Buch zur Vermittlung theoretischer/praktischer Grundlagen für Improvisation bzw. Solospiel?

Maxder
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Hallo Forum,

Nach dem ich nun in vielerlei Hinsicht große Hilfe hier erhalten habe, geht es nun um die Thematik Wie weiter lernen?

Ich habe einige Jahre mit einem Klassik Gitarren Lehrer verbracht, heißt von cirka 6 Jahre bis cirka 12-13, danach keine Lust mehr gehabt, auf klassische Gitarre, der Lehrer hat sich allerdings davon auch nicht abbringen lassen, somit habe ich dann einfach eine E-Gitarre gekauft bzw. gekauft bekommen und bin zu einem Hobby Lehrer umgestiegen, mit dem ich Lieder nach gespielt habe, aufgrund mangelnder Band habe ich allerdings das Interesse verloren und erst Ende letzten Jahres wiedergefunden, aufgrund einer neuen Band, die zwar momentan nicht wirklich existiert, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, würde mir auch einen neuen Lehrer suchen, allerdings beginnen die Vorkurse zu meinem Studium, welches obendrein in Ulm ist und somit 500km von hier im September, bis dahin muss ich arbeiten, Umzug regeln und will auch noch Mal weg, deshalb sehe ich momentan keinen Sinn einen Lehrer zu suchen, nur um in dann innerhalb von einem bis 3 Monaten wieder aufgeben zu müssen.

Falls kein Interesse besteht alles zu lesen:

Spieltechnisch betrachtet kann ich vieles nach spielen, Noten lesen konnte ich mal, habe ich aber aufgrund mangelnder Routine verlernt, per Pentatonik ein bisschen improvisieren, allerdings möchte ich gerne weiter kommen.

Welches Buch ist als Leitfaden zu empfehlen um von meinem Stand zu der Thematik Improvisation Akkorde/Soli/Läufe zu kommen? Sollte sowohl Theorie als auch Praxis besitzen und mich konsequent weiter bringen. Geht um die E-Gitarre.

Was ich bisher gefunden habe:
-Schott Griffbrett Theorie
-Blues you can use
-Garantiert Skalen lernen

Edith: Die Musikrichtung ist ,Blues/Classic Rock, bisschen Hardrock.

Für einzelne Songs braucht man meiner Meinung nach keine Bücher kaufen, dank Ultimateguitar.


Mit freundlichen Grüßen
 
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Grund: Musikrichtung hinzugefügt
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Was für Musik denn?

Ich bin persönlich der Meinung dass nur Jazz und Klassische Harmonielehre wirklich Sinn macht. Alle anderen Bücher die ich bisher gesehen habe waren irgendwie unkonsequent.


Die Klassische herangehensweiße schult durchaus das empfinden für Feinheiten ( Stimmführung z.b.) noch mehr, ist aber auch in manchen Punkten dogmatischer die für den Popularmusiker keine Rolle spielen ( Quintparrallen z.b )
Das gute daran ist folgendes. Wenn du z.b. Choralsätzte analysierst ist das sehr hilfreich für Improvisiation, wird dich aber wahrscheinlich nur bedingt interessieren. ( wenn nicht sag bescheid.... )

Daher bleibt der Jazz:


generell kann aus dem Jazzbereich z.B. empfehlen:

Peter O'Mara (Prof in München) "A Chordal Concept for Guitar"

Das Buch behandelt sehr sehr viele Voicings wie z.b. die Standards (Dreiklänge Drop2, Drop3 ) aber auch welche die man so nicht unbedingt in anderen Büchern findet ( Weitlagen-Dreiklänge, Clustervoicings ) . Es ist eine reine Akkordsammlung, das verständnis wird vorrausgesetzt.

Frank Sikora "Neue Jazz-Harmonielehre" Ein Standardwerk: Wenn du das sauber durcharbeitest verstehst du so ziemlich jeden Rock/Pop-Song der dir unterkommen kann.

Beide sind eigentlich sehr verständlich...
Lines und Läufe ergeben sich dann meiner Meinung nach aus einer Mischung von Griffbrettorientierung und Harmonielehrewisssen von selbst. Für Gitarrenspezifische Shapes die besonders gut funktionieren gibts auf Youtube ja genug Anregungen. Die Schwierigkeit ist ja eher zu verstehen was wann und wie funktioniert und warum...

grüße B.B.

