Choraufnahme richtig abmischen

Kirchen (geistig gewitmete Räume) fallen nicht unter die VStättVO.
Für die kirchliche Nutzung, also Gottesdienste usw. fallen Kirchen nicht unter die VStättVO, wenn dort aber Konzerte stattfinden mit mehr als 200 Zuschauern, dann kann behördlicherseits die VStättVO nach deren eigenem Ermessen ganz oder teilweise auch bei diesen Veranstaltungen angewendet werden und wird üblicherweise auch angewendet.

Trotzdem ist es auch für mich interessant, wie man es richtig macht. Ich glaube, ich hab das noch nicht ganz verstanden, was man da alles braucht.
Der Sopran stand im übrigen links und rechts verteilt. Änderung für die Mikros?
Bei einem Stereo-Hauptmikrofonsystem wie z.B. EBS usw. nicht. Für das Setzen der Stützen könnte das Konsequenzen haben.

Und die Solistin, ja, die gab es auch, die stand oben bei der Orgel. Dann müsste man dafür noch ein extra Mikro haben?
Das würde ich wahrscheinlich machen damit sie nicht im Hall untergeht.

Mein Konzept wäre das folgende:

EBS-Stereo-System (2x Niere) für den Chor.
A/B-System 2x Kugel oder breite Niere 60 cm Abstand für die Orgel, entweder auf einem passenden Hochstativ oder wenn möglich bzw. nötig von oben abgehängt (wenn z.B. ein Kreuzrippengewölbe mit Öffnung existiert, eine Abhängevorrichtung dazu hätte ich).
1 Stütze (Niere) für den Solo-Sopran.

Das wären erst mal ´nur´ 5 Kanäle.
Stützen 2-4 Mikros (Niere) für den Chor nur nach Bedarf.

Also maximal 9 Mikrofone.

Sollte durch eine wie auch immer notwendige nahe Positionierung der Chor- bzw. der Orgel-Hauptmikrofone Chor und/oder Orgel zu direkt klingen, dann könnte man noch mittig im Raum 2 Kugeln in größerem Abstand (breit-A/B) als Raum-Mikrofone zum Zumischen aufbauen.

Das wären dann 11 Mikrofone/Kanäle.

Gibt bzw. gab es im Programm Stücke, wo der Chor mit Orgelbegleitung zusammen sang? (Was meistens eine Video-Übertragung des Dirigats zum Organisten nötig macht, da es sonst wegen der Schall-Laufzeiten nie zusammen zu bringen ist.)
Dann bekäme die Orgel die breiten Nieren und ich würde generell näher ran gehen mit den Stereo-Hauptmikrofonen um das akustische Übersprechen der Orgel in die Chormikros und umgekehrt zu minimieren. Hängt aber alles auch wieder von der Akustik ab.

Im Detail ließe sich das alles aber nur bei einem Ortstermin vor der Aufnahme näher abklären.

Wie Du siehst, @Silvieann, kann es manchmal einen recht großen Sprung geben von "einfach, aber o.k. bis gut" zu "professionell und besser, wenn möglich optimal".
 
Hallo,

Du hast den Hausmeister sehr schnell kleinlaut, wenn du nach dem genehmigten Stuhlplan fragst.

...dann werde ich mal präziser: Der von mir genannte Vorfall trug sich im Krönungssaal des Aachener Rathauses zu. Dort war nach Plan bestuhlt. Reklamationen somit zwecklos...

Kirchen (geistig gewitmete Räume) fallen nicht unter die VStättVO

Wie bereits gesagt, gilt das nur für rein kirchliche Veranstaltungen. Ein Fall aus meiner Praxis mit vielen Diskussionen, wo mein Haupt-Stativ denn stehen dürfte, ereignete sich in einer Kirche, die anläßlich einer Matthäuspassion ausverkauft war, ich würde mal schätzen, etwa 350 Menschen. Damals gab es sogar die hochoffizielle Anordnung, daß in den Außengängen neben den Bankreihen alle 8 m ein Feuerlöscher zu stehen habe - nebst Bedienung (Feuerwehrmann)...

Mein Konzept wäre das folgende:

Das sähe bei mir ziemlich ähnlich aus :D :
- für den Chor eine AB-Anordung (Nieren)
- für die Orgel, falls machbar, 2 Kugeln mit "ziemlich" bis "großer" AB-Anordnung.
- die Sopranistin auf der Orgelbühne kommt oft erstaunlich gut durch, so daß man ggfs. sogar auf eine Stütze verzichten kann, da würde ich ausprobieren, was geht.

Nochmal was aus der eigenen Praxis: Kleine evangelische Kirche, Orgel plus Mezzosopran auf der Orgelbühne. Geplant war eine einfache Aufnahme mit AB von unten aus dem Kirchenraum, also Recorder mit zwei Nieren dran (in diesem Fall Schoeps). Fatalerweise hatte ich nicht mehr daran gedacht, daß in besagter Kirche die Orgel "zweigeteilt" ist, d. h. auf der Orgelbühne der Spieltisch plus eine ganze Reihe der höheren Register, alles andere diametral gegenüber. Die Mics habe ich dann halt zur Empore gerichtet, um wenigstens den Gesang ordentlich einzufangen. Durch die gute Akustik wurden die mittleren und tiefen Register der Orgel, die sich ja im Rücken der Mics befanden, überraschend gut mit abgebildet. Im Idealfall - wenn ich die Kirche nicht "verwechselt" hätte - hätte ich mit vier Kanälen gearbeitet und das zweite Stereopärchen für den "hinteren" Teil der Orgel benutzt.

Viele Grüße
Klaus
 

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