Breath Controller

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JohannesD
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Hi,
kurze Frage: Nutzt von euch jemand einen Breath Controller für das Spielen von Bläsern (und vielleicht auch anderen Sachen)? Lohnt sich die Anschaffung eurer Meinung nach oder kann man ähnliches auch mit After Touch und Modulationsrad hinkriegen?

Mein S90 hat ja so einen Anschluss und ich würde das gerne mal probieren. Meine eigentliche Frage ist aber: Kann ich mit dem Breath Controller an meinem S90 auch einen externen Synth ansteuern? Welchen Parameter steuert man denn dabei genau an? Ist doch derselbe, der sonst auf die Anschlagsdynamik hört, oder?

Viele Grüße,
Johannes
 
Eigenschaft
 
Breathcontroller hat eine andere CC Nummer und ist mit der Velocity nicht identisch. Kann man also auch auf andere Synthesizer routen. Muß aber ggf. im Sequenzer auf einen anderen sinnvollen CC geändert werden, da der Breathcontroller eigentlich nur bei diversen Yamaha-Geräten ausgewertet wird. Kann man aber beispielsweise auf Filter oder Resonanz oder PWM eines Synthies legen.
 
Hi!
Also, du meinst, es ist nicht dieselbe Controllernummer. Aber was für Parameter legt man denn dann sinnvollerweise auf den Breathcontroller? Guckt man individuell, was gut klingt? Ich dachte, es immer die Velocity, und Vibrato usw. kommt ganz automatisch bzw muss man mit dem Atem machen, wie in Wirklichkeit ja auch.

Gruß
Johannes
 
Ausprobieren! Da ist ja bei jedem Sound und Gerät/VST anders.
 
Hi JohannesD,

also, mein Tipp: Kauf dir einen Breathcontroller UND das Yamaha Plug-In-Board PLG150-VL.

Ich habe den Breathcontroller BC-2 (der aktuelle heißt BC-3, ist aber fast identisch) seit über 10 Jahren, das PLG150-VL allerdings erst seit einer Woche, und seitdem fall ich jedes Mal vom Hocker, wenn ich mit dem BC-2 das PLG150-VL spiele, das in meinem Yamaha S-80 steckt.

Der Breathcontroller gibt als Info den BlasDRUCK weiter, der dann im angesteuerten Synth ausgewertet und verarbeitet wird, JE NACHDEM inwieweit der entsprechende Synth hierauf ausgerichtet ist.

Die Wind Controller von Yamaha (WX5, WX7), die wie eine Art Klarinette aussehen, geben nicht nur den BlasDRUCK und über all die Klappen natürlich auch die Töne als Info weiter, sondern auch den MUNDdruck, d.h. den Druck, den die Lippen auf das schnabelförmige Mundstück ausüben. Diese Info wird sowohl vom PLG150-VL als auch vom Stand-Alone-Gerät Yamaha VL-70m ausgewertet, sofern eben so ein Wind Controller angeschlossen ist.

Wahrscheinlich bringt die Kombination Breathcontroller + "0-8-15-Synth" nicht so viel. Der angesteurte Synth muss Sounds haben, die speziell so programmiert worden sind, dass sie je nach Blasdruck bzw. auch Lippendruck alle möglichen Sound-Parameter ändern. Die bekanntesten Synths in diese Richtung sind die Yamaha-Geräte, wobei das Plug-In-Board das günstigste ist (neu so knapp 200 Euro, in den USA 149 Dollar (100 Euro) + Zoll + Steuern beim Import nach Deutschland, WENN du einen Laden findest, der nach Europa liefern darf). Auf Ebay-USA findet man die auf jeden Fall problemlos für 100 bis 150 Dollar.

Ich benutze Sampler und Synths seit 1990. Ich hab' Sampler und Synthesizer von Akai, Kurzweil, Yamaha, Roland, Korg und noch andere gehabt. Das PLG150-VL (das einen Tick "schlechter" als das deutlich teurere vl70-m sein soll) wird meiner Meinung nach gar nicht gut genug beschrieben.