Ps: Wenn du weißt wie Dreiklänge aufgebaut werden dann bring ich dir gern alle Dur und Moll Dreiklänge sowie Dominantseptakkorde hier in 20 Min per Video bei.... ;)
 
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:) Ich habe alle 3 Bücher, die du erwähnst und finde die nicht sooo toll. Blues you can use ( oder auch more Blues you can use) finde ich da noch am Besten, weil es einfach paar nette Stücke gibt, die man bei Gelegenheit mal spielen kann oder es halt üben.
Bisschen Theorie ist auch dabei, aber eigentlich nichts, was du nicht auch schnell bei tutorials im Netz findest. Halt so das Übliche.
Garantiert Skalen lernen finde ich ziemlich dröge, aber das kann auch gut an mir liegen, weil ich einfach ungern Skalen über Skalen auswendig lernen möchte.
Griffbrett Theorie dito. Das Buch habe ich gleich verschenkt und derjenige konnte dann sehr wohl was damit anfangen.
Das sind Bücher, die sich so über die Jahre angesammelt haben und ich merke halt für mich, was ich gerne mal benutze und was nicht.
Ich greife z.B. immer wieder mal zu Guitar basics und Guitar secrets von Joachim Vogel, da ist ein grosser Teil in Sachen Skalen, Arpeggios, Moll, Dur Kirchentonleitern etc. in komprimierter Form drin und ich finde das ganz gut gemacht.
Schau dir die Bücher jedenfalls möglichst genau an, die Werbung dafür ist oft reichlich übertrieben.
Und wie gesagt....sind meine Erfahrungen, die nun nicht unbedingt verallgemeinert werden können.
Haha...kannst ja "Garantiert Skalen lernen" von mir abkaufen:)
Aber Spass beiseite, bekommst noch ne PN mit nem besserem Vorschlag

gruss
 
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Vielleicht wäre ja auch ein Online Kurs was für dich? Habe bei Udemy einen den ich ganz gut finde, ist halt auf Englisch und man sollte das CAGED System nicht hassen.
 
Ich weiss nicht, ob dir ein Buch wirklich weiterhilft. Denn deine einzige Anforderung an das Buch und somit sehr schwammige Zielsetzung lautet
Sollte sowohl Theorie als auch Praxis besitzen und mich konsequent weiter bringen. Geht um die E-Gitarre.

Ein Lehrbuch ist nur so gut wie die Disziplin, welche der Konsument mit bringt. Ohne klare Zielsetzung sehe ich da auch keine Grundlage für Motivation. Ein guter Lehrer mit rotem Faden, und wenn es auch nur im Abo-System für vielleicht 10 Lektionen ist, bringt dir mehr aufgrund der wöchentlichen Interaktion und Rückmeldung.
Zur Zielsetzung: Back kleine Brötchen, hol dir die "low hanging fruits", -insert_very_cool_management_sprüchlein_here-, etc. Konzentriere dich erstmal auf Folgendes:
  • Was willst du in vier Wochen erreichen?
  • Was willst du in einem halben Jahr erreichen?
  • Was willst du in zwei Jahren erreichen?
Das bringt dir mehr als einfach nur ein Buch, welches (vermeintlich) alle Disziplinen abdeckt.
 
Also in vier Wochen will ich besser mit Pentatonik improvisieren können mithilfe von Stilmitteln, in einem halben Jahr eventuell auch Akkorde, Blues oder ganze Tonleitern angefangen haben und in 2 Jahren will ich damit Songs entwickeln können.

Suche halt ein Buch was in Richtung Improvisation theoretische Grundlagen vermittelt und diese mit sinnvollen Übungen praktisch vermittelt, das man die auch anwenden kann.
 
Sehr gut, du bist jetzt daran, dir einen konkreten Plan zu erstellen. Jetzt konzentriere dich erstmal (und einzig) auf "Improvisation mit Pentatonik". Das gibt dir die Möglichkeit, dich wirklich auf dieses Ziel zu fokussieren, ohne dass du dich verzettelst.

Ich kenne dieses Buch zwar nicht, aber vielleicht geht das ja in die richtige Richtung? Bin mir sicher, es gibt noch weitere bessere Tipps zu Büchern bezüglich Improvisation, Stil Rock.
 
