Klavierspielen auf einem Keyboard

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jadawin
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Hallo zusammen,

ich habe die letzte Woche damit verbracht, kreuz und quer durch das Form zu lesen,
da ich mit demnächst ein Keyboard kaufen werde.

Keine Angst :eek: - ich frage jetzt nicht, welches ich kaufen soll (zumal das ja hier das falsche Unterforum wäre). Ich hab meine Entscheidung schon getroffen.
Übrigens hat mir das Forum sehr dabei geholfen. Danke schonmal dafür. :rolleyes:

Aber eine Sache habe ich bei meinen Recherchen oft gelesen und versteh's aber nicht ganz:
Es wird immer wieder betont, dass, wenn man Klavier spielen lernen will, um himmelswillen NIE NIE NIE mit einem Keyboard lernen soll. Aber wieso denn nicht?

Ich weiss
1) Klavier fühlt sich auf jeden Fall anders an (Hammermechanik)
2) man brauch zum klavierspielen mehr Kraft in den Fingern (siehe Punk 1)
3) man kann per Pedal weiteren Einfluss auf den Klang nehmen (können Keyboards aber auch)
4) Klavier hat mehr Tasten (zumindest als das Modell, das ich mir ausgesucht habe)

Aber was kann man denn am Klavier lernen, was man nicht auch an einem Keyboard lernen könnte? Die Tasten sind ja wohl gleich angeordnet. Die Anschlagdynamik erlaubt ein ausdrucksvoll(er)es Spiel. Und man wird auf einem Keyboard ja nicht gezwungen mit Begleitautomatik oder "Fingered Mode" oder sowas zu spielen.
Aus meiner Sicht kann man ein Keyboard, lässt man die Spielereien und technischen Hilfestellungen mal weg, wie ein Klavier spielen (ok, ok, es fühlt sich anders an, aber trotzdem) und somit auch die Spieltechnik wie am Klavier erlernen.

Bitte nicht steinigen!!! Ich bin neu auf dem Gebiet "Keyboard" und will hier nicht klugscheissern, sondern ich möchte es einfach nur verstehen.
Vielleicht kann es mir jemand erklären, der Erfahrungen mit beiden Instrumenten hat.
 
Eigenschaft
 
Um es verständlicher auszudrücken: Wenn du nur auf dem Keyboard spielst, wirst du zwar irgendwann eine gewisse Fingerfertigkeit haben, aber diese nicht auf dem Klavier umsetzen können, weil deinen Fingern einfach die nötige Kraft fehlt, um auch eine schwere Hammermechanik in der entsprechenden Geschwindigkeit zu bewegen.
 
Ach, das mit dem Feel ist nicht das Problem. Das geht schon irgendwie. Man haut halt rein ;-)
Aber Du bist - wenn Du nur ein Keyboard mit 61 Tasten gewöhnt bist - von den 81 vom Klavier total irritiert. Wirst Dich also, ganz egal was Du am Keyboard an Technik lernst - nie ohne weiteres an ein Klavier setzen können. Zumindest geht es mir so.
Ich keyboarde seit ein paar Jahren und wollte mir dann was Gutes tun: Klavierunterricht, respektive Jazz-Piano. Es ist schon klasse, auf'm Flügel zu spielen, aber ich sitze jedes Mal vor dieser Riesentastatur und muss mich neu einsehen. Man findet die Töne einfach nicht blind.
Was mir inzwischen, da ich Klaviere kenne, am meisten fehlt, sind allerdings die satten Bässe. Die packt kein Key. Da muss es schon ein E-Piano sein und dann ein Gutes.
Ergebnis bei mir persönlich übrigens: Zu Weihnachten gibt's ein Stage-Piano.
Denk' einfach bevor Du Geld investierst noch mal drüber nach, was Du mit den Keys machen willst. Spätestens bei Billy Joel würde ich Dir vom Keyboard abraten (Bässe!). Aber es gibt verdammt viel Musik, die auf'm Key funktioniert oder sogar besser klingt, als auf dem Klavier.
 