Noch nie hab' ich irgendwelche Bläser auf Samplern oder Synthesizer so fantastisch spielen können wie mit dem BC-2 und dem Plug-In-Board. Das Board benutzt keine Samples, sondern Physical Modeling als Tonerzeugung. VIELE der Werksounds sind äußerst gut und können dann noch intelligent und feinfühlig weiter angepasst werden.

Wenn ich jetzt z.B. nur schwach aber kontinuierlich in den BC-2 blase und dabei ein Sax oder eine Flöte spiele, dann hört man das "Luftgeräusch" des Instruments verhältnismäßig stärker ausgeprägt, als wenn man intensiv bläst. Das alles und noch viel mehr hört sich unglaublich realistisch an. Es klingt so real durch die Spieltechnik mit dem Breathcontroller, dass ein argloser Zuhörer bestimmt auch dann denken wird, irgendwo auf der Bühne steht ein Bläser, wenn er den Blassound überhaupt nicht kennt. Dann denkt man eher, es ist irgendein exotisches Blasinstrument, als dass man auf die Idee kommt, ein Keyboarder spielt gerade. Was mir noch so einfällt: Wenn man an bestimmten Trompeten-Sounds Pitchbending macht, dann geht nicht einfach die Tonhöhe hoch oder runter. Die gleitet vielmehr über die typischen Stufen der bei Blechbläsern üblichen Naturtöne, also irgendwie typisch "blechblasstufenmäßig". Es springt da eben manchmal von Naturton zu Naturton und quietscht auch noch, je nach Blasdruck und Bewegung des Modulationsrads.

Wenn man dieselben Sounds ohne BC und mit starrer Velocity (oder normaler) spielt, klingen die Sounds VIEL schlechter. Die spezielle Programmierung der Sounds (und der Fakt, dass es keine Samples sind), kommt also erst dann voll turbomäßig zur Geltung, wenn man sie mit einem BC spielt. Obwohl der BC2 oder BC3 ja eigentlich nur den Blasdruck weitergeben, ist der Effekt einfach - na ja, ich sag mal "der helle Wahnsinn" oder wenigstens nicht weit davon entfernt.

Das letzte Mal, dass ich so begeistert war und vor 7 Uhr morgnes nicht ins Bett konnte, war vor über 15 Jahren bei meinem ersten Synthesizer Korg M 1.

Das PLG150-VL hat nicht nur gute Sounds. Wirklich gut sind aber die Bereiche Sax, Flöten, Oboen und ähnliche Instrumente, mehrere Blechbläser und Phantasieblasinstrumente, die es eigetnlich gar nicht gibt. Cello ist Schrott. Dafür gibt es immerhin 1 Violine, die in hoher Lage was taugt.

All diese Instrumente können mit dem BC richtig passend und gefühlvoll auch solo gespielt werden. Der BC reagiert übrigens (je nach Feineinstellung an den Knöpfen) sehr sensibel. Man kann auch gut allein mit dem Blasdruck die Töne langsam oder plötzlich anspielen, was anders klingt, als wenn man schon bläst und dann die Taste anschlägt.

Weiterhin hat das PLG-Board noch weitere Bänke, die dazu ausgelegt sind, ohne BC gespielt zu werden. Das sind richtige Überraschungen drin, denn die enthalten noch eine Reihe Lead-Sounds und Bässe. Und die klingen richtig gut, da es nämlich KEINE Samples sind, sondern modeling sounds. Wenn man die hört, wird man garantiert denken, die kommen von einem virtuell analogen Synth (oder eventuell von einem echten analogen). Auf jeden Fall klingen sie richtig gut und organisch, d.h. ganz eindeutig wie "Nicht-Samples".

Der S-80, den ich hab', hat gute bis "recht gute" Bläser, würde ich mal sagen. Mit dem (übrigens monophonen) PLG150-VL hat er jetzt mitdem BC voll die Luxus-Bläser sozusagen. Ich hab' schon mal probiert, gute Bläser über den Kurzweil K-2000 anzuspielen, auf etwas leiserer Lautstärke, und DAZU das Yamaha-Board. Das klingt super.

