Celestion G12H-30 55Hz in 2x12 Box

[ilindenau]

Hallo,

da mich grade die Bastelleidenschaft packt und ich in den nächsten Tagen ein Marshall MR1936 Leergehäuse bekomme, schwanke ich in meinem Wunsch gebrauchte englische Celestion Vintage 30 Speaker zu verwenden... Da ich die Box auch optisch etwas anpassen möchte, bin ich mit den Speakern nicht so extrem unter Zeitdruck.

Kurz für die, die mich aus anderen Threads noch nicht kennen:

Ich habe einen Marshall JVM410H, mit dem ich nach anfänglichen Ideen der Modifikation nun doch vom Sound zufrieden bin, mit einer Marshall 1960BX aus den 80ern mit eingespielten Celestion Greeback 25 Speakern. Alles in allem klingt es sehr rund, auch bei der gestrigen Probe war ich zufrieden. Allerdings bin ich sowohl auf Flexibilität und mehr Punch aus... Daher war mein erster Gedanke halt, eingespielte englische Vintage 30 mit 8 Ohm in die 1936er zu packen, damits mit der Greenback (16 Ohm) zusammen passt. Da beide Speaker zusammen 120 Watt hätten, würde es auch zum Amp passen. Ich hatte aber mal eine Fender Box mit V30, vermutlich aus China, die mir zu agressiv und bissig klang. Da ich sicherlich bei kleinen Gigs nur die 2x12 Box mit nehme, muss sie auch alleine warm, weich und punchig klingen.

Daher liebäugle ich im Moment mit den G12H-30 55Hz Heritage speakern, ebenfalls in 8 Ohm. Da ich aber technisch nicht so versiert bin, frage ich mich, ob die beiden 30 Watt Lautsprecher auch alleine den 100 Röhrenwatt des JVM410H standhalten... will auch nichts bauen, was danach Schrott ist... Ich reiße den Amp nie komplett auf, nicht mal die 50% schaffe ich. Könnte man den Amp daher auch mit den beiden Heritage 30W betreiben, ohne das die Boxen abrauchen?

Über Tipps und Antworten würde ich mich echt freuen. Danke schonmal dafür.

LG

Ingo

 

[Myxin]

warm, weich

Das sind keine Attribute, die den V30 beschreiben (meiner Meinung nach).

Ich persönlich würde nie eine Box mit niedrigerer Belastbarkeit als die des Amps am selbigen betreiben wollen - auch nicht unter "ich drehe aber nie mehr als 50% auf" Voraussetzungen. Erstens arbeitet so ein Volumeregler hinsichtlich der Lautstärke nicht linear (da passiert meistens ab 12 Uhr nicht mehr viel) und zweitens können Pegelspitzen auch bei niedrigeren Lautstärken entstehen. Und man muss immer dafür Sorge tragen, dass keiner mal an den Amp geht und ihn wirklich aufreißt.

Dass Greenbacks für "Punch" eine denkbar schlechte Wahl sind, das wurde schon besprochen.
Ich meine aber auch, dass der Marshall JVM410H an sich nicht gerade DER Amp für viel Punch ist. Der überzeugt durch sein Durchsetzungsvermögen im Mittenspektrum. Die tieferen Frequenzen bzw. das Low End ist bei etwas mehr Gain dann doch recht schwammig und undefiniert - was aber durchaus Teil des Sounds eines rotzigen Rockamps ist. Rotzig rockend, schmatzend mit Schmackes UND sehr tighter Bass schließt sich einfach bis zu einem gewissen Grad aus. Das war schon immer so und wird auch immer so sein.

Dir werden a) andere Speaker mit mehr Low End was bringen und b) empfehle ich dir nach wie vor, wenn "a)" nicht das gewünschte Ergebnis bringt, den Amp modifizieren zu lassen.

 

[ilindenau]

Hallo Myxin,

die Modifikationen sind auch noch nicht ganz vom Tisch, stehen nur ganz am Ende der Kette. Alleine schon aus Gründen der Garantie, weil der Amp ja recht neu ist. Daher kämen vor den Modifikationen eher noch Tests mit Vorstufenröhren. Hier wird der Sound ja auch nur gering beeinflusst.

Wie gesagt, bin generell mit den Greenbacks zufrieden, hier geht es wenn auch nur noch um Nuancen. Punch hat der Amp schon, dass er kein Plexi wird, ist mir daher schon klar.

Hier geht es mir generell erst mal, welche Speaker nehme ich für die 2x12 MR1936. Welche können in Kombination mit den Greenbacks den Sound bereichern, klingen aber auch für sich und rauchen bei 100 Watt nicht ab!

LG

Ingo

 

[Myxin]

Probier doch mal die WGS Speaker aus, die man dir empfohlen hat. Bin da der Letzte, der dir die ausreden würde.
Ok, den Veteran 30 mag ich persönlich nicht, weil der Retro30 einfach in jeglicher Hinsicht (für meinen Geschmack) besser klingt. Nur hätte der Retro30 halt auch mehr Höhen - was am JVM schon zu viel des Guten sein könnte.
Wenn sich aber der HM-75 am JVM bewährt hat, spricht überhaupt nichts gegen diesen Speaker. Der hat zwar nicht so viel Low End wie der Retro30 oder ein Brit Lead, aber einen SEHR stabilen Bass, weshalb ich den auch in Kombination mit dem Retro30 schon vielen Leuten empfohlen habe, die in Thrash und Death Metal Bands spielen, wo schnelles, sauberes Palm-Mutes-Riffing und auch öfters mal tiefere Stimmungen angesagt sind.