Wow,

ich bin beeindruckt, mit welcher Geschwindigkeit die Antworten hier kommen.

Und ich glaube, ich verstehe auch langsam, was gemeint ist.
Es geht also weniger um die eigentliche Technik (wie muss ich meine Finger bewegen, um bestimme Töne/Akkorde/Melodien zu erzeugen), sondern mehr um ... naja ... das Feeling halt. :)

Es ist schwer auszudrücken. Aus persönlicher Erfahrung vergleiche ich es mal damit, auf einer Computertastatur das 10-Finger-schreiben zu lernen, dann aber auf einer uralten Schreibmaschine zu schreiben.
(NEIN!!! Das soll kein Vergleich Keyboard<->Klavier sein. Es geht NUR ums Feeling.)

Da muss ich aber sagen, es ist zwar eine Umstellung, aber kein so riesiges Problem, wie manche es hier darstellen.

@IcePrincess:
Den Einwand mit den 88 Tasten kann ich nachvollziehen. Ich hab auch immer wieder Probleme auf einer Laptop-Tastatur effizient zu arbeiten, weil ich sie einfach nicht so gewöhnt bin wie die Standardtastatur.

Naja, auf jeden Fall erstmal Danke für die Erklärungen und ich bin schon ganz gespannt, wie ich dann so zurecht komme. :D
 
Tut mir leid, dem kann ich nicht beipflichten.

Für mich heisst das Geheimnis: Gewichtete Tasten.

Hast Du ein gutes Keyboard mit Gewichteten Tasten und einer angenehm langen Tastatur dann fällt die umgewöhnung nicht so schwer.



Gruß



...
 
Ich sag mal als nicht Keyboarder und nicht Pianist einfach: Ich kann mir nicht vorstellen das das viel Unterschied macht....musste halt beim Klavier was fest draufhauen aber das ist doch gewähnungsache und lässt sich sicher leicht lernen und umüben.
 
Tonic schrieb:
Ich sag mal als nicht Keyboarder und nicht Pianist einfach: Ich kann mir nicht vorstellen das das viel Unterschied macht....musste halt beim Klavier was fest draufhauen aber das ist doch gewähnungsache und lässt sich sicher leicht lernen und umüben.
Es macht aber doch einiges an Unterschied. Sicher lässt es sich lernen, und man wird Klavier auch schneller lernen, wenn man schon Grundlagen vom Keyboard hat. Trotzdem ist der Aufwand nicht unter den Tisch zu kehren. Vor allem, weil man sich daran gewöhnt, auf dem Keyboard mit weniger Druck zu spielen, weil man sonst die ganze Zeit "Vollgas" spielen würde.
 
Tonic schrieb:
Ich sag mal als nicht Keyboarder und nicht Pianist einfach: Ich kann mir nicht vorstellen das das viel Unterschied macht....musste halt beim Klavier was fest draufhauen aber das ist doch gewähnungsache und lässt sich sicher leicht lernen und umüben.
Genau, Mann, hasste voll konkret recht.

Ey, is krass, ey, is voll genau wie bei 'nem Jammerhaken. Ob vier dicke Seile oder sechs dünne Strippen, iss doch völlig egal,ne? Klampfe is Klampfe ! :D :D :D
 
Sticks schrieb:
Ob vier dicke Seile oder sechs dünne Strippen, iss doch völlig egal,ne? Klampfe is Klampfe ! :D :D :D
Geiler Vergleich, ist mir leider nicht eingefallen. :D
 
hi :great:

also ich habe auch nur ein Keyboard, und ich benutze es als klavier :O
ein klavier kann ich miir ja sowieso nicht leisten :( ,
ich spiele ja eh nur in der Freizeit und nur für mich . ^^

Ich benutzte diese ganze begleitautomatik und sowas ... nicht, da ich das keyboard wie ein klavier spiele!