Mein Laptop-Akku geht gerade zu Ende... Übrigens bin ich ein normaler "User" und nicht etwa ein Yamaha-Vertreter oder so....
 
Wow, VIELEN DANK für diese sehr ausführliche Antwort! Klingt nach etwas, was man unbedingt mal probieren muss! Werde dann auch mal nach dem PLG150-VL Ausschau halten. Könnte die ganze Geschichte für Aufnahmen gut gebrauchen. Aber ich finde auch Dave Sancious auf der Bühne mit seinem Breath Controller (z.B. mit Eric Clapton) sehr beeindruckend.

Schade, dass man nirgendwo herausfindet, ob bestimmte Synths die von dir angesprochene Ausrichtung auf die Verwendung eines BCs haben. Momentan liebäugle ich unabhängig von der Geschichte hier mit einem Yamaha Motif Rack ES bzw. Roland Fantom XR, aber ich habe keine Ahnung, ob die vielleicht auch schon gut für einen BC geeignet wären. Naja...

Noch einmal vielen Dank für die Beschreibung, hat mir sehr weitergeholfen. Viele Grüße,
Johannes
 
Hi,

ich kann das eigentlich nur bestätigen. Live habe ich das noch nicht gemacht, sondern nur für mich mit meinen EX5r. Es klingt super, auch wenn es am Anfang recht ungewühnt ist.

Mein K2661 kann auch einen BC nutzen. Habe ich aber noch nicht probiert.

Gruß
 
Hi noch mal,

jetzt hängt der Laptop an der Steckdose... Ich kann also noch was ergänzen, was mir gerade eingefallen ist:

Es gibt da so 'ne Audio-Demo zum PLG150-VL von Yamaha, und ich muss sagen, die wird dem Board nicht gerecht! Irgendwo bei 1 Minute 30 Sekunden in der Audio-Datei spielt ein apartes Alt-Sax eine längere Phrase, und die ist schon repräsentativ. Der Rest ist aber etwas irreführend, da der Schelm, der die Demo erstellt hat, wohl ansonsten immer nur Boogie-Woogie o.ä. spielt. Die Audio-Demo startet z.B. mit einer Trompete, die die ganze Zeit in extremer Höhe rumquietscht. In einer Höhe, in der ein echter Trompeter wohl nur den finalen Höhepunkt z.B. eines Solos setzen würde. Der Audio-Demo-Typ spielt da oben hin- und her und kurbelt am Pitchbend-Wheel. So kann man erstens keine echte Trompete demonstrieren und zweitens verpasst der Zuhörer da die wichtigere Info, wie diese Trompete eigentlich in einer für Trompete typischeren Lage klingt. Abgesehen davon sollte eine Trompete zumindest zu Demo-Zwecken ja wohl möglichst in einem für Trompeten charakteristischen Stil gespielt werden und nicht wie irgendein Synth-Lead-Mist, um es mal etwas weniger höflich auszudrücken. Das gleiche gilt für viele weitere Bereiche mit anderen Instrumenten aus dieser Audio-Demo. Ach ja, die in der Audio-Demo zu hörende Geige ist wiederum nach meinem Eindruck die schlechteste des Boards... (wie gesagt ist an Streichern sowieso nur minimal was Brauchbares dabei).

Übrigens ist das Board EINstimmig, was mich aber nicht im geringsten stört. Echte Blasinstrumente sind ja auch einstimmig, und eine tolle Bläsersection entsteht ja nicht dadurch, dass man mit einem einzigen Prankenschlag aufs Keyboard direkt alle vier Bläser ersetzt..., sondern dadurch, dass drei, vier oder mehr individuelle Köpfe jeweils ein Instrument spielen. Insofern kann man gerade mit dem einstimmigen PLG150-VL in Ruhe super Bläsersections in einen Sequencer spielen, indem man in mehreren Gängen jeweils nur einen "Bläser" mit dem BC mimt. Quasi fast wie in echt, nur eben nacheinander statt alle zugleich.