Das mit den Vorstufenröhren kann man ausprobieren. Aber zu viel würde ich mir davon nicht versprechen.

Du könntest dir einen Satz Ruby 12AX7 AC5HG+ beim Thomann kaufen, die gibt es (noch) zu einem wahren Schnäppchenpreis (nämlich gleich teuer wie die HG ohne Plus - das möge mal jemand verstehen *g* - kleiner Tipp von mir für alle, die hier heimlich mitlesen - erzählts des lieber nicht weiter, sonst ändert der Thomann noch was ; )) - das sind selektierte Shuguang 12AX7B Röhren - die besten dieser Art (benutzt auch der Peter Diezel).

 

[68goldtop]

Hi!

Ich kann die "normalen" G12H30 (70th Anniversary heissen die, glaub´ich...) empfehlen. Die klingen sehr gut - voll, rund, ausgewogen, mit klaren Höhen die nicht nerven - und sind sehr LAUT.
Ich glaube nicht, dass du es schaffst, deinen Amp so weit aufzudrehen, dass die Speaker Schaden nehmen

LG - 68.

 

[ilindenau]

Hallo nochmal,
also meine Tendenz scheint, zumindest zum Antesten, in die Richtung der 65 Watt Creambacks zu gehen... Hat da jemand Erfahrungen mit?

 

[Fischi]

Die Heritage rauchen dir garantiert ab. Ich habe die Speaker in meiner 2x12" Box und habe schon bei meinem 50 Watt Top gehört, wie sie an ihre Grenze gekommen sind.

Mit dem Creamback habe ich keine dedizierten Erfahrungen, aber in dem großen Greenback-Vergleich der Gitarre&Bass sind die ganz gut weggenommen. Du darfst keinen originalen Greenback-Klang erwarten, aber angeblich sollen sie sich am Sound gut orientieren...

 

[ilindenau]

Hallo Fischi,
Danke für den Hinweis, den originalen eingespielten Klang englischer Greenbacks habe ich ja in meiner 1960BX von 1980. Ich suche halt was, was den Sound sinnvoll ergänzt, aber auch für sich sleber gut klingt, in eine 2x12 Marshall MR1936. Der G&B Test war einer der Impulse, die mich gedanklich in Richtung Creamback 65W gebracht haben. Ich denke, alleine weil die 2x12er oben steht, also mehr in Ohr höhe, ist etwas mit weicheren Höhen und strafferen Bässen ideal. Die Creamback 65W haben auch 97db, die Greenback 25W 98db... auch wenn es den Kohl nicht fett macht, gehen die GB25W so auch nicht gänzlich unter...

Jetzt muss ein Test oder Kauf zeugen, ob ich Recht behalte... Die Vintage 30 stehen definitiv nicht mehr zur Diskussion und auch alles was als Duo nicht mit nem 100 Watt Amp zu befeuern ist. Viele denken sicher, dass ich mich nicht genug um andere Hersteller bemühe, aber ich bin da echt nostalgisch, Marshall und Celestion gehört für mich zusammen und grade Bands, die ich bevorzuge, wie z.B. AC/DC, spielen diese Kombination sehr kompromisslos. AC/DC nutzen neben den V30 ja auch Greenbacks. Auf der aktuellen Bühne stehen ja auch zig MR1960BX, welche sicher nicht gänzlich mit Greenbacks gefüllt sein müssen... Bei AC/DC ist es eh immer schwer, einen genauen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Vieles sind auch Gerüchte oder Mutmaßungen...

Ich möchte nun meinen Eigenen Weg und Sound finden, mich an meinem subjektiven Geschmack orientieren. Aber ich mag es mit Euch zu fachsimpeln und Eure Tipps sind gute Bausteine und Hilfen. Dafür nochmal Danke!

 

[molcolm83]

Hab ich selber noch nicht gespielt aber ich denke der Lynchback könnte genau dein Speaker sein.

Find ich vom Sound sehr ansprechend und das Teil hat 50 Watt

Celestion G12 - 50GL Lynchback​

​

Greenbackshootout mit dem Lynchback


und der Lynchback nochmal álleine

 

[JOKER]

in eine 2x12 Marshall MR1936

in MEINER Eigenbau 212, mit herausnehmbarer "Teil-Rückwand" (man kann den mittleren streifen der Rückwand herausnehmen), klingen für mich die 75er Creambacks am besten. Wenn die Dinger erst einmal eingerockt sind, machen die einen süchtig !



Ob die jetzt zur 1936 Marshall passen, kann ich natürlich nicht vorhersagen , da das Gehäuse dieser Box ja recht klein gehalten ist..... - ausprobieren !

 

[Myxin]

Der TO hat noch zig andere Threads aufgemacht, ihr seid nicht auf dem neuesten Stand, hier der bis dato aktuellste:

https://www.musiker-board.de/threads/celestion-creamback-g12m-65-vs-heritage-g12-65.616826/

 

[JOKER]

..ja, ich weis, ich hab einfach mal überall meinen Senf hinterlassen

 

[Rocker5150]

plus 1 für creamback oder auch retro 30.

ich würde auf keinen fall mit weniger lautsprecher leistung als amp leistung arbeiten. halbaufgedreht sichert da gar nichts ab!!!