Ich hab mir auch schon ein pedal für das keyboard bestellt, damit kommt das klaviergefühl besser rüber :O

und mein keyboard hat 76 tasten, und bis jetzt haben die tasten für jedes klavierstück ausgereicht, welches ich schon gespielt habe!

also bin ich in der gleichen situation wie jadawin, und ich selbst finde, wie ienige auch sagen, das der unterschied halt das feeling ist (hammertechnik und sowas :O).



aber @ jadawin wenn du dir ein e piano leisten kannst dann kauf das, :great:
aber mit einem keyboard wie meins geht es auch !!
 
Klar kannst du dir aufm Keyboard schon einiges aneignen; auf nem Klavier mit Hammermechanik zu spielen bringt dir aber tendenziell mehr Fingerkraft, Ausdrucksstärke und damit auch Präzision. Achja, und meistens hört sichs auch besser an.
 
Sticks schrieb:
Genau, Mann, hasste voll konkret recht.

Ey, is krass, ey, is voll genau wie bei 'nem Jammerhaken. Ob vier dicke Seile oder sechs dünne Strippen, iss doch völlig egal,ne? Klampfe is Klampfe ! :D :D :D

oh man :[
 
Also ich spiele eigentlich nur Keyboard (ungewichtet). Letzt hab ich mal vor nem Flügel gehockt und es ist in der Tat komplett anders. Besonders die Tasten ordentlich schnell zu drücken war schwierig (->Kraft).

Aber ich glaube wenn man eh nur Keybaord spielen will ist es wohl egal. Zumal ich auch eher selten mit Anschlagsdynamik spiele (Synthesizer).
 
Ich will's mal so ausdrücken: wer es schafft, Chopins Fantasie-Impromtu dynamisch korrekt auf einer Keyboardtastatur zu spielen, kriegt von mir n Orden... :rolleyes:

IcePrincess schrieb:
Man haut halt rein ;-)
Eben nicht.
 
bei der ganzen diskussion über die tastatur (zustimmung auch hier von mir: ne klaviertastatur ist was VÖLLIG anderes, spielt sich besser wenn mans kann, macht auch mehr spass, ist aber zum kotzen wenn man nur auf ner synth-tastatur gelernt hat [meine erste tastatur war sogar nicht anschlagdynamisch, könnt ihr euch die umstellung vorstellen...???]) hat noch keiner bisher nen andern punkt erwähnt:
auch der unterricht auf nem keyboard unterscheidet sich wesentlich vom klavier, denn:
wer klavier kann, kann auch sehr leicht keyboard lernen. andersrum leider nicht.
das liegt nicht nur an der tastatur usw. sondern auch daran, wie man lernt... besonders dieses total besch...eidene buch "der neue weg zum keyboardspiel" *grah* da krieg ich jedesmal wutausbrüche bei... :mad:
naja, jedenfalls lernt man beim keyboard halt, mit begleitautomatik zu spielen... nen richtig schönes solo-klavierstück (klassik ;)) kann man davon dann noch lange nicht...
(wobei das natürlich auch wieder an der tastatur scheitert wenn man nur 61 tasten hat ;))
 
lucjesuistonpere schrieb:
Ich will's mal so ausdrücken: wer es schafft, Chopins Fantasie-Impromtu dynamisch korrekt auf einer Keyboardtastatur zu spielen, kriegt von mir n Orden... :rolleyes:

;) Komm' mir nicht mit Schopäng, mehr als eine Oktave kann ich mit meinen kleinen Händchen nicht greifen.;)

Aber ich verstehe, was Du meinst. Mein Pianist -in der Band sing' ich nur- sagt auch, dass er die schwierigeren Parts nur und ausschliesslich auf dem Klavier respektive E-Piano bringen kann, weil er auf'm Keyboard schon alleine die Tasten nicht trifft. Letzteres finde ich zwar etwas seltsam, weil sie angeblich gleich groß sind, aber ich glaub' ihm das.

