BPM im 12/8-Takt wie angeben?

Toxxi
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Ich hätte da eine Frage zur BPM-Angaben in 3er-Takten (6/8, 9/8 und 12/8). Konkretes Beispiel wäre "Still got the Blues" von Gary Moore. Das steht im 12/8-Takt.

Wenn ich die für mich zu hörenden Beats mit der Stoppuhr auszähle, dann komme ich auf ca. 54 bpm. Das würde einer Angabe von "Punktierte Viertel = 54" enstsprechen. Wenn ich mir allerdings anschaue, was so im Internet veröffentlich wirde, dann finde ich eher BPM-Angaben von "Viertel = 81". De facto ist ja beides das gleiche Tempo (54 / 2 * 3 = 81). nur kann ich mit Vierteln in diesem Takt nicht so sehr viel anfangen.

Logischer und eingängiger finde ich die erste Angabe von 54 bpm. Denn darauf muss ich mein Metronom einstellen, idealerweise mit Triolen als Zwischenschläge. Stelle ich das Metronom auf 81 bpm, dann kann ich dazu nicht spielen.

Ich weiß damit umzugehen und kann es umrechnen. Aber vielleicht möchte ich Mitmusikern auch mal (selbst geschriebene) Notenblätter zum Üben geben. Da möchte ich das schon ordentlich machen.

Gibt es irgendeine hieb- und stichfeste Konvention, wie das Tempo in solchen Taktmaßen anzugeben ist?
 
Eigenschaft
 
Nachtrag - gehört das eher in Notation als in Rhythmik? :gruebel:
 
Üblicherweise gibt man für die bpm das an, was unterm Bruchstrich steht. Bei 6/8, 9/8 und 12/8 wären das also die Achtel. Bei schnelleren Tempi im 6/8, 9/8 und 12/8 werden aber üblicherweise die punktierte Viertel angegeben, nur bei langsamen Tempi die Achtel. Viertel anzugeben ist unpraktisch, die nimmt man für 3/4, 6/4 u.ä.

Man schreibt vor das Stück dann nicht bpm = 123, sondern z.B.:
1624279333874.png


Wenn ich mir allerdings anschaue, was so im Internet veröffentlich wirde, dann finde ich eher BPM-Angaben von "Viertel = 81".
Wenn es im Internet steht, muß es ja stimmen, oder? :D Nein, im Ernst, was man so im Netz alles an Noten findet, ist in vielen Fällen haarsträubend.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Gibt es irgendeine hieb- und stichfeste Konvention, wie das Tempo in solchen Taktmaßen anzugeben ist?

Ja: Zählwert ist die punktierte Viertel.
x/8 (Zählwert: punktierte Viertel) werden wie triolische x/4-Takte (Zählwert: Viertel) behandelt, d.h. 6/8 wie 2/4 (usw.).

Nachtrag: Hat sich erledigt - da war schon jemand schneller ...
 
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Alles klar, danke! :)
 
Üblicherweise gibt man für die bpm das an, was unterm Bruchstrich steht.
Allerdings gibt es Notationsprogramme (wie z.B. capella) bei denen - möchte man die eingegebenen Noten abspielen - das Tempo in Viertel/Minute angegeben werden muss, egal was für eine Taktart es ist und egal wie unsinnig die Angabe in Vierteln ist.
Die Textangabe des zu spielenden Tempos kann dann aber natürlich trotzdem in sinnvollen Werten geschehen.
 
...egal wie unsinnig die Angabe in Vierteln ist.
Was macht denn da mit der Angabe des Tempos für einen 7/8 oder muss man dann in Capella den Takt in jeweils zwei aufspalten, z.B. 3/8 plus 4/8 Takt? :gruebel:

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Vermutlich ist dann die nächste 1 einfach auf einem Offbeat. 🤨

Viele Grüße,
McCoy
 
Das war jetzt ein dämlicher Einfall von mir :embarrassed:
Aufteilen des zusammengesetzten Taktes nutzt natürlich nichts, wenn das Tempo nur Viertel zählen kann.