Ach ja, doch noch was: Wenn man jetzt irgendein "Phantasieblasinstrument" (z.B. "Floboe") oder sagen wir mal das Shakuhachi nimmt, und das mit dem BC in extrem tiefer Lage spielt, dann sitzt man quasi prompt an einem virtuell analogen Synth und spielt da unten so langsam, organisch und mächtig einen eindeutig synthetischen Ton, der aber mit dem BC ganz fein steuerbar ist. Das klingt durchgreifender und zig mal interessanter und ausdrucksstärker als irgendein Sample, das einfach so "abspielt". Apropos Ausdruck: Expressiv ist das Board tatsächlich in erster Linie und ohne jeden Zweifel, unabhängig, wie realistisch gerade der konkrete Sound klingt. Es ist mal wie das extrem echte Pendant zum echten Instrument, mal wieder wie das eigenständige Instrument "PLG150-VL". Wenn man selbst eine langweilige Nuss ist, dann wird man auch mit dem BC und diesem Board niemanden umhauen. Wenn man sich dagegen als expressiv bezeichnen würde und sich von den aktuellen Synthesizern eher mehr Ausdrucksmöglichkeiten wünscht, dann ist man der richtige für einen BC und einen physical modeling synth. So ähnlich wie bei vielen echten Blasinstrumenten: Es gibt massenhaft grauenhaft mittelmäßige Saxophonisten, aber deren Saxophon ist leider am öden Klang nicht Schuld - sie sind es selbst (ich spiel' auch Saxophon und weiß ganz sicher, dass man am selben Instrument, an dem man atemberaubend brillant klingen kann, auch ohne Probleme wie eine unerträgliche Blechdose klingen kann).


@ toeti:

Wie ich sehe, hast du einen Kurzweil. Ich hab' den K2000r. Der hat im jüngsten Betriebssystem (3.87J von 1999) auch einen "Breath Controller Modus" (oder "Wind Controller Modus", weiß ich gerade nicht mehr), so dass die Nachfolger K2500 und K2661 den ja eigentlich erst recht auch haben sollten. Dabei geht's um Stimmenverteilung, Notenpriorität, Moment des "Note-On" (also z.B. "was hat Priorität, die Taste oder der Atem?" usw.? Der K2000r hat keinen BC-Eingang, kann aber diesen Controller empfangen.

Patchman Music hat zwei Kurzweil-CDs herausgebracht (für die K2xxx-Serie), die speziell BC-Sounds enthalten:

http://www.patchmanmusic.com/kurzweilK2000.html

Das will ich mir vielleicht mal früher oder später zulegen. Falls du diese CDs kennst oder hast, kannst du ja mal was dazu sagen..


el_greco
 
Hi,

nein, ich habe die CD nicht. Der große K hat einen BC Eingang, wie ich schon geschrieben habe. Werde da nächste Woche mal mit rumspielen. Ich habe da wirklich noch gar keine Erfahrungen mit gemacht. Irgendwie komme ich da nicht zu :(
 
Hallo el greco,

toller Bericht zum breathcontroller...großes K O M P L I M E N T ! :great:

Ich habe die Anschaffung meines bc3 bislang nicht bereut. Auch meine band-Kollegen haben bestätigt, dass ein sax-solo mittels bc3 ausdrucksstärker klingt, als ein festes preset ohne controller. Wenn ich jetzt sehe, was in Kombination mit dem PLG150-VL alles möglich ist, nachdem Du es so ausführlich und überaus realistisch beschrieben hast, dann komm' ich doch noch mal ins Grübeln. Bislang war ich mir nicht sicher, ob sich die zusätzliche Investition bei meinem Verwendungszweck letztlich lohnt. Bei eBay habe ich das board bislang noch nicht so häufig gesehen.
 
Hi crazybonesorgler,

"danke fürs Kompliment"... :rolleyes:

Welchen Sax-Sound spielst du denn mit deinem BC an? Und was steuert dann dein BC, die Lautstärke oder Diverses, weil der Sound auf BC ausgerichtet ist?