Ich habs anfangs auch mit Büchern probiert Skalen zu lernen mit dem schlichten Hintergrund die Töne zu kennen. Das war wirklich Arbeit für den Mülleimer. Richtig Skalen habe ich anders gerlernt.

Nimm TuxGuitar oder GuitarPro und stell dir eine Skala auf dem Griffbrett dar. Du kannst auch nur 2 oder 3 Saiten und eine Lage für den Anfang nehmen. Dann versuch einfach irgendwas damit anzustellen und improvisier über ein Backingtrack oder Drumbeat. Beim Backingtrack hab ich zum Beispiel A moll genommen und habe dann natürlich Moll, melodisch Moll und harmonisch Moll für A geübt. Dann habe ich zum Beispiel was anderes verquerers probiert drüber zu legen z.B. habe ich Kirchtonleitern genommen. Akkorde, Arpeggios und Läufe/Soli kannst dann leicht dadurch bilden. Du kannst auch Töne außerhalb der Skala nehmen und die hinbenden, was ja auch hilft.

Manchmal klingts dann halt wirklich schlecht und manchmal wirds gut, aber da merke ich mir halt was interessant war, spannung aufbaut und was mir nicht gefallen hat. Durch die Anwendung konnte ich mir die Skalen viel besser merken und zwar übers ganz Griffbrett. Trozdem ist es natürlich ne gute Portion Arbeit bis man komplett auf die "Vorlage" verzichten kann.

Vielleicht nicht die Standardherangehensweise, aber was zu lernen ohne direkte Anwendung funktioniert für mich irgendwie nie.
 
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Für Penta brauchste kein Buch.....ist im Prinzip simpel und kannste locker im Netz finden. Kpl. zum ausdrucken, oder mit Hörbeispielen oder auch backing tracks.
Ich habe das vor Jahren alles auch mal gemacht und gerade mit der Penta brauchste da weder Bücher noch Lehrer, solange du online sein kannst.
Musst aber aufpassen, dass du nicht unbedingt bei der Penta hängenbleibst und dafür wären Bücher oder auch Lehrer, falls er denn vielleicht passt, wohl hilfreich.
 
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Frank Sikora "Neue Jazz-Harmonielehre" Ein Standardwerk: Wenn du das sauber durcharbeitest verstehst du so ziemlich jeden Rock/Pop-Song der dir unterkommen kann.

sicherlich ein sehr gutes Buch, das auch noch etwas bringt, wenn man schon gute Vorkenntnisse hat. Im deutschsprachigen Raum wird man daran wohl kaum
vorbei kommen, wenn man sich auch theoretisch intensiv mit dem Ganzen beschäftigen will.

Aber gerade beim Kapitel "Blues" bin ich darin nicht mit allem so einverstanden.

z.B., ich darf aus der 8. Aufl. 2012, S. 206 zitieren: "...Viele glauben nämlich, dass sich das Tonmaterial von Akkord zu Akkord ändert. Im Blues ist das falsch! Die Skala der Tonika gilt für das gesamte Funktionsschema..." (Fettdruck wie im Buch gedruckt!)

Also man hätte das als Experte wohl kaum blöder formulieren können. Jeder der sich mit Blues intensiv beschäftigt wird mir bestätigen, dass im Blues nahezu nichts
falsch ist. Die Bezeichnung "Blues" beschränkt sich ja nicht nur auf den "einfachen Blues" mit 3 Akkorden in 12 Takten. Ich sage übrigens bewusst "einfacher Blues"
und nicht "klassischer Blues" oder sowas. Wenn man sich mal wirklich alte Blues vor 1920 anschaut, hat das oft noch nicht soviel mit dem heutigen "einfachen Blues"
zu tun. Das klingt noch total nach Ragtime in unseren heutigen Ohren.

Also hätte der gute Sikora da mal besser geschrieben,... beim einfachen Blues kann man mit obiger Limitierung gut klar kommen und wird dabei kaum eine Vereinfachung wahrnehmen.

Aber was hätte ein B.B.King oder meinetwegen gar ein Joe Pass zu dem Satz von Sikora gesagt?

Blues ist doch nicht nur eine einfache Vorform des Jazz, wie es oft dargestellt wird, sondern ebenso eine Ausprägung von diesem in durchaus ähnlicher Komplexität wie
sonstiger Jazz.
 
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