Gruß Claus
 
Was macht denn da mit der Angabe des Tempos für einen 7/8

Vermutlich ist dann die nächste 1 einfach auf einem Offbeat.
theoretisch ja. Aber da es sich ja "nur" ums Tempo des Vorspielens handelt, ergeben sich daraus keine Betonungen, so dass es für das klangliche Ergebnis keinen Unterschied macht. Es ist halt ein Rechenwert. Ebenso ist es - zumindest für mich und meine Zwecke - nicht schlimm, wenn der Rechenwert nur näherungsweise ans Soll herankommt. Ist z.B. die richtige Angabe, punktierte Viertel = 80, ergeben sich rechnerisch Viertel = 53,333. Ich kann aber nur ganze Zahlen eingeben, also Viertel = 53. Damit ist das Vorspiel unwesentlich langsamer als das Soll; ein Stück im 3/8 Takt hätte dann statt 80 nur 79,5 Takte pro Minute. Dieses Stück wäre im Vorspiel also pro 100 Takte 0,94 Sekunden länger :D.
Das könnte zu einem Problem werden, wenn z.B. Musik und Video synchronisiert werden müssen. Ich benutze das Programm aber normalerweise nur um Bearbeitungen zu machen, also Noten zum Selbstspielen umzuschreiben. Wenn ich mir da "unterwegs" anhören möchte wie es klingt, kommt es auf diese Sekundenbruchteile nicht an. Und das eine Mal, als ich Musik für ein Video "schrieb", achtete ich von vornherein darauf, dass bpm und framerate zusammenpassten.
 
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Allerdings gibt es Notationsprogramme (wie z.B. capella) bei denen - möchte man die eingegebenen Noten abspielen - das Tempo in Viertel/Minute angegeben werden muss, egal was für eine Taktart es ist und egal wie unsinnig die Angabe in Vierteln ist.
Ah okay, das ist vermutlich der Grund. Klingt logisch. Und deshalb kennen die meisten Leute vermutlich nur eine Tempoangabe mit Vierteln, was aber nicht immer einer BPM-Angabe entspricht (wenn die Beats keine Viertel sind).

Ist z.B. die richtige Angabe, punktierte Viertel = 80, ergeben sich rechnerisch Viertel = 53,333.
Äääähhh... "Punktierte Viertel = 80" ergibt bei mir "Viertel = 120". Die Zahl muss doch größer werden...
 
:embarrassed:Äääääääähh...:embarrassed:
da hast du natürlich vollkommen recht! Schieb es bitte darauf, dass es zu kurz nach dem Aufstehen war und der Kaffee noch nicht wirkte!
Die Zahlen bei meinem Beispiel sind natürlich falsch, im Endergebnis aber auch nicht wichtig ...
 
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Ich habs kurz in MuseScore überprüft:
Dort werden interessanterweise - zumindest als Standardeinstellung - die Viertel als Beats angesetzt. D.h. gibt man Achtel=120 an, so wird standardmäßig mit 60 BPM abgespielt, kann man aber manuell verändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch was interessantes. Ich habe ein Stück im 15/8-Takt geschrieben (5/4 mit Triolen). Selbst gut und füssig spielen kann ich es leider noch nicht, bin am Üben...

Ich habe es in Guitar Pro notiert (2 Gitarren und eine Schlagzeugspur). Die Beats des Schlagzeugs sind auf 1 - (4) - 7 - (10) - (13), also eine 6+9 Aufteilung. Tempo ist "Punktierte Viertel = 75" bzw. "Achtel = 225".

Exportiere ich das Stück als MP3 und jage es durch den BPM Analyzer, meldet der mir 150,00 bpm (ohne weitere Angabe). Sehr merkwürdig. Das wären ja punktierte Achtel. Aber diese Unterteilung der punktierten Viertel in zwei gleich lange Noten kommt im Stück nicht vor. Allenfalls viele Achtel, gehaltene punktierte Viertel, ein paar Shuffle-Passagen und ganz wenige Hemiolen.

Wie zum Geier kommt dieser Wert von 150 zustande? Kann sich jemand einen Reim darauf machen?

Ich kann mir das mur so erklären, dass diese Analysealgorithmen mit Takten 6/8, 9/8, 12/8 usw. irgendwie nucht klarkommen.
 
Tempo ist "Punktierte Viertel = 75"

Eine Triole ist keine punktierte Viertel, sondern im Zählwert eine normale Viertel, ein 5/4 mit Triolen ist daher auch kein 15/8, sondern ein 10/8. Die 150 bpm sind offensichtlich Achtel (10/8), abgeleitet von Viertel = 75 bpm.
 
Schon klar. Ich habe mich vielleicht schlecht ausgedrückt. Es ist ein echter 15/8-Takt mit Achteln und punktierten Vierteln. So habe ich es notiert. Es kommen hier keine punktierten Achtel (die 150 bpm entsprechen) vor.

Das ganze könnte man umdeuten zu einem triolischen 5/4, aber ich habe es so nicht notiert. Die Bemerkung war eher theoretischer Natur

Aber vielleicht interpretiert der Algorithmus einen 15/8-Takt als 5/4-Shuffle und gibt als bpm die (nicht vorhandenen) Achtel an? Meintest du das so?
 

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