Ab der 4. Lage aufwärts ändert sich quasi der "Drehpunkt" der vibrierenden linken Hand. In der 1. bis 3. Lage sowie je nach Applikation in der 4. Lage Finger 1 und 2 ist die Rotation eher "vor und zurück" um eine imaginäre Achse, die zwischen Daumen und Greiffinger durch den Hals läuft und parallel zu Unterarm und Hand liegt. Die Fingerkuppen rotieren auf dem Griffbrett vor und zurück. Das ist ab der 4. Lage nicht mehr möglich, weil der Daumen wegen des Halsansatzes am Corpus logischerweise "nicht mehr weiter" kann. Hier sollte die Bewegung mehr ein "Vor-und-Zurückschieben" von Unterarm und Hand sein, wobei die Fingerkuppen praktisch auf der Stelle liegend bewegt werden. Probiere mal, indem du auf deinem rechten Arm auf der nackten Haut greifst: Beim "Rotieren" solltest du nur die rotietenden Fingerkuppen fühlen. Beim "Verschieben" in den Hohen Lagen musst du spüren, wie deine Haut gegenüber der Unterhaut verschoben wird.
Allgemein: Geduld!! Schönes Vibrato reift über Jahre. Linker Arm muss gleichzeitig locker sein und nur durch die Schwerkraft am Hals hängen. Wobei er natürlich nicht runterhängen soll, sondern Unterarm und Handrücken sollten eine Linie bilden und die Finger prinzipiell gerundet wie Klavierhämmerchen aufs Griffbrett fallen.
Viel Erfolg beim Üben!