Ich kann im Yamaha S-80 oder anderen Synthesizern bzw. Samplern egal welchen Bläsersound auswählen, es klingt nie so gut wie die Sounds vom PLG150-vl. Bei diesem Plug-In-Board werden z.B. auch die TonÜBERGÄNGE beachtet, auch wenn meiner Meinung nach nicht immer perfekt. Wenn ein Saxophonist (oder Klarinettist, oder Oboist usw.) eine Skala von unten nach oben spielt, dann kann er ja durchgehend weiterblasen und eine Klappe (quasi "Loch") nach der anderen öffnen. Wenn man mit einem banalen Synth-Sax-Sound auf der Tastatur fließend nach oben klettert, dann erzeugt jeder einzelne Ton so einen Saxophon-Attack-Sound, was natürlich Quatsch ist, wenn man gerade in legato geschmeidig in eine Richtung (hoch bzw. runter) gelaufen ist. Auf dem PLG150-VL klingen diese Übergänge je nach Sound gut bis sehr gut. Bei manchen Sounds, wo ich noch ein zu hartes Einsetzen bei schnellen Läufen empfand, hab' ich einfach die Attack-Time minimal erhöht, so dass es dann doch optimal wurde.

Was mir weiterhin spontan einfällt: Wenn man mit dem Modulationsrad "Vibrato" erzeugt, dann ist dieses Vibrato nicht einfach ein banales Modulieren der Tonhöhe. Je nach Instrument haben die Leute da Verschiedenes zugleich programmiert, was bei vielen Sounds auch noch nachträglich fein einzustellen ist. Wenn da ein Saxsound gerade Vibrato spielt, dann klingt das SEHR gut und nicht wie ein Hoch-und-runter-EIERN der Frequenz. Was da vibriert ist wohl mehr oder weniger zugleich die Tonhöhe in einem gewissen Grad, dann wahrscheinlich die Cutoff-Frequenz, womöglich noch dazu die Lautstärke (in Tremolo-Art). Auf jeden Fall klingt schon bei den Werksounds das Vibrato verschiedenster Bläser wirklich wie ein Bläser-Vibrato und nicht wie ein nervender Synth-Gag.

Wenn ich mal Zeit hab', könnte ich ja mal ein paar Demos aufnehmen. Ich bräuchte aber noch eine Weile, bis ich dazu komme.

Noch ein Einfall...: Du fängst mit der Hand einen schnellen Lauf auf der Tastatur an. Erst nach ein paar Tastenanschlägen fängst du langsam an zu blasen und wirst langsam "lauter" (also stärkeres Blasen). Der Ton von z.B. dem Sax setzt dann so ganz weich "ghost-mäßig" ein, wobei bei ganz leichtem Blasen die Luftgeräusche sehr wohl schon da sind, der eigentlich Ton aber noch eher dumpf klingt. Sobald der Blasdruck dann anwächst, wird auch der eigentliche Instrumenteton richtig brillant.

Das kann man auf einem echten Sax genauso machen: Die Finger spielen schon schnell, und man bläst da langsam aber dann plötzlich anschwellend rein. Das erzeugt so typische Phrasierungen, die auf einem Synth normalerweise nicht zu reproduzieren sind. Auf dem PLG-Board klappt das aber überraschend gut. Ich nehme an, mit einem Wind Controller geht das noch mal eine Nummer besser (der spezielle Eprom-Chip von Patchman Music, für den Yamaha VL70-m, soll wohl wiederum das Allerbeste sein, was es gibt. Es ersetzt alle Physical models vom VL70-m durch vollkommen neue (von Patchman) + neu programmierten Sounds).
 
@ el greco:

ich spiele einen typischen Tenor-Sax sound, den ich vorher noch etwas bearbeitet habe. Mit dem bc3 steuere ich dann das Volumen an, wie Du richtig vermutet hast. Es ist noch wichtig, den bc3 zu justieren (gain, value control) und das Output-Volumen der voice am Motif ES ganz runter zu fahren. Mit dem Modulationsrad kann ich noch einen weiteren Effekt hinzufügen.