Meine Aussage stammt wirklich pur aus meiner Erfahrung. Wenn Du eh Anfänger bist, kannst Du auf dem Klavier keinen besonderen Ausdruck spielen. Das muss man auch erst lernen. Klar kommt es mit der Zeit, aber so lange finde ich jadawin's Aussage mit Computertastatur und Schreibmaschine verflixt passend. Im Prinzip weißt Du, was Du machen sollst, es klappt halt nicht ganz auf Anhieb und mit etwas Anstrengung kriegst Du die Umstellung dann aber irgendwie gebacken.
 
IcePrincess schrieb:
Mein Pianist -in der Band sing' ich nur- sagt auch, dass er die schwierigeren Parts nur und ausschliesslich auf dem Klavier respektive E-Piano bringen kann, weil er auf'm Keyboard schon alleine die Tasten nicht trifft. Letzteres finde ich zwar etwas seltsam, weil sie angeblich gleich groß sind, aber ich glaub' ihm das.
Das Problem kommt von der Leichtigkeit der Keyboardtasten. Da rutscht dir eher mal ein falscher Ton mit rein. Wenn du z.B. mit dem Mittelfinger schnell zwischen zwei schwarze Tasten rein musst und eine davon leicht mit berührst, geht sie auf dem Keyboard gleich mit runter, während die versehentliche Berührung auf dem Klavier dafür nicht ausreicht.
 
Sticks schrieb:
Genau, Mann, hasste voll konkret recht.

Ey, is krass, ey, is voll genau wie bei 'nem Jammerhaken. Ob vier dicke Seile oder sechs dünne Strippen, iss doch völlig egal,ne? Klampfe is Klampfe ! :D :D :D

Klingt bescheuert, is aber wirklich der fall, meiner erfahrung nach.
Ich hab mal Klavier gespielt (omg warum hab ich nur aufgehört:()
und mich dann mal an ein Keyboard gehockt. Naja klar ich kenne die töne, ich weiß wie man sie erzeut blabla...
Aber das Spielgefühl ist einfach KOMPLETT anders.
Naja es war allerdings auch eins ohne Gewichtung usw.
Aber im KLang kommt mit sicherheit kein key an ein Klavier heran (geschweige denn an einen Flügel)
kommt antürlich auch wieder drauf an was man haben will. Effekte auf nem Flügel?!?!?!?:eek:
Dann doch besser das Key..
 
jadawin schrieb:
Hallo zusammen,

Aus meiner Sicht kann man ein Keyboard, lässt man die Spielereien und technischen Hilfestellungen mal weg, wie ein Klavier spielen (ok, ok, es fühlt sich anders an, aber trotzdem) und somit auch die Spieltechnik wie am Klavier erlernen.

Du weißt theoretisch eine ganze menge, ein digitalklavier kommt einem akustischen schon sehr nahe, aber eben nur nahe. Das liegt weniger an der tastatur, da gibt es hervorragende, sondern an der klangpräsenz oder -qualität. Der weg von der taste zur saite über eine komplizierte mechanik ist ein anderer als über elektrische kontakte. Einem "hau-rein"-spieler macht das wenig aus, aber des pianisten stolz ist sein sensibler anschlag, der feinste nuancen wiedergeben kann, der wird beim keyboard vergröbert trotz anschlagsdynamik, die stufenweise und nicht kontinuierlich verläuft. Das tastengewicht ist genormt, und die kraftaufwendung ist die gleiche, um 3 gramm niederzudrücken, braucht man nicht viel, wer das gewicht seiner hände und arme zu nutzen weiß, braucht wenig kraft, und bekanntlich ist es mühsamer, leise zu spielen als laut. Das geheimnis des klavierspiels liegt im zusammenspiel von muskeln und nerven, von hirn und hand, von auge und ohr, das braucht zeit, um sich zu entwickeln.
Und - - - - ich kenne keine zwei klaviere, auch vom gleichen hersteller, ob akustisch oder digital, die in ihrem anschlags/klangverhalten identisch wären. Immer ist ein gewöhnungsprozess nötig, und was dem einen liegt, ist des anderen teufel.
 

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