich in PDS umzubenennen ;-)

Die Onkelz haben sich nie glaubwürdig und konsequent gegen rechte Fans abgegrenzt. Um das zu merken, hat mir der Besuch eines Konzerts gereicht. Was da an glatzköpfigen Bomberjacken- Stumpfnasen rumhing, war unglaublich. Und dann die ganze Zeit pathetische "Wir stehen immer zueinander"- Parolen, bei denen den alkoholseligen Springerstiefelträgern Tränen der Rührung in den Augen standen. Die paar öffentlichkeitswirksamen Aktionen gegen Rechts waren in meinen Augen bloße Augenwischerei, um das Gewissen der gemäßigteren Fans zu erleichtern. Die Onkelz, insbesondere der W, sind nicht so blöd, dass sie nicht wissen, wer ihre Platten, Pullis und Tickets kauft.
Den Eindruck habe ich auch
.

Wenn die BO erkannt haben, dass ihnen die "unerwünschten" Anhänger der ersten Jahre trotz aller Aufrufe noch immer zu den Konzerten folgen, während sie zeitgleich in der "Mainstream"-Öffentlichkeit trotz aller Bemühungen das alte Image nicht loswerden - dann wäre die aufrechte Konsequenz daraus gewesen, die Band schon viel früher aufzulösen und zu akzeptieren, dass man in der personellen Besetzung eben keinen Neustart hinbekommt. Ob man will oder nicht. Das wäre dann ein glaubwürdiger Neustart gewesen. Stattdessen: Jahrelanges Selbstmitleid als "Unverstandene", was den "Kult" (auch im finanziellen Interesse der BO) ja überhaupt erst losgetreten hat.

Sorry, aber manchmal ist man eben doch selbst verantwortlich, für das was man tut oder lässt …


PS: Sorry, jetzt schreibe ich schon wieder was zu so einer Randnotiz deutscher Rock-Geschichte. Man könnte fast meinen, dass mir das Thema wichtig wäre ... Ist es eigentlich nicht, aber wenn irgendwer solche Jungs recht unreflektiert "gut findet", dann juckt's mich doch irgendwie ...


 
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Du ich wollte dies oder jenes in keinster Weise entlasten. Mir ging es darum das bei vielen vielen ebenfalls sehr kritischen Bands deutlich weniger geurteilt wird. Ich sehe auch bei den BO vieles kritisch, grade Kevins Stellungsnahme zum Unfall war...naja sagen wir mau, dennoch wird einfach mir zu oft mit zweierlei Maß geurteilt.

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Ach nun schreib ich auch wieder zuviel hierzu :) Man solltes lassen :)
 
Ach nun schreib ich auch wieder zuviel hierzu
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Man solltes lassen
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Nö, nicht lassen: Danke für Deine Beiträge!


Ich will ja niemanden "überbügeln". Ich habe eine Meinung dazu, aber es es ist immer sinnvoll, diese mal wieder an anderen Aspekten zu spiegeln und zu hinterfragen. Im Laufe der Jahre habe ich mich immer wieder mal selbst gefragt, ob meine Einstellung gegenüber den BO vielleicht überzogen ist. Da ist es natürlich hilfreich, abweichende Meinungen zu hören. Neben dem "Reality"-Check bin ich aber durchaus auch daran interessiert, das "Phänomen" BO und Freiwild zu verstehen, aus welchen Gründen Leute diese Musik hören und nicht bedenklich finden.

Aber noch konkret zu Deinem Post:

Mir ging es darum das bei vielen vielen ebenfalls sehr kritischen Bands deutlich weniger geurteilt wird.
Die wirklich, bzw. offen extremen Bands finden ja auch nur im Untergrund statt. Dass die keine so hohen Wellen schlagen, ist klar. Solange das in einer kleinen Nische bleibt, macht mir das auch keine Sorgen.
Die BO und ihre "Rechtsnachfolger" (kleiner Kalauer …) Freiwild haben aufgrund ihres kommerziellen Erfolgs eine andere Bedeutung und deswegen konzentriert sich die (in der Tat oftmals von Halbwissen geprägte) Kritik der Mainstream-Öffentlichkeit auch darauf.

Im übrigen sind irgendwelche rechtslastige norwegische Black Metal Bands, die Demo-Tapes verticken und nicht mal die Kohle für die Fähre nach Dänemark haben, eben auch nicht unser Problem. Sondern ein norwegisches. Wenn so eine Band bei uns "im Mainstream ankäme", würde ich die sicher genauso auf dem Schirm haben, wie die BO.