Darüberhinaus lassen sich beliebige voices mittels bc3 anstelle des Volumens z.B. auch über die cutoff frequenz beeinflussen, was ebenfalls interessant klingt.

Es gibt unzählige Möglichkeiten und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich noch viel mehr damit beschäftigen müsste..:redface:
 
@ crazybonesorgler

Da fällt mir gerade so ein: Ist eigentlich auch folgendes bei dir einstellbar? ....:

Wenn der BC die Velocity regelt, dann könntest du ja im Sound verschiedene Parameter wie z.B. auch die Cutoff-Frequenz von der Velocity abhängig machen. Dann würde bei schwachem Blasen die Velocity niedrig sein und dadurch sowohl das Volumen als auch die Cutoff-Frequenz unten bleiben. Jetzt könnte man vielleicht noch über den Sax-Sound einen anderen layern, wie z.B. Querflöte, Shakuhachi oder so was ähnliches, der ein passendes "Luftgeräusch" am Anfang bietet. Dieser Flötensound sollte dann auf der Stelle abfallen, damit man nur das Lufgeräusch verwertet. Beim Flötensound also bleibt auch bei geringer Velocity die Cutoff-Frequenz ganz geöffnet. Wenn das geht, also wenn der BC auf die Velocity zu routen ist, dann wär' das vielleicht ganz interessant. Andererseits fällt mir gerade ein Problem ein: Wenn man dann bei leichtem Blasdruck schnell eine Skala hochspielt, dann wäre ja laufend "fff, fff, fff, fff, fff, fff, ..." vom Flötensound hörbar... Ah! --> Beim Flötensound könnte man ja die Cutoff-Frequenz vom Modulationsrad steuern lassen. Dann kann man ja mit der Hand die Intensität des Luftgeräuschs ganz unabhängig vom Rest steuern. Hm, vielleicht nicht schlecht... War auf jeden Fall gerade nur so ein spontanes Brain Storming von mir.
 
@ el greco...ich komme aus dem Schmunzeln nicht raus. :D

Aber Du hast schon recht: die Intensität der Velocity mittels bc3 hat schon entscheidende Auswirkungen auf das eigene Spiel und die entsprechende Klangbeeinflussung. Z.B. führt dann wahlweise sanftes oder hartes Spiel, hier: Blasen, zu starker Anschlagstärke oder der Dynamikbereich wird angepasst (geringe Klangänderung im sanften Bereich bzw. größere Änderung im kräftigeren Bereich).

Vieles ist für mich noch Theorie, aber es läuft ja genau darauf hinaus, dass man rumexperimentiert, mit verschiedenen Parametern spielt, diese voneinander abhängig macht, einen weiteren Effekt mit dem Modulationsrad hinzufügt und alles zusammen aufeinander abstimmt.

Ich arbeite dran...:redface:
 
Hi Blaswandlerfreaks,

könnt Ihr mir folgende 4 Fragen beantworten?:

1) Ist der Yamaha Breath Controller BC3 für meinen alten DX 7 verwendbar/zu empfehlen?

2) Kann ich in Verbindung mit der "Midi Solutions Box" den BC3 auch an jedes beliebige midifizierte Keyboard anschliessen?

3) Habt Ihr das Breath Controlling mal für Orgel-Soli ausprobiert? Bringt es da mehr Ausdruckstärke?

4) Ist der BC3 auch für "nicht täglich mit Controllerdaten umgehende" Musiker einigermaßen zu verstehen/einzustellen?

vielen Dank für Eure Einschätzung
 
sorry, leider noch ´ne Frage

gibt es breathcontroller auch mit miditasten? Sodaß man soielt wie auf einer melodica?

und noch eine

kann man das pgl150-VL auch stand-alone verwenden? in meinem Yamaha S08? Oder gibt es einen Expander davon? Wenn nein, welcher Expander ist genauso gut/ besser/ teurer?

vielen Dank
Hessie James
 

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