Casio CT-S100

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Kurz zu meiner Person: Ich spiele seit ein paar Jahren Keyboard, nutze es aber eher als Digitalpiano. Angefangen habe ich dieses Hobby in einer Musikschule, nach wenigen Jahren habe ich autark weiter gespielt. Mir ist es nicht wichtig perfekt zu spielen, ich spiele mehr aus Spaß. Mir ist Abwechselung wichtig, weshalb ich versuche eher viele Stücke zu spielen. Deswegen habe ich mir das Blatt spielen selber antrainiert, was in gemächlichem Tempo gut klappt. Um die Lesegeschwindigkeit zu steigern, habe ich kostenlose Notentrainer Apps verwendet, mit Erfolg. Meistens spiele ich klassische Piano Stücke, mittelschwer bis leicht arrangiert. Die Literatur dafür leihe ich mir von der örtlichen Bücherei.

Eingestiegen in die Welt des Keyboard Spielens bin ich mit dem Yamaha PSR-290. Das Gerät gefiel mir sehr gut. Leider haben irgendwann die Lautsprecher angefangen zu kratzen, obwohl ich die Lautstärke maximal auf die Hälfte der maximalen Lautstärke aufgedreht hatte. Als dann auch noch der Netzsteckeranschluss am Keyboard nicht mehr funktionierte, obwohl ich den immer drin ließ, weil das gute Stück stets an einem Ort stand, verabschiedete ich mich davon und für mich stand fest, ich möchte mal eine andere Marke ausprobieren.

Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich dann für das Casiotone S100. Angetan war und bin ich von der Kompaktheit des Gerätes sowie dem fehlenden Display. Was dies betrifft bin ich Purist, gar Minimalist. Zum Einstieg war das Display des PSR-290 für mich hilfreich, jetzt jedoch kann ich darauf verzichten.

Und was soll ich sagen? Ich bin begeistert vom CT-S100. Es tut was es soll. Für mich als Hobbyspieler reicht es vollkommen aus. Von der Klangcharakteristik erinnern mich die Lautsprecher ein wenig an bessere, integrierte Fernsehlautsprecher. Soll heißen, die Lautspecher des Keyboards sind sehr Mittenbetont und drücken dort die Töne raus. Das wird dem ein oder anderen sicherlich too much sein - auch aufgrund der fehlenden Anschlagsdynamik; ist für mich aber völlig in Ordnung. Offtopic: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass viele Lautsprecherhersteller versuchen, die kompakte Größe mancher Boxen (vor allem bei Fernsehern und PC-Speakern) durch drückende Mitten auf Teufel komm raus auszugleichen. Durch den harten Klang werden manche Nachbarn schon auf der geringsten Lautstärkestufe nervös, aber als Alternative gibt es einen Kopfhörerausgang.

Bei den zur Verfügung stehenden Instrumenten vermisse ich nichts. Das PSR-290 hatte zwar viel mehr, aber manche Piano Klassiker hören sich irgendwie merkwürdig an, wenn man sie mit anderen Instrumenten spielt. Die Anzahl der Rhythmen reicht mir auch aus. Ein bisschen habe ich natürlich auch mit Begleitautomatik schon gespielt, dann vor allem Popsongs. Manche Rhythmen finde ich ein wenig überladen, man hört meiner Meinung nach dann gar nicht mehr die Melodie. Vielleicht lag es aber auch nur am falschen Instrument. Oder ich hätte die Rhythmuslautstärke verringern sollen.

Beim Spielen mit der Begleitautomatik benutze ich immer den Fingered Mode. Viele Akkorde kann man dann mit nur zwei Tasten spielen, zum Beispiel wenn man die Quinte weglässt. Bei Vierklängen kann man teils sogar Terz und Quinte weglassen. Den Fingered-On-Bass Mode habe ich auch ausprobiert. Ist meiner Meinung nach aber nicht wirklich ernst zu nehmen, da der Akkordeingabebereich dann ungefähr eineinhalb Oktaven umfasst und ich zum Beispiel nicht weiß, wie ich zum Beispie G7/H spielen soll, da in diesem Modus keine Umkehrformen erkannt werden und die kleine Septime dann nicht mehr im Eingabebereich liegt. Dieses Problem tritt durchaus öfter auf. Vielleicht ist der Fingered-On-Bass Mode eher zum Improvisieren im Rahmen des Machbaren gedacht.

Es gibt auch einen Full-Chord-Mode, bei welchem der Eingabebereich auf die gesamte Tastatur ausgeweitet wird. Man soll so wohl auch tiefe Töne spielen können, die sich sonst mit dem Akkordeingabebereich beißen würden. Aber beim Spielen von Melodie und Akkorden erkennt das Gerät dann durchaus Akkorde, die ich eigentlich nicht spielen wollte, weil die gleichzeitig angeschlagenen Melodietöne mit in die Akkorderkennung einfließen. Das führt dann unweigerlich dazu, dass ich den Akkord anschlagen muss und erst nach dem Loslassen der Tasten die Melodie weiterspielen kann, was sich schon merkwürdig anhört. Was sich auch merkwürdig anhört, ist dass die angeschlagenen Akkorde anders als im Fingered Mode akustisch zu hören sind, was meiner Ansicht nach manchmal zu einem sehr matschigen Klangbrei führt, vor allem wenn man den Akkord durchgängig hält. Ich vermute, dass der Full-Chord-Mode nur zum reinen Akkordspiel zu gebrauchen ist, also ohne Melodie.

Am Windows PC konnte ich das Keyboard via USB problemlos anschließen. Das Keyboard kann auch vom PC gesendete Midis abspielen, aber nicht speichern. Lustig ist, dass das Keyboard über den vorhandenen Bereich von 61 Tasten hinaus sogar die Töne abspielt, die es ja eigentlich gar nicht spielen kann, außer man transponiert während des Spielens eine ganze Oktave, was aber schon einige Zeit wegen der Fummelei dauern kann. Noch lustiger sind die Demosongs: Das Keyboard erkennt offenbar unterschiedliche Anschlagsstärken, aber nur per Midi, denn eine Anschlagsdynamik gibt es ja nicht.

Fazit:
+ Mittenbetonter, harter Klang (ist natürlich Geschmackssache)
+ Kompakt
+ integrierter Tragegriff
+ Lautstärke in Bezug auf die Größe
- fehlende Intros und Outros bei Rhythmen (es gibt nur Fill-In, was sich dann manchmal aber schräg anhört)
- Rhythmus Parts nicht während des Spielens zu- bzw. abschaltbar

Verbesserungsvorschläge:

- Laut Bedienungsanleitung besteht die automatische Begleitung aus drei Parts: Rhythmus (Perkussion), Bass(-instrumente), Melodie(-instrumente). Es wäre wirklich genial, wenn man während des Spielens diese Parts jeweils über separate Tasten ein- und ausstellen könnte. Dies würde viel mehr Abwechselung ins Keyboard Spiel bringen.

- Zwei Schnelltasten, um eine ganze Oktave höher oder tiefer zu transponieren. So könnte man sich durch manche Lieder mogeln, die mehr als 61 Tasten erfordern.

So, dass war erstmal alles, was mir zum Thema einfällt. Ansonsten füge ich noch was hinzu.
 

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