Ich sehe auch bei den BO vieles kritisch, grade Kevins Stellungsnahme zum Unfall war...naja sagen wir mau, dennoch wird einfach mir zu oft mit zweierlei Maß geurteilt.
Der Mann hat den Unfall ja nicht als Ex-BO-Mitglied oder Ex-Skinhead oder "rechter Gesinnungstäter" verursacht sondern als unverantwortlicher Verkehrsteilnehmer, Drogenkranker oder was weiß ich was. Dafür ist er verurteilt worden und da gibt es keinen Zusammenhang mit seiner "musikalischen" Vergangenheit.

Grundsätzlich finde auch ich: Jeder Mensch hat (in der Regel mehr als) eine zweite Chance verdient. Ich finde es z.B. schlimm, wenn Politikern als "Charakterschwäche" vorgeworfen wird, nicht mehr 1:1 dieselben Standpunkte zu vertreten, wie noch vor 5 oder 10 Jahren. Zeiten ändern sich, Menschen ändern sich. Da halte ich es mit Brecht: "Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war". Ich schrieb es weiter oben, im Kreis Gütersloh gab es in meiner Jugend Mitte/Ende der 80er eine recht "vitale" Skinhead-Szene. Diejenigen, die ich aus unserem Dorf kannte, sind da noch vor Erreichen der Volljährigkeit rausgewachsen. Ich würde doch heute nie jemandem seine "Jugendsünden" und Verirrungen vorwerfen, der heute glaubhaft ein anderes Leben führt.

Einen sauberen, konsequenten Schnitt sehe ich bei den BO aber eben nicht. Dazu habe ich - oder auch J.F. Alex - schon genug geschrieben.

Hier noch ein diskussionswürdiges Beispiel, das verdeutlicht, was ich meine:

Beim Surfen zum Thema stieß ich auf den Song "Unser Stadion - unsere Regeln", der nicht mal den BO entstammt, sondern Weidners "Fußball-/Fun-Projekt" Nordend Antistars und zur WM 2006 veröffentlicht wurde. Der Text lautet:

Wir holen den Sport zurück ins Land
All den Nationen reichen wir die Hand
Seht den Adler den wir tragen
freier Flug bis ins Finale
Seid ihr dafür sind wir dagegen
Unser Stadion - unsre Regeln


Lieder singend - Flaggen schwingen
so woll'n wir den Tag verbringen
kämpfen oder untergehn
Lasst uns die Hände sehn
Wir singen Na, na..............


In diesem Jahr lebt Fußball hier
in jeder Stadt - in Dir und mir
Jeder Träumt mit uns den Traum
Jeder Mann und jede Frau
Genießt den Tag, den Rausch, das Spiel
2006 - Berlin ist das Ziel


Um wenige Worte modifiziert könnte das auch die offizielle Hymne zur Olympiade 1938 gewesen sein (vgl. "Völker! Seid des Volkes Gäste, kommt durchs offne Tor herein!" zu "Wir holen den Sport zurück ins Land All den Nationen reichen wir die Hand"). Wobei die damalige Hymne trotz entsprechendem Propaganda-Hintergrund selbst aus heutiger Sicht weniger Nazi-Assoziationen weckt als der Weidner-Text.

"Seht den Adler den wir tragen" - Klar, der Adler fidet sich im Bundeswappen wieder, nur tragen wir den heute nicht mehr (auf Standarten) vor uns her. Weidner würde hier natürlich sagen, dass doch der Adler auf den Trikots gemeint ist, die die Sportler tragen … Und genau das meinte ich oben mit "Nicht-Eindeutigkeit". Die Wortwahl ist bevorzugt so, dass derjenige, der mit der Geschichte des 3. Reichs vertraut ist, zusammenzucken muss.

Und so geht das auch in diesem Song weiter:

"Seid ihr dafür sind wir dagegen" (in Anlehnung an das exzessiv von der Nazi-Propaganda bemühte Bibelzitat)
"Lieder singend - Flaggen schwingen" (denkt man dabei automatisch an Fußball?)
"kämpfen oder untergehn" (originale Nazi-Durchhalte-Rhetorik im "Endkampf")
"Lasst uns die Hände sehn" (weckt in dem Kontext auch nicht nur Jubel-Assoziationen)

"Jeder Träumt mit uns den Traum, Jeder Mann und jede Frau" (genau, die traue Volksgemeinschaft)

Für mich gibt's da nichts zu beschönigen: Man kann als Mensch aus der Generation von Weidner solche Formulierungen nicht wählen, ohne zu wissen, dass das nur vom allerdümmsten und ungebildetesten Fußball-Hool als unverfänglich und unbelastet empfunden wird. Diese Art von Sprache ist verbrannt, wer sie benutzt, macht damit eine Aussage. Und da kann sich keiner darauf berufen "das habe ich ja gar nicht gewollt".

Gleichwohl ist diese "Lyrik" unkonkret genug, um Kritikern entgegen zu halten: "Kann ich doch nichts dafür, wenn das bei Dir solche Assoziationen weckt". Und diese Haltung finde ich äußerst verlogen. Genau die hält die Tür offen für alte und neue Rechte.


 
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Das erinnert mich jetzt so langsam an "Noreia":gruebel:

Ist meiner Meinung nach irgendwie auch ein typisch deutscher Komplex in patriotischen Aussagen/Gesten eher Negatives oder Gefahren zu sehen. Ich schließe mich da durchaus mit ein. Beispiel: Bei einer WM oder EM kann ich nach wie vor keine Deutschlandflagge am Auto haben, würd ich mir irgendwie albern bei vorkommen. "Der Ballast der Repbublik". Die Hosen haben das schon ganz gut beschrieben finde ich.
 
Der Mann hat den Unfall ja nicht als Ex-BO-Mitglied oder Ex-Skinhead oder "rechter Gesinnungstäter" verursacht sondern als unverantwortlicher Verkehrsteilnehmer, Drogenkranker oder was weiß ich was. Dafür ist er verurteilt worden und da gibt es keinen Zusammenhang mit seiner "musikalischen" Vergangenheit.

Ganz kurz dazu. ALLES was er macht, wird verbunden mit "Der Sänger von den Böhsen Onkelz".
Nüchtern betrachtet sollte es so sein, wie von dir beschrieben.
Tatsächlich wird aber bei so einer Person, nichts getrennt und der Zusammenhang mit seiner
musikalischen Vergangenheit wird IMMER vorhanden sein und ein Diskussionsthema sein.
Egal was er heute, morgen oder in 10 Jahren macht.

- - - Aktualisiert - - -

Ist meiner Meinung nach irgendwie auch ein typisch deutscher Komplex in patriotischen Aussagen/Gesten eher Negatives oder Gefahren zu sehen.

Ja, leider.

Beispiel: Bei einer WM oder EM kann ich nach wie vor keine Deutschlandflagge am Auto haben, würd ich mir irgendwie albern bei vorkommen.

Wieso denn albern? :D
 
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Das erinnert mich jetzt so langsam an "Noreia"
gruebel.gif
Darfst Du gerne erläutern, mir wird der Zusammenhang nicht klar.

Ist meiner Meinung nach irgendwie auch ein typisch deutscher Komplex in patriotischen Aussagen/Gesten eher Negatives oder Gefahren zu sehen.
Das finde ich nicht präzise formuliert und zu verallgemeinernd. Ich z.B. habe eigentlich nur dann etwas gegen "patriotischen Aussage/Gesten", wenn diese einen deutlichen Bezug zur Nazizeit haben ...

Ich schließe mich da durchaus mit ein. Beispiel: Bei einer WM oder EM kann ich nach wie vor keine Deutschlandflagge am Auto haben, würd ich mir irgendwie albern bei vorkommen.
Damit habe ich wiederum überhaupt kein Problem. Ich sitze beim EM/WM-Schauen mit Kumpels auch im weißen Trikot vorm Bildschirm. Und wenn hier und da in privaten Gärten Nationalflaggen zu sehen sind, finde ich auch das ok.

Wenn ich aber wiederum diese tumben "Sieg!"-Sprechchöre aus den Stadien höre, sind die ein klarer Grund für mich, mir kein Länderspiel live im Stadion anzusehen. Da schäme ich man dann einfach nur für meine Landsleute und frage mich, ob so etwas aus Unwissenheit oder absichtlich gegröhlt wird.

Grundsätzlich finde ich aber, dass wir Deutschen ein recht gesundes Verhältnis zu unseren nationalen Symbolen wie Hymne und Nationalfarben. Ich sehe da keinen Grund für einen "Komplex" und dass uns etwas verboten sein soll, was anderen erlaubt und ja sooo ein wunderbares und erfüllendes Konzept ist.

Im Gegenteil, wenn in den USA teilweise in den Schulen jeden Tag gemeinsam die Hymne gesungen und die Flagge gehisst wird, dann finde ich eher solches Verhalten komplexbehaftet. Das macht für die natürlich Sinn, denn ein ordentlicher Teil der Kids wird irgendwann irgendwo auf der Welt für irgendwelche US-Interessen im Kriegseinsatz sein - besser man impft den Kids früh genug ein, dass das alles "höheren Idealen" dient …

Ich bin froh und beruhigt, dass das bei uns nicht so läuft und finde, bzgl. des Ausmaßes an "Nationalbewusstsein" sollten sich andere Nationen eher an uns orientieren als umgekehrt …

Aber zurück zum Thema und mal direkt an die "Nicht-so-schlimm-Finder" hier gefragt: Bedienen Bands wie die BO oder auch Freiwild denn nun den (unterschwelligen?) Wunsch, mehr "Heimatverbundenheit" und "Stolz" zeigen zu "dürfen" oder nicht?
 
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Man kann die Onkels auch einfach scheiße finden, weil sie scheiß musik machen - Bauernfänger mit fiesen texten und einem Frontmann der entweder in den Knast oder ins Heim gehört ;-)
 
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Darfst Du gerne erläutern, mir wird der Zusammenhang nicht klar.

Es hab in den Hochzeiten der Onkelz Journalisten die besonders einfallsreich waren. Einer meinte der Song Noreia enthalte eine versteckte Botschaft...rückwärts gelesen käme dann eindeutig "Arier On" heraus:rofl:

Wie du den Text von den Nordend Antistars zerpflückt hast, das erinnert mich so ein bisschen daran...

Das finde ich nicht präzise formuliert und zu verallgemeinernd

Das kannst du durchaus so sehen. Ich denke schon das ich damit ein gesellschaftliches "Problem" oder zumindest einen Reflex angesprochen habe. Dein Satz über die Ammis...naja...

Aber zurück zum Thema und mal direkt an die "Nicht-so-schlimm-Finder" hier gefragt: Bedienen Bands wie die BO oder auch Freiwild denn nun den (unterschwelligen?) Wunsch, mehr "Heimatverbundenheit" und "Stolz" zeigen zu "dürfen" oder nicht?

Für mich ganz klar Nein. Ich habe die Band aus ganz anderen Gründen gehört. Für meine Freunde war das auch nie ein Thema. Zumal die nicht mal veröffentlichten rechtsorientierten Songs in der Steinzeit entstanden und es da auch noch 20 andere Jahre in ihrer Karriere gab. Ich sag nur Surfbrettladen, Esoterikphasen, Tattoostudio/label, Songs wie Baja, Wehrdienstverweigerung. Die lebten ja nichtmal mehr in Deutschland. Die Band ist so viel mehr als (für mich nur angeblich) "Rechts" angehaucht. Da muss man sich aber auch mal mit der Band beschäftigen und die Scheuklappen abnehmen. Die Hälfte der Leute die das machen nehmen ihre Aussagen zurück, ist mein Erfahrungswert. Wenn man in der Öffentlichkeit etwas schlauer mit der Band umgegangen wäre, hätte man den Weidner und Gonzo viel offensiver für Antigewalt, Anti Rechtsprojekte eingebunden. Inklusive Besuche von Schulklassen, Jugendtreffs etc. Aber die fetten Schlagzeilen und Hysterieerzeugenden Berichte im Fernsehen ließen sich wohl einfacher vermarkten.
 
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Wie du den Text von den Nordend Antistars zerpflückt hast, das erinnert mich so ein bisschen daran...
Ich weiß nicht, wie man auf so eine Sprache wie in dem von mir genannten Beispiel-Song kommen kann, wenn man ihr nicht zuvor schon mal begegnet ist. Und man begegnet ihr zwangsläufig in einem ganz bestimmten geschichtlichen Zusammenhang.

Stell Dir vor, Du triffst in der Stadt einen Mann in brauner Uniform, der dazu die vom "Führer" bekannte Frisur und Barttracht trägt. Wie wahrscheinlich ist es, dass dieser Typ noch nie zuvor ein Bild von Adolf H. gesehen hat?

Und selbst wenn diese tatsächlich so wäre und der Typ seinen Look einfach nur für einen "geilen Style" hält - sollte er weiterhin so herumlaufen, nachdem ihm bewusst geworden ist, dass das eine gewisse Geschmacklosigkeit gegenüber Millionen von Opfern des Nazi-Terrors darstellt?

Ich entnehme Deiner Aussage, dass die verwendete Sprache bei Dir keine Assoziationen an Nazi-Sprachgebrauch und -Propaganda hervorruft. Mag ja sein (nicht im Geschichtsunterricht durchgenommen, nicht zufällig mal "Das Boot", "Der Untergang" oder ähnliches gesehen …). Das kann ich Dir dann auch schlecht vorwerfen.

Ich bleibe aber dabei, dass das dem Weidner bewusst sein muss, wenn er im Jahre 2006 (!) trotz der fragwürdigen Vergangenheit und Abschwörungen immer noch daran festhält.

Das kannst du durchaus so sehen. Ich denke schon das ich damit ein gesellschaftliches "Problem" oder zumindest einen Reflex angesprochen habe. Dein Satz über die Ammis...naja...
Du musst nicht auf jeden Satz eingehen, denn ich schreibe. Obwohl ich meiner Meinung nach gute Vorlagen geliefert habe, auf die man eingehen könnte. Was mich gefreut hätte. Aber klar, ist nur eine Option. Aber so etwas wie "naja …" finde ich aber etwas unglücklich, dann solltest Du auch schon erläutern, was "naja …" meint.

Für mich ganz klar Nein. Ich habe die Band aus ganz anderen Gründen gehört. Für meine Freunde war das auch nie ein Thema. Zumal die nicht mal veröffentlichten rechtsorientierten Songs in der Steinzeit entstanden und es da auch noch 20 andere Jahre in ihrer Karriere gab.
Noch einmal: Ich stemple bestimmt nicht jeden, der die BO hört/gehört hat, automatisch zum "Rechten" ab. Mir fällt aber nach wie vor schwer zu verstehen, wie man eben bestimmte Dinge ausblenden, bzw. "übersehen" kann. Dazu zählt der klar von bestimmten "Vorbildern" inspirierte Sprachstil. Der sich offenbar nicht durch alle Lieder zieht, aber eben immer wieder mal auftaucht. Und meiner Einschätzung nach bewusst auftaucht und damit eine Brücke baut zu den Leuten, die man ja angeblich nicht mehr ansprechen will.
 
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Ich finde den Vergleich zwischen Onkelz und Freiwild komisch(ich habe mit absicht nicht absurd gewählt), genauso wie der wie zwischen Hosen und Ärzten...


Und ich bin vermutlich einer der wenigen der die Onkelz mehrmals live gesehen hat und ich mußte feststellen, das gerade die Leute im tiefsten Osten knallhart an der Tür zum Konzertgelände aussortieren und rechtsgesinnte Skinheads(die schon ansantzweise so aussehen, Glatzkopf, Bomberjacke, weisse Schnürrsenkel in den Docs, etc...) überhaupt keine Chance haben in so eine Halle reinzukommen.
Irritierend find ich alleine schon, das man von breiten Masse, wenn man eben Onkelzfans ist, schon als rechts"radikal" eingestuft wird, wenn man eben nur ein Onkelzshirt trägt und kurze Haare hat, das mußte ich leider letzte Woche bei uns auf einer elektronischen Musikveranstaltung feststellen, als sich Gäste von einer anderen Veranstaltung bei uns in der Clubbühne aufhielten...(ich bin Mitarbeiter in einem Kulturzentrum einer größeren fränkischen Stadt und haben leider manchmal das Pech, das wir ne Metal und die einer Elektronischertanzmusik zusammen im Haus haben, was eher am Fasching lag ;) ), "ihhh der ist rechts" und andere Kommentare durfte man sich anhören...ich habe es oben mal schon geschrieben, ich finde die Verallgemeinerung einfach Mist, das wenn man eben diese Musik hört, automatisch in eine Schublade gesteckt wird, wo zumindest Ich mich nicht wieder finde! ;)
 
Ich glaube ja, dass es nichtmal unbedingt der von rechts wehende Hauch ist, der die meisten Leute nervt, sondern, wie bei mir meistens, dass viele Anhänger der BO einfach Idioten sind. Zumindest die, die es öffentlich zeigen. Stumpfes rumgröhlen, peinliche Ansagen von wegen "Wir sind ne Familie bla bla.", immer wieder dieses angebliche "wir stehen zu uns und unseren Aussagen" (was man ja sehr schön gesehen hat) und ähnlichem und leider dann doch wieder, bei vielen, keine wirkliche Abgrenzung in die politische Richtung.
 
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Vor allem das ständige "wir gegen den Rest der Welt" geht mir auf die Nerven. Halt die Unverstandenen, die Golf-Fahrer mit BO-Aufkleber, HardCore-Spießer, die Rebellen ohne Rebellion. Musikalisch langweilig, bieder, und eine Sprache, die schon nach Goebbels klingt.